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Einleitung

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„Hollywood, California!“ Dieser Name weckt in uns unendlich viele Bilder, Assoziationen und Vorstellungen. Er ruft Gedanken an Stars, Luxus, Glamour und Schönheit hervor, an Geld und Unterhaltung. Hören wir den Namen „Hollywood“, denken wir an den berühmten Schriftzug hoch über der Stadt Los Angeles, an Filmklassiker, Kinoabende und Blockbuster. Auch tragische Schicksale kommen uns in den Sinn, vom Aufstieg und Fall von Stars und Sternchen.

Hollywood ist der Ort, an dem durch die Bilder der Filmemacher für viele eine eigene Vorstellung von der Welt entsteht, die sie niemals selbst erfahren können. Die Filmindustrie produziert Bilder, die sich tief in unser Gedächtnis einprägen – sei es von historischen Begebenheiten oder von fremden Ländern. Doch hat Hollywood überhaupt den Anspruch authentisch und historisch korrekt zu sein? Was bewegt die die Filmschaffenden in Hollywood? Was treibt Schauspieler und Künstler an?

Ruft man sich den Glamour des Filmgeschäfts vor Augen, so erscheint „Hollywood“ eher wie ein Traumland, nicht wie ein Ort von dieser Welt. Aber ist es nicht im Grunde ganz leicht zu bestimmen, wo Hollywood liegt? Ist es nicht ein Stadtteil von Los Angeles? Ja, diesen Vorort gibt zwar durchaus, aber besucht man ihn, wird man ernüchtert feststellen, dass wenig bis nichts vom Ruhm und dem Glamour dort zu finden ist, alles ist eher heruntergekommen und ärmlich. Wenn nicht wo, was ist dann Hollywood: Ein Synonym für eine ganze Industrie? Eine Traumfabrik? Ein Markenzeichen? Oder nur ein Mythos, der nur in unseren Köpfen entsteht?

Über Jahrzehnte haben uns Filmstars wie Charlie Chaplin, James Stewart, Cary Grant und Marilyn Monroe, später Arnold Schwarzenegger, Denzel Washington, Forest Whitaker und Meryl Streep unterhalten. Sie verkörpern für uns Hollywood, sie sind Hollywood. Wir haben mit ihnen gelacht und geweint, getrauert und triumphiert. Sie und viele andere haben dazu beigetragen, dass „Hollywood“ weltweit bekannt und zum Inbegriff für die amerikanische Unterhaltungsindustrie wurde.

Doch wo es viel Licht ist, gibt es bekanntlich viel Schatten. So hat auch die Filmindustrie ein zweites Gesicht. Nirgendwo sind Erfolg und Misserfolg, Ruhm und Bedeutungslosigkeit, Reichtum und Armut, Illusion und Wirklichkeit so dicht beieinander wie in den Bergen oberhalb von Los Angeles. Denn auch diese Bilder sind uns vertraut: schamlos zur Schau gestellter Reichtum, geschmackloser Protz und Maßlosigkeit, Gesichter, die mit Hilfe eines Schönheitschirurgen fast bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurden, Alkohol- und Drogenexzesse, gebrochene Persönlichkeiten, die ihre Popularität nicht mehr aushalten, und tragische Schicksale, über die wir von der Boulevardpresse ebenso auf dem Laufenden gehalten werden wie über die belanglosen Nichtigkeiten, die von Stars und Paparazzi zu großen Problemen aufgebauscht werden.

Dort, wo das ganze Jahr über die Sonne scheint, wo man an der Pazifikküste Kaliforniens entspannen kann, leben die Stars. Wie oft wollte man sein eigenes Leben gegen das seines Lieblingsstars tauschen, das weiß jeder selbst am besten. In den fünfziger Jahren träumten die Menschen davon, so cool wie Humphrey Bogart oder so schön wie Grace Kelly zu sein. Dann wurde James Dean zum Idol der Jugend, gefolgt John Wayne, Marylin Monroe, Steve McQueen, Audrey Hepburn, Clint Eastwood. Jede Generation hat ihre Stars; so identifizieren sich heute die Zuschauer mit Harrison Ford, Brad Pitt, Johnny Depp, Nicole Kidman, Halle Berry und vielen anderen. Die Rollen werden Wirklichkeit, Fiktion vermischt sich mit Realität, bis wir glauben, dass die dargestellten Charaktere mit ihren Werten, ihren Haltungen und ihren Problemen dem Leben unserer Lieblingsschauspieler entstammen.

Im Grunde genommen ist der Begriff „Hollywood“ selbst ein Mythos. Deshalb muss man damit rechnen, dass alles was mit der Filmstadt verbunden ist, unter dem Schein der Verklärung zu sehen ist. Und in der Tat liegt es in der Natur einer Filmstadt, dass sie ein Produkt erzeugt, das eine Welt vorgaukelt, die es so nicht gibt. Hollywood tut das in großem Maße – vor und hinter den Kulissen.

Doch bleiben wir bei der Frage: Was und wo ist Hollywood? Lässt sich das Phänomen Hollywood lokalisieren und erklären? Warum verbinden wir nicht Los Angeles mit dem Filmgeschäft? Was für Schicksale stecken hinter den kometenhaften Karrieren der Filmschaffenden? Was verbirgt sich hinter den Geschichten, die von Filmfreunden seit Jahrzehnten immer und immer wieder erzählt und weitergetragen werden? Auf diese grundsätzlichen und andere konkrete Fragen will dieses Buch Antworten geben. Machen Sie sich bereit für eine Reise durch die amerikanische Filmgeschichte bis hin zu den Anfängen, als für die wenigen Einwohner der neuspanischen Missionssiedlung „La Ciudad de Los Angeles“ das Wort „Hollywood“ staubige Hügel in einem abgelegenen Tal bedeutete. Niemand hätte sich damals vorstellen können, was auf und um diese Hügel herum einmal entstehen würde.

Alles Mythos! 20 populäre Irrtümer über Hollywood

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