Читать книгу Männerphantasien - Erxotic (erotische exotische Geschichten) - Yupag Chinasky - Страница 8

Die Falle Ein heißer Tag

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„Hast’e Hunger?“ Als er in die schmale Gasse einbog, stand sie plötzlich direkt vor ihm, breitbeinig, die Hände in die Hüften gestützt, leicht hin und her wippend und sah ihn provozierend an. Sie versperrte den Weg und zwang ihn, ebenfalls stehen zu bleiben. Überrascht und irritiert zögerte er mit einer Antwort, da ihm überhaupt nicht klar war, was die Frau mit ihrer Frage wollte. „Nein, eigentlich nicht. Warum?“ „Du kannst mich haben. Mich essen.“

Sie war ihm aufgefallen, weil sie das einzige Lebewesen zu sein schien, das an diesem heißen Sonntagvormittag in dem öden, heruntergekommenen Viertel unterwegs war. Mit Ausnahme von ihm, natürlich, der ab und zu auf solch abwegige Ideen kam. Doch diese Tatsache allein hätte sein Interesse nicht unbedingt erregt, nein, sie war ihm wegen ihres Gangs und ihres Arschs aufgefallen. Prall und kompakt in zu engen Jeans hin und her wackelnd, hatte dieser Körperteil seinen Blick sofort magisch angezogen. Verstohlen hatte er sie angeglotzt, was ihr offensichtlich nicht entgangen war, obwohl sie sich in einiger Entfernung auf der anderen Straßenseite befand, denn bei der zweiten Begegnung hatte sie noch heftiger mit den Pobacken gewackelt. Es war offensichtlich, dass sie ihn abgepasst hatte, um eine Weile direkt vor ihm herzustaksen. Fasziniert hatte er diesem Epizentrum wollüstiger Triebhaftigkeit nach gestarrt, bis die Frau in eine Seitenstraße einbog, ein Haus betrat und so aus seinem Blickfeld verschwand. Er schaute noch eine ganze Weile auf die nun wieder leere Straße und stellte verwundert fest, dass ein Verlangen in ihm aufkeimte, das immer heftiger wurde. „Mit solch einer, das wäre doch mal was. Mit der zu zweit allein.“ Gedanken dieser Art tanzten durch sein sonnenerhitztes, von fleischlicher Begierde vernebeltes Gehirn, als er seinen plan- und ziellosen Weg durch die Tristesse fortsetzte.

Doch als sie nun bei ihrer Dritten, auch wieder alles andere als zufälligen, Begegnung vor ihm stand, in Reichweite seiner verschwitzten, verkrampften Hände und ihn auf so primitive Weise anbaggerte, war er nur schockiert. Verlegen glitt sein Blick an ihrem Körper entlang, von unten nach oben und von oben nach unten, um schließlich auf ihrer roten Bluse hängen zu bleiben. Diese, nur knapp zugeknöpft und über dem deutlich vorhandenen Bauch geknotet, erlaubte ausreichende Sicht auf viel schwarze Haut. Sie verbarg weder die kompakte Taille noch den Ansatz immer breiter werdender Hüften, auf dem sich die schmalen Streifen eines schwarzen Tangas in das Fleisch einkerbten, bis sie von einem schweren, braunen Ledergürtel verdeckt wurden. Nur nach einem prallen Busen, den er bei dieser stämmigen Gestalt vermutet hätte, suchte er vergebens. Ihr Busen war überraschend klein und wurde durch den knappen Stoff der Bluse vollständig verborgen. Erst nachdem er den Rest ihres Körper ausgiebig taxiert hatte, die schmalen Füße mit rot bemalten Zehennägeln in billigen Flip-Flops, die rundlichen Waden, die strammen Oberschenkel, die zu dem dunklen Dreieck ihres Schoßes führten, dann die nackten, feisten Arme mit den plumpen Händen mit ebenfalls rot lackierten, angekauten Fingernägeln, erst nachdem er auf diese Weise Zeit und Sicherheit gewonnen hatte, wandte er sich ihrem Gesicht zu und wagte es, in ihre Augen zu blicken. Sie war nicht besonders hübsch, nein, das konnte man nicht sagen. Aber sie schien jünger zu sein, als ihre ausladende Figur vermuten ließ. Die Nase war breit und flach, die Lippen ziemlich dick. Die Augen mit langen, falschen Wimpern wirkten leicht verschlafen. Ihre krausen Haare waren im Rastalook zu vielen kleinen Zöpfchen geflochten und hie und da mit bunten Bändchen durchsetzt. Ansonsten bestand der einzige Schmuck, den sie trug, aus einem Paar baumelnder Plastikohrringe und einem dünnen Silberkettchen mit einem kleinen Löwen um eines der Fußgelenke. Sie war alles andere als die schöne, schlanke, begehrenswerte schwarze Venus, die ihn in seinen Träumen manchmal heimsuchte, aber sie stand real vor ihm, war jung und hatte durchaus Sexappeal, als sie ihm ihren Körper präsentierte und ihm auffordernd in die Augen sah. Für ein paar Dollar war sie anscheinend bereit und willig, sich mit ihm einzulassen und er stellte fest, dass dieses kribbelnde, sehnsüchtige Gefühl, das ihn schon bei ihrem Anblick übermannt hatte, ihm nun befahl, die paar Dollar unbedingt auszugeben. Es war ein regelrechter Zwang, dem er sich nicht zu widersetzen vermochte, obwohl er zugleich ein ungutes Gefühl hatte. Seine Erfahrungen mit Frauen waren denkbar gering, insbesondere mit solchen, die sich auf so unverschämt, direkte Weise und dazu noch am helllichten Tag auf der Straße anboten. Eine derartige Erfahrung hatte er, um präzise zu sein, noch nie gemacht. Von seinen Gefühlten und Ängsten hin und her gerissen, grinste er sie unbeholfen an und sie lächelte zurück und er musste aus lauter Verlegenheit seinen Blick wieder von ihren Augen abwenden und ihn erneut über ihren Körper wandern lassen, erneut rauf und runter. Doch sie fühlte sich ihrem Ziel schon sehr nahe und, um ihn vollends kirre zu machen, wiegte sie sich noch stärker in den Hüften, drehte sich lasziv halb um die eigene Achse und reckte ihm nun ihren Hintern zu, wohl wissend, dass der ihr Kapital war, ihr Pfund im wörtlichen Sinn, mit dem sie wuchern konnte. Er war jedoch noch nicht ganz so weit. „Jetzt um diese Zeit?“ „Warum nich! Was hast’e gegen jetzt?“ Ihr zunächst offener Blick verwandelte sich auf einmal in einen professionellen Schlafzimmerblick mit halb geschlossenen Lidern. Die wulstigen Lippen formten sich zu einem halbwegs spitzen Kussmund, aus dem immer wieder die rosa Spitze ihrer Zunge hervorstößt und die Lippen leckt. Dies war anscheinend ihre Vorstellung von Verführung. “Geh'n wir!“ Er gab bei dieser Show den letzten Rest seines Widerstands auf und nickte mechanisch, selbst überrascht von seiner Zustimmung.

Sie setzte sich in Bewegung. Er folgte ihr im Abstand von ein paar Metern durch die Mittagshitze, durch die menschenleeren Straßen, vorbei an den ausgestorben wirkenden Häusern. Die grelle, heiße Sonne brannte auf sie, denn ihr Weg führte sie kaum durch Schattenzonen, die etwas Erlösung geboten hätten. Wohin sie gingen, war ihm egal. Er nahm den Weg nur halb bewusst wahr, denn seine Augen verfolgten gebannt und fast ausschließlich das Wackeln, Vibrieren und Schaukeln ihres Hinterns. Doch trotz der permanenten Anmache und trotz der Hitze kühlte seine Begierde langsam ab, dafür breiteten sich Skepsis und Angst immer stärker aus und er verfluchte, dass er sich auf dieses Abenteuer eingelassen hatte. Was hatte er da nur gemacht? Zudem wurde seine Kehle immer trockener, die heiße Luft flimmerte immer stärker vor seinen Augen, sein T-Shirt war schweißnass und das Mädchen ging immer noch weiter, immer noch vor ihm her, bis sie schließlich in eine Nebenstraße einbog, dann in einen kleinen Vorgarten und schließlich an der Eingangstür eines schäbigen Bungalow stehen blieb. Auf dem vergammelten Straßenschild hatte er „Luke Road“ gelesen.

Sie bückt sich und zieht, ohne zu suchen und zu zögern, unter der Fußmatte einen altmodischen, großen Hausschlüssel hervor und schließt auf. Sie betreten die warme, stickige Wohnung. Kein Lufthauch. „Da sind wir“, sagt sie überflüssigerweise. Geht nach links in die Küche, öffnet den Kühlschrank. Gähnende Leere, bis auf eine angebrochene Tüte Chips. Halb entschuldigend dreht sie sich zu ihm, der in der offenen Tür gewartet hat, um. „Tut mir leid.“ Dann nimmt sie von einer Ablage zwei Gläser. Füllt sie mit Wasser aus dem fleckigen Messinghahn über dem grauen Spülstein. Reicht ihm eins, führt das andere an ihre Lippen. Sie sind, wie er erst jetzt so richtig bemerkt, spröde und aufgesprungen, mit Herpes und Resten eines popfarbenen Lippenstifts verunziert. Er nimmt einen Schluck. Das Wasser ekelt ihn an, es ist warm, schmeckt muffig nach Chlor. Er zwingt sich noch zwei, drei Schlucke zu nehmen, spült aber nur den Mund aus und spuckt die Brühe wieder aus. Obwohl er Durst hat, kann er diese Pisse einfach nicht hinunterschlucken. Das Wasser im Mund hat jedoch seine Trockenheit etwas gemildert und seine Geilheit wieder auf Touren gebracht. Sie merkt, wie er sie erneut gierig anstarrt, ihren kleinen Busen sucht, ihre Jeans abtastet, ihren üppigen Körper mit seinen Blicken verschlingt. Sie lacht kokett, ergreift seine Hand und führt ihn in den nächsten Raum, in ein abgedunkeltes Schlafzimmer. In der Mitte steht ein ungemachtes Bett mit dreckigem Laken und einem zerschlissenen Kopfkissen, keine Decke, daneben ein kleiner Tisch und ein einziger Stuhl. Vor dem Fenster hängt eine vergammelte Jalousie aus Holzstäben, an der Decke, direkt über dem Bett ein Ventilator. Sie schaltet ihn mit der herabhängenden Kordel ein. Er dreht sich nicht. „Kein Strom. Tut mir leid.“ Unschlüssig bleiben sie ein paar Augenblicke in dem engen Raum stehen. Dann geht sie an das Fenster, zieht die Jalousie hoch. Blendend helles Licht dringt in den Raum. Sie schiebt den unteren Teil des Fensters hoch, schließt es aber sofort wieder, als ein Schwall noch heißerer Luft in das Zimmer strömt. Dann lässt sie auch die Jalousie wieder herunter. Das angenehme, Kühle vorgaukelnde Halbdunkel kehrt zurück. Schließlich setzt sie sich auf die Bettkante und fragt ihn, der immer noch im Türrahmen steht „Was rückst du denn raus?“ Darüber hat er sich noch gar keine Gedanken gemacht. Na klar, sie will Geld. Sie ist ja schließlich auf Geld aus, lebt vermutlich von dem Geschäft. Aber wie viel? Er hat keine Ahnung, ist völlig unbedarft und das nicht nur in dieser Hinsicht. „Zwanzig?“ Sie lacht auf, schaute ihn amüsiert an. „Du machst wohl einen Witz, glaubst wohl ich bin eine billige Nutte. Hundert!“ Das erscheint selbst ihm, dem unwissenden alten Geizkragen, eindeutig übertrieben. Er holt seinen Geldbeutel aus der Hosentasche. „Vierzig.“ Er zieht zwei Zwanziger heraus und hält sie ihr hin. Sie nimmt sie, lässt aber ihre Hand ausgestreckt. Zögernd holt er noch einen Zehner. Sie nimmt auch den und faltet dann die Scheine zu einem winzigen Päckchen, das sie in eine kleine Tasche am Knie ihrer Jeans steckt.

Das Geschäftliche ist erfolgreich abgewickelt und sie beginnt den Knoten der roten Bluse zu lösen und die Knöpfe zu öffnen. Streift sie langsam, lasziv über die Schultern und lässt sie auf das Bett gleiten. Dabei streckt sie ihren Oberkörper vor und hat wieder diesen Schlafzimmerblick, dieses halbtote Blinzeln. Ihr BH ist grau und völlig unattraktiv. Er war sicher einmal weiß, jetzt ist er nur noch grau, altbacken und verschlissen, mit deutlichen Löchern, ein Träger ist geknotet. Sie nestelt an den grauen Trägern, an den Körbchen, in denen sich die Hügel der kleinen Brüste verlieren. Er hat sich nach der Geldübergabe wieder zum Türrahmen geflüchtet, lehnt sich an ihn, unsicher, schwitzend, die Kehle trocken. „Na was is? Wills ‘te oder wills’te nich?“ Sie öffnet den breiten Gürtel, dann den Reißverschluss vor dem strammen Bauch und beginnt die Jeans langsam nach unten zu ziehen und über die Hüfte zu streifen. Der straffe, schwarze Tanga wird nun deutlich sichtbar. Er hat überall Wülste in der schwarzen Haut verursacht. Sie muss kurz aufstehen, um die verdammt engen Hosen bis auf die Oberschenkel zu zwängen und setzt sich dann wieder hin und zerrt mühsam erst an dem einen, dann an dem andern Hosenbein, bis sie die Jeans schließlich mit einem Seufzer der Erleichterung auf den Boden wirft. Nach dieser anstrengenden Tätigkeit schaut sie ihn amüsiert an. „Hast wohl Hemmung? Keine Erfahrung mit Nutten, was?“ Sie lacht und lässt sich, noch immer in ihrer Unterwäsche, auf das Bett fallen und schließt demonstrativ die Augen. Vielleicht tut sie es aus Erschöpfung, die Hitze setzt auch ihr sichtbar zu, Schweißtropfen vereinen sich zu Rinnsalen und fließen auf das Laken, vielleicht aber auch, um seine Unsicherheit abzumildern. Nun rafft er sich endlich auf, macht einige Schritte in Richtung des Betts und stellt sich neben sie. Er streift sein nasses T-Shirt ab und wirft es auf den Boden. Derweil tastet sie, die Augen immer noch geschlossen, nach ihm, fasst seine Hose, findet den Gürtel, folgt ihm bis zum Hosenladen und nestelt am Reißverschluss. Hinter dem beginnt sich etwas zu regen, mächtig zu regen. Sie kichert, doch plötzlich hält sie inne und schaut ihn an. „Zieh doch endlich deine Schuhe aus!“ Er gehorcht. Setzt sich auf die Bettkante, öffnet mit fahrigen Händen die Schnürsenkel, zieht erst den einen, dann den anderen Fuß aus den schweren Stiefeln. Nun ist er auf einmal ganz fickerig, ganz geil auf das schwarze Fleisch und während er noch auf der Bettkante sitzt, fängt er an, sie zu begrapschen, an ihrem Busen herumzufummeln, ihren Bauch zu streicheln und sogar trotz der mächtigen Barriere aus Oberschenkeln bis in ihre Schamgegend vorzudringen, die immer noch von dem engen, schwarzen Tange notdürftig verdeckt wird.

Sie fängt bei seinem Gefummel auf einstudierte Weise an zu stöhnen und zu seufzen und sich die spröden Lippen wollüstig zu lecken. Sie hat wieder diesen weggetretenen Schlafzimmerblick angenommen, mit diesen halb geschlossen Augen, die ihm den Beginn höchster Erregung vorgaukeln und ihm ankündigen sollen, dass ein Superorgasmus unmittelbar bevorsteht. Sein Atem wird schneller, sein Herz schlägt bis zum Hals, sein Mund ist trockener denn je. Seine Wahrnehmung ist eingeschränkt, wie bei einem brünftigen Hirsch, wie bei einem liebesblinden, balzenden Auerhahn, selbst die Hitze hat er verdrängt. Er wird immer mutiger und will sich nun an die Quelle seiner Begierde, an diesen drallen, prallen Hintern heranmachen, ihn endlich kneten und drücken. Aber er kann es nicht, denn sie liegt immer noch auf dem Rücken. Er fasst sie an den Schultern, um sie zum Umdrehen zu bewegen. Sie gibt für einen Moment ihre Schauspielerei auf und schaut ihn ganz normal an. Nein, sie schaut ihn nicht ganz normal an, sie schaut an ihm vorbei, in Richtung Schlafzimmertür und ihre Augen weiten sich vor Entsetzen und ein unterdrückter Schrei entringt sich ihrem halb geöffneten Mund. Er bekommt ihre plötzliche Veränderung trotz seiner Erregung mit, ist irritiert und merkt schließlich auch, dass etwas nicht stimmt, dass der Halbschatten, der in dem Raum herrscht, eine Nuance dunkler geworden ist. Er lässt sie los, richtet seinen Oberkörper auf und dreht sich der Tür zu. Im Rahmen steht eine dunkle Gestalt, die sich scharf gegen das helle Licht des Flurs abhebt. Eine weitere Gestalt wird dahinter sichtbar.

Zwei Männer betreten den Raum. Der eine klein und kompakt, der andere groß und hager, beide von schwarzer Hautfarbe, dasselbe bräunliche Schwarz wie die Tussy. Der Große trägt trotz der Hitze eine schwarze Lederjacke. Seine Lackschuhe glänzen, genauso wie die Pomade in seinen glatt zurückgekämmten Haaren. Er ist eindeutig der Chef, der Wortführer. Er setzt sich auf den Stuhl. „Wen haben wir denn da in unserer Wohnung?“ Seine Freundlichkeit ist ätzend und unecht. Der Kleine, wesentlich prosaischer, in abgewetzten Jeans und einem schrecklich bunten Hawaiihemd, geifert „Gib’s ihnen, schmeiß sie aus der Furzfalle raus.“ „Keine schlechte Idee, aber vorher müssen sie noch die Miete bezahlen.“ Die sexuelle Erregung des Mannes auf der Bettkante ist auf einen Schlag verschwunden, stattdessen ergreift ihn eine unbestimmte und dennoch konkrete Angst. Er glotzt die Eindringlinge an und überlegt sich krampfhaft, was er sagen, was er tun soll. Auch das Mädchen hat alles verführerische Gehabe abgelegt. Sie hat sich im Bett aufgesetzt und die Beine angezogen, die Arme umklammern die Knie. Ängstlich und verachtungsvoll starrt sie auf die Typen. Der Hagere würdigt sie kaum eines Blicks. „Lilly hau ab,“ krächzt er mit heiserer Stimme. Sie steht auf, zieht die Jeans so rasch sie kann an, schlüpft in die Bluse, stopft sie in den Hosenbund, steigt in die Sandalen und will verschwinden. „Lilly!“ Die ausgestreckte Hand des Hageren deutet auf ihre kleine Jeanstasche. Sie murmelt “Arschloch”, holt aber das Päckchen heraus, entfaltet es und gibt ihm zwei Scheine. Dann ist sie draußen. „Wollen wir nicht für das Vergnügen bezahlen?“ Der Hagere schleimt und gibt sich immer noch aufgesetzt höflich. „Los rück die Kohle raus!“ schreit jetzt der Kleine und als er immer noch zögert, steht er schon neben ihm und seine Finger wühlen in den Hosentaschen und werden fündig. Er schwenkt die Geldbörse, schaut hinein, pfeift anerkennend und wirft sie dem Großen zu. Der steckt sie achtlos in seine Jackentasche und sagt stattdessen: „Die Uhr!“ „Verdammt, reicht denen das Geld nicht“ denkt er und streift seine schöne Omega, seine zuverlässiger Begleiter, an der er sehr hängt vom Handgelenk. Schon hat sie ihm der Kleine aus der Hand gerissen und dem Hageren zugeworfen. Der beäugt sie, steckt sie ebenfalls ein und hat noch etwas entdeckt. „Den Ring!“ „Nein, den nicht.“ Aus seiner Hosentasche zieht der Gangster ein Klappmesser, öffnet es und fängt an, seine Fingernägel zu reinigen. „Den Finger brauchen wir nicht. Den werfen wir weg. Also, was ist?“

Er schwitzt noch stärker. Streift den Ring ab, wirft ihn auf den Boden. Er rutscht ein Stück, dann hat ihn der Kleine mit seinem Fuß gestoppt und bückt sich nach ihm. Jetzt scheinen die beiden zufrieden zu sein. Der Hagere hat das Messer wieder in der Hose verstaut. Der Kleine betrachtet kurzsichtig den Ring mit dem großen Siegel aus nächster Nähe. Als nichts weiter geschieht, hebt der Mann sein nasses T-Shirt auf und streift es über. Dann schlüpft in die Stiefel, bindet sie zu und steht auf. Auf dem Weg zur Tür muss er an dem Hageren auf dem Stuhl vorbei. Der packt ihn unvermittelt am Arm und hält ihn fest. „Kein Wort zu niemandem! Kein Wort zu den Bullen, sonst geht es dir dreckig. Verdammt dreckig. Klar?“ Er befreit sich unwillig, nickt, geht in den Flur, zur Haustür, ergreift die Klinke, da schreit der Kleine „Halt!“ Er zögert, dreht sich um. „Die Hose runter! Hast du nicht gehört? Die Hose runter.“ „Scheiße“, denkt er und ist versucht, die Tür aufzureißen und einfach wegzurennen. Doch da ist der Kleine schon bei ihm und drängt ihn zurück in das Schlafzimmer. Der Hagere zieht wieder das Messer aus der Tasche und öffnet es, provozierend langsam. Der Kleine steht nun hinter ihm und löst seinen Gürtel, streift die Hose nach unten. „Na also!“, schreit er, als er die Gurttasche am Oberschenkel sieht. Der Hagere hält dem Kleinen das Messer hin. Er nimmt es und schneidet den Gurt entzwei. Dann durchwühlt er gierig die braune Ledertasche und wirft den Inhalt auf das Bett. Geldscheine, eine Kreditkarte, ein Führerschein, ein Pass. Die beiden Gangster lachen. „Gebt mir wenigstens den Pass“, sagt der Bestohlene tonlos. Der Hagere hört sehr plötzlich mit dem Lachen auf und schaut ihn böse an. „Den Pass? Nachdem du uns reinlegen wolltest? Das war das erste und letzte Mal, dass du uns reinlegen wolltest, du Arschloch, du dumme Sau. Kapiert? Komm her! Los komm her.“ Er zieht die Hose wieder hoch, der Kleine drängt ihn an den Tisch. „Leg die Hand auf den Tisch.“ „Warum, was soll der Scheiß?“ „Die Fragen stellen wir, nicht du.“ Und schon hat der Kleine seine Hand ergriffen und presst sie, die Finger auseinandergezogen, auf die Tischplatte. Der Hagere wippt sein Messer, dann fängt er an, erst langsam, dann immer schneller, zuletzt in einem Affenzacken, die Klinge zwischen den Fingern auf die Platte zu hämmern. Von links nach rechts, von rechts nach links. Am Schluss, ganz am Schluss seiner makellosen Vorstellung, schneidet er mit einer gezielten, gekonnten, vielfach erprobten Bewegung die Kuppe des kleinen Fingers ab. Der Kleine lässt die Hand los. Der Schnitt tut nicht einmal weh, blutet aber stark. Er wird bleich, hält sich mit beiden Händen an der Tischkante fest und meint, kotzen zu müssen. „Und jetzt hau ab, du Versager! Hau ab aus der Stadt und lass dich hier ja nie mehr blicken. Sei froh, dass wir dich laufen lassen.“ Der Hagere schaut ihn eindringlich an, mit stechenden, brutalen, erbarmungslosen Augen. Seine Stimme ist unterkühlt, heiser, gnadenlos. Diesen Blick und diese Stimme würde er sein Leben lang nicht mehr vergessen. Das war keine leere Drohung, dessen ist er sich sicher, als er auf die Straße wankt, die Zunge auf den immer noch blutenden kleinen Finger gepresst.

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