Читать книгу Veni, vidi, vici - Wolfgang Will - Страница 6

Оглавление

[Menü]

Vorwort

Vom Ruhme der berühmtesten Männer gehört immer etwas der Blödsichtigkeit (= Schüchternheit) der Bewunderer zu.“ Der Aphorismus stammt von Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799) und er ist auf Caesar zugeschnitten. Durch seine Taten schüchterte er die Zeitgenossen ein, durch die Darstellung seiner Taten die Nachwelt. Ruhm entsteht durch die Propagierung von Taten und den Glauben an sie. So kommt dem Medium entscheidende Bedeutung zu. Der Darsteller wird zum Helden. Odysseus ist niemand ohne Homer. Caesar wollte seinen Nachruhm nicht den römischen Geschichtsschreibern überlassen und schrieb selbst Commentarii. Er war groß in seinen Taten, aber er war ebenso groß in ihrer propagandistischen Verbreitung.

Caesar scheiterte mit allen seinen Plänen. Das tat ihm bei der Nachwelt keinen Abbruch. Es war der Weg, Caesars Aufstieg und Sturz, der sie faszinierte. Dass er in Chaos und Bürgerkrieg endete, steigerte das Interesse nur noch. Caesar vermochte immer wieder, es anzuheizen. Wenn er große Worte sprach, sorgte er dafür, dass sie alle hörten. Wenn er kühne Taten vollbrachte, sollten sie auch alle erfahren. Wie niemand sonst in der untergehenden Republik verstand er es, seine Taten zu überhöhen. Er ging Risiken ein, aber sie waren selten so hoch, wie er behauptete. Was ihn am Ende glaubhaft machte, war seine Ermordung. Ohne die Iden des März gäbe es keinen Nimbus Caesar.

Veni, vidi, vici

Подняться наверх