Читать книгу Nano - Christian Meier - Страница 17

Macht »Nano« bislang Unbedenkliches gefährlich?

Оглавление

Die Welt des ganz Kleinen bietet noch eine Kategorie von Nano-Effekten. Diese können genutzt werden, um Medikamente gezielt zum Krankheitsherd zu bringen und zu Stellen im Körper, die für herkömmliche Medikamente unerreichbar sind (Kapitel 2). Nanopartikel verteilen sich wegen ihrer Kleinheit nämlich im Körper leichter als größere Partikel. (Allerdings gilt diese Aussage nicht pauschal für Nanopartikel aller Art, siehe Kapitel 4). Dieser biologische Nano-Effekt ist der Kern der Besorgnis um eventuelle gesundheitsschädliche Wirkungen von Nanomaterialien.

»Wasser hat einen kleinen Kopf«, sagt man in Bayern. Das Sprichwort wird zur Erklärung herangezogen, wenn das nasse Element etwas, das keine sichtbaren Löcher hat, unbeeindruckt durchdringt, zum Beispiel eine solide Wand. Auch Nanopartikel haben einen kleinen Kopf. Einige von ihnen durchdringen Barrieren, die von der Natur dazu eingerichtet worden sind, Unerwünschtes nicht durchzulassen. Die Haut ist so eine Barriere, die Darmwand oder die Blut-Hirn-Schranke ebenfalls. Letztere kleidet die Wände der Blutgefäße im Denkorgan aus und schirmt die Nervenzellen vor im Blut zirkulierenden Viren, Bakterien oder Giften ab. Leider stehen auch viele Medikamente vor dieser verschlossenen Tür, etwa solche, die gegen Alzheimer oder gegen bestimmte Hirntumoren helfen sollen.

Der »kleine Kopf« von Nanopartikeln lässt sich einerseits für medizinische Zwecke nutzen. Andererseits könnte der »kleine Kopf« zum Problem werden, nämlich dann, wenn Nanopartikel von Nano-Produkten freigesetzt und durch Einatmen, über den Magen-Darm-Trakt oder über die Haut in den Körper des Konsumenten gelangen. Durch Überwinden von biologischen Barrieren könnten sie dann ins Blut, in die Organe und schließlich in das Innere der Körperzellen gelangen. Über biologische Nano-Effekte und die damit verbundenen Risiken werden wir in den Kapiteln 2 und 4 Näheres erfahren.

Nano

Подняться наверх