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Der Traum vom versunkenen Baum

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Der Traum vom versunkenen Baum

„Fürchterlich tief leuchtet der Traum in den uns gebauten

Epikurs- und Augiastall hinein, und wir sehen in der Nacht

alle die wilden Grabtiere und Abendwölfe

ledig umherstreifen, die am Tage die Vernunft

an der Kette hielt.“ Jan Paul

Wir haben an den Beispielen der Bibel und des Artemidoros und im vielen anderen Träumen gesehen, wie die Symbolik den Schlüssel zu einer Traumdeutung liefern kann. Man sollte also glauben, eine genaue Kenntnis aller Traumsymbole müsste uns eine glatte Erklärung des Traumes ermöglichen. So einfach ist die Sache nicht. Hie und da kann man freilich schon bei flüchtiger Durchsicht eines Traumes seinen Inhalt erkennen. Aber nur hie und da! Oft ist es nicht der Fall. Und wenn man wieder eine Deutung erkannt hat, was hat das zu sagen? Jeder Traum ist mehrdeutig. Der Traum ist entstellt durch verschiedene Mechanismen, die wir zum Teil schon kennen gelernt haben, zum Teil erst später besprechen werden. Wir müssen nach Freud zwei Begriffe scharf voneinander scheiden: den manifesten Trauminhalt und den latenten Trauminhalt. Der latente ist in vielen Fällen ohne Mithilfe des Träumers nicht zu erkennen. Denn die Symbole haben nur bedingt eine bestimmte Bedeutung. Und alles kann zum Symbol werden. Auch ist die Symbolik der verschiedenen Menschen verschieden. Ein Violinkünstler wird eine andere symbolische Sprache haben als ein Gewürzkrämer. Jeder bezieht seine Symbolismen aus seinem Wissen. So stellt sich im Traume der Vater immer als eine Autorität dar, den meisten Menschen als der Kaiser, dem Chorsänger der Oper als Operndirektor, dem ewigen Schüler als der „Herr Lehrer“, dem Politiker als der Ministerpräsident, dem Landbäuerlein als der Amtsrichter, dem Vagabunden als der Polizeibeamte, dem Wiener Spießer als der „Bürgermeister“, dem „geistliehen Herrn“ als der Papst, was nicht ausschließt, dass auch anderen der Papst (Papa!) den Vater bedeutet.

Das wollte ich nur vorausschicken, um eine einseitige Überschätzung der Traumsymbole zu verhüten. Doch beginnen wir mit einer scheinbar sehr leichten, einfachen Traumanalyse:

Frau Delta träumt:

(25.) „Ich war in einem offenen viereckigen Raum (er war nicht geschlossen!) — ein Garten oder ein Hof? — In der Ecke stand ein Baum, der ist vor unseren Augen langsam versunken, als ob er ins Wasser gesunken wäre. Ich habe geistreicherweise bemerkt, als der Baum und der Hof auch Schaukelbewegungen machten: „Da sehen wir, wie die Veränderung an der Erdoberfläche vor sich geht.“

Nach diesem Traume kam ein zweites, vergessenes Traumbild, das mit einem leisen Angstaffekt schloss.

Man sieht, der Traum stellt eigentlich die Geschichte eines Erdbebens dar. Erinnerungen an die furchtbare Katastrophe von Messina haben dazu beigetragen, das Traumbild zu schaffen. (Rezenter Anlass — oberste Traumschicht) Damals verschwand ein Dorf fast spurlos vom Erdboden, die Konturen der Küste waren an einzelnen Stellen verändert. Auch hatte die Träumerin vor ein paar Tagen einen Roman von Ganghofer „Der laufende Berg“ gelesen, in dem geschildert wurde, wie ein Häuschen immer tiefer und tiefer in die Erde versank. Wir hätten somit eine einfache Reproduktion einer in der Zeitung und in einem Buche gelesenen Szene und die Angst wäre die Angst vor dem Erdbeben, die so viele Menschen gezeigt haben, als so viel von Messina und San Franzisko die Rede war.

Wenn wir nun mit Swoboda („Studien zur Grundlegung der Psychologie.“ Ein sehr interessantes Werk, das beweist, dass gewisse Eindrücke periodisch im Traume zum Ausdruck kommen.) nachweisen könnten, dass die Dame vor 28 Tagen den Roman gelesen oder vor x-mal 28 Tagen, oder x-mal 23 Tagen das Erdbeben vor sich gegangen ist, so könnten wir beruhigt behaupten, es sei die einfache periodische Wiederholung eines vor einiger Zeit überstandenen heftigen Eindruckes. Gesetzt, es wäre der Fall — was wäre damit für die Analyse des Traumes gewonnen?

Wir müssen also versuchen, etwas tiefer in die Symbolik des Traumes einzudringen. Der Patientin fällt ein, dass bei einem Erdbeben einmal eine Insel aus dem Meere aufstieg, also geboren wurde. Wir ahnen gleich, das Thema dreht sich um die zwei polaren Gegensätze Geburt und Tod, Gegensätze, die im Traume oft durch die gleichen Symbolismen ausgedrückt werden. Merken wir uns das. Ein weiterer Einfall der Patientin bezieht sich auf das letzte Wiener Erdbeben. Da machte sich ein geistreicher Spötter den Spaß und sandte einer Zeitung einen wissenschaftlich klingenden konfusen Gallimathias (unverständliches, verworrenes Gerede) als Ansicht eines Fachmannes ein und bemerkte zum Schlüsse: „Meine Frau verspürte auch einige Stöße“, was die verschämte Redaktion in einige „Erschütterungen“ verwandelte. Jetzt kommen wir dem Wesen des Traumes immer näher. Ein großer Baum, der verschwindet, Stöße, Erschütterungen, Geburt! — Was soll das bedeuten? Die Antwort ist nicht schwer.

Der ganze Traum bekommt ein anderes Gesicht. Es handelt sich um eine infantile Szene aus der frühesten Kindheit, bei der die Dame einen Koitus der Eltern beobachtet hatte. Eigentlich hörte sie nur die rhythmische Erschütterung des Bettes. Der viereckige Raum war das Schlafzimmer der Eltern und das Ehebett (In diesem Sinne „viereckig“ wird auch Tisch für Bett gebraucht. Beachte die Redewendung: „Trennung von Tisch und Bett.“), das auch vier Ecken hat. Die weiteren Zusätze „er war nicht geschlossen“ — Garten oder Hof — dienen teils als Traumentstellung, teils als Überdeterminierung, um das Zimmer als Bett zu charakterisieren. Ebenso wie zwei Verneinungen eine Bejahung ergeben, ebenso ist hier die Einschiebung (er war nicht geschlossenen) als Bejahung aufzufassen. Freud sagt sehr treffend: „Es gibt keine Verneinung im Träume“. Steht in einem Traum die positive Behauptung: „Meine Frau war nicht dabei“ — so bedeutet sie gerade das Gegenteil, dass nämlich die Anwesenheit der Frau peinlich empfunden und womöglich vertuscht werden soll.

Hier geht also eine Szene mit Schaukelbewegungen in einem Bette (oder Zimmer) vor sich. Was hat das mit einem im Wasser versinkenden Baum zu tun? Hier kommt uns die bekannte Traumsymbolik zu Hilfe. Das Wasser bedeutet immer einen Hinweis auf die Geburt. (Einer zusammenfassenden Darstellung der Geburtsträume ist ein späteres Kapitel gewidmet) Aus dem „Wasser“ kommen die Kinder, so lautet die erste infantile Sexualtheorie. Im Fruchtwasser schwimmen die Kinder, lernen wir Alten. Und der Baum? Was bedeutet er anderes als das lebenserhaltende Prinzip, als den Penis? Geburt und Tod, beide werden durch den Phallus symbolisiert. Beim Koitus verschwindet der Penis unter Schaukelbewegungen in der Vagina. Der Traum lautet also in der Übersetzung: „Ich war im Schlafzimmer der Eltern. Ich sah, wie der Vater seinen Penis in die Vagina versenkte und unter Schaukelbewegungen einen Koitus ausübte. Als ein frühreifes Kind dachte ich mir: So entstehen die Kinder!"

Die Mutter wird hier als Erde, als „Mutter Erde“ dargestellt. Die Veränderungen der Erdoberfläche (das Anschwellen des Bauches) symbolisieren die Gravidität.

Hier stoßen wir auf ein sonderbares Problem. Das Problem vom Leben und Sterben im Traume. Ist es nicht merkwürdig, dass Gegensätze dasselbe bedeuten sollen? Gravidität und Erdbeben? denn eine weitere Bedeutung des Traumes besagt, dass es sich um Tod handelt. Darauf wollen wir noch später zurückkommen.

Hier möchte ich nur aufmerksam machen, dass ein deutscher Gelehrter schon längst diese Zusammenhänge gekannt hat. Schubert („Die Symbolik der Traumes“. Leipzig, F. A. Brockhaus, 1840) sagt in der seiner Zeit eigentümlichen, etwas blütenreichen Sprache: „Dasselbe, was wir bei der Sprache des Traumes bemerken, jenen Ton der Ironie, jene eigentümliche Ideenassoziation und den Geist der Weissagung, finden wir denn auch auf ganz vorzügliche Weise in dem Original der Traumwelt, in der Natur wieder. In der Tat, die Natur scheint ganz mit unserem versteckten Poeten einverstanden und gemeinschaftlich mit ihm über unsere elende Lust und lustiges Elend zu spotten, wenn sie bald aus Gräbern uns anlacht, bald an Hochzeitsbetten ihre Trauerklagen hören lässt, und auf diese Weise Klage mit Lust, Fröhlichkeit mit Trauer wunderlich paart, gleich jener Naturstimme, der Luftmusik auf Ceylon, welche im Tone einer tief klagenden, herzzerschneidenden Stimme furchtbar lustige Menuetten singt. Die Zeit der Liebe und der Freude ist es, wenn die Nachtigall ihren klagenden Gesang am meisten hören lässt, worin sie nach einem dichterischen Ausdruck die Rose über Gräbern besingt, und alle Freudengesänge der Natur haben den klagenden Mollton, während umgekehrt ein ephemeres Geflügel den Tag seiner Hochzeit unmittelbar am Grabe, am Tage des Todes feiert. Tod und Hochzeit, Hochzeit und Tod liegen sich in der Ideenassoziation der Natur so nahe, wie in der des Traumes, eines scheint oft das andere zu bedeuten, eines das andere herbeizuführen oder vorauszusetzen; sie erscheinen öfters in der Sprache der Natur als zwei gleichbedeutende Worte, davon nach Gelegenheit eines für das andere gesetzt wird. Die Erzeugung und letzte Auflösung der Körper sind sich, wie schon anderwärts bemerkt worden, in der ganzen Natur, sowohl in Hinsicht der Erscheinungen als der dabei hervorkommenden Stoffe, unmittelbar verwandt und gleich; Phosphorus ist Morgen- wie Abendstern, Fackel der Hochzeit und des Todes, und während der eine Teil des immer kreisenden Rades sich zur neuen Zeugung emporhebt, geht der andere in demselben Verhältnis hinabwärts. Schmerz und Lust, Lust und Schmerz sind auf dieselbe Weise verbrüdert; das Kind der Freude wird mit Schmerzen geboren, auf den höchsten Grad der sinnlichen Unlust und Qual folgt, selbst schon im Zustande der Ohnmacht und des Scheintodes die höchste Lust; umgekehrt ist die sinnliche Lust eine Gebärerin des Schmerzes.

Jene seltsame Verschwisterung scheint die Vorwelt wohl verstanden zu haben, wenn sie den Phallus oder dessen kolossales Sinnbild, die Pyramide, als Malzeichen auf Gräber gestellt, oder das geheime Fest der Todesgottheit mit Vortragung des Phallus gefeiert; obgleich jene Aufopferung des Werkzeuges sinnlicher Lust der rohe Ausdruck auch noch eines anderen tieferen Verständnisses gewesen. Mitten unter den Todesfeierlichkeiten und Trauerklagen der Mysterien ertönte, wie in einer Shakespeareschen Tragödie, die Stimme des Lachens über Baubo (antike Fruchtbarkeitsgöttin) und Jacchus; mitten unter zum Teil komischen und heiteren Festlichkeiten blickte öfters ein sehr ernster und tragischer Sinn hervor.“ (Seite 38.)

Wir werden auch in unserem Traume nach tieferen Zusammenhängen forschen. Wir erfahren eine weitere Bedeutung des Traumes: Er ist eine Todesphantasie. Sie liegt im Grabe. Ein ihr gepflanzter Baum sinkt immer tiefer in die Erde, wie sie es auf Friedhöfen öfter gesehen hat. Der Raum, in dem sie liegt, der viereckig ist, ist das Grab ((26.) „Eine Dame träumt, sie gehe einer Dame ihrer wirklichen Bekanntschaft, welche sich an wirklicher langwieriger Krankheit dem Tode nahe befand, einen Krankenbesuch abstatten; wie sie hinkommt, erstaunt sie nicht wenig, dieselbe im Wochenbett zu finden, worüber sie im Hinblick auf das Alter der Patientin und ihres daneben stehenden erwachsenen Sohnes sich gar nicht zu fassen vermag. (Hier ist der Zustand der Bettlägerigkeit bei Sterben und Gebären das Assoziationsmoment.)“ (Das Leben des Traumes von Karl Albert Scherner. Berlin. Verlag von Heinrich Schindler, 1861. Seite 147).

Wie der Erdgeist im Faust verkündet:

„Geburt und Grab,

Ein ewiges Meer,

Ein wechselnd‘ Weben,

Ein glühend‘ Leben."

Sie liegt also im geschlossenen Grabe, am Friedhofe, wo Blumen blühen (Garten) und Bäume zum Gedenken gepflanzt werden und versinken.

Beim jüngsten Gericht öffnen sich die Gräber und die Toten steigen wieder auf. Wehe! Wie hat sie ihr Leben verbracht? War es nicht eine Kette von sündigen Gedanken? Hier sehen wir das tiefe Schuldbewusstsein, das sich am Schluss des Traumes als Angst entladen muss.

Damit ist die Deutung dieses Traumes noch nicht erschöpft. Das Wichtigste soll noch kommen. Die Angst am Schluss deutet auf unterdrückte Sexualität; auf Wünsche, die als unerreichbare, unerfüllbare, verbrecherische sich in Angst gewandelt haben. Wir erfahren, dass ihr Mann aus Angst vor dem Kindersegen viele Jahre den „Coitus interruptus“ gepflegt hat. Diese Angst vor der Gravidität drückt sich auch in diesem Traumbilde aus. Auch Befürchtungen, ihr Mann, der ein so gesunder kräftiger Mensch ist, könnte ihr plötzlich sterben, er könnte ihr untreu werden usw. (Die Angst, der Mann könnte sterben, verrät ihren geheimen Wunsch. Der Mann ist ein Gefangener und darf sie keinen Moment lang allein lassen. Wir können die Motive verstehen: Er soll nicht von ihr gehen d. h. sterben).

Hier führt eine Brücke zu den wichtigsten Traumgedanken. Sie hat ein einziges Kind, einen Sohn, der in den nächsten Monaten heiraten soll. Am Vorabend des Traumes kam ihre künftige Schwiegertochter zu ihr, und sie sprachen über die Ausstattung. Man legte Modelle verschiedener Hemden vor und das Mädchen meinte zu einem Modell, das vorne zu schließen war: „Das ist ja sehr bequem. Wenn ich einmal Amme sein werde, kann ich solche Hemden brauchen“. Sie staunte über die Freiheit, mit der die modernen Mädchen über diese Dinge sprechen können. Sie war als Mädchen ganz anders. Einen Moment lang durchzuckte sie der Hass gegen das blühende, junge, reiche Mädchen, das ihr das Herz ihres einzigen Sohnes geraubt hatte.

Jetzt verstehen wir die dritte Bedeutung des Traumes. Der Baum, der im Wasser versinkt, das ist ihr Sohn (Sie hat ihn gepflanzt, ihn aufgezogen, ihn gepflegt. Er sollte ihre Stütze sein!). Sie sieht ihn im Geiste in der Brautnacht, sie sieht die Gravidität ihrer Schwiegertochter voraus. Sie ist eifersüchtig und leidet schwer unter dieser Eifersucht. Der kleine Sohn, dessen Amme sie gewesen, hat häufig im Traum die Bedeutung eines Penis. Hier steht er für beides. Der Traum lautet also: Ich sehe das Ende meiner Liebe voraus. Mein Sohn wird bald heiraten. Immer mehr verschwindet er für mich. Ich bedeute ihm immer weniger. Er geht ganz in seiner Liebe auf. (Der versinkende Baum!) Er wird seine Frau gravid machen, er wird Vater werden. So ändern sich die Zeiten.

Nun wäre es sehr interessant, zu erfahren, was die Fortsetzung des Traumes besagt. Wie sie sich aus diesen Schwierigkeiten befreit. Das ist das wichtigste Stück des Traumes und deshalb vollkommen unterdrückt.

Wir können nur aus anderen Analogien schließen, aus früheren Träumen der Patientin — um eine solche handelt es sich — dass das fehlende Stück vom Tode der jungen Rivalin handelt. Eine solche Rivalin starb ihr einmal vor 4 Jahren, und da brach infolge der Vorwürfe, die sie sich im Unbewussten machte, die Neurose aus. Jetzt treiben ihre Gedanken dasselbe Spiel und reagieren auf diese Schuld mit der Sühne der Angst.

Die Angst ist in letzter Linie immer die Angst vor sich selber. (Vergleiche die Worte, die Richard III. nach dem furchtbaren Traume vor der Schlacht spricht: „Was fürcht‘ ich denn! Mich selbst? Sonst ist hier niemand. Richard liebt Richard: das heißt: Ich bin ich. Ist hier ein Mörder! Nein. — Ja — ich bin hier. So flieh! — Wie? Vor dir selbst? Mit gutem Grund: Ich möchte rächen. Wie? Mich an mir selbst? loh liebe mich ja selbst. Wofür, für gutes, Das ich je selbst hätt‘ an mir selbst getan? O leider nein! Vielmehr hass‘ ich mich selbst!“)

Der wichtigste Gedanke ist hier der verdrängteste. Es ist der Todesgedanke. Bevor sie ihrer Schwiegertochter den eigenen Sohn gönnt, möchte sie ihn lieber sterben sehen. Er soll sterben, er soll verschwinden. Man gräbt ein Grab und legt einen Menschen hinein. Das sind für sie die wichtigsten Veränderungen der Erdoberfläche.

Solche böse Gedanken müssen eine Hemmung erfahren und sich als Angst äußern. Denn sie liebt ja ihren Sohn, sie will ihn nicht verlieren.

In jeden Traum spielt das Problem des Todes hinein.

Es gibt keinen Traum, hinter dem nicht das Gespenst des Todes steht.

Unsere Patientin lebt nur mit den Toten. Sie ist reich an Geistern (geistreich).

Weitere Beziehungen des Traumes gehen auf die Onanie (Schaukelbewegungen) und auf die Bisexualität. (Auch die sogenannte Mutterleibsphantasie, d. h. die Vorstellung im Leibe (Sarg!) der Mutter zu sein und alle Vorgänge des ehelichen Lebens zu beobachten, kommt in diesem Traume zum Durchbruch. Sie leidet an der Angst „lebendig begraben zu werden“.) Doch ich würde meine Leser verwirren. Der Traum ist schon zu schwer geworden. Es gibt eben keine einfachen Träume!

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