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[Sechste] Fünfte Szene

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Britannien, in Cymbelines Palast

Es treten auf die Königin, Hofdamen und Cornelius.

Königin

Solang der Tau am Boden, pflückt die Blumen;

Rasch: wer hat das Verzeichnis?

Erste Hofdame

Ich.

Königin

So geht!

Die Hofdamen gehn ab.

Nun, Doktor, habt Ihr die Mixtur besorgt?

Cornelius

[ihr ein Fläschchen reichend.]

Wie Eure Hoheit mir befahl, hier ist sie.

Ihr ein Schächtelchen reichend.

Doch ich ersuch Eur Gnaden – zürnt mir nicht,

Denn mein Gewissen dringt auf diese Frage:

Weshalb verlangt Ihr dieses giftige Mittel,

Des Wirkung ist ein langsam schleichender Tod,

Wenn schnell nicht, sicher doch?

Königin

Mich wundert, Doktor,

Daß du so fragst. Bin ich nicht deine Schül'rin

Schon längst? Hast du mich nicht Duftstoffe mischen

Gelehrt und destillieren, konservieren,

Daß unser König selbst mich oft gebeten

Um Proben meiner Einmachkunst? Und hältst du

Mich nicht für teuflisch, ist es doch natürlich,

So weit gekommen, weiter noch zu streben

In meinem Wissen? So will ich die Kräfte

Deiner Mixtur an Kreaturen prüfen,

Die nicht des Hängens wert sind – nicht an Menschen! –,

Um ihre Wirkung zu erproben, wende

Dann Gegenmittel an, und so erforsch ich

Den mannigfachen Einfluß.

Cornelius

Solche Übung

Muß, hohe Fürstin, Euer Herz verhärten;

Auch ist der Anblick dieser Wirkung schädlich

Sowohl als ekelhaft.

Königin

Oh, sei ganz ruhig!

Pisanio tritt auf.

[Königin] für sich.

Hier kommt ein schmeichlerischer Bub; an ihm

Prüf ichs zuerst: er ist für seinen Herrn

Und meinem Sohn entgegen. – Ei, Pisanio! –

Doktor, fürs erste brauch ich Euch nicht mehr;

Ihr mögt nun gehn.

Cornelius für sich.

Ich trau Euch nicht; doch, Dame,

Ihr sollt kein Unheil stiften!

Königin zu Pisanio.

Hör, ein Wort!

Cornelius für sich.

Verdächtig ist sie mir. Sie glaubt, sie habe

Ein zehrend Gift; doch kenn ich ihren Sinn

Und würde keinem, der ihr gleicht an Tücke,

So höllschen Trank vertraun. Das, was sie hat,

Betäubt und stumpft den Sinn auf kurze Zeit.

Vielleicht versucht sie's erst an Hunden, Katzen,

Dann immer höher auf; doch in dem Schein

Des Todes, den dies gibt, ist nicht Gefahr;

Es fesselt nur auf kurze Zeit den Geist,

Der um so frischer dann erwacht. Betrogen

Wird sie durch falschen Schein; ich, falsch an ihr,

Bin um so treuer.

Königin

Doktor, du magst gehn,

Bis ich dich rufen lasse.

Cornelius

Ich gehorche.

Er geht ab.

Königin

Du sagst, sie weint noch immer? Glaubst du nicht,

Daß mit der Zeit sie ruhger wird und Rat

Einläßt, wo Torheit herrscht? Tu, was du kannst.

Sagst du mir einst, sie liebe meinen Sohn,

Dann, glaube mir, stehst du im Augenblick

Hoch wie dein Herr; und höher, denn sein Glück

Liegt sprachlos da, sein Name selbst schöpft bald

Den letzten Hauch. Heimkehren kann er nicht,

Noch bleiben, wo er ist; den Ort verändern,

Heißt nur ein Elend mit dem andern tauschen,

Und jeder neue Tag zerstört ihm nur

Des vorgen Tages Werk. Was kannst du hoffen,

Lehnst du dich an ein Ding, das im Verfall

Und neugebaut nicht werden kann? Er hat

Nicht Freund', um ihn zu stützen. –

Die Königin läßt die Schachtel [das Fläschchen] fallen, Pisanio hebt es auf.

Du nimmst auf

Und weißt nicht was, doch nimms für deine Müh.

Ich macht es selbst, und fünfmal hats den König

Vom Tod gerettet; keine beßre Stärkung

Ist mir bekannt. – Behalts, ich bitte dich;

Es sei das Handgeld eines größern Lohns,

Den ich dir zugedacht. Sag deiner Herrin,

Wie ihre Sache steht, tu's, wie von selbst!

Bedenk, wie sich dein Glücksstand ändert; denk nur:

Die Fürstin bleibt dir, meinen Sohn gewinnst du,

Der dich auszeichnen wird; den König stimm ich

Zu jeder Art Befördrung, wie du nur

Sie wünschen magst; zumeist bin ich verpflichtet,

Die dir den Weg zu dem Verdienst gezeigt,

Die Mühe glänzend zu belohnen. Sende

Mir meine Fraun und denke meiner Worte! –

Pisanio geht ab.

Ein standhaft tückscher Schelm, nicht zu erschüttern;

Der Anwalt seines Herrn und ihr ein Mahner,

Um ihre Hand dem Gatten zu bewahren.

Ich gab ihm etwas; wenn er es genießt,

So hat sie keinen mehr, der Botschaft läuft

Für ihren Schatz; und beugt sie nicht den Sinn,

Soll sie es wahrlich auch bald kosten müssen.

Pisanio kommt mit den Hofdamen zurück.

So, so, recht gut, recht gut!

Die Veilchen, Schlüsselblumen und die Primeln

Bringt in mein Schlaf gemach! – Leb wohl, Pisanio,

Gedenke meines Worts!

Die Königin und die Hofdamen gehen ab.

Pisanio

Das werd ich tun,

Doch sollt ich meine Treu am Herren brechen,

Würg ich mich selbst; mehr will ich nicht versprechen.

Er geht ab.

Cymbeline

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