Читать книгу Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 110
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Die Fahndung lief auf Hochtouren. Vor allem suchten wir natürlich nach dem verschwundenen CX-Behälter. Jeder Polizist in New York City bekam eine Art Steckbrief mit einer genauen Beschreibung dieses Behälters und Farbfotos. Radio und Fernsehen verbreiteten Suchmeldungen, in denen allerdings der Inhalt dieses Behälters nicht erwähnt wurde. Schließlich sollte erstens keine Panik ausgelöst werden und zweitens gab es fahndungstaktische Gründe dafür, kein Detailwissen zu verbreiten. Schließlich war der Kreis derer, die über den Inhalt dieses Behälters Bescheid wissen konnten, sehr begrenzt. Vielleicht gehörten nicht einmal die Täter dazu ganz sicher aber ihre Auftraggeber.
Allerdings wurde in den Suchmeldungen eindringlich davor gewarnt, den CX-Behälter zu öffnen oder zu beschädigen.
Inzwischen lag eine erste Auswertung der Personaldaten von MADISON GEN-TECH vor.
Es gab eine Liste von insgesamt zwölf Personen, die Zugang zu dem mikrobiologischen Labor gehabt hatten, aus dem der CX-Behälter entwendet worden war. Es handelte sich ausschließlich um Wissenschaftler.
"Nur diese Zwölf konnten wissen, wo sich der Behälter mit Yersinia Pestis in der Nacht des Überfalls befinden würde", erläuterte Carter. "Und viel Zeit zum Suchen hatten die Täter bekanntlich nicht!"
"Könnte es nicht auch sein, dass jemand die Datenbanken von MADISON angezapft hat?", fragte Milo.
"Theoretisch möglich, in diesem Fall aber unwahrscheinlich. Die Laborrechner haben keinerlei Kontakt zur Außenwelt. Es gibt keine Datenfernverbindungen oder dergleichen. Offenbar wollte man auf Nummer sicher gehen und mit allen Mitteln verhindern, dass das Know-how von MADISON in die Hände der Konkurrenz gerät."
"Also nehmen wir mal an, dass zumindest die Auftraggeber gewusst haben, woran bei MADISON gearbeitet wird", sagte ich.
"Diese Zwölf sind dann wirklich die einzigen, die dieses Wissen weitergeben konnten? Da müsste man doch sicher noch ein paar Leute in der Manhattaner MADISON-Zentrale hinzurechnen. Alec Mercer wusste zum Beispiel ganz gut Bescheid. Und natürlich Fürbringer in Zürich."
"Ich spreche von Detailwissen", erwiderte Carter. "Wie weit die Kenntnisse von Alec Mercer gehen, weiß ich nicht. Aber es gibt da tatsächlich noch eine dreizehnte Person, die wir uns genauer ansehen sollten. In den Personaldaten ist vermerkt, dass diese Person seit zwei Monaten ein absolutes Verbot hat, den Laborbereich zu betreten."
"Um wen handelt es sich?", fragte ich.
"Dr. George Hiram. Es steht in in den Unterlagen keine Begründung für diese Maßnahme. Aber man sollte Hiram mal befragen."
Jetzt mischte sich Mr. McKee ein und fragte: "Gibt es bei den anderen Zwölf irgendetwas, was auffällig ist?"
"Dr. Tremayne reiste im letzten Jahr viermal nach Karachi, Pakistan."
"Um Urlaub zu machen oder im Auftrag der Firma?"
"Eine interessante Frage, Sir, auf die wir leider noch keine Antwort haben!"
Mr. McKee wandte sich an Milo und mich.
"Nehmen Sie beide sich die Liste mal vor und versuchen Sie etwas damit anzufangen..."