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Camilla Denniston brachte Jane hinaus – nicht durch die kleine Tür in der Mauer, durch die sie hereingekommen war, sondern durch das Haupttor, das ungefähr hundert Schritte weiter auf dieselbe Straße hinausführte. Gelbes Licht ergoss sich von Westen her durch einen Spalt in der grauen Wolkendecke und tauchte die Landschaft für kurze Zeit in eine kalte Helligkeit. Jane hatte sich geniert, vor Camilla Denniston Zorn oder Furcht zu zeigen, und so war beides fast vergangen, als sie sich verabschiedete. Aber eine entschiedene Abneigung gegen das, was sie »all diesen Unsinn« nannte, blieb zurück. Sie hatte keine absolute Gewissheit, dass es Unsinn war, war aber entschlossen, es so zu behandeln. Sie wollte nicht hineingezogen, nicht vereinnahmt werden. Jeder musste sein eigenes Leben leben. Verstrickungen und Einmischungen zu vermeiden war seit langem eines ihrer wichtigsten Prinzipien. Selbst als sie entdeckt hatte, dass sie Mark heiraten würde, wenn er sie fragte, war sofort der Gedanke »aber ich muss trotzdem mein eigenes Leben weiterführen« aufgekommen und niemals länger als ein paar Minuten aus ihrem Bewusstsein geschwunden. Ein gewisser Groll gegen die Liebe selbst und darum auch gegen Mark, der auf diesem Weg in ihr Leben eingedrungen war, blieb zurück. Inzwischen wusste sie sehr genau, wie viel eine Frau durch die Heirat aufgab. Mark schien das nicht klar genug zu erkennen. Obwohl sie es nicht aussprach, war diese Furcht vor Beeinträchtigungen und Verstrickungen der tiefere Grund für ihren Entschluss, kein Kind zu bekommen – oder jedenfalls erst viel später. Jeder musste sein eigenes Leben leben.

Kaum war sie wieder in ihrer Wohnung, läutete das Telefon. »Sind Sie es, Jane?«, fragte eine Stimme. »Ich bin es, Margaret Dimble. Etwas Furchtbares ist geschehen. Ich werde es Ihnen erzählen, wenn ich komme. Im Moment bin ich zu wütend, um zu sprechen. Hätten Sie vielleicht zufällig noch ein Bett? Wie? Mr. Studdock ist gar nicht da? Nicht ein bisschen, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Ich habe Cecil zum Schlafen ins College geschickt. Sind Sie sicher, dass ich Sie nicht störe? Tausend Dank. In einer halben Stunde bin ich bei Ihnen.«

Die böse Macht

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