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Erste Schritte

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Nach der Freude über die bestandene Prüfung, sollten sie so schnell wie möglich, ihre ersten eigenen Erfahrungen sammeln. Jedes neu erlernte Wissen, das nicht angewendet wird, verkümmert.

Ratsam ist es, sich für einen Lehrgang zum Erwerb eines UKW-Sprechfunkzeugnisses anzumelden. Um mit Schleusen, Brücken, Hafenmeistern, anderen Schiffen zu kommunizieren, und vor allem im Seenotfall Hilfe organisieren zu können, ist die Ausrüstung eines Sportboots mit einem UKW-Sprechfunkgerät anzuraten. Es besteht zwar keine Ausrüstungspflicht, aber allein der Sicherheitsaspekt, spricht für eine freiwillige Ausrüstung. Wer den Komfort, der durch das vorhanden sein eines UKW-Sprechfunkgeräts, einmal genossen hat, möchte auf diese Art der Kommunikation, nicht mehr verzichten.

Sollten sie über kein eigenes Sportboot verfügen, stehen ihnen für ihre ersten eigenen Erfahrungen unzählige Charterbetriebe zur Verfügung. Vielleicht haben sie aber auch die Möglichkeit bei Freunden, die über ein eignes Boot verfügen, mitzufahren, um unter einem erfahrenen Schiffsführer ihre neu erworbenen Kenntnisse zu verfestigen. Dieser Weg ist eigentlich der sinnvollste, denn am Anfang beherrschen einen noch viele Unsicherheiten.

Ein nautischer Schiffsoffizier, wird auch nicht sofort nach seinem Studium, das Kommando als Kapitän auf einem Schiff übernehmen. Er wird auch behutsam auf seine Aufgabe auf der Brücke vorbereitet.

Für welchen Weg sie sich auch entscheiden, um die ersten eigenen Erfahrungen zu sammeln, wichtig ist das sie sich dieser neuen Aufgabe stellen. Je länger sie warten, um ihre ersten praktischen Erfahrungen zu sammeln, desto mehr werden sie ihr frisch erlerntes Wissen wieder vergessen. Um ein Meister seines Fachs zu werden, gehört jede Menge praktische Übung.

Ihnen sollte klar sein, mit der Aufgabe des Schiffsführers übernehmen sie, für die Sicherheit ihrer Gäste, für das Schiff und zuletzt auch für sich selbst, eine große Portion Verantwortung. Um dieser Verantwortung gerecht werden zu können, benötigen sie in jeder Situation einen klaren Kopf. Verzichten sie während der Fahrt auf jegliche Art von berauschenden Mitteln. Gemeint ist in erster Linie der Konsum von alkoholischen Getränken und anderen Drogen. Ihr klarer Kopf kann in bestimmten Situationen, über das Leben ihrer anwesenden Gäste, entscheidend sein.

Deshalb mein dringender Appell: Als Schiffsführer, Finger weg von Alkohol und Drogen.

Mittlerweile werden von der Küstenwache und der Wasserschutzpolizei ebenso, Kontrollen auf Alkohol- und Drogenmissbrauch durchgeführt, wie im Straßenverkehr. Bedenken sie, sollte ihnen durch den Genuss von Alkohol oder Drogen, der Sportbootführerschein entzogen werden, verlieren sie gleichzeitig auch ihre Fahrerlaubnis im Straßenverkehr.

Nach Möglichkeit sollten sie sich ein gewisses Grundwissen über Motorentechnik und Bordelektrik aneignen. In der Berufsschifffahrt hat der Kapitän für die Lösung technischer Probleme seinen Ingenieur. Als Freizeitkapitän sind sie jedoch beides in Personalunion. Im Straßenverkehr fährt man bei Problemen an den Straßenrand und informiert den Pannendienst. Auf See sieht das ein wenig anders aus. Hier ist es von großem Vorteil, wenn man kleinere Probleme selbst lösen kann. Ein gewisses Improvisationstalent ist hier von Vorteil. Wie man es aus allen Lebenslagen kennt, tauchen Probleme immer dann auf, wenn man nicht mit ihnen rechnet. Auf See können Probleme mit dem Motor, bei schlechtem Wetter, wie Nebel oder Sturm, schnell lebensbedrohlich werden.

Diese eindringlichen Worte sollen ihnen nicht den Spaß am Wassersport vermiesen. Aber ich will sie auch auf mögliche Gefahren hinweisen und ihnen im weiteren Verlauf des Buches hilfreiche Anregungen geben, wie man sich vor vielen ungewollten Überraschungen schützen kann.

Der Kapitän

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