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Doris Lott

So wunderbar ist

das Leben gemischt

„So wunderbar ist das Leben gemischt“ heißt es in einer Verszeile von Goethe über den Leben spendenden Atem. Wie oft fallen mir diese Worte ein, wenn ich in meiner Stadt ganz unterschiedlichen Menschen begegne. „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ hat Martin Buber gesagt, und das vorliegende Buch mit über 30 „Karlsruher Kindern“, die sich heute als Erwachsene an ihre Kinder- und Jugendzeit erinnern, legt dafür Zeugnis ab.

In mehreren Karlsruhe-Büchern habe ich die unterschiedlichsten Menschen beschrieben und geschildert, wie sie mich geprägt und beeindruckt haben, aber das war nur ein Mosaiksteinchen im Kosmos meiner Heimatstadt.

Das vorliegende Buch ist viel breiter gefächert, weil nicht ich diese Menschen beschreibe, sondern weil die Karlsruher Persönlichkeiten selbst in der Ich-Form berichten, wie ihre Heimatstadt sie geprägt hat und welche Erinnerungen in ihnen beim Thema „Kindheit in Karlsruhe“ lebendig werden. Hopfenduft und Butterbrezel, der Spaziergang am Sonntagnachmittag mit den Großeltern im Schlossgarten oder der Tag, an dem der Vater aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrte und die Kinder Mühe hatten, sich an den „fremden Mann“ zu gewöhnen.

Einige dieser Geschichten habe ich im persönlichen Gespräch aufgezeichnet, andere wurden mir von den Autoren zugeschickt. Der Bürgermeister, der Bischof, der Banker, die Boxweltmeisterin, die Polizeipräsidentin und die Wirtin von der „Alpeschell“ in der Südstadt, sie gehören zum „wirklichen Leben“ meiner Heimatstadt. Und wenn ich in einer schönen Sommernacht den Duft der Lindenallee in der Bahnhofstraße einatme und das exotische Schreien der Pfauen und Seehunde aus dem Stadtgarten herübertönt, dann fühle ich dieses Glück, in Karlsruhe zu leben.

Dankbar bin ich allen, die mir bei meinem Buch geholfen haben. Vor allem meiner Freundin Barbara Harthill, ohne deren Sachverstand und technische Koordination es nicht möglich gewesen wäre, dieses Buch rechtzeitig vorzulegen. Ihrer Vermittlung verdanke ich auch die Begegnung mit Sonny Fuchs, die mit ihrer Karlsruher Familie nach Neuseeland ins Exil gehen musste, und dem Deutsch-Amerikaner Helmut Fricker.

Irene Schneider hat gemeinsam mit mir kritisch die Texte begutachtet und Ute Morasch und Kurt Fay haben unverzagt und kompetent Korrektur gelesen. Mein Dank gilt insbesondere auch dem Journalisten Josef Werner, der mich zu diesem Buch ermutigt hat. Constanze und Thomas Lindemann waren von Anfang offen für mein Projekt und haben das Buch durch ihre Beratung und ihr Know-how auf den Weg gebracht.

Karlsruhe, im Herbst 2012

Hopfenduft und Butterbrezel

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