Читать книгу Der Planet der Weltentore: Die Raumflotte von Axarabor - Band 206 - Wilfried A. Hary - Страница 7
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Оглавление„Seht das Wunder“, verkündete der Heilkundige Somahl zunächst, was ja noch gar nicht bedrohlich sich anhörte. „Es ist das Zeichen SAOS.“
Und natürlich fragten sich daraufhin alle, was er mit diesem Zeichen wohl mitteilen wollte.
Der Heilkundige Somahl behauptete daraufhin:
„Es ist das Zeichen der Veränderung! Seht es selbst. Es wächst heran, und somit naht die Veränderung.“
Wobei diese vollkommene Schwärze, die sich in dem Riss zeigte, während er sich immer weiter zu einem gezackten Spalt öffnete, nicht gerade etwas Positives vermuten ließ.
„Es ist die Veränderung des Schmerzes!“, erklärte der Heilkundige dies orakelhaft.
Alle konnten sich per Gedanken miteinander verständigen. Jederzeit. Wann immer sie es selber wollten. Aber nur der Heilkundige selber war in der Lage, auch mit Gott SAO zu kommunizieren. Immer dann, wenn Gott SAO das so wollte. Ansonsten war dieses Privileg noch nicht einmal dem Häuptling gegönnt, der alle Tätigkeiten der Saoniden gemeinhin koordinierte, um die Gemeinschaft sozusagen ständig am Laufen zu halten. Nicht als jemand, der herrschte, sondern der seine besondere Fähigkeit dafür nutzte, eben zu organisieren und zu koordinieren, damit es niemals in irgendetwas einen Mangel geben konnte.
Und jetzt eine Veränderung?
Das konnte niemals etwas Gutes sein. Soviel stand nun für alle fest. Auch für Häuptling Grossmahn. Wobei jeder Häuptling Grossmahn genannt wurde, sobald er von der Gemeinschaft zum Häuptling gewählt wurde. Und eine solche Wahl fand natürlich nur dann statt, falls der vorangegangene Häuptling aus welchem Grund auch immer verlorengegangen war.
Dieser Häuptling Grossmahn bekleidete sein Amt nun schon seit über zweihundert Jahren. Was zwar niemand je gezählt hätte, aber auch für die Saoniden gab es natürlich Begriffe wie „langanhaltend“ oder eher „kurzanhaltend“. Dieser Häuptling Grossmahn war somit eher „langanhaltend“ der Koordinator ihrer perfekten Gemeinschaft.
Er hatte sich gerade weit draußen auf einem der bestellten Felder befunden, um vor Ort sich davon zu überzeugen, dass auf den betreffenden Feldern nach wie vor angebaut werden konnte und man noch nicht zusätzliches Land dafür beanspruchen musste.
Inzwischen war er ebenfalls an Ort und Stelle auf dem Dorfplatz und stand direkt neben dem Heilkundigen Somahl. Um ganz unmittelbar dessen weiteren Erklärungen mitzubekommen:
„SAO weißt uns mit diesem Zeichen einen neuen Weg. Wahrlich, ich sage euch, der Riss wird immer größer. Er wird zu einem Spalt werden und der Spalt schließlich zu einem Tor. Es wird das Tor sein in scheinbar undurchdringliche Finsternis, wie sie kein Saonide jemals zuvor zu sehen bekommen hat. Und wohl dem dann, den SAO dazu befähigt, in dieser vollkommenen Finsternis ein Licht zu entdecken. Er allein darf dann der Auserwählte der Saoniden von Tschuro geheißen werden.“
Keiner zweifelte in diesem Moment dran, dass sich der Heilkundige selbst wohl als dieser Auserwählte dünkte. Jetzt schon. Und keiner der Saoniden zog auch nur im Geringsten die Möglichkeit in Betracht, dass es möglicherweise überhaupt niemanden geben würde in der Saonidensiedlung Tschuro, der in der Lage war, in dieser Finsternis ein Licht zu erblicken. Genauso wenig, wie sich auch nur einer der Saoniden Gedanken darüber machte, was das Erblicken eines Lichtes in der sich öffnenden vollkommenen Finsternis direkt über ihren Köpfen für einen Vorteil bringen könnte.
Und dennoch spürten sie, wie die kreatürliche Angst nach ihren Herzen griff. Wie bei allen intelligenten und denkenden Lebewesen, wenn ihnen etwas widerfuhr, was sie sich nicht wirklich erklären konnten und was dermaßen bedrohlich auf sie wirkte. Egal, was ein Heilkundiger dazu auch sagen mochte.