Читать книгу Entscheidung am Weltentor: Die Raumflotte von Axarabor - Band 214 - Wilfried A. Hary - Страница 6
1
ОглавлениеDas Sonnensystem, zu dem Fischers Welt gehörte, hatte eine neue Besonderheit. Nicht nur, dass sich hier, auf Fischers Welt, wie aus dem Nichts vor nicht allzu langer Zeit ganze vierundachtzig sogenannte Weltentore gebildet hatten, sondern da gab es inzwischen noch etwas. So unbestimmt, dass es fast niemand bemerkte. Außer der Crew des Scoutschiffes DARWIN nämlich.
Dass ausgerechnet nur sie so etwas wie eine diffuse Wahrnehmung hatten, war nicht weiter verwunderlich, wenn man wusste, dass es sich um ausgereifte PSI-Menschen, also sogenannte Mutanten, handelte. Um Menschen mithin, die es offiziell überhaupt nicht geben konnte. Genauso wie jene Weltentore übrigens, die man auch „Risse im Raum-Zeit-Gefüge“ nannte, falls man sich ein wenig wissenschaftlicher ausdrücken wollte.
Sie setzten sich in der Zentrale erneut auf den Boden, im Kreis, und gaben sich gegenseitig die Hände, um diesen Kreis zu schließen. Acht PSI-Wesen, die aussahen wie Menschen, aber längst mehr waren. So etwas wie eine geheime Sondereinheit der Raumflotte von Axarabor auf jeden Fall. Wobei Sovie Tumara mit ihrer pechschwarzen Hautfarbe die Logenmeisterin bildete. Durch ihre spezielle Fähigkeit gelang es, alle acht Mitglieder dieser Séance zu vereinen, so dass eine Art Übergeist entstand.
Jedoch nur für die Dauer der Séance. Länger als maximal eine Viertelstunde sollten sie diesen Zustand nicht beibehalten, denn es schwächte sie alle dermaßen, dass eine Verlängerung lebensbedrohliche Ausmaße hätte annehmen können.
Vielleicht nicht so sehr für Krusat Senrich, der als nahezu unverwundbar und somit als nahezu unsterblich eingeschätzt wurde. Oder Claudile Fermonje, die Zeitreisende, die stets nur Sekundenbruchteile in der Vergangenheit blieb und dadurch Unsterblichkeit erhielt.
Dass die gesamte Séance dank ihr sich natürlich ebenfalls Sekundenbruchteile in der Vergangenheit befand, schützte sie als Gemeinschaft allerdings trotzdem nicht vor der totalen Erschöpfung, die sie auf jeden Fall vermeiden mussten.
Konnten sie auch, denn in diesem Zustand, weitgehend, wenngleich nicht völlig losgelöst von den Zwängen durch Raum und Zeit, konnten sie bereits während Sekundenbruchteilen quasi das gesamte Sonnensystem durcheilen, auf der Suche nach jener zusätzlichen Besonderheit.
Sie konnten diese weder sehen noch orten. Nur ganz diffus spüren. Ohne einschätzen zu können, ob es sich um eine Gefahr handelte oder nicht.
Noch nicht einmal, ob es mit diesen vierundachtzig Weltentoren zusammenhing.
Nur eines war ihnen irgendwie klar: „Es“ befand sich außerhalb von Fischers Welt. Irgendwie. Obwohl es auch gleichzeitig auf wundersame Weise Verbindung hatte mit dem Planeten.
Ob nun gefährlich oder nicht: Es war auf jeden Fall eine Besonderheit, die sie unbedingt erforschen mussten. Denn ausgerechnet auf einer Welt, über der einfach mal so vierundachtzig Tore entstanden waren, die teilweise sogar zu parallelen Universen führten… Da konnte man nicht vorsichtig genug sein. Denn niemand hatte bisher auch nur rudimentär dieses Rätsel ergründen können. Und jedes zusätzliche Rätsel, das jetzt noch auftauchte, konnte eben nur die Sache schlimmer machen.
Doch sie konnten so lange suchen und forschen wie sie wollten, wobei sie wirklich sämtliche Register zogen, im wahrsten Sinne des Wortes: Das Ergebnis blieb NULL!
Sie hatten nach wie vor keine Ahnung, worum es sich handelte.
Und jetzt mussten sie sich erst mal wieder erholen, bevor sie sich weitere Schritte überlegen konnten.
Falls sie überhaupt noch irgendeine weitere Möglichkeit finden sollten, dem Phänomen auf die Spur zu kommen. Ehe es vielleicht für immer dazu zu spät war…