Читать книгу Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Alfred Bekker, Frank Rehfeld, Karl Plepelits - Страница 130
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Nachdem wir die Wachmänner befragt hatten, ließ sich zumindest vermuten, was geschehen war. Die angeblichen Möbelpacker waren mit einer großen Kiste bis zu Sally Hirams Wohnung vorgedrungen. Später hatten sie diese Kiste wieder mitgenommen. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte sich Sally darin befunden.
Oder ihre Leiche.
Je nachdem, ob es sich nun um einen Mord oder eine Entführung handelte.
"Ich hatte sie eindringlich gewarnt", sagte ich irgendwann zu Milo. "Sie hätte mit uns zusammenarbeiten sollen..."
"Die Fahndung nach ihr läuft. Mehr können wir im Moment nicht tun, Jesse", sagte Milo.
"Ich weiß."
Unsere Erkennungsdienstler nahmen sich die Hiram-Wohnung sehr gründlich vor. Es fanden sich keinerlei Fingerabdrücke.
Nicht einmal von Sally Hiram. Das war mehr als seltsam. Es sah fast so aus, als hätte da jemand auf Nummer sicher gehen wollen und und alles an Spuren beseitigt.
Die Einrichtung war sehr unpersönlich. Die Wohnung wirkte fast wie ein Hotelzimmer. Kaum persönliche Stücke darin.
Keine Zeitschriften, nur eine Handvoll Bücher. Die Fortsetzung von "Vom Winde verweht", eine Bibel und eine Ausgabe des "Kleinen Prinzen" von Saint-Exuperie. Das war alles.
"Vielleicht waren die Hirams nicht oft in dieser Wohnung, seit George keinen Zugang mehr zu den Labors hatte", versuchte Milo eine Erklärung dafür zu finden.
"Oder es hat jemand sehr gründlich aufgeräumt", erwiderte ich.
"Hast du irgendeine Theorie, Jesse?"
"Sobald ich eine habe, weißt du sie als erster, Milo."
Milos Handy schrillte.
Er sagte nur zweimal kurz hintereinander "Ja", nachdem er sich zuvor mit "Agent Tucker" gemeldet hatte.
Milos Gesicht verlor jegliche Farbe.
Selten zuvor hatte ich ihn so erschrocken gesehen.
"Was ist los?", fragte ich.
"Das war die Zentrale", erklärte er. "Im Saint James Hospitel in Queens wurde heute ein Mann eingeliefert, der eindeutig Symptome der Pest aufweist."