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Der Zufall

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Als ich an einem Freitagabend von Wolgast nach Flensburg fuhr, um Ingrid zu besuchen, hatte sie mir eine Überraschung angekündigt. Ich war die ganze Heimfahrt am Überlegen, welche Überraschung mich wohl erwarten würde. In Flensburg angekommen lüftete Ingrid ihr wohlbehütetes Geheimnis. Als ich im Schlafzimmer auf das Bett schaute, sahen mich zwei Katzen erwartungsvoll an. Der erste war ein reinrassiger, silbergrauer Perserkater und der zweite ein pechschwarzer Mischling aus norwegischer Waldkatze und Angora. Der Perserkater hörte auf den Namen Tumelum Mr. Sunny. Der schwarze Mischling hatte bei seiner Geburt den Namen Pearl bekommen. Meine Frau und ich entschieden uns für die Kurzform „Sunny“ und aus Pearl wurde „Bärli“, weil sein


Gesichtsausdruck mich an ein tapsiges Bärenkind erinnerte. Die Überraschung war meiner Frau Ingrid gelungen. Obwohl ich nach dem Tod unserer beiden Katzen keine neuen wollte, verliebte ich mich sofort in die beiden Racker. Nun war ich gespannt wie Ingrid an diese beiden süßen Exemplare gekommen ist. Der Zufall war es, der uns diesen Familienzuwachs bescherte. Eine Arbeitskollegin meiner Frau hatte vom Tod


unserer Katzen gehört und gab Ingrid den entscheidenden Tipp. Sie hatte im gegenüberliegenden Supermarkt den Aushang am schwarzen Brett gesehen, dass die beiden Kater in gute Hände abzugeben waren. Ingrid ist sofort in den Supermarkt gelaufen, um sich zu informieren. Der Filialleiter war der bisherige Besitzer der beiden Kater. Da seine neue Frau eine Katzenallergie besaß und er vorhatte mit ihr zusammenzuziehen wollte er sich notgedrungen von seinen Lieblingen trennen. Da beide Kater schon lange aneinander gewöhnt waren sollten sie auch nicht getrennt werden. Für Ingrid war es Liebe auf den ersten Blick. Sie entschloss sich sofort den beiden ein neues Zuhause zu geben. Zum Zeitpunkt der Übergabe an Ingrid waren Sunny 11 Jahre und Bärli 4 Jahre alt. Am stark verfilzten Zustand des Fells konnte man erkennen, dass sie in letzter Zeit in Sachen Pflege zu kurz gekommen waren. Um ihnen nicht gleich am Anfang unserer neuen Beziehung Schmerzen zufügen zu wollen, entschlossen wir uns für eine professionelle und vor allem sanfte Art das Fell der beiden in Ordnung zu bringen. Wir gingen mit den beiden zum Tierarzt, um sie unter einer Betäubung scheren zu lassen. Nach dem Scheren erinnerten mich die beiden an zwei kleine Lämmchen nach der Geburt. Sunny war derjenige, der sich direkt mehr zu mir hingezogen fühlte, während Bärli die Nähe von Ingrid bevorzugte. Bei Sunny hatte ich das Gefühl als wenn er sich ohne sein sonst so buschiges Fell ein wenig schämte. Er suchte sofort meine Nähe und kroch zu mir unter die Bettdecke, um sich an mich zu kuscheln. Bärli dagegen machte das geschorene Fell weniger aus und war ab sofort „Mamas“ Liebling. Wer es nicht selbst schon erlebt hat wird es kaum glauben, wie schnell man sich an seine Haustiere gewöhnt. Da ich in der Woche in Wolgast war, um die Fertigstellung unseres Schiffs zu beaufsichtigen, konnte ich mit unseren Lieblingen immer nur am Wochenende spielen. Ingrid dagegen hatte nun ständig die Freude sich mit ihnen beschäftigen zu können.

Sunny und Bärli hatten sich in ihrem neuen Revier schnell eingewöhnt. Ingrid kaufte ihnen neues Katzenspielzeug und unsere Lieblinge fühlten sich bei uns sichtlich wohl. Wenn ich am Wochenende heim kam wurde ich von den beiden schon erwartet. Jetzt brauchten sie erst ein Mal ihre Streicheleinheiten zur Begrüßung. Unterdessen erzählte mir Ingrid was die beiden in der vergangenen Woche so alles angestellt hatten. Mit jedem Tag, der verging merkte man wie unsere neuen „Mitbewohner“ uns ihre Zuneigung schenkten. Jetzt wussten wir beide, dass Ingrids spontane Entscheidung, den beiden ein neues Zuhause zu schenken, die richtige war. Ich vermochte mir gar nicht vorzustellen, wie es wohl den beiden im Tierheim ergangen wäre. Sunny und Bärli strahlten eine Zufriedenheit und Glückseligkeit aus die Regelrecht ansteckend war. Sie hatten sich in so kurzer Zeit zu treuen Weggefährten entwickelt und waren aus unserem Haushalt einfach nicht mehr wegzudenken. Sie genossen die Freiheit in dem kleinen Garten im geschützten Hof. In der Wohnung hatte sich jeder der beiden einen Lieblingsplatz ausgesucht. Dort lagen sie meistens und träumten wahrscheinlich vom Mäuse fangen und Schmetterlinge jagen im Garten.

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