Читать книгу Entscheidung am Weltentor: Die Raumflotte von Axarabor - Band 214 - Wilfried A. Hary - Страница 8
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Оглавление„ Jetzt nur noch drei Lichtjahre!“, wusste Eranore erst Tage danach. Doch sie zögerte, weil sie nach wie vor nicht abschätzen konnte, welchen Ursprung dieses vielstimmige Signal hatte. Denn da war eine eher noch vage Idee in ihr entstanden, die ihr ganz und gar nicht gefallen wollte:
„ Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Falle des Kartells handelt?“
Die Frage war laut an die Besatzung gerichtet.
Kapitän Erban und die weiblichen Offiziere Schonhor und Folamon sahen sich überrascht an.
Folamon zuckte bedauernd die Achseln.
„ Keine Ahnung, aber es ist nicht bekannt, dass die Adakonis überhaupt zu so etwas fähig wären. Immerhin handelt es sich um etwas Neues. Ganz klar, meines Erachtens. Sonst wüsste doch zumindest Derringer etwas davon. Immerhin als Supermutant und Mutantenjäger, spezialisiert auf das Auffinden und Deportieren von Mutanten, nicht wahr?“
Das leuchtete Eranore ein, zumal sie diesbezüglich sämtliche Erinnerungen des Supermutanten durchforstet hatte, was ihr schwer genug gefallen war, denn diese Erinnerungen waren zum größten Teil dermaßen grauenvoll, dass es ihr mal wieder Alpträume bescheren würde.
„ Wir müssen auf jeden Fall dorthin. Wie weit ist das Zielsystem eigentlich bekannt?“
Eine eigentlich rhetorische Frage, denn sie brauchte ja nur die Gedanken der drei zu lesen.
Kapitän Erban antwortete dennoch laut:
„ Dort befindet sich der Planet Fischers Welt. Eine der sogenannten verbotenen Welten des Imperiums. Die Bewohner darauf, gleich mehrere Völker unabhängig voneinander, die gar nichts voneinander wissen und auf sehr niedrigen Entwicklungsstufen stehen, dürfen noch nichts vom Imperium wissen. Wegen dem sogenannten Kulturschock und so.“
„ Und Mutanten wurden dort noch keine entdeckt?“
„ Nein, noch keine. Was natürlich überprüft wurde. Von Supermutanten wie Derringer hier. Deshalb blieb diese Welt auch für das Kartell uninteressant.“
„ Bis jetzt?“
„ Nun, wenn wir davon ausgehen, dass diese Signale auch von Supermutanten aufgenommen werden können, wäre es durchaus möglich.“
Eranore wusste durch Derringer, dass mit dessen Fähigkeiten eben nichts dergleichen aufgenommen werden konnte. Es gehörte vielmehr zu einer Fähigkeit von ihr selbst, die vorher verborgen geblieben war. Aus welchen Gründe auch immer.
Weil es vorher solche Signale nicht gegeben hatte?
Sie teilte es den dreien mit, schloss jedoch:
„ Wir müssen trotzdem auf jeden Fall vorsichtig sein. Es ist mit allem zu rechnen, nur nicht mit etwas Gutem.“
„ Und wieso willst du trotzdem dorthin?“
Die berechtigte Frage von Schonhor konnte Eranore nur mit einem Achselzucken beantworten.
Sie lauschte in sich hinein. Da war dieser Signalchor, wie sie es inzwischen nannte. Es waren so viele, dass sie es nicht zählen konnte. Also auf jeden Fall mehr als zehn.
Nichts davon schien auf eine Gefahr hinzudeuten. Es war einfach nur ungewöhnlich und unerklärlich. Außerdem versprach es das Ende der Langeweile.
Wenn sie sich vorstellte, für alle Zeiten auf der Flucht zu sein, nur mit Derringer an Bord und den drei Besatzungsmitgliedern… Von denen sie alles wusste, was jegliches Gespräch von vornherein unnötig machte…
Dem gegenüber erschien ihr das Risiko, das sie einging, wenn sie diese Signale verfolgte, immer noch als hinnehmbar.
„ Wir werden auf jeden Fall dieses Sonnensystem aufsuchen. Bei voller Tarnung. Plus der besonderen Tarnmöglichkeiten Derringers natürlich. Wer auch immer sich dort bereits befindet: Er wird uns nicht bemerken können.“