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Vorwort

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Liebe Leserin, lieber Leser,

während wir in diesen Tagen die letzten Korrekturen an diesem Buch vornehmen, wurde die Reporterin und Publizistin Carolin Emcke mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Dazu hat sie in der Frankfurter Paulskirche eine viel beachtete Dankesrede gehalten. Sie stellte darin Dinge klar, von denen man im Augenblick befürchten muss, dass sie einige Menschen in diesem Land scheinen vergessen zu haben.

Sie sagte „Menschenrechte sind voraussetzungslos. Sie können und müssen nicht verdient werden. Es gibt keine Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit jemand als Mensch anerkannt und geschützt wird. Zuneigung oder Abneigung, Zustimmung oder Abscheu zu individuellen Lebensentwürfen, sozialen Praktiken oder religiösen Überzeugungen dürfen keine Rolle spielen. Das ist der Kern einer liberalen, offenen, säkularen Gesellschaft.“ Sie erinnerte uns daran, auf was wir uns alle einmal geeinigt haben. Denn so steht das alles bereits im Grundgesetz. Asyl ist als Grund- und Menschenrecht dort verankert.

Ich erinnere mich, wie wir im Herbst 2015 unsere erste Umfrage in der Handwerksorganisation machten, wie Kammern und Verbände die Integration der Menschen unterstützen, die in jenem Tagen zu Zehntausenden unser Land erreichten. Ich erinnere mich an die ersten Recherchen, Hintergrundgespräche und Interviews.

Wir schrieben damals in der Titelgeschichte der November-Ausgabe: „Überall in Deutschland starten Handwerkskammern zusammen mit Betrieben und Behörden praxisorientierte Projekte und Initiativen, um Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung zu bringen. Das Engagement ist riesig. Die Schlagzeile lautete „Das Handwerk handelt!“. Was uns in den unzähligen Gesprächen und Mails mit Betrieben, Politikern und Funktionären entgegenkam, war genau diese Haltung, die Carolin Emcke in ihrer Rede beschreibt.

Für dieses Buch haben wir eine zweite große Umfrage in der Handwerksorganisation durchgeführt. Mehr als 45 Kammern wirkten mit. Das Engagement ist nicht weniger geworden. Im Gegenteil. Und es wird immer noch gespeist von der gleichen Haltung.

Dieses Buch ist ein Ratgeber, wie Sie einen Geflüchteten in Ihrem Betrieb beschäftigen können, was Sie beachten müssen und wie Sie so ein Projekt angehen können. Es gibt aber auch einen Überblick – den ersten überhaupt – was die Handwerksorganisation in ganz Deutschland für die Integration in die Betriebe auf die Beine gestellt hat. Es sagt Ihnen, wo Sie Rat, Unterstützung und Hilfe bekommen. Und das wollten wir aufschreiben.

München, im November 2016

Olaf Deininger

Chefredakteur „handwerk magazin“

Flüchtlinge im Handwerk integrieren und beschäftigen

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