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Unsere erste Abwesenheit
ОглавлениеEs ging auf Weihnachten zu und unser erster Urlaub, ohne unsere geliebten Katzen, zu Ingrids Familie nach Österreich war geplant. Wir hatten vor unserer Abreise für alles gesorgt. Ausreichend Futter und Katzenstreu stand bereit, um es unseren Katzen an nichts fehlen zu lassen. Tatjana, die Frau von Kai, hatte sich bereit erklärt unsere Katzen während unserer Abwesenheit zu versorgen. Am Tag vor unserer Abfahrt besprachen wir mit ihr noch, wo sie Futter und Streu finden konnte. Da sie selbst in ihrem Haushalt einen kleinen Hund hatten um den sie sich rührend kümmerten, waren wir unbesorgt und wussten das es unseren Katzen gut gehen würde. Das einzige war, das sie uns sehr vermissen würden. Da sie aber zu dritt waren, sollte sich die Einsamkeit in Grenzen halten. Wir tauschten mit Tatjana noch unsere Telefonnummern aus, um regelmäßig in Kontakt zu bleiben. Meine Gedanken waren während unserem Urlaub immer wieder bei unseren Katzen. Aber als wir Tatjana anriefen, um uns nach dem Wohlergehen unserer Tiere zu erkundigen, erfuhren wir das unsere Katzen sehr brav waren und Tatjana mit ihnen große Freude hatte. Langsam wurden wir ruhiger, weil wir wussten unseren Katzen ging es gut. Als wir im neuen Jahr wieder daheim angekommen sind, wurden wir schon im Flur von unseren drei Katzen freudig begrüßt.
Auch wir freuten uns riesig unsere Tiere wieder in den Arm nehmen zu können. Trotz eines schönen Weihnachts- und Neujahrsfest hatten wir unsere Katzen sehr vermisst. Auch auf die Gefahr hin, dass man mich für verrückt hielt, redete ich viel mit unseren Tieren. Ihrem Verhalten nach hatte ich oft das Gefühl, das unsere Katzen genau verstanden, was man ihnen erzählte. Wichtiger war, dass die Katzen durch meine ständige Ansprache, sie sich meine Stimme einprägten. Sunny war derjenige, der bei mir versuchte, mit lautem mauzen, Aufmerksamkeit zu erhaschen. Ich nannte ihn scherzhaft auch den „Schwätzer“. Eines Tages bekam ich einen Schreck. In der Katzentoilette waren Blutspuren auf dem Katzenstreu. Jetzt musste ich erst einmal feststellen von wem es stammte. Jedes Mal, wenn eine unserer Katzen auf ihr Klo ging lief ich hinterher, um die Katze zu identifizieren, die eventuell krank war. Schnell stellte ich fest, dass unsere kleine Tapsi Blut im Urin hatte und auch Schmerzen haben musste, denn sie jammerte während sie ihr Geschäft erledigte. Ich machte direkt mit unserer Tierärztin einen Termin, um die Ursache feststellen zu lassen. Ein Röntgenbild verschaffte der Ärztin Klarheit. Tapsi hatte ein Blasensteinchen, welches den Harnleiter fast verschloss. Um eine Operation kamen wir nun nicht herum. Da die Zeit für die Sterilisation von Tapsi ebenfalls gekommen war, ließen wir diese gleich mit erledigen. Außerdem hatte die Ärztin noch in einem Ohr einen eitrigen Polypen festgestellt. Tapsi musste nun gleich in der Praxis bleiben damit alles für die Operation vorbereitet werden konnte. Als ich zuhause mit dem leeren Katzenkorb ankam, bemerkte ich wie Sunny und Bärli ihre kleine „Prinzessin“ bereits jetzt vermissten. Sie suchten nach ihr in der ganzen Wohnung. Am nächsten Tag rief die Tierärztin an, um mir mitzuteilen, dass die Operation gut verlaufen war. Ich war über diese Nachricht sehr erfreut, denn auch ich hatte mir um unsere kleine Tapsi große Sorgen gemacht. Sofort stieg ich ins Auto, um Tapsi abzuholen. Nun wollte ich von der Ärztin noch wissen, wie es bei einer so jungen Katze zu den Blasensteinen kommen konnte. Die Ärztin vermutete, dass unsere Tapsi die Blasensteine durch Trockenfutter bekommen hatte. Um ein erneutes erkranken zu verhindern, beschloss ich in Zukunft auf Trockenfutter zu verzichten. Da Tapsi von der Narkose noch ein wenig benommen war legte ich sie im Wohnzimmer auf eine Wolldecke, die ich auf dem Fußboden platziert hatte. Den Rat, sie auf dem Boden zu legen, hatte mir die Ärztin mit auf den Weg gegeben. So konnte sie in ihrem noch benommenen Zustand nicht von einem Sessel oder der Couch herunterfallen und sich mit ihrer frischen Wunde verletzen. Sunny und Bärli waren glücklich, dass sie ihre Spielgefährtin wiederhatten. Am Abend als die Nachwirkungen der Narkose abgeklungen waren legte ich Tapsi zu mir auf den Bauch. Durch lautes anhaltendes schnurren, zeigte sie mir, dass sie sich wieder wohlfühlte. Nun musste ich mit ihr, noch einmal zur Kontrolle ihrer Operationswunde, zur Tierärztin. Die Wunde verheilte gut. Ein kleiner Wermutstropfen blieb dennoch, denn der Polyp im Ohr konnte nicht restlos entfernt werden, da er zu nah am Trommelfell saß. Das bedeutete, das man Tapsi täglich ihr Ohr mit einem Wattestäbchen reinigen musste. Aber für die Freude und Liebe, die mir dieses Tier entgegenbrachte tat ich es gerne.