Читать книгу ZECHARIA SITCHIN und der außerirdische Ursprung des Menschen - Zecharia Sitchin - Страница 12
Einführung Sitchins Paradigma des Raumzeitalters
ОглавлениеWenn eine Erklärung für etwas gegeben wird und die ganze Welt daran glaubt, könnte es dennoch irgendwo da draußen eine Person geben, die sie nicht ganz akzeptieren kann, die instinktiv sagt: »Ich bin mir nicht sicher, dass diese Erklärung ausreicht. Vielleicht ist da noch etwas, das darüber hinausgeht.«
Pierre Curie in dem Film Madame Curie (Regie: William Wyler)
Zecharia Sitchin war ein hochintelligenter Mensch des zwanzigsten Jahrhunderts, der sich selbst vermutlich während des größten Teils seines Lebens nicht als jemanden sah, der das weithin akzeptierte Bild der Erdgeschichte ins Wanken bringen und, noch außergewöhnlicher, ein neues Licht auf den Ursprung der Menschheit werfen würde. Doch genau das hat er getan.
Wenn es ein zentrales Motiv für Sitchins enorm engagierte Forschungsarbeit gab, dann war das zweifellos – neben seiner Überzeugung, dass es wichtig sei, antike Zeugnisse in unsere moderne Denkweise zu integrieren – der Glaube, dass »die antiken geschichtlichen Ereignisse in der Zukunft ernstzunehmende Konsequenzen für die Bewohner der Erde haben werden«.2 Sitchin glaubte fest daran, dass die Geschichte die Zukunft voraussagt. Vor allem aber war er überzeugt, dass Wissen über unsere lange zurückliegende Vergangenheit für die Menschheit von großem Nutzen sein würde.
Zecharia Sitchins Lebenswerk war so komponiert, dass es zur Sinfonie antiker Informationen beitrug, die von ihrer Ruhestätte in den Wüsten-Tells* des Nahen Ostens ihren Weg in unsere heutige Zeit fanden. Sitchin mit seiner großen, angeborenen Neugierde suchte nach Antworten auf die schwierigen Fragen, die sich aus seinen Forschungen und dem Studium von Fachliteratur über die frühen Hochkulturen ergaben. Als er zum Beispiel seiner auf linguistischen Erkenntnissen beruhenden Überzeugung nachging, hinter der in der Religionswissenschaft gängigen Interpretation, was es mit den so genannten Nefilim auf sich habe, müsse noch mehr stecken, stellte sich heraus, dass die korrekte Übersetzung ihres Namens »jene, die herabkamen« lauten musste (siehe Prolog). Diese korrigierte Übersetzung war der Schlüssel zu etwas sehr Wichtigem. Die Antworten, die er fand, offenbarten die wahre Geschichte des Planeten Erde: Wer herabkam, wie sie hierher kamen, was sie hier taten und was ihre einstige Anwesenheit für uns – die heutigen Erdenbewohner – bedeutet.
Neugierde und eine starke Motivation, Antworten zu finden, beides geweckt durch die in den Tells (und anderswo) entdeckten Schrifttafeln, veranlassten Sitchin, im Detail Hunderte von Forschungsergebnissen akademischer Gelehrter, früher Historiker und sumerischer Gelehrter zu studieren. Nach dem Studium der existierenden Quellen brachte sich Sitchin, um die Originalinformationen selbst interpretieren zu können, die sumerische Keilschrift und die aus ihr entstandenen Sprachen bei, nämlich Akkadisch, Babylonisch und Althebräisch. Sein Studium der sumerischen Keilschrift betrieb er lange, nachdem diese Sprache entziffert, transkribiert und übersetzt worden war. Seine Forschungsanstrengungen führten ihn in die Museen und Universitätssammlungen, in denen die antiken Tontafeln untersucht oder gelagert wurden, und er reiste in zahlreiche Länder des Nahen Ostens, um die antiken Siedlungsstätten selbst zu erkunden.
Als Sitchin lernte, die uralten Texte zu entziffern, verfasst in einer Sprache, die Symbole statt Buchstaben verwendete, stieß er zu seinem Erstaunen auf Worte und Formulierungen, die auf moderne Konzepte des Raumzeitalters hindeuteten. Daraufhin begann er, die traditionellen Erklärungen hinter sich zu lassen – aus der Reihe zu tanzen –, weil, nach Sitchins Auffassung, keine der von traditionellen Gelehrten vorgebrachten Interpretationen zu den tatsächlichen Bedeutungen der alten Texte passte. An Sitchins eigenen Worten lässt sich erkennen, vor welcher Art Problem viele Gelehrte beim Studium der Tontafeln standen. Nachfolgend erläutert er selbst ihre Reaktionen auf einige Konsequenzen dessen, was sie in den Texten aus dem Altertum fanden:
Die Entdeckung und das Verstehen der uralten Zivilisationen war ein Prozess fortwährenden Staunens und schier unglaublicher Entdeckungen. Die alten Bauten – Pyramiden, Zikkurate (Stufentürme), große Plattformen, Säulenruinen, Steinschnitzereien – wären Rätsel geblieben, ihr Alter ungewiss, ihre Schöpfer unbekannt, ihr Zweck unklar, wenn es das geschriebene Wort nicht gegeben hätte.
Was wir wissen, das verdanken wir den alten Schriftgelehrten und Schreibern – die Monumente, Grundsteine, Geräte, Gebrauchsgegenstände und Waffen aus verschiedenen Materialien als Untergrund für ihre Inschriften nutzten. Überdies gab es da die Tontafeln, manche so klein wie eine Handfläche, in die der Schreiber mit einem Stichel die Symbole einritzte, die Silben, Wörter und Sätze bildeten. Die feuchten Tontafeln ließ man trocknen (oder man brannte sie), so dass Berichte geschaffen wurden, die tausendjährige Erosion und menschliche Zerstörung überdauert haben.
In vielen Städten, in Handels- und Verwaltungszentren, in Tempeln und Palästen, überall im alten Nahen Osten gab es sowohl staatliche als auch private Archive, die voll von solchen Tafeln waren. Es gab auch Bibliotheken, wo die Tafeln zu Zehntausenden aufbewahrt wurden, dem Inhalt nach geordnet, nummeriert, betitelt und mit dem Namen des Schreibers versehen. Wenn sie von Historie, von Wissenschaft oder von den Göttern handelten, waren es immer Kopien früherer Tafeln, die in »alter Sprache« erzählten.
So sehr die Archäologen auch über die Großartigkeit von Assyrien und Babylonien staunten, noch mehr wunderte es sie, dass in den Inschriften die Rede von »alten Städten« war. Und was bedeutete der Titel »König von Sumer und Akkad«, was waren das für Reiche?3
Die Wissenschaft förderte Beweise dafür zutage, dass dreitausend Jahre vor unserer Zeitrechnung ein ausgesprochen fortschrittliches mesopotamisches Reich existiert hatte. Nur stellten die modernen Gelehrten nicht den Kontext zur Entwicklung ihrer eigenen Kultur her. Die Tafelaufzeichnungen enthielten Diskussionen über Literatur und Kunst, Wissenschaft und Politik, Handel und Kommunikation, alles Belege für eine hochentwickelte Zivilisation, die lange vor Babylonien und Assyrien existiert hatte. Aber das schien den Forschern unvorstellbar. Sitchin schreibt dazu: »[Die Gelehrten] vermochten es kaum zu glauben: Konnte es vor Sargon von Akkad, sogar vor 2500 vor Christus, befestigte Städte gegeben haben?«4 Sitchins Kenntnis einer enormen Menge von Tontafelinschriften ermöglichte ihm die Einsicht, dass die Antwort auf diese Frage tatsächlich »Ja« lautete.
Einige der Referenzen in diesen Artefakten aus dem Altertum weckten bei Sitchin ein starkes Gefühl der Vertrautheit. Wie konnte das sein? Diese Tafeln waren mindestens sechstausend Jahre alt. Sitchin behielt sein nagendes Gefühl bei seiner weiteren Forschung im Hinterkopf. Schließlich wurde ihm klar, warum dieses Material ihm teilweise so vertraut vorkam. Die uralten Aktivitäten, die dort beschrieben wurden, ähnelten modernen wissenschaftlichen Entdeckungen, die gerade erst begannen, das gesellschaftliche Bewusstsein zu durchdringen.
Sitchins Gefühl, Ähnlichkeiten entdeckt zu haben, veranlasste ihn dazu, seinen Referenzrahmen zu erweitern, und regte ihn wahrscheinlich zu seinem »Was wäre wenn«-Denken an. Die sumerischen Aufzeichnungen wiesen darauf hin, dass diese uralten Völker lange vor den Zivilisationen Akkads und Babylons über fortschrittliche Technologie verfügt hatten. Dass die Tafeln Gegenstände und Szenen aus der Raumfahrt darstellten, hatte den Gelehrten früherer Zeiten nicht auffallen können, und in den Jahren, in denen Sitchin die Forschungen durchführte, von denen er in seinen ersten Büchern berichtet, dürfte es auch die modernen Gelehrten noch kaum beeinflusst haben. Vor allem aber gingen die ersten Gelehrten, von denen die Keilschrift auf den Tafeln entziffert wurde, davon aus, dass sie es mit mythologischem Material zu tun hatten. Sitchin aber gelang es, die komplette Geschichte der Aktivitäten dieser antiken Völker entschlüsseln, weil er davon ausging, dass auf den Tafeln tatsächliche Ereignisse der Frühgeschichte dargestellt wurden.
Sitchin erstellte eine höchst glaubwürdige Faktensammlung, aufbauend auf der Beschreibung der ersten Phase der Erdbesiedlung, und mit diesen Informationen bereitete er die Bühne für sein gesamtes Werk. Anhand der Tafeln rekonstruiert er, dass es – laut den Sumerern – eine Zeit gab, in der auf der Erde noch keine menschliche Zivilisation, keine domestizierten Tiere und kultivierten Pflanzen existierten. In dieser grauen Vorzeit traf eine Gruppe von fünfzig Anunnaki auf der Erde ein. Ihr Anführer trug den Namen Enki. Sie reisten von ihrem Heimatplaneten Nibiru (»Planet der Durchquerung«) zur Erde und landeten nahe dem Persischen Golf auf dem Wasser. Ein unter Wissenschaftlern als »Mythos von Ea und der Erde« bekannter Text beschreibt, wie diese erste Gruppe ans Ufer watete, wo sich ein Sumpfland vor ihnen ausbreitete.
Ihre erste Aufgabe bestand darin, die Sümpfe trockenzulegen, Flussbetten freizuräumen und Nahrungsquellen zu finden – wie sich zeigte, in Form von Fisch und Geflügel. Sie stellten Lehmziegel her und bauten die allererste Siedlung auf der Erde. Sie nannten ihr neues Zuhause E.RI.DU, Eridu, was »In der Ferne erbautes Haus« bedeutet. In einigen der ältesten Sprachen ist dies der Ursprung des Namens »Erde«. Die Zeit: vor 445.000 Jahren.5
Auf den ersten Blick klingt das nach einer Fantasiegeschichte. Aber in Museen fand Sitchin Tausende von Tontafeln und Piktogrammen (verkehrt herum in das harte Material geschnitzte Bilder, die dann über feuchten Lehm gerollt wurden und den Text beglaubigten, dem man sie beigefügte). Diese Rollsiegel – so werden sie genannt – zeigen Bilder, die genutzt werden, um die sumerischen Tafeltexte zu deuten. Zusammengenommen veranlassten die Tafelmaterialien mit den Tontafel-Piktogrammen Sitchin dazu, einen anderen, sicherlich provokativen, aber zutreffenderen Erklärungsansatz für die ersten Siedlungen auf der Erde zu formulieren.
Jahrhunderte später wurden die Sumerer (die »Erschaffenen«) die Schreiber der fortschrittlichen Weltraumfahrer und zeichneten Informationen auf, die ihnen von den Nefilim (so nannten sich die Anführer der Raumreisenden) übermittelt wurden. Diese Berichte wurden von den Sumerern niedergeschrieben, indem sie Keilschriftsymbole in feuchten Ton ritzten. Jene, die sie ihnen diktierten, wurden als »die Götter der alten Zeit« bekannt. Letztlich kann man sagen, dass die Sumerer wie moderne Stenotypisten mitschrieben und die diktierten »Worte« zu einem finalen Transkript verarbeiten.
Nachfolgende Zivilisationen kopierten die originalen Informationen und übertrugen diese Geschichten, Gedichte und Berichte in ihre jeweilige Sprache.
Samuel Noah Kramer, ein früher Sumer-Forscher (er publizierte, bevor Sitchins Arbeiten entstanden), glaubte, die Tafelinformationen seien aus den Beiträgen der Sumerer selbst gewonnen worden. Diese Beiträge haben unter anderem zum Inhalt: die Entwicklung und Nutzung der Schrift sowie von Öfen zum Backen der Lehmziegel (zum Errichten von Gebäuden), die Perfektionierung der Kochkunst mit zahlreichen Pflanzenarten und Nutztieren und den vielen anderen neuen Elementen einer zivilisierten Gesellschaft – Schulen (in denen Sprachen, Schreiben und Naturwissenschaften unterrichtet wurden), Gesetze, eine gesetzgebende Versammlung mit zwei Kammern, das Studium der Kosmogonie und Kosmologie, literarische Debatten, Lehre und Praxis der Medizin sowie das Streben nach Weltfrieden und Harmonie.6
Sitchin aber begriff, dass es nicht die Sumerer gewesen waren, die all diese Merkmale einer Zivilisation entwickelt hatten, sondern die Nefilim hatten den Menschen diese Fähigkeiten und dieses Wissen als »Geschenke« überlassen. Sitchin stützt sich auf Kramers Arbeit, um die Bandbreite der zivilisatorischen Errungenschaften darzustellen, die auf den Tontafeln beschrieben wird. Kramer selbst, der im Lauf vieler Jahre eine Unmenge dieser Tafeln studierte, erkannte interessanterweise nicht, dass diese uralten Aufzeichnungen Gemeinsamkeiten mit dem modernen Raumfahrtzeitalter aufweisen.
Ein weiterer wichtiger Beitrag, den Sitchin leistete, lenkte unsere Aufmerksamkeit auf die Verbindung zwischen den Tafeln – Dokumenten aus der Frühgeschichte der Menschheit – und den in der Bibel enthaltenen Informationen. Dazu schreibt er: »Da die biblische Schöpfungsgeschichte wie auch die anderen Geschichten der Genesis von sumerischen Originalen herrühren … ist [die Bibel] gewissermaßen eine überarbeitete Fassung der sumerischen Darstellung.«7 Dass er das sumerische Material als die Quelle für das erste Buch der Bibel identifizierte, verleiht der Bibel historische Glaubwürdigkeit.
Aber warum unterschieden sich Sitchins Entdeckungen dann von zuvor bereits veröffentlichten anderen Interpretationen der Tafelinhalte? Es ist wichtig, im Kopf zu behalten, dass die ersten Bearbeitungen und Übersetzungen der Keilschrifttafeln im neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert veröffentlicht wurden, beispielsweise durch Rawlinson im Jahr 1861, King im Jahr 1896 und Langdon im Jahr 1909, um nur einige der frühen Forscher zu nennen.
Während Sitchins neunzig Jahre langem Leben sah die Welt die Geburt all der fortschrittlichen Technologien, die den Alltag der modernen Gesellschaft prägen, darunter auch die sich stetig weiterentwickelnde Raumfahrttechnik und unzählige neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Zu den technischen Entwicklungen während Sitchins Lebenszeit zählen nicht nur das Flugzeug, sondern auch Raketen und Raumfähren, die Menschen in die Erdumlaufbahn transportieren, sowie die Fähigkeit, Daten aus unserem gesamten Sonnensystem und den Weiten jenseits davon zu sammeln. In höherem Alter wurde Sitchin Zeuge einer Entwicklung, die es Astronomen ermöglicht, bis in die am weitesten entfernten Regionen des Universums zu schauen, und in seinen letzten Jahren erlebte er noch mit, wie Pläne für bemannte Marsmissionen entwickelt wurden.
Als die ersten Forscher versuchten, die Botschaften auf den uralten Tontafeln zu entschlüsseln, waren all diese Raumfahrttechnologien und die ihnen zugrundeliegenden Konzepte noch gänzlich unbekannt. Die Weltraumreisenden aus längst vergangenen Zeiten nutzten bereits Technologien, die von der modernen Zivilisation gerade erst entwickelt werden. Sitchin dagegen blickte mit dem Wissen des Raumfahrtzeitalters auf diese historischen Quellen. Das und sein großer Scharfsinn versetzten ihn in die Lage, das zu erkennen, was die damaligen Forscher und Übersetzer nicht hatten erkennen können, weil sie dafür schlicht zu früh gelebt hatten.
Abb. 11: Tafel VII der Schöpfungstafeln »Enuma elisch«, die in Keilschrift den sumerischen Schöpfungsmythos enthalten.
Als die frühen Gelehrten auf den Tafeln Berichte vorfanden, in denen beschrieben wurde, wie Gefährte schwerelos durch die Luft flogen oder eine Astronauten-Crew in einem Raumschiff die Erde umkreiste – und über Funk mit dem Bodenpersonal kommunizierte –, hielten die Wissenschaftler des späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts das für Science-fiction, für verrückte Fantasien, für magisches oder fantastisches Denken oder sogar für Gebete an ein unsichtbares himmlisches Wesen. Und dass in den Aufzeichnungen Waffen beschrieben wurden, durch die Zielobjekte (Menschen) mit einem durchdringenden Lichtstrahl einfach »ausgelöscht« wurden, mag heute im einundzwanzigsten Jahrhundert realistisch klingen. Aber auf Artefakten aus dem Jahr 2024 vor Christus? Das war mehr als fantastisch – es war unglaublich. Und so taten die damaligen Forscher das, was bei ihrem Wissensstand folgerichtig schien – sie bezeichneten diese Art von Informationen als Mythen.
Als Sitchin die Details vorstellte, auf die er bei seiner Forschung gestoßen war, war er sich völlig darüber im Klaren, dass er damit deutlich allen bisherigen Publikationen zu diesem Thema widersprach. Er wusste, dass er mit seinen Interpretationen Neuland betrat, und war gut auf die Reaktionen vorbereitet, mit denen bei der Veröffentlichung seiner Entdeckungen zu rechnen war.