Читать книгу Die reisegeplagte Reliquie - Denise Remisberger - Страница 16

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«Ich suche meinen Pass», kommentierte Felix das hysterische Gewühle in seiner Tasche, während der Camper in der Warteschlange vor der Schweizer Grenze still stand.

«Was klickt denn da so?», flüsterte Jacques plötzlich, weil er ein starkes Kribbeln im Nacken verspürte, das ihm normalerweise kundtat, dass etwas aussergewöhnlich Wichtiges stattfand.

«Ach, das ist nur meine Schutzkugel. Hier», und Felix drückte Jacques die hochheilige Reliquie unbekümmert in die Hand.

Als er endlich seinen Pass aus der rappelvollen Tasche gezogen hatte und Jacques die Kugel wieder aus der Hand genommen und verstaut hatte, fühlte er sich ganz wohl, trotz des grimmigen bärtigen Zöllners, der gerade durch das heruntergelassene Fenster auf Jacques’ Seite hereinstierte.

Ganz im Gegensatz zum Herrn Pfarrer, der gleich zu explodieren drohte und sich nur unter mühsamstem Zusammenreissen davor bewahren konnte, die ersehnte Kugel dieser fremden Tasche zu entreissen und damit über alle Berge zu türmen. Er atmete vertieft durch, solange, bis sich sein Zustand stabilisiert hatte.

«Darf ich dich mal in eurem besetzten Haus besuchen kommen, Felix, oder sind dort Pfarrer unerwünscht?»

«Klar darfst du kommen. Nein, gar nicht unerwünscht. Für religiöse Streitgespräche nehmen wir uns gerne die Zeit. Wenn dich mein Hang zum Hinduismus nicht zu sehr stört?»

«Nein, ganz und gar nicht. Wenn ich etwas als störend empfinde, dann ist das die Katholische Kirche. Aber auch nicht wirklich. Schliesslich haben wir uns durchgesetzt. Mit uns muss gerechnet werden.»


Die reisegeplagte Reliquie

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