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Der Liebe ist es egal, wie du sie erzeugst

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Kann man denn wirklich unter allen Umständen in der Schwingung der Liebe bleiben? Wie soll das möglich sein? Nun, einfach indem man sich und seine Umgebung zu lieben beginnt! Musstest du etwa ein Hochschulstudium absolvieren, um zu erkennen, wie man sich verliebt?

Es ist eine Entscheidung! Du beginnst genau da, wo du dich gerade befindest. Du wartest nicht auf irgendeinen besonderen Tag, zum Beispiel auf Silvester. Du wartest noch nicht einmal, bis du dieses Buch zu Ende gelesen hast. Du musst deine Lebenssituation nicht verändern. Du kannst sogar auf deinem Sessel sitzen-, auf der Couch liegen bleiben. Du brauchst nicht zu meditieren. Du musst dich auf nichts konzentrieren. Keine Technik erlernen. Es kann jetzt geschehen. Alles, was du tun musst, ist, nicht nur – wie immer – etwas zu denken oder zu tun, sondern in alles, was du denkst oder tust, zumindest ein wenig Liebe hineinfließen zu lassen.

Was bedeutet das: Liebe hineinfließen lassen? Seit wann fließt die Liebe? Schon immer! Schon immer ist Liebe ein Strom. Denk nur mal an die Zeit deines Verliebtseins. Durchströmte sie dich damals etwa nicht?

Im Grunde bedarf es nur der Anwendung eines ebenso genialen wie einfachen Tricks, um unseren konditionierten Verstand zu überlisten, der uns oftmals auf einer niedrigen Schwingungsebene festhält. Schwer erscheint dir das nur, solange du das Resonanzgesetz noch nicht anerkennst und Liebe als Anordnung, Anforderung, Gebot oder kirchliches Dogma empfindest. Sobald dir bewusst wird, dass deine Lebensziele schneller Wirklichkeit werden, wenn sich dein Schwingungsniveau erhöht, und dass Liebe der effektivste Weg dazu ist, wird dir die Übung mindestens ebenso wichtig erscheinen wie jede andere Verpflichtung im täglichen Leben.

Dieses Bewusstsein setzt die Kriterien, nach denen du “normalerweise” liebst oder nicht liebst, außer Kraft. Nun liebst du nicht mehr, weil du bestimmte Menschen, Dinge oder Situationen liebenswert findest. Du liebst, weil du merkst, wie gut es dir dabei geht. Wie stark du innerlich bleibst. Wie belastbar du wirst! Wie wenig dich Zwistigkeiten und schwierige Situationen berühren können! Du liebst, weil du von Tag zu Tag mehr erfährst, wie sich deine Beziehungen und Lebensumstände positiv wandeln. Du liebst, weil du merkst: Noch nie zuvor war ich so eins mit mir selbst und dem Kosmos. Und deshalb spielt das Objekt deiner Liebe nicht mehr die entscheidende, sondern eine untergeordnete Rolle.

Liebe wird zu deiner Medizin, wenn du verwundet bist. Liebe wird zu deiner Tasse Kaffee, wenn du Anregung brauchst. Liebe wird zu deinem Beruhigungsmittel, wenn du Gelassenheit brauchst. Liebe wird zu deinem Genussmittel, wenn du positive Schwingungen brauchst.

Muss es denn unbedingt Liebe sein? Reicht es nicht, wenn ich mir sage, ich “akzeptiere” oder ich “mag” es? Es ist in jedem Fall vorteilhafter, als den Dingen gleichgültig, ablehnend oder ängstlich gegenüberzustehen. Aber warum sollten wir uns mit weniger als Liebe begnügen?

Noch einmal: Es geht nicht darum, WAS du liebst, sondern nur darum, DASS du liebst! Was geschieht, wenn du dich auf Liebe einschwingst? Du berührst dein innerstes Wesen, das Liebe ist. Die Schwingung der Liebe wird dich zwar in den wenigsten Fällen dazu animieren, vor Freude an die Decke zu springen, jedem deiner Nachbarn einen Strauß Blumen zu kaufen oder einem Bettler in der Fußgängerzone dein Monatsgehalt in den Hut zu werfen. In jedem Fall aber kommst du in Harmonie mit dir selbst. Wenn du in der Liebe konstant bleibst, bleibt auch deine Schwingung konstant.

Du wirst erst dann erfahren, wie ungeheuer kraftvoll diese Übung ist, wenn du dich für diesen Übungsweg entscheidest. Mach dir klar, dass es nicht um die Erfüllung eines religiösen Gebots oder ethischen Maßstabs, sondern um die Erhöhung deines Schwingungsniveaus geht. Als Nebeneffekt werden sich auch deine sozialen Kontakte verbessern. Als Nebeneffekt wirst du mit anderen Menschen (auch Tieren und Dingen) pfleglicher, fairer und respektvoller umgehen können.

Bei dieser Übung geht es nicht darum, sich innerlich zu verbiegen oder äußerlich zu verändern. Im Gegenteil, das wäre nur hinderlich zur Veränderung deines Schwingungsniveaus. Lass hinsichtlich dieser Übung alle Anstrengung außen vor. Sei wie sonst auch, nur mit dem Unterschied, dass du dich so, wie du bist, so, wie du denkst, so, wie du fühlst, so, wie du dich im Kontext mit anderen erlebst, aktiv zu lieben beginnst.

Wenn du es als gläubiger Mensch gewohnt bist zu beten, bete weiter, doch nicht mechanisch – liebe das Beten. Folgst du einem Guru, folge ihm weiter, solltest du ihn aus freien Stücken zu lieben vermögen. Betest du nicht, weil du Atheist bist, liebe dich in deiner Gottlosigkeit. Hast du keinen Guru, geh deinen Weg weiter allein, doch liebe dein Leben in eigener Regie. Nur eine Entscheidung gilt es zu treffen: die Entscheidung zu lieben.

Wenn ich morgens sehr früh aufstehen muss, fühle ich mich manchmal ziemlich bescheiden und würde am liebsten liegen bleiben. Doch die Pflicht ruft – ich muss mich erheben. Also schlurfe ich missmutig ins Bad und beginne mit meiner Morgentoilette. Genau in diese Situation gilt es nun, Liebe fließen zu lassen. Wie das möglich sein soll? Einfach indem man sich so gut es geht auf Liebe einstellt und einschwingt.

Gut möglich, dass ich dabei zunächst kaum etwas empfinde. Vielleicht sagt sogar etwas in mir: “Du belügst dich doch selbst!” Oder: “Ich will diese Situation gar nicht lieben. Ich wäre viel lieber liegen geblieben!” Nun, dann umarme ich mich eben genau in diesem Zustand der Ablehnung. Thaddeus Golas sagt: “Was du auch immer tust, liebe dich dafür, dass du es tust. Was du auch immer denkst, liebe dich dafür, dass du es denkst.” Das ist der Trick: Genau da zu beginnen, wo du dich gerade befindest. Du brauchst keinen Standard zu erfüllen. Du musst die Ebene der Liebe nicht wie ein Gipfelstürmer erklimmen. Sie kommt vielmehr auf die Ebene herab, auf der du dich gerade befindest, und verwandelt sie.

Probiere es aus. Es funktioniert. Hundertprozentig. Liebe bringt dich “in Schwung” wie nichts anderes. Auch wenn du nicht so euphorische Liebesgefühle empfinden wirst wie vor einem Rendezvous, wird dein Missmut Beine bekommen und sich aus dem Staub machen.

Viele Situationen in unserem Leben hassen wir zwar nicht, aber wir lieben sie auch nicht. Wir befinden uns mehr oder weniger in einem neutralen Raum. Wenn man dich fragt, wie es dir geht, sagst du dann vielleicht, wenn du ehrlich bist: “Man lebt!” oder: “Na, es geht so!” Wenn wir uns neutral oder gleichgültig fühlen, ist es sehr leicht, auf die Schwingungsebene der Ablehnung heruntergezogen zu werden. Dann magst du weder dich noch die anderen. Und wie du aus eigener Erfahrung weißt, ist dieser emotionale Zustand weder für dich noch für andere Menschen besonders ersprießlich.

Wenn du in solchen Situationen keine Liebe in dir zu empfinden vermagst, ist das völlig normal, und es wäre kontraproduktiv, dich dazu zu zwingen. Der Trick, sich dann in einen Zustand der Liebe zu bringen, klingt unglaubhaft, erweist sich jedoch in der Erfahrung als wirksam. Probier doch mal aus, dir in solchen Situationen zu sagen: “In meiner Gleichgültigkeit umarme ich mich.” Oder: “Dafür, dass ich heute so gleichgültig bin, liebe ich mich.” Oder: “Ich hülle meine Gleichgültigkeit in Liebe.” Oder, wenn dir das alles zu schwülstig klingt: “Auch wenn ich heute so gleichgültig bin, liebe ich mich.” Behaupte es einfach, versuch nicht, es zu empfinden. Das Gefühl kommt dann “irgendwie” von ganz allein.

Thaddeus Golas behauptet: “Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst.” Ich weiß aus Erfahrung: Auch der Schwingung der Liebe ist es egal, wie du sie erzeugst. Wenn nichts anderes da ist, bemühe dich nicht, etwas Liebenswertes in deiner Umgebung zu finden, und mach einfach deine Gleichgültigkeit zum Objekt deiner Liebe. Liebe dich in deiner Gleichgültigkeit. Wenn du darin ein wenig geübt bist, bedarf es noch nicht einmal eines ausformulierten Gedankens. Du erinnerst dich einfach an die Liebe, und schon fließt sie in deine jeweilige Situation.

Leide nicht - liebe

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