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3 Stockholm-Syndrom

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Entsetzliche Übelkeit zwang Maya dazu, sich zu bewegen. Mit geschlossenen Augen rollte sie sich zur Seite und erbrach sich. Sie spürte warme, trockene Hände, die sich in ihrem Nacken um ihre Haare schlangen. Dann ein feuchtes Tuch an ihrem Mund.

„Maya!“, flüsterte eine tiefe, heisere Männerstimme. „Maya, mach die Augen auf.“

Sie konnte nicht. Auch wenn die Stimme noch so sehr darum bat. Es war einfach unmöglich. Der unerträgliche Schmerz würde ihren Kopf zum Explodieren bringen, sobald sie auch nur mit einer Wimper zuckte. Das wusste Maya instinktiv. Ihr Instinkt war alles, was sie hatte, denn auch das Denken tat weh. Oder der Versuch, sich zu erinnern.

„Doc! Sie will nicht“, hörte Maya die Stimme, die jetzt jemanden anzubellen schien.

„Lassen Sie ihr noch etwas Zeit“, entgegnete eine andere Männerstimme kühl. Maya kam sie hoch und wackelig vor.

„Sie ist wieder bei Bewusstsein. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Versuchen Sie sie, in den nächsten Stunden alle 15 Minuten kurz aufzuwecken, damit Sie sehen, ob sich ihr Zustand verschlechtert. Sollte Ihnen etwas komisch erscheinen oder sollte Sie Fieber bekommen, dann rufen Sie mich sofort, ja?“

Keine Antwort.

Maya war so müde und der gleißende Schmerz in ihrem Schädel wurde nur umso schlimmer, je mehr sie versuchte, dem Gespräch zu folgen. Sie hörte Schritte, die sich entfernten und das Geräusch von klackendem Metall. Die wackelige Stimme räusperte sich.

„Ich komme heute Abend wieder und sehe nach ihr.“

Wieder eine Pause. Maya begann schon wegzudämmern, als sie die Stimme erneut an die Oberfläche riss.

„Darf ich Ihnen eine Frage stellen?“

Pause.

„Ich weiß, es geht mich nichts an, aber…“

Pause. Heftiges Ausatmen.

„Warum haben Sie ihr das angetan?“

Neben Mayas Kopf raschelte Stoff. Jemand bewegte sich. Mayas Instinkte nahmen ein Grinsen wahr, als die tiefe Stimme endlich antwortete:

„Haben Sie von mir etwas anderes erwartet?“

Schweigen.

„Doc?“

„Ja?“

„Kein Wort. Zu niemandem.“

Dann hörte Maya eine Tür ins Schloss fallen. Fast augenblicklich war die warme Hand zurück, die ihr sanft über die Stirn strich. Maya spürte, wie das Pochen hinter ihrer Schläfe ein wenig nachließ. Die Hand wanderte wie beiläufig über ihre Schulter und blieb auf ihrem Arm liegen. Maya driftete davon. Der Schlaf begann, sie einzuhüllen und ihre Schmerzen zu dämpfen.

Bilder tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Ganz langsam, unscharf und doch irgendwie klar. Weiße Bettlaken, heiße Haut, morgendliches Sonnenlicht, das durch die Vorhänge kroch. Langes, seidiges, schwarzes Haar, ein strahlendes Lächeln, blaugraue Augen.

Ganz vorsichtig lösten sich die Finger von ihrem Arm. Die Kälte, die zurückblieb, zerstörte Mayas Traumbilder. Mit einem Mal durchströmte sie Panik. War er weg? Wo war er? Er durfte nicht gehen! Sie konnte jetzt nicht alleine sein!

„Nicht“, krächzte sie. Ihr Mund war ausgedörrt.

„Was?“ Die Stimme war nah und beruhigend. Mayas Herzschlag normalisierte sich.

„Bitte bleib.“ Sofort umschlossen seine Finger ihre Hand. Maya atmete erleichtert auf und glitt in einen traumlosen Schlaf.

Als Maya einige Zeit später blinzelte, konnte sie eine verschwommene Gestalt vor ihrem Bett erkennen. Irgendjemand musste sie in ein Bett gelegt haben. Das hier fühlte sich jedoch nicht wie ihres an, so viel stand fest. Maya blinzelte erneut, aber das Bild blieb unscharf. Die Gestalt war ein Mann, so weit sie erkennen konnte. Sie strengte sich an, um besser zu sehen. Dumpf hämmerte der Schmerz in ihrem Kopf. Was war passiert? War er es gewesen, der sie hierher gebracht hatte? Und warum? Maya erkannte rotblonde Haare und dunkle Kleidung. Wo war sie? War er der Mann mit der tiefen Stimme und den warmen Händen?

„Hey, bist du wach?“ Nein. Seine Stimme war nicht tief genug. Seine Worte knackten in ihren Ohren und schickten kleine, heftige Peitschenhiebe ihren Nacken hinunter. Maya zog die Stirn in Falten.

„Mhm.“ Es klang wie ein Räuspern.

„Oh Mist, du hast bestimmt einen ganz trockenen Mund.“ Schnelle Schritte, Klirren, Kälte an ihren Lippen. Dankbar ließ Maya den Eiswürfel in ihrem Mund schmelzen. Geduldig wartete der Mann, bis sie fertig war. Er hatte helle Haut. Aber Details konnte sie immer noch nicht erkennen.

„Wie heißt du?“, fragte er. Seine Stimme klang eindringlich.

„Maya.“ Aber das musste er doch wissen. Die anderen Stimmen hatten es doch auch gewusst.

„Maya. Und weiter?“ Irgendwo in ihrem lädierten Schädel schrillte eine Alarmglocke. Nichts sagen. Lügen.

„Ausweis“, murmelte sie.

„Ich weiß, was im Ausweis steht“, sagte er schnell. „Wie heißt du wirklich?“

„Was?“ Maya versuchte ihr Gewicht zu verlagern, um sich ein wenig aufzurichten und ihr Gegenüber endlich vernünftig anzusehen. Im selben Moment schoss ihr ein gemeines Stechen durch die rechte Schulter. Überhaupt fühlte sich ihre gesamte rechte Seite an wie ein einziger blauer Fleck. Maya sog scharf die Luft ein.

„Aua!“

„Schon gut. Schhhh! Nicht bewegen.“ Der Mann drückte sie behutsam zurück ins Kissen.

„Ich wollte nur…“ Er schwieg.

Maya gab den Versuch auf, mehr als Weichzeichner zu sehen und schloss die Augen. Wenn sie wieder einschlief, konnte ihr der Blonde außerdem keine verfänglichen Fragen mehr stellen.

„Er wird bald zurück sein…“, sagte der Mann in ihr Dunkel, als hätte sie ihn danach gefragt. War „er“ die tiefe Stimme mit den warmen Händen? Maya hoffte es.

„So, jetzt machen Sie die Augen mal bitte ganz auf, Frau Solina.“

Maya brauchte einen Moment, um zu kapieren, dass das ihr Name war. Der, der in ihrem Ausweis stand. Der Doc war zurück und er klang wie eine extrem forsche Krankenschwester.

„Maya, Sie haben jetzt lange genug geschlafen!“

Maya quengelte. Der Doc irrte sich. Es war lange noch nicht genug.

„Frau Solina! Maya!“ Der Doc rüttelte an ihrer guten Schulter und diese Behandlung ließ ihr Gehirn schmerzhaft gegen die Schädeldecke knallen. Wütend riss Maya die Augen auf.

„Na bitte, geht doch.“ Der Doc klang sehr von sich und seinen rabiaten Methoden überzeugt. Zu ihrer Verwunderung stellte Maya fest, dass sie endlich richtig sehen konnte. Der Doc war ein Mann Mitte 40 mit schütterem, braunem Haar und einem fliehenden Kinn. Auf seiner knubbeligen Nase trug er eine randlose Brille und sein schmächtiger Körper steckte in einem schokobraunen Cordanzug. Maya hatte ihn nie zuvor gesehen. Und auch dieser Raum war ihr völlig fremd. Sie war nicht in einem Krankenhaus. Krankenhäuser hatten keine Fenster aus Glasbausteinen und keine alten, abgewetzten Sekretäre mit Büchern drauf. Das hier war ein Schlafzimmer. Wem gehörte es? Und warum war sie hier? Die Fragen stapelten sich in Mayas Kopf und dieser pochte und protestierte.

„Mein Name ist Doktor Igor Sarakis. Und ich bin Arzt. Auch wenn das nicht so aussieht“, stellte er sich höflich, aber nicht sonderlich herzlich vor. „Sie können mich Doc nennen. Das tun alle hier.“ Maya sah ihn mit den Augen rollen und vermutete, dass ihm dieser Spitzname nicht recht gefiel. Sarakis kramte am Nachtkästchen ihres Bettes herum.

„Ich werde Ihnen jetzt gleich ein Schmerzmittel geben. Dann dürfte es Ihnen bald deutlich besser gehen“, erklärte er.

Maya hatte eigentlich vor, sich zu bedanken. Doch als sie den Mund öffnete, sagte sie stattdessen:

„Was ist passiert?“

Sarakis blickte unsicher zur Seite und zögerte, bevor er eine Antwort gab.

„Man hat sie… aufgefunden. Verletzt. Ich weiß nicht genau, was passiert ist, aber sie haben – soweit ich das feststellen kann – eine Gehirnerschütterung, mehrere schwere Prellungen und höchstwahrscheinlich ist ihr rechtes Schlüsselbein gebrochen. Können Sie sich an irgendetwas erinnern?“ Den letzten Satz flüsterte er und seine Augen lugten neugierig hinter seiner Brille hervor. Maya versuchte es. Doch da war eine seltsame Lücke in ihrer Erinnerung.

„Nein.“

„Das kommt vor“, beruhigte er sie automatisch und auch ein wenig enttäuscht. „Aber das ist nur vorübergehend. Wichtig ist jetzt, dass Sie sich gut erholen. Das bedeutet vor allem, dass Sie sich so ruhig wie möglich halten. Haben Sie mich verstanden?“

„Ja.“

Sarakis nickte.

„Gut. Das ist wirklich wichtig. Wie schon gesagt, ich kann Ihnen Schmerzmittel geben. Außerdem bekommen Sie einen richtigen Verband für ihre Schulter.“

„Doc?“ Maya wollte jetzt keine medizinischen Details hören. Es gab Wichtigeres, das sie wissen musste.

„Hm?“

„Wo bin ich hier?“

Sarakis starrte sie einige Sekunden lang an. Dann blinzelte er.

„Wie gesagt“, fuhr er fort „einen richtigen Verband. Dieses Provisorium ist nicht ideal. Und wenn es irgendwie wieder heilen soll, dann…“

„Doktor Sarakis!“ Maya versuchte es, so laut sie konnte. Er verstummte sofort.

„Wo bin ich hier?“ Der Arzt presste die Lippen aufeinander.

„Du bist bei mir“, sagte die tiefe, heisere Stimme. Der Doc trat einen Schritt zur Seite und im Türrahmen lehnte Scar.

Jetzt erinnerte sie sich.

Am liebsten hätte er auf etwas eingeschlagen. Wie konnte er nur so dämlich sein? Natürlich jagte er ihr Angst ein. Er jagte immer allen Angst ein. Und ihr erst recht. Sie lag hier, weil die Mocovics verdammte Monster waren. Kalte Wut durchströmte ihn. Wie hatte er nur denken können, sie würde…

„Wenn Sie beabsichtigen, irgendetwas kaputt zu machen…“ Offensichtlich hatte der Doc seine Patientin beruhigen können. Sarakis klang seltsam aufsässig in seinem Rücken. Scar warf dem kleinen Mann einen wütenden Blick zu und sah frustriert mit an, wie sich dessen Protesthaltung sofort in Luft auflöste.

„Ich dachte nur…“ - fuhr er wesentlich freundlicher fort - „wenn Sie wieder aufwacht und sieht, dass Sie hier alles zertrümmert haben… Nun, vielleicht bekommt sie dann gleich wieder einen hysterischen Anfall. Und ich will Frau Solina wirklich nicht noch einmal niederspritzen müssen, jetzt, wo ich sie doch endlich wach bekommen habe“, fügte er schnell hinzu. Scar nickte stumm und schob seine Fäuste in die Hosentaschen.

„Sie schläft jetzt – schon wieder. Ich habe die Gelegenheit genutzt, ihr den neuen Verband anzulegen. Wenn sie aufwacht, wird sie Durst haben. Und vielleicht wieder Schmerzen. Die Tabletten habe ich auf den Sekretär gelegt. Jeweils zwei im Abstand von 6 Stunden dürften reichen. Und sie soll sich so wenig wie möglich bewegen.“

Scar nickte erneut. Der Doc packte seine Sachen.

„Morgen Nachmittag sehe ich nochmal nach ihr, ja?“ Er wandte sich zur Tür und hielt noch einmal kurz inne. Dann drehte er sich wieder um.

„Äh ja und sollte sie Hunger haben: Geben Sie ihr für den Anfang etwas Leichtes. Brühe oder so. Bis wir sicher wissen, dass alles in Ordnung ist.“

„Doc?“

„Ja?“

„Danke.“

Scar beobachtete, wie der Doc seine freie Hand zur Faust ballte. Er rang offensichtlich mit sich. Sarakis öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Wie ein Fisch.

Scar rollte genervt mit den Augen.

„Spuck’s aus, Doc“, befahl er.

„Was…“ Sarakis musste sich räuspern. „Was haben Sie denn mit ihr vor, wenn ...“ Er sah irgendwie ängstlich aus, registrierte Scar irritiert. Hatte Sarakis Angst um seine Patientin? Noch schlimmer konnte es nicht werden, oder? Scar fixierte den Doc mit den Augen. Seine Stimme war ein Knurren.

„Du meinst, was ich mit ihr anstelle, wenn sie wieder auf den Beinen ist?“ Der Doc setzte an, um etwas zu sagen, doch Scar fuhr ihm über den Mund.

„Was werde ich schon tun? Ich werde da weitermachen, wo ich aufgehört habe. Ich werde sie quälen, schlagen und ficken, bis sie tot ist.“ Mit wenigen, schnellen Schritten stand er direkt vor Sarakis. Der kleine Mann wich zurück und sah mit erschrockenen Augen zu ihm auf.

„Glaubst du das, mein Freund?“ Scar hob fragend die Augenbrauen.

„Sieh mir ins Gesicht und sag mir, dass du glaubst, dass ich das will!“

Sein Gegenüber war unfähig zu sprechen.

„Na?“

Hastig schüttelte der Doc den Kopf.

„Nein“, stammelte er.

Scar versetzte ihm einen Stoß. Der Doktor taumelte gegen die Tür.

„Geh schon!“, zischte er böse. Sarakis griff zitternd nach dem Türknauf und sah zu Boden.

„Und Doc?“

„Kein Wort zu niemandem“, flüsterte der und verschwand hastig durch die Tür.

Erschöpft sank Scar gegen die Wand und atmete tief durch. Wie hatte er nur in so eine Scheiße geraten können?

In der Sekunde, in der das Mädchen bewusstlos zu Boden gefallen war, war auch Victors Interesse an ihr verpufft. Wie bei einem kleinen Jungen, dessen Spielzeug kaputt gegangen ist. Stattdessen war er auf Scar losgegangen.

„Warum, zur Hölle musst du immer der Spielverderber sein!“ Es war keine Frage gewesen, sondern ein Vorwurf. Victor hatte seine Hände wütend gegen Scars Brustkorb gestoßen, doch er hatte es kaum gespürt. Carl, den Unterarm von der Schere aufgeschlitzt, hatte jammernd und schimpfend über Mayas schlaffem Körper gestanden und auf ihn eingetreten, während Blut von seiner Hand auf die Straße getropft war. Elias hatte sich ihm entgegengeworfen und Schlimmeres verhindert.

„Lass das sein, Mann! Die hat schon genug!“

„Sie hat mir den verdammten Arm aufgeschlitzt!“, hatte Carl zurückgeplärrt, wie ein Kleinkind.

Shorty hatte unsicher daneben gestanden und Scar war schlagartig bewusst geworden, dass von ihm die größte Gefahr ausging. Obwohl Viktor Shortys Schlagstock an sich genommen hatte, war der Kleine immer noch bis zu den Zähnen bewaffnet gewesen. Zwei Pistolen und mehrere Messer gehörten zu seiner Grundausstattung. Hätte Viktor das Signal gegeben – Shorty hätte ohne zu zögern geschossen. Und Scar hätte hilflos zusehen müssen.

„Ich höre dann auf, der Spielverderber zu sein, wenn du anfängst, dich wie ein Patron zu benehmen.“

Victor hatte nicht eine Miene verzogen. Er war Scar ganz nahe gekommen und hatte geflüstert:

„Das macht dich irre, nicht wahr? Dass ich der Patron bin und du nur ein dummer Idiot mit einem Gewissen.“

Diese Worte hatten Scar wenig bedeutet. Doch ihm war das Herz in die Hose gerutscht, als Victor sich zu den anderen umgedreht hatte.

„Shorty, Carl!“

Scar hatte den Atem angehalten und gehofft – nein, um Gnade gefleht.

„Lasst uns hier abhauen! Ich brauche etwas anderes als das hier. Etwas das Spaß macht.“

Und dann war er auch schon an ihnen vorbeigelaufen. Gefolgt von Shortys schnellen Schritten und einem meckernden Carl.

„Vic, ich glaube, ich brauche den Doc.“

„Was ist, Carl? Verblutest du?“

„Nein, aber es ist voll aufgerissen.“

„Dann wickle dir was drum“, herrschte Victor ihn an. „Ich habe jetzt keine Lust, wegen dir und deinen Wehwehchen die Nacht so beschissen enden zu lassen. Weiß einer von euch, wo das nächste Puff ist? Ich muss heute einfach noch auf etwas einstechen. Und wenn’s nur mit meinem Schwanz ist.“

Shorty hatte gekichert. Dann waren die drei um die nächste Ecke verschwunden. Erst ab da hatte Scar normal weiteratmen können. Ein kurzer Blick zu Elias hatte ihm bestätigt, dass es dem ebenso ging. Scar hatte ihm seine Autoschlüssel zugeworfen.

„Hol den Wagen. Schell.“ Dann hatte er sich um Maya gekümmert.

Und jetzt war sie hier. Durch seine geöffnete Schlafzimmertüre konnte er sie in seinem Bett liegen sehen. Ihr Brustkorb hob und senkte sich in langsamen, regelmäßigen Abständen.

„Maya, Maya“, flüsterte er. „Was mache ich nur mit dir?“

Maya wurde einfach nicht schlau aus der Situation. Ihr Kopf brachte die verschiedenen Dinge einfach nicht zusammen. Dieser Mann, in dessen Haus sie war, in dessen Bett sie lag, der ihr zu Trinken gab und Brühe einflößte. Dieser Mann war Scar Mocovic: Skrupellos, gefährlich, brutal. Aber die Hände, mit denen er ihren Kopf hielt, wenn sie die Schmerztabletten schluckte und mit denen er sie wieder zurück auf ihr Kissen bettete, waren alles andere als brutal. Er achtete sorgfältig darauf, alles genauso auszuführen, wie ihn der Doc angewiesen hatte. Er päppelte sie auf, keine Frage. Aber wofür? War sie seine Geisel? Wusste er, wer sie wirklich war? Diese Frage ließ Maya keine Ruhe.

Sie hatte einen Fluchtversuch unternommen, kaum dass die Beruhigungsmittel des Docs nachgelassen hatten. Einen ziemlich dämlichen Versuch. Zwar hatte sie ihre Schmerzen größtenteils verdrängen können und es auch fast aus dem Bett geschafft, war aber von einem schrecklichen Schwindelgefühl in die Knie gezwungen worden. Sie war kraftlos über die Bettkante zu Boden gerutscht. Direkt vor die Füße ihres schlafenden Bewachers, der in einem Sessel neben dem Bett Stellung bezogen hatte und der, wie sie feststellen musste, gar nicht mehr geschlafen hatte. Mit einem resignierten Seufzer hatte er sie vom Boden aufgehoben und sie zurück ins Bett gebracht. Maya hatte sich nicht wehren können. Auch wenn ihr der Mocovic so nah gewesen war, dass sie hatte schreien wollen.

„Nein, ich muss…“ hatte sie stattdessen gestammelt und das „…hier raus!“ für sich behalten. Scar hatte sie eine Weile angeblickt.

„Du musst… oh!“ Seine Augen hatten sich erschrocken geweitet.

„Entschuldigung.“ Dann hatte er sie aufgerichtet und mehr oder weniger ins Badezimmer getragen. Das war zwar nicht genau das, was Maya gemusst hatte – aber sie war doch froh über die Erleichterung. Alles in allem: Die maximale Peinlichkeit.

Das war jetzt zwei Tage her und obwohl sich Maya schon viel besser fühlte, war an Flucht nicht einmal zu denken. Sie war praktisch nie allein. Scar blieb die meiste Zeit in ihrer Nähe und in den seltenen Fällen, in denen er seine Wohnung verließ, wurde er abgelöst von diesem rotblonden, schlaksigen Typen, der sich ihr als Elias vorstellte, aber weiter wenig mit ihr sprach. Weder an dem einen, noch an dem anderen konnte sie vorbei. Außerdem war sie ja noch nicht einmal fähig, alleine aufs Klo zu gehen.

Und noch ein Problem ergab sich aus ihrer Hilflosigkeit: Langeweile. Nachdem sie wieder und wieder daran gescheitert war Scars Verhalten irgendwie einzuordnen oder eine Flucht zu planen, blieb ihr nicht viel zu tun. Eigentlich gar nichts. Gleichzeitig fand sie es erstaunlich, wie schnell der menschliche Geist – in diesem Fall ihrer – sich mit Situationen abfand, die völlig wahnwitzig waren. Sie hatte sich an ihren wortkargen Bewacher gewöhnt, kannte seine wenigen Routinen und hatte zunehmend Probleme damit, ihn als abscheulichen Killer zu sehen. Waren das die Anfänge des Stockholm-Syndroms? Konnte das tatsächlich sein? Und nur, weil sie sich langweilte? Ihre Gehirnerschütterung machte es beinahe unmöglich, irgendetwas zu lesen oder anzusehen. Und ihr rechter Arm steckte fest in dem Verband des Docs. Nicht einmal zeichnen konnte sie also. Sie musste sich irgendeine Beschäftigung suchen, mit der sie diese Stockholm-Sache fernhalten konnte. Vielleicht sollte sie in ihrem Kopf alle Menschen auflisten, die sie kannte und deren Elend auf das Konto der Mocovics ging. Keine schlechte Idee.

„Ich denke, du könntest langsam mal was anderes vertragen, als immer nur Brühe.“ Scar lehnte, wie so oft im Türrahmen und sah sie an. In einer Hand hielt er sein Mobiltelefon.

„Wie wär’s mit Nudeln?“ Es war schon erniedrigend, wie sehr die Aussicht auf leckeres Essen ihre guten Vorsätze einfach so beiseite wischen konnte. Zu ihrer Bestürzung lächelte sie dankbar und zu allem Übel begann auch noch ihr Magen zu knurren.

„Ich deute das als Ja. Elias kommt nachher vorbei. Ich sag ihm, dass er was mitbringen soll.“ Er wählte.

„Eli? Wegen nachher. Bring noch ne Portion Nudeln mit. Nicht zuviel Sahnesoße, okay? Für mich das Übliche.“ Und nach einer Pause. „Nein, das geht schon klar. Mach dir mal keinen Kopf. Wir reden später.“ Er legte auf und sah sie an. Als er lächelte, bemerkte Maya, dass ein schmaler Ausläufer der Narbe auch über seine Lippen lief. Sein Mund verzog sich nicht symmetrisch und verlieh diesem Lächeln etwas Abgründiges. Maya zwang sich, den Blick von seinen Lippen zu lösen.

„Warum tust du das?“, fragte sie endlich.

Scar zuckte mit den Schultern.

„Na ja, ich dachte, immer nur Brühe… und dein Magen hat gerade ziemlich laut geknurrt, also…“

„Nein.“ Maya wedelte heftig mit ihrer linken Hand. „Ich meine: Wieso kümmerst du dich um mich?“

„Du bist verletzt“, antwortete er nur.

„Und wer hat mich verletzt?“ Keine Antwort. Scar blickte zu Boden.

„Hast du mich gehört?“ Ihre Stimme klang hart.

„Ja.“

Seine Einsilbigkeit brachte sie aus der Fassung.

„Kannst du verstehen, dass ich gerne wissen möchte, warum man mich erst niederschlägt und mich dann wieder gesund pflegt?“

„Ja.“

„Ja, und weiter?“

„Ja, das kann ich verstehen.“

Maya schloss entnervt die Augen.

„Du weißt, was ich wissen will.“ Sie versuchte einen flehenden Tonfall. „Bitte.“

„Maya, ich bin nicht so, wie du vielleicht denkst. Ich bin nicht so wie mein Bruder. Wenn du mich erkennen würdest…“ Er sprach so leise, dass Maya Mühe hatte, ihn zu verstehen.

„Du willst sagen: Er ist der Böse und du bist der Gute?“ Zu spät bemerkte sie, dass ihr beißender Spott ihn verletzt haben musste. Es war, als würde eine harte Schale um ihn herum wachsen.

„Nein“, sagte er schlicht. Dann drehte er sich um und verließ den Raum.

Seufzend sank Maya tief in ihr Kissen. Sie schämte sich, ihn so angeblafft zu haben. Moment, sie schämte sich? Das konnte doch nicht wahr sein! Sie lag hier, völlig bewegungsunfähig und offensichtlich eine Gefangene. Das alles war nur seine Schuld! Er hatte allen Grund, sich zu schämen. Mit deutlich mehr Elan ging Maya ans Werk und besann sich auf die vielen Leben, die die Mocovics zerstört hatten. „Stockholm, ick hör dir trapsen…“, seufzte sie. Dann dachte sie an ihre Familie, ihre Schwester, Lisa, Rocco…

Heiße Panik fuhr ihr durch die Glieder. Verdammt! Rocco! Wenn er ins Café zurückgekommen war… wenn er entdeckt worden war… wenn irgendwer die Wohnung durchsucht hatte… alle seine Sachen waren in ihrem Atelier. Oh nein! Oh nein! Sie bekam kaum Luft. Rasselnde Schluchzer drangen aus ihrem Mund. Er war in Gefahr, sie musste zu ihm. Jetzt gleich! Ungeduldig rupfte sie an dem Laken, das sich um ihren Körper gewickelt hatte. Sie setzte sich auf, den Kopfschmerz und die Prellungen ignorierend. Sie musste Rocco finden.

Noch ehe sie den Kampf mit dem Laken gewonnen hatte, war Scar bereits neben ihrem Bett aufgetaucht. Besorgt blickte er auf sie herab, zögerte kurz und griff dann entschlossen nach ihrem freien Handgelenk.

„Maya! Maya! Was ist los? Hast du Schmerzen?”

Sie versuchte, sich frei zu kämpfen.

„Lass mich los!“ Tränen rannen ihr über die Wangen.

„Bitte, bitte, lass mich los.“ Gleich würde sie wieder einen hysterischen Anfall bekommen. Sie spürte, wie sie die Kontrolle verlor. Scar versuchte sie zurück auf das Bett zu drängen.

„Beruhige dich. Bitte beruhige dich… ich kann nicht…“

Maya zappelte immer wilder.

„Ich muss hier weg! Bitte lass mich!“ Mit aller Kraft versuchte sie, sich seinem Griff zu entwinden. Scar murmelte einen heftigen Fluch. Dann mit einer plötzlichen, fließenden Bewegung saß er auf ihr und drückte sie nach unten. Erschrocken zuckte Maya zurück. Adrenalin pumpte durch ihren Körper, sie bäumte sich auf, war jedoch völlig chancenlos. Er war einfach zu nah. Sie spannte jeden Muskel ihres Körpers an und starrte trotzig nach oben.

„Beruhige dich“, sagte er wieder und in seinen Augen spiegelte sich… Verzweiflung? Maya blinzelte verwirrt und kam wieder einigermaßen zu sich. Ihr fiel auf, dass er versuchte, sie so wenig wie möglich zu berühren. Er wollte ihr nicht unnötig weh tun, schoss ihr durch den Kopf. Sie hatte ihm einen Schrecken eingejagt. Langsam ließ die Anspannung in ihrem Körper nach. Ihr Atem ging heftig und Scars Gesicht verschwamm vor ihren Augen.

„Bitte. Maya, bitte.“ Seine Stimme war wacklig und leise, als er seinen Griff an ihrer Schulter versuchsweise lockerte. Als sie sich nicht weiter wehrte, zog er sich zurück. Auch sein Atem ging schwer.

„Hab ich dir weh getan? Hast du Schmerzen?“, fragt er.

„Nein“, antwortete sie automatisch. „Nicht sehr.“ Ihre Gedanken waren schon längst wieder bei Rocco. Wie konnte sie herausfinden, wo er war und wie es ihm ging?

„Was war das?“ Scar hatte seine normale Sprechstimme wiedergefunden. Maya versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Sie nahm sich zusammen und fragte so neutral wie möglich.

„Meine Sachen. Sind meine Sachen hier? Meine Tasche, meine Papiere, mein Handy?“ Ihr Ausweis war in ihrer Tasche gewesen. Sie mussten sie also gefunden oder mitgenommen haben.

„Deine Tasche ist hier.“

„Kann ich sie haben?“

Scar sah sie prüfend an. Dann bewegte er sich langsam rückwärts, als könnte er nicht ausschließen, dass sie gleich wieder anfangen würde, zu toben. Von einer Kommode im Nebenraum fischte er ihre Tasche, ohne Maya aus den Augen zu lassen.

„Die hier?“ Er legte ihr den braunen Lederbeutel aufs Bett, trat einen Schritt zurück und beobachtete sie.

Maya wand sich unbehaglich. Sie brauchte keinesfalls Zuschauer, wenn sie Rocco eine Nachricht zukommen lassen wollte. Und Scar schon gar nicht.

„Würdest du mich alleine lassen, bitte?“, versuchte sie es so höflich wie möglich.

„Nein“, antwortete er schlicht.

„Warum nicht?“

Schweigen.

Dann ein ärgerliches Schnauben. Es sah so aus, als wollte Scar tatsächlich das Zimmer verlassen.

„Wenn du dein Handy suchst: Da drin ist es nicht“, murmelte er im Hinausgehen. Maya sank der Mut.

„Wie bitte?“

Er drehte sich um.

„Ich sagte: Da drin ist es nicht.“

Sie suchte trotzdem und musste feststellen, dass er Recht hatte. Maya hörte auf, in ihrer Tasche zu wühlen, und sah ihn an.

„Wo ist es dann?“

„Es liegt zerstört auf dem Boden deines Cafés.“

Was?

„Aber wieso? Wer hat…?“

„Ich habe“, bestätigte er ruhig. Fassungslos und mit steigender Wut starrte sie Scar in die Augen.

„Und wieso?“, zischte sie mühsam beherrscht.

„So ist es sicherer.“ Vielleicht war es seine stoische Ruhe, die das Fass zum Überlaufen brachte.

»Sicherer? Fragt sich nur für wen!«, ätzte sie, so laut es ihre Kopfschmerzen zuließen. »Seit Tagen liege ich hier – bewegungslos! Bewacht, rund um die Uhr von dir und deinen Freunden. Natürlich ist es sicherer für dich, wenn ich meinen Leuten nicht sagen kann, wo ich bin. Dann kannst du mich weiter wie eine Gefangene halten und schlussendlich tun, was immer du tun willst. Niemand wird es erfahren, oder?“

Aus Scars Gesicht war alle Farbe gewichen. Er sah gefährlich aus. So, als wolle er jeden Moment auf sie losgehen.

„Deine Leute. Ist das dieser Kerl, der bei dir wohnt?“

Maya erschrak. Sie wussten von Rocco? Hatten sie ihn ebenfalls geschnappt? Oder war das eine Falle? Mayas Puls hämmerte durch ihre Adern.

„Das geht dich nichts an!“, fauchte sie.

„Und ob es mich was angeht! Es geht mich verdammt nochmal ziemlich viel an!“ Scar hatte die Hände zu Fäusten geballt. Die Knöchel traten weiß hervor. Er holte tief Luft und sprach mit vor Wut zitternder Stimme weiter.

„Mein sadistischer kleiner Bruder hätte dich umgebracht. Er hätte dich als blutigen Haufen auf der Straße liegen lassen. Ich habe dich aufgesammelt, ich habe dich in mein Haus geholt und du denkst, ich halte dich als Gefangene?“

„Du hast meinen Kontakt zu meinen Freunden gekappt!“

„Kannst du dir nicht denken, warum?“ Scar rollte mit den Augen, gerade so, als wäre sie ein dummes Schulmädchen. Das machte sie nur umso wütender.

„Na, ich denke, du wirst es mir gleich sagen“, gab sie spitz zurück.

„Du hast vor meinem Bruder zugegeben, Widerstand anzuzetteln. Jeder, der deine Wohnung durchsucht, sieht, dass du da nicht alleine wohnst. Was denkst du, wäre passiert, wenn sie dein Handy gefunden hätten? Mit den ganzen gespeicherten Nummern oder einem Anruf auf der Mailbox? Einer SMS?“

Maya schloss kurz die Augen. Er hatte Recht. Ihr Handy hätte ziemlich viel von ihr verraten. Trotzdem: Es zu zerstören wäre nicht die einzige Lösung gewesen.

„Du hättest es mitnehmen können.“

Scar lächelte ein freudloses Lächeln und deutete auf Mayas Tasche.

„Damit du gleich bei der erstbesten Gelegenheit alle anrufen und nach Hilfe schreien kannst?“

Maya schwieg ertappt.

„Maya, es wissen außer dir und mir nur zwei Leute, dass du hier bist. Und meiner Meinung nach sind das bereits zwei zuviel. Ich kann nicht zulassen, dass du uns alle – deine Leute und meine Leute – in Gefahr bringst. Hast du mich verstanden?“

Sie fühlte sich wie eine Vierzehnjährige. Heruntergeputzt von ihrem Vater für unüberlegtes, hysterisches Verhalten. Schmollend wandte sie den Blick ab. Was wusste er schon von ihrem Leben und ihrer Verantwortung. Für Rocco, für Lisa! Erneut stiegen ihr Tränen in die Augen. Erschöpft sank sie tiefer in ihr Kissen. Sie bemerkte nicht, wie er näher kam. Einige Zeit stand er nur so da und sagte kein Wort. Maya konnte und wollte ihn jetzt nicht ansehen.

„Ich verspreche dir…“ - er sprach leise und eindringlich - „Maya, ich schwöre dir: Sobald du wieder gesund genug bist, werde ich dich von hier wegbringen. In Sicherheit. Oder wo immer du auch hinwillst. Du bist nicht meine Gefangene…“ Maya hörte, wie er sich mit der Hand über den kahlen Schädel fuhr. In diesem Moment läutete es an Scars Wohnungstür. Elias, vermutete Maya und war erleichtert, als Scar den Raum verließ und die Schlafzimmertür hinter sich zuzog. Das verschaffte ihr Gelegenheit, sich zu sammeln. Konnte sie ihm glauben? Vielleicht hatte er ihr Handy gar nicht zerstört. Vielleicht wollte er sie gar nicht in Sicherheit bringen. Aber wenn es stimmte? Maya wollte nicht weiter daran denken. Er war ein Mocovic. Wahrscheinlich hatte er ihr einfach etwas vorgelogen. Auch wenn es in ihren Ohren nicht so geklungen hatte, wie sie sich eingestehen musste. Sie atmete tief durch und wischte sich über ihr tränennasses Gesicht. Der Duft italienischen Essens drang durch die Türritzen zu ihr herein. Doch Maya hatte keinen Appetit. Sie war zu aufgewühlt. Als sich die Tür öffnete verstärkte sich der Duft und Maya erkannte die Ursache. Scar stand am Eingang und hielt eine Aluschale in der einen Hand. Besteck in der anderen.

„Sebastian?“, hörte sie Elias aus der Küche rufen „Ich hoffe, du magst auch Oliven auf der Pizza. Dieser dämliche Pizzafuzzi hat uns das falsche Zeug eingepackt.“

Sebastian? Abrupt sah Maya zu Scar auf, der fragend die Augenbrauen hob und ihren Blick unverwandt erwiderte.

„Sebastian? Meint er dich?“, rutschte ihr prompt heraus. Selbstverständlich wusste sie, dass Scar nur ein Spitzname war und sie war sich sicher, irgendwo schon einmal seinen tatsächlichen Vornamen gehört oder gelesen zu haben. Aber wo, war momentan nicht greifbar.

„Entschuldigung“, sagte Maya „Natürlich meint er dich. Ich habe nur nie…“

Dann fiel der Groschen.

„Sebastian?“ Schwarze Haare, blaugraue Augen, ein entwaffnendes Lächeln, Lippen, Küsse, Sex.

Sebastian neigte leicht den Kopf – wie eine kleine Verbeugung – und plötzlich überzog ein Grinsen sein Gesicht.

Er hatte sie schon längst erkannt. Maya konnte nur noch stammeln:

„Wow… das ist… ich… oh mein Gott!“ Sie war sich sicher, in den nächsten Augenblicken zusammenzubrechen. Sebastian hob die Aluschale.

„Nudeln?“, fragte er, immer noch grinsend. „Du siehst aus, als könntest du eine Stärkung gebrauchen.“

Erben der Macht

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