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Ein Blick in die Vergangenhet

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Seit Anbeginn der Zeit waren die Menschen vom Träumen fasziniert. Schon früh haben sie damit begonnen, ihre Träume genauer zu analysieren und schließlich auch zu deuten. Besonders in der Antike haben sich zahlreiche Philosophen und Gelehrte mit dem Träumen auseinandergesetzt und darin die Antworten auf wichtige Fragen gesucht. Zwar wurde die Traumdeutung häufig als „Hokuspokus“ abgetan oder aber mit Aberglauben gleichgesetzt, dennoch blieb sie stets ein wichtiger Teil der Gesellschaft – an dieser Tatsache konnte weder die Ausbreitung des Christentums noch die des Islams etwas ändern.

Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass bereits in der Bibel das Träumen eine durchaus wichtige Rolle gespielt hat. Zahlreiche Erzählungen in der Bibel handeln von Träumen, in denen die Träumer wichtige Erscheinungen hatten. So zum Beispiel Josef, der in Genesis 37,5-9 verschiedene Träume hatte, die ihm später beim Pharao in Ägypten halfen die Träume des Pharaos zu deuten, vgl. Genesis 41,14-36. Auch hatte ein anderer Josef einen Traum: Und zwar verkündete ihm im Traum ein Engel Gottes, dass seine Frau Maria einen Sohn gebären wird, vgl. Matthäus 1,19-20. Durch diesen Traum übernahm Josef für Jesus die Vaterpflichten, anstatt Maria zu verlassen, wie er es eigentlich vorhatte. Träume wurden und werden auch noch heute im Christentum als ernstzunehmende Botschaften angesehen. Denn in den letzten Tagen spricht Gott laut der Weissagung des Propheten Joël Folgendes: „[...] eure jungen Männer werden Visionen haben und eure Alten werden Träume haben [...]“, vgl. hierzu Joël 3,1 und Apostelgeschichte 2,17.

Im Mittelalter und Spätmittelalter wurden sogar Traumbücher – auch Wahrsagebücher genannt – verkauft. Die Bücher wurden beispielsweise dazu genutzt, das Wetter vorherzusagen oder Krankheitsverläufe positiv zu beeinflussen. Hierzu wurden häufig völlig willkürlich irgendwelche Seiten aufgeschlagen – mit dem Traumdeuten, das wir heute kennen, hatte dies nur sehr wenig zu tun.

Während der Epoche der Aufklärung wurde das Deuten von Träumen erstmals in Frage gestellt und bezweifelt. Je intensiver sich jedoch auch Wissenschaftler und Philosophen mit dem Thema Traumdeutung auseinandergesetzt haben, desto mehr ist das Thema wieder in das Bewusstsein der Gesellschaft gerückt. Vor allem die psychologischen und neurologischen Erkenntnisse von Sigmund Freud oder Carl Gustav Jung haben die Traumdeutung nachhaltig geprägt. Bis heute haben deren theoretische Ansätze einen großen Einfluss auf die moderne Traumdeutung.

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