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Der Satellitenempfänger

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Ein Satellitenempfänger, der mittels GPS-Signal, den Standort der Yacht ständig übermittelt, ist ein Gerät auf den keiner mehr verzichten möchte. Da diese Geräte im Verhältnis zum Nutzen sehr preiswert sind, finden sie selbst auf kleinen Booten Verwendung. Da man sich die Navigationsarbeit damit erheblich erleichtert, gerät die konventionelle Art der Standortbestimmung in Vergessenheit. Viele Navigationsempfänger sind inzwischen mit einer elektronischen Seekarte kombiniert. Damit können sie den Kurs ihrer Yacht auf der elektronischen Karte mitverfolgen. Diese Geräte gibt es in den unterschiedlichsten Varianten. Von stark vereinfachten Kartenmaterial, bis hin zu Kartenmaterial, welches der Seekarte aus Papier in keiner Weise nachsteht. Alles ist nur eine Frage des Preises. Viele Freizeitkapitäne, sind auf Grund dieser Möglichkeiten, der Meinung, auf eine Seekarte aus Papier verzichten zu können. Davon kann ich nur abraten .

Sollten sie auf Grund eines Gerätedefekts oder auch nur durch Stromausfall bedingt auf die Daten keinen Zugriff mehr haben, stehen sie vor einem großen Problem. Ohne die aktuellen Papierseekarten nützt ihnen dann auch ihr konventionelles Navigationsbesteck, aus Zirkel und Kursdreiecken, nicht mehr wirklich. Darum rate ich jedem Schiffsführer, immer einen aktuellen Papierkartensatz, für das zu befahrende Seegebiet, an Bord zu haben. Machen sie sich die Mühe und übertragen die Kurslinien in die Papierseekarte und tragen sie die Koppelorte mit Uhrzeit ein. Bei einem unerwarteten Geräteausfall sind sie nun in der Lage ihre Navigation mit Hilfe ihrer Papierseekarte fortzuführen.

Auch die besten und teuersten Navigationsgeräte ersetzen nicht den Zirkel, Kursdreiecke, Kompass, Fernglas und zuletzt die gute alte Seekarte. Ebenso gehört in jedes Steuerhaus ein Handpeilkompass, es sei denn sie verfügen über ein modernes Fernglas, welches diese Funktion mit beinhaltet.

Achten sie immer darauf aktuelles Kartenmaterial an Bord zu haben. Sandbänke, Tiefenangaben und die Lage von Seezeichen verändern sich relativ schnell.

Die „Deutsche Bucht“ ist nach wie vor das schwierigste Seegebiet der Welt .

Zum Handwerkzeug eines jeden Schiffsführers gehört auch ein Tidenkalender. Aus ihm lässt sich ersehen zu welchem Zeitpunkt Ebbe oder Flut vorherrscht. Im Wattenmeer fallen bei Ebbe ganze Wasserflächen trocken und sind nicht mehr befahrbar. Aber dieser Kalender gibt mir zum Beispiel auch Aufschluss, über den richtigen Zeitpunkt die Elbe stromaufwärts in Richtung Hamburg zu befahren.

Wenn ich die Elbmündung in Cuxhaven erreicht habe und der Ebbstrom bereits eingesetzt hat, sollte man in Cuxhaven liegen bleiben und auf das nächste einsetzende Hochwasser warten. Gegen den starken Ebbstrom der Elbe anzufahren kostet nur viel Brennstoff und Zeit. Wenn man jedoch das auflaufende Wasser nutzt kommt man deutlich schneller und entspannter voran.

Gegen den Strom wird zwar eine große Geschwindigkeit bei der Fahrt durch Wasser angezeigt. Um schnell vorwärts zu kommen, muss man jedoch die Fahrt über Grund betrachten. Wenn ich auf strömungsfreiem Gewässer eine Höchstgeschwindigkeit von 10 Knoten erreichen würde, und die Elbe mit einem Ebbstrom von 5 Knoten fließt, erreiche ich über Grund nur noch 5 Knoten an Geschwindigkeit.

Wer auf seiner Yacht über einen GPS-Empfänger verfügt, bekommt die Fahrt über Grund in der Regel auch angezeigt. Auf eine teure Fahrtmessanlage (Staudrucklogge) kann in diesem Fall verzichtet werden.

Um Reviere wie das Wattenmeer sicher befahren zu können ist ein Echolot unverzichtbar. Um sich nicht festzufahren ist ein regelmäßiger Blick auf die Anzeige des Echolots besonders wichtig.

Der Kapitän

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