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Aus „Die Fahrt der Beagle“ Fernando de Noronha, 20. Februar 1832

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Soweit ich es während der wenigen Stunden, die wir dort verbrachten, beobachten konnte, ist die Beschaffenheit der Insel vulkanisch, wahrscheinlich aber nicht jüngeren Datums. Das auffallendste Merkmal ist ein konischer Berg, ungefähr tausend Fuß hoch, dessen oberer Teil außerordentlich steil ist und an einer Seite über seinen Fuß überhängt. Der Stein ist Phonolit und in unregelmäßige Säulen geteilt. Bei Betrachtung einer dieser isolierten Massen neigt man zunächst zu der Ansicht, dass er jäh in halb flüssigem Zustand heraufgestoßen wurde. Auf St.Helena hingegen stellte ich fest, dass einige Spitzen mit ganz ähnlicher Gestalt und Beschaffenheit durch die Injektion geschmolzenen Steins in nachgiebige Schichten geformt worden waren, welche dadurch die Form für diese gigantischen Obelisken geschaffen hatten. Die gesamte Insel ist mit Wald bedeckt, doch aufgrund des trockenen Klimas gibt es keine Anzeichen üppigen Wuchses. Große Massen der steinernen Säulen auf halber Höhe des Berges, beschattet von lorbeerähnlichen Bäumen und geschmückt von anderen, mit schönen blassroten Blüten, aber ohne ein einziges Blatt bedeckten, verliehen der näheren Umgebung der Szenerie eine angenehme Wirkung.

In jetziger Zeit versuchen es ausgezeichnete Züchter durch planmäßige Wahl, mit einem bestimmten Ziel im Auge, neue Stämme oder Unterrassen zu bilden, die alles bis jetzt bei uns Vorhandene übertreffen sollen. Für unseren Zweck jedoch ist diejenige Art von Züchtung wichtiger, welche man die unbewusste nennen kann und welche ein jeder in Anwendung bringt, der von den besten Tieren zu besitzen und nachzuziehen strebt. So wird jemand, der einen guten Hühnerhund zu haben wünscht, zuerst möglichst gute Hunde zu erhalten suchen und hernach von den besten seiner eigenen Hunde Nachzucht zu bekommen streben, ohne die Absicht oder die Erwartung zu haben, die Rasse hierdurch bleibend zu ändern. Demungeachtet zweifle ich nicht daran, dass, wenn er dieses Verfahren einige Jahrhunderte lang fortsetzte, er seine Rasse ändern und veredeln würde, wie Bakewell, Collins u.a. durch ein gleiches und nur mehr planmäßiges Verfahren schon während ihrer eigenen Lebenszeit die Formen und Eigenschaften ihrer Rinderherden wesentlich verändert haben. Langsame und unmerkliche Veränderungen dieser Art lassen sich nicht erkennen, wenn nicht wirkliche Ausmessungen oder sorgfältige Zeichnungen der fraglichen Rassen von Anfang an gemacht worden sind, welche zur Vergleichung dienen können; zuweilen kann man jedoch noch unveredelte oder wenig veränderte Individuen in solchen Gegenden auffinden, wo die Veredelung derselben ursprünglichen Rasse noch nicht oder nur wenig fortgeschritten ist. So hat man Grund zu glauben, dass König Karls Jagdhunderasse seit der Zeit dieses Monarchen unbewussterweise beträchtlich verändert worden ist. Einige völlig sachkundige Gewährsmänner hegen die Überzeugung, dass der Spürhund in gerader Linie vom Jagdhund abstammt und wahrscheinlich durch langsame Veränderung aus demselben hervorgegangen ist. Es ist bekannt, dass der Vorstehhund im letzten Jahrhundert große Umänderung erfahren hat, und hier glaubt man, sei die Umänderung hauptsächlich durch Kreuzung mit dem Fuchshund bewirkt worden; aber was uns berührt, das ist, dass diese Umänderung unbewusst und langsam geschehen und dennoch so beträchtlich ist, dass, obwohl der alte Vorstehhund gewiss aus Spanien gekommen, Herr Borrow mir doch versichert hat, in ganz Spanien keine einheimische Hunderasse gesehen zu haben, die unserem Vorstehhund gliche.


Katamaran bei Bahia

Die Entstehung der Arten

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