Читать книгу Das Buch der Chinesischen Heilkunst - Wu Taichang, Wu Li - Страница 16

Wie Krankheiten entstehen

Оглавление

Aus der Sicht eines chinesischen Arztes entsteht eine Krankheit immer aus inneren Ursachen, äußeren Ursachen und einigen anderen Aspekten Auf der Grundlage der Fünf-Elemente-Lehre werden hierbei die Organe mit bestimmten Gefühlen zusammengebracht. Sie sind jedes für sich weder gut noch schlecht. Wichtig ist allein ihre Balance. Jedes Gefühl ist immer Ausdruck des Herzens, dem „Herrn der inneren Organe und der Gemütslagen“. Emotionen wirken somit nicht nur auf die Organe, sondern immer auch auf das Herz.

Freude (Xi) entspricht einem Zustand der Erregtheit, weniger dem Zustand passiven Glücks. Davon ist das Herz am meisten betroffen. Übermäßige Freude wühlt auf, führt zu innerer Unruhe, zu Stimmungsschwankungen und Schlaflosigkeit. Auch Herz und Kreislauf können von zu viel Hektik und Aufregung Schaden nehmen.

Wut/Zorn (Nu) umfasst mehrere Emotionen von Reizbarkeit über Groll, Unbeherrschtheit und Bitterkeit bis hin zu Frustrationsgefühlen. Im Positiven bedeutet Wut in der chinesischen Medizin auch Mut und Entschlossenheit. Bei zu viel Wut steigt die Leberenergie auf. Dies kann zu Kopfschmerzen und Ohrgeräuschen führen.

Traurigkeit/Kummer (Bei): Traurigkeit, Erschöpfung, depressive Verstimmungen und Verzweiflung schwächen die Lungenenergie, was zu häufigeren Atemwegsbeschwerden führen kann

Sorge/Schwermut (Si): Lang anhaltende Erschöpfung wegen langwieriger intellektueller Tätigkeiten schwächen Milz und Magen Das kann zu Verdauungsstörungen und Depressionen führen.

Angst/Furcht (Kong): Unsicherheit, Furcht und Verspannungen schwächen die Nierenenergie und dadurch auch das Herz. Die Folge sind Angst- und Panikattacken. Körper und Immunsystem werden geschwächt. Es kann zu Nieren- und Blasenbeschwerden sowie zu sexuellen Störungen kommen.

Zu Disharmonien führen auch sechs äußere Faktoren, die durch das Klima entstehen. Die „sechs bösartigen Einflüsse“ sind: Wind, Hitze, Kälte, Trockenheit, Feuchtigkeit, Sommerhitze.

Wind (Feng): Dieser Yang-Einfluss durchdringt die Hülle des Körpers. Er entspricht der Leber und dem Frühling. Wind verursacht Bewegung, plötzliche Veränderungen sowie Erschütterungen und Schwankungen. Er tritt häufig zusammen mit Kälte auf. Windsymptome sind: Erkältungen, Fieber, Schweißausbrüche, Ohrensausen, Krämpfe, Überempfindlichkeit gegenüber Zugluft sowie Verschlechterungen bestehender Beschwerden.

Kälte (Han): Das Yin-Phänomen gehört zum Funktionskreis von Niere und Blase sowie zum Winter. Kälte behindert Bewegung und Wärme im Körper. Sie zieht den Körper zusammen und führt zur Erstarrung. Kälte blockiert den Fluss von Qi und führt zu Frösteln, schmerzenden Gliedmaßen, leichtem Fieber, Nierenschmerzen und zu einem großen Schlafbedürfnis.

Feuchtigkeit (Shi): Das krankmachende Yin gehört zum Organsystem von Milz und Magen sowie zum Spätsommer. Feuchtigkeit ist nass, schwer und träge sowie schleichend. Feuchtigkeitssymptome sind: Übelkeit, Blähungen, Gelenkschmerzen, Wasseransammlungen und Müdigkeit.

Hitze (Re) und Feuer (Huo): Das krankmachende Yang wird dem Organsystem von Herz und Dünndarm zugerechnet sowie dem Sommer. Typisch für Hitzesymptome sind Fieber, Kopfschmerzen, Hautausschläge, Bluthochdruck und Schlafstörungen.

Trockenheit und Sommerhitze (Zao): Diese beiden Außenfaktoren sind Yang-Phänomene. Sie gehören zum Organsystem von Lunge und Dickdarm genau wie der Herbst. Trockenheitssymptome sind Kreislaufstörungen, Asthma, trockene Haut, Verstopfung und Brustschmerzen.

Neben den inneren und äußeren Ursachen kennt die chinesische Medizin auch noch weitere Faktoren, die das Wohlbefinden beeinflussen. Sie betreffen konstitutionelle Faktoren (vorgeburtliches Qi, siehe Seite 20), die Ausdauer, Ernährungs- und Schlafgewohnheiten, sexuelle Aktivität, geistige, körperliche und seelische Überanstrengung, Verletzungen oder Parasiten.

Das Buch der Chinesischen Heilkunst

Подняться наверх