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Was sonst noch passierte Am selben Tag

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„Die Regenbogenforellen gehen zur Neige“, wusste Günther zu berichten, während er einen Dessertteller mit einigen eleganten Schokotropfen verzierte. „Wir müssen bald wieder zur Schottersmühle rausfahren und frische besorgen.“

Karl, der am liebsten direkt in der Küche zu Abend aß, nickte erfreut.

Die Zwillingsbrüder betrieben ein entspannendes Hobby: die Fliegenfischerei. In der Fränkischen Schweiz hatten sie bei der Schottersmühle ein Fischwasser gepachtet und verbanden so ihr Freizeitvergnügen mit dem beruflichen Alltag. Sämtliche Forellenzubereitungen auf der Speisekarte – ob geräuchert oder frisch gebraten, gesotten, blau serviert – stammten aus eigener Fischerei.

„Machen wir’s am Wochenende oder brauchen wir die Fische schon früher?“, fragte Karl.

„So brisant ist’s auch wieder nicht“, antwortete Günther. „Ich wollte nur darauf hinweisen, dass demnächst wieder ein Ausflug in die Fränkische ansteht.“ Er wusch seine Hände. „Was hältst du eigentlich von dieser Annalena Sturm, von der Manfred so schwärmt?“, fragte er seinen Bruder. „Das ging ja ganz flott mit der Annäherung.“

„Ich weiß nicht so recht“, meinte Karl, „Holz hat sie ja genug vor der Hütte, aber das Frauliche geht ihr trotzdem völlig ab. Unser Bruderherz scheint da einen besonderen Geschmack zu haben.“

„Sehe ich genauso“, amüsierte sich Günther. „Eine Frau wie ein Mann. Aber wo die Liebe hinfällt!“

„So schnell, wie das ging, ist sie nicht gefallen, sondern regelrecht abgestürzt. Wer hätte das von Manfred gedacht … Wie sieht es eigentlich mit den Bachforellen aus?“ Karl war gedanklich schon wieder beim Angeln.

„Da haben wir noch welche. Die dürften im Kühler noch knapp zwei Wochen ausreichen. Aber wenn wir zum Angeln rausfahren, nehmen wir einfach mit, was anbeißt. Am besten gehen wir’s doch schon unter der Woche an, wenn nicht so viel los ist.“

„Wollen wir Dieter auch mitnehmen?“

„Wenn er Zeit hat, kann er gerne mitkommen. Der nimmt doch die Fische so gern aus.“

„Ha! Zurzeit googelt der nur“, meinte Karl.

„Und was?“

„Finanzierungsmodelle, Investment-Sparpläne und alles, was das Netz über diesen Heiko Springer hergibt. Er sagt, er will vorbereitet sein – und dass er nicht will, dass wir auf einen Scharlatan hereinfallen, in unserer prekären Situation. Nicht, dass wir Geld verlieren, falls wir uns wirklich auf ihn einlassen. Du weißt doch, wie misstrauisch Dieter Fremden gegenüber ist. Und er weiß, dass Manfred in vielen Belangen viel zu gutgläubig ist.“

„Na, dann. Ist ja gut, wenn wenigstens einer was von dem ganzen Finanzkram versteht. Ist schließlich auch seine Aufgabe“, merkte Günther an.

„Hmm, ja.“ Karl steckte seinen leeren Teller in eine der Spülmaschinen. „Wie wär’s mit Donnerstag?“

„Okay, Donnerstag wird gefischt. Ich frag Dieter, ob er Zeit hat.“

Mörderisches Bayreuth

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