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Bernd Schuster verlor keine Zeit. Kaum saß er im Wagen, zog er den Zettel aus der Tasche und prüfte den Abdruck, der deutlich zu erkennen war.

Tatsächlich! Da stand die Adresse. Reinhold Lange hätte daran denken müssen, auch die nächsten Blätter vom Block zu reißen.

Bernd Schuster freute sich schon auf das überraschte Gesicht dieses Herbert, wenn er plötzlich vor ihm stand und ihm den Mord auf den Kopf zusagte. Und dann musste der Kerl reden und alles preisgeben, was er über Lange wusste.

Bernd fuhr los und hatte nach zwanzig Minuten die Adresse erreicht, die endlich Licht in den verworrenen Mordfall bringen sollte.

Bernd Schuster stieg aus und vergewisserte sich, dass er tatsächlich vor der richtigen Hausnummer stand.

Es gab allerdings ein Problem. Er kannte nur den Vornamen und wusste, dass der Nachname mit B begann. Mehr hatte Lange nicht notiert. Er studierte im Treppenhaus die Namen der Mieter, aber die Tafel war unvollständig. Er fand den Gesuchten nicht. Wohl oder übel musste er die Treppen zu Fuß hochsteigen und sämtliche Namensschilder an den Türen kontrollieren.

Es roch muffig im Treppenhaus. Die Leute, die hier wohnten, waren kaum mit bedeutenden Gütern gesegnet. Der eine oder andere von ihnen war wohl bereit, sich ein paar Scheine nebenbei zu verdienen, auch wenn er dafür einen Menschen töten musste.

Bernd Schuster versuchte, sich diesen Herbert vorzustellen. Ein Giftmörder war schwächlich, möglicherweise aber raffiniert und durchtrieben. Vor allem hatte er in diesem Fall die Dosis so berechnet, dass der Tod nicht zu früh eintrat, damit kein Verdacht auf ihn fiel.

Bis zum dritten Stockwerk suchte Bernd Schuster vergeblich. Dann stand er vor der Tür mit dem Schild H. Schwandner.

Bernd tastete nach seiner Pistole, die im Schulterholster steckte, hoffte jedoch, dass der Kerl vernünftig sein würde, damit er erst gar nicht so massiv zu drohen brauchte.

Er legte den Zeigefinger auf den Klingelknopf.

Die Glocke klang ordinär und war zweifellos im ganzen Haus zu hören. Falls Schwandner zu Hause war, musste er jetzt reagieren.

Tatsächlich näherten sich Schritte. Es gab keinen Spion in der Tür. Der Mann öffnete sofort und hatte auch keine Kette vorgelegt. Offenbar gehört er nicht zu den misstrauischen Typen.

„Herr Herbert Schwandner?“, vergewisserte sich Bernd Schuster. Er war einigermaßen überrascht. Die Erscheinung, die vor ihm stand und fast die ganze Türbreite ausfüllte, passte nicht zu seinem vorgefertigten Bild eines heimtückischen Giftmörders. Dieser Mann sah zwar durchaus gewalttätig aus, doch hätte er den hageren Meier mit Leichtigkeit zwischen den Fäusten zerquetschen oder totschlagen können. Dass er ausgerechnet zum Gift gegriffen haben sollte, falls Meier mit der Notiz überhaupt seinen Mörder gemeint hatte, war nur in der Absicht zu erklären, nicht in Verdacht zu geraten. Wahrscheinlich hatte auch Lange diese Methode ausgeknobelt.

„Der bin ich“, bestätigte der Massive. „Was wollen Sie?“

„Ein paar Worte mit Ihnen wechseln. Wir haben einen gemeinsamen Freund, müssen Sie wissen.“

Er sagt Freund, schoss es Herbert Schwandner durch den Kopf, aber er meint natürlich Rena. Will er etwa von mir verlangen, sie freizugeben?

„Kommen Sie rein!“ Er drehte sich um und ging durch den Flur voraus.

Mörderglück am Ku‘damm: Krimi Paket 5 Berlin 1968 Krimis

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