Читать книгу 5 lange und 7 kurze Krimis - A. F. Morland - Страница 37

28

Оглавление

Er hieß Arturo Cartesi, war vor einem Jahr aus Italien eingewandert, hatte keine Arbeit mehr, sah auch keine Zukunft, so leicht in Kanada welche zu finden, und so war es leicht gewesen, ihn anzuheuern. Arturo redete wie ein Wasserfall. So schnell konnte der protokollführende Polizeibeamte gar nicht schreiben.

Der Mann, der für läppische hundert Dollar bereit gewesen war, einen perfiden Mordanschlag auszuführen, brachte die Leute zu Fall, die mit ihm hatten sparen wollen und ein Greenhorn wie ihn engagiert hatten. Arturo erzählte von einem gewissen Jancton, der sich zudem in Vancouver aufhalten sollte, der, wie Arturo sagte, gestern erst angekommen war.

Die Polizei verhaftete Jancton eine Stunde später, als er gerade mit einem Flittchen im Bett lag.

Jancton war nicht gleich gesprächig, aber die kanadische Polizei beharkte ihn so lange, bis er redete. Und dann rollte die Lawine südwärts.

Sie erreichte die Deburo Werke bereits am übernächsten Tag. Von Zlanabitniks Verhaftung erfuhr der Baron durch Wyan, mit dem er zwei Tage später in Oaks einen Vulcano Cocktail trank, eine Spezialität, die der Baron aus einer Bar in München-Schwabing in die Welt getragen hatte. Wo er hinkam, lernten Mixer einen waschechten Vulcano zu schütteln.

Wyan hatte eine Menge zu berichten, aber der größte Gag kam mit Helen Teflins Rückkehr nach Oaks, wo Henry Wallace von der Time sie selbst hinbegleitete, nachdem er sie von Vancouver aus erst nach New York vor die Kameras verschiedener Fernsehgesellschaften gezerrt hatte, mit ihr eine ganze Flut von Artikeln fabrizierte, sie dann auch noch zu seiner Stellvertreterin in der Zentrale machen konnte und nun an ihrer Seite den Triumph genießen wollte, wie man ein Gesundheitsamt durchforstete.

Aber die Leute, die Helen für verrückt erklärt hatten, waren bereits abgesetzt. In Oaks hatte man ein feines Gefühl dafür, wann jemand „out“ ist. Auch Hamilton, der Anstaltschef, nahm seinen Abschied. Die wieder von einem kanadischen Arzt rehabilitierte Helen Teflin wurde auch in den USA für normal erklärt. Mehr aber kam nicht heraus. Gutachter konzedierten Dr. Hamilton und den Amtsärzten einen Irrtum, und nachdem sich Hamilton und jene beiden Ärzte bereit erklärt hatten, etwaigen Sachschaden zu ersetzen, wurde von einer Bestrafung abgesehen. Umso härter traf es Jancton. Er wanderte wegen mehrfachen Mordversuchs für fünfzehn Jahre hinter Gitter. Arturo Cartesi, der vor einem kanadischen Gericht stand, erhielt zwei Jahre, bekam die Ausweisung und lebt heute wieder in Sizilien.

Zlanabitnik? Gefängnis? Absetzung? Schimpf und Schande?

Dem Baron berichtete es Inspektor Wyan.

„Was soll sein?“, sagte Wyan. „Er hat nachgewiesen, von all dem nichts gewusst zu haben. Er hat gesagt, dieser Jancton hätte sich nur für eine alte Geschichte mit diesen Behauptungen rächen wollen. Eindeutige Beweise haben wir nicht. Und die einzige Aussage, dass er der Teflin Geld geboten hätte, wiegt nichts. Er konnte glaubhaft machen, dass er nur das Gerede zum Schaden seiner Firma abbiegen wollte. Kein Beweis, kein Urteil. Er ist nach wie vor der Direktor und Manager, keine Strafe, fertig. Die Pressen des Typs, mit dem die Unfälle passiert sind, hat man in aller Stille umgebaut. Die Hinterbliebenen des toten Mexikaners und die anderen Unfallopfer bekamen in ebensolcher Stille auf einmal von ungenannt sein wollenden Leuten größere Abfindungsbeträge, und damit hat es sich. Die Wahrheit, die Helen Teflin an den Tag brachte, und wofür Sie und Ihre Freunde gekämpft haben, hat etwas genützt. Nur die wirkliche Gerechtigkeit, Baron Strehlitz, die gibt es nur im Film. Sonst säße Zlanabitnik nicht mehr in seinem Sessel.“

Aber dann gab es doch noch eine Gerechtigkeit. Eine, die manche Leute Zufall, andere höhere Gewalt und wieder andere die Strafe Gottes nennen. Einen Monat nach seinem Freispruch ertrank Zlanabitnik am Strand von Pasadena, weil er mit vollem Magen vom Bord seiner Jacht aus einen Kopfsprung ins kalte Wasser gemacht hatte. Er erstickte an seinem Leibgericht: Krebsschwänze in Chili.

ENDE

5 lange und 7 kurze Krimis

Подняться наверх