Читать книгу Konzentration und Meditation - Willy Adelmann-Húttula - Страница 5
Vorspiel.
ОглавлениеDer Mensch mit ruhelosem Herzen und Gemüt besitzt keine Weisheit, noch die Macht der Beschauung; wer keine Überlegung übt, besitzt keine Ruhe; und wie kann ein Mensch ohne Ruhe Glückseligkeit erlangen? Das unbeherrschte Herz folgt den Geboten der Leidenschaft, und dadurch wird die spirituelle Erkenntnis fortgerissen, geradeso wie der Sturm ein Boot auf das Meer verschlägt. Deshalb, o Du Starkarmiger, ist sein Wissen erst dann gesichert, wenn er seine Sinne und Organe von ihren entsprechenden Strebenszielen abhält. Was für alle Nichterleuchteten Nacht ist, das ist für seine Augen heller Tag; und was allen anderen als Tag erscheint, darin erblickt er die Nacht, die Nacht der Nichterkenntnis. Solcher Art ist der selbstbeherrschte Weise. Der Mensch, dessen Begierden in sein Herz eintreten, wie Ströme in den dadurch nicht anwachsenden Ozean laufen, welch letzterer, obgleich stets voll, doch nie sein Bett verlässt — ein solcher Mensch erlangt Glückseligkeit, nicht aber jener, der in seinen Lüsten schwelgt. Der Mensch, welcher all seine Begierden verlassen hat und ohne Habsucht, Selbstsucht oder Stolz handelt und sich weder für den Handelnden noch für den Besitzer ansieht, erlangt Ruhe. Dieses, o Pritha-Sohn, ist abhängig sein vom Höchsten Geist (Âtman), und wer dieses erworben, geht nicht mehr in der Irre; wenn er es erlangt hat und bis zur Todesstunde darin verharrt, dann geht er in das Nirvâna des Höchsten ein.
Bhagavad Gîtâ, Kap. II (Judge-Ausgabe).
Dein erstes Bestreben muss sein, alle Deine Gedanken, Deine Gefühle und Sympathien von anderen abzuziehen. Die Elementarschule der Weisheit ist, dass Du Dein Selbst und Dein Selbst allein, zu Deinem Studium und zu Deiner Welt machst ... Dein Vermögen zu vervollkommnen, Deine Gefühle zu konzentrieren, muss hinfort Dein einziges Ziel sein ... Wenn es ein Glück gibt, so muss es seinen Mittelpunkt in einem Ich haben, dem jede Leidenschaft unbekannt ist. Aber Glück ist der letzte Zustand des Seins, und bis jetzt stehst Du noch, an der Schwelle des ersten. — Nur in seiner Alleinigkeit kann der Geist Monarch und Seher sein, durchleuchtend die Hülle, worin er wohnt, ein reiner, eindrucksloser, erhabener Verstand!
Mejnour in Bulwers Zanoni.