Читать книгу Die 40 bekanntesten historischen und archäologischen Stätten in Istrien - Wolfram Letzner - Страница 11
Das Ende der Antike
ОглавлениеIm Laufe der Kaiserzeit durchlebte Istrien die gleichen kleinen und großen Katastrophen, aber auch die glücklichen Zeiten Italiens. Die veränderte Weltlage hatte schon im 3. Jh. n. Chr. zeitweise dazu geführt, dass das Imperium zugunsten einer besseren militärischen und zivilen Verwaltung geteilt wurde. Auch Kaiser Theodosius I. (reg. 379 – 395 n. Chr.) regierte ein Reich, das sowohl innen- als auch außenpolitisch vor großen Problemen stand. Aus diesem Grund teilte er auf seinem Sterbebett das Imperium unter seinen Söhnen Arcadius und Honorius auf. Die Grenzlinie durchzog das Mittelmeer westlich der Kyrenaika in Afrika und durchschnitt die Balkanprovinzen. Istrien verblieb zunächst unter der Herrschaft des weströmischen Kaisers, beginnend mit Honorius. Später geriet es in den Einflussbereich Ostroms. Damit war das Ende der Antike eingeleitet.
Das 5. Jh. n. Chr. war eine Zeit des Umbruchs. Alte Traditionen mussten aufgegeben werden: Rom verlor seinen Status als Regierungssitz; Ravenna wurde 404 n. Chr. zur Hauptstadt.
Großen Anteil am Umbruch der antiken Welt hatte die „Völkerwanderung“. Unter den „barbarischen Völkern“ fanden sich auch die Ostgoten, die nach 453 n. Chr. in Pannonien, also in unmittelbarer Nachbarschaft zur oströmischen Provinz Dacia, siedelten und so zur unmittelbaren Gefahr für Ostrom werden sollten. Schon bald plünderten sie unter der Führung Theoderichs den Balkan.
Ein ganz anderes Problem hatte sich in Italien entwickelt. Im Jahr 476 n. Chr. hatte Odoaker, ein germanischer Heerführer, den letzten weströmischen Kaiser, Romulus Augustulus, abgesetzt und sich zum Herrn Italiens aufgeschwungen.
Beide Probleme konnte man in Konstantinopel nicht tolerieren und suchte nach einer Lösung. Kaiser Zenon (reg. 474 – 475, 476 – 491 n. Chr.) ging nach der Devise vor, den Feind seines Feindes zum Freund zu machen: Theoderich wurde 488 n. Chr. zum magister militium und patricius Italiae ernannt. In dieser Funktion konnte er kaum noch im Reichsgebiet plündern und zum anderen musste er das lästige Problem mit Odoaker beseitigen.
Konstantinopel hatte sich allerdings gründlich geirrt, was die Pläne Theoderichs anging. Dieser schuf das Ostgotenreich und nahm den Königstitel an (reg. 493 – 526 n. Chr.). Das Reich umfasste ganz Italien, das heutige Kroatien und weite Teile des Balkans. Für Istrien bedeutete dies eine enge Verbindung zu den oberitalischen Zentren wie Ravenna und Aquileia.