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Das Problem in Korinth

Paulus kommt auf diese Frage in ganz anderem Zusammenhang zu sprechen. Im ersten Korintherbrief geht es um Probleme, die in der Gemeinde in Korinth aufgetreten sind. Der Apostel hatte die Gemeinde in den Jahren 50 und 51 n. Chr. gegründet und sie hatte sich gut entwickelt. Sie war gewachsen und viele setzten ihre Fähigkeiten ein, um die Gottesdienste und das Leben in der Gemeinde zu gestalten. Neben den natürlichen Begabungen, die sie schon immer hatten, etwa die Gabe überzeugend reden, schön singen oder gut organisieren zu können, entdeckten viele der Christen neue Begabungen: Manche wussten plötzlich in bestimmten Situationen, was Gott der Gemeinde sagen wollte. Man nannte das die Gabe der Prophetie oder des prophetischen Redens. Dabei ging es nicht so sehr um Vorhersagen für die Zukunft, sondern um die Gewissheit: Das will Gott uns jetzt sagen! Andere stellten fest, dass sie auf einmal verstanden, was bestimmte Aussagen in den Heiligen Schriften bedeuteten, und dass sie das auch anderen erklären konnten. Sie hatten die Gabe der Erkenntnis und der Lehre. Wieder andere merkten, dass ihr Gebet eine heilende und Mut machende Wirkung auf Kranke und Schwache hatte. Sie hatten die Gabe der Heilung bzw. eines besonderen Glaubens. Und einige konnten plötzlich in einer für sie unverständlichen Sprache sprechen. Bei dieser Art zu reden war der prüfende Verstand ausgeschaltet, aber dafür hatte man den Eindruck, ganz unmittelbar mit Gott verbunden zu sein. Man nannte das die Gabe des Betens in Sprachen oder der Zungenrede. In all diesen Gaben, besonders aber in der zuletzt genannten, sah man ein Geschenk des Heiligen Geistes und nannte sie deshalb Geistesgaben. Die offene Frage aber war: Hat jemand nur dann den Heiligen Geist, wenn er eine solche Gabe hat?

Auf die Liebe kommt es an

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