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Die Vorgeschichte

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berichtet von Berta

An einem Freitag, im Jahre 2009 haben wir uns kennen gelernt. Ich Berta, mein jetziger Mann Albert (wir sind nicht verheiratet, aber er ist mein Mann) und seine an Alzheimer erkrankte Ehefrau Helene, die ich aber erst eine Woche später kennen lernte. Es war der 11. September 2009, vormittags bei einem Spaziergang, ich erinnere mich ganz genau. Albert hatte damals schon das stattliche Alter von 73 Jahren erreicht und ich war mit meinen 60 Jahren auch nicht mehr die Jüngste.

Es war ein herrlicher, sonniger Herbstvormittag, als wir uns das erste Mal begegneten. Ich hatte eine Trennung und eine schlimme Krankheit hinter mir, und er erzählte mir von seiner an Alzheimer erkrankten Ehefrau, die er seit ca. 7 Jahren behüte und pflege. Er brachte seine Helene damals jeweils 2 x in der Woche in eine betreute Gruppe für Demenzkranke um ein bisschen freie Zeit für sich zu haben. Ich war neugierig und wollte natürlich seine Ehefrau auch kennen lernen und wir verabredeten uns für die kommende Woche in einem kleinen Restaurant zum Abendessen und es wurde so ein wunderschöner Abend zu dritt, sodass wir unser Treffen des öfteren wiederholten. Leider herrschte ein sehr kalter, aber dennoch höflicher Umgangston zwischen den beiden. Sie hatten sich irgendwie nichts mehr zu sagen…..

Mir erzählte sie stotternd (wie ein kleines Kind, das sprechen lernt ), dass sie Albert in Hamburg kennen gelernt hatte und sprach auch von ihren Eltern, wobei sie der festen Überzeugung war, dass sie noch lebten. Sie hatte vergessen, dass sie schon längst verstorben sind. Kurz und gut, wir Frauen fanden uns recht sympathisch und beim Abschied umarmten wir uns innigst, wie zwei alte Freundinnen und seit dieser Zeit trafen wir uns öfters.

Im September 2010 verschlimmerte sich Helenes Krankheit. Eine einigermaßen verständliche Unterhaltung mit ihr war unmöglich, auch war sie oft sehr unruhig. Aber wenn ich zu Besuch kam, freute sie sich wie ein kleines Kind und nahm mich vollkommen in Beschlag. Zu jener Zeit brachte Albert seine Ehefrau dann 3 x in der Woche in die betreute Alzheimer Gruppe…….so hatten wir auch einige Stunden zu zweit alleine und konnten uns besser kennen lernen. Aus unserer anfänglichen Sympathie füreinander wurde Liebe und Alberts Frau war für mich wie eine liebe kleine Schwester, auf die ich aufpasste und mit der ich rumalbern konnte.

Anfang 2011 verschlechterte sich Helenes Gesundheit so sehr, dass diese Gruppe sie nicht mehr aufnahm. Sie war weglaufgefährdet. Somit hatte Albert nun seine Ehefrau rund um die Uhr zu versorgen. Inzwischen wurde sie auch inkontinent. Er musste sie waschen und ankleiden….er war so verzweifelt, er hatte mit Helene einen 24-Stunden-Job. Albert ging es gesundheitlich sehr schlecht Er meinte und schlug mir vor, dass es doch für uns alle besser wäre, wenn wir zusammen wohnen würden. Ich überlegte nicht lange und zog zu den beiden in ihr Haus. So konnten wir uns die Arbeit mit Helene aufteilen. Wir waren alle drei glücklich und zufrieden ….und vor allem:


Und wir beschlossen an unserem 2. Jahrestag, ein Tagebuch zu führen. Dieses Tagebuch widmen wir unseren Kindern, unserer Familie und all’ unseren Freunden….zum besseren Verstehen unserer Dreierbeziehung.


Ich Berta, mein Mann Albert und seine an Alzheimer erkrankte Ehefrau Helene.

Die Namen der Beteiligten wurden geändert.

Ich, mein Mann und seine Ehefrau!

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