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Kapitel 14 - Hotel Dolde 14.02., 20:45

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Michael und Rosemarie Gruber sitzen in der Küche ihres Hotels. Vor ihnen liegt das Gutachten des von ihnen beauftragten Sachverständigen Dr. Klöbner aus Kempten: Totalschaden an der „Schnatossi-Bar“, Teilabriss des Traditionshotels, da die Brandmauern an der Südseite der „Dolde“ ersetzt werden müssen.

Das heißt für die beiden und für die meisten ihrer Angestellten, dass bis Weihnachten, also fast ein ganzes Jahr lang, alles ruht. Zudem schreibt ihre Feuerversicherung, dass zunächst ein weiterer Sachverständiger die Ursache des Brandes untersuchen wird. Die anfangs angenommene Brandursache, ein defekter Gasheizstrahler, wird angezweifelt, da es Zeugen für eine Brandstiftung bzw. unsachgemäßer Handhabung gibt. Zudem ermittelt erneut die Kripo Kempten.

„Ja mei, Rosi, am besten, man nimmt sich gleich a Strick und erschießt sich damit.“ Michael Gruber schlägt die Hände vors Gesicht.

„Red´ nicht so einen Schmarrn, Michi. Da haben wir schon ganz andere Krisen gemeistert.“

„Ja, da waren wir auch noch jung. Aber jetzt scheint sich alles gegen uns verschworen zu haben.“

„Komm, trink erst mal einen Schluck. Du wirst sehen, morgen sieht die Welt schon ganz anders aus.“

„Und gerade jetzt. Ich kann die Konzession für die Bewirtung im neuen Museumsdorf übernehmen, aber die Investitionen dafür kann ich mir schließlich nicht aus den Rippen schneiden. Und die Volksbank will mir so ohne Weiteres keinen Kredit mehr gewähren.“

„Dann lässt du halt die Finger davon. Sei froh, dass uns und den Hotelgästen beim Brand nichts passiert ist. Vielleicht war das sogar ein Zeichen, ein Fingerzeig von oben.“

„Das neue Gasthaus „Hohenstein“ wird bestimmt eine Goldgrube. Dann können wir das Hotel hier ganz neu gestalten, mit mehr Zimmern, einem Hallenbad und einem großzügigen Spa-Bereich.“

„Michi, bis wann musst du denn da zusagen?“

„Bald, Rosi, sehr bald, wenn die Planungen durch alle Gremien sind.“

Michaels Handy läutet: „Ja hier Hotel Dolde. Sie wünschen?“

„Ja, hallo, ich möchte im März mit einer Gruppe nach Oberstdorf reisen und benötige sieben Doppel- und drei Einzelzimmer“, quakt eine hohe Stimme.

„Leider, leider, Herr ….?“ Gruber wartet, dass der Gegenüber seinen Namen sagt. Aber es herrscht absolutes Schweigen. „Egal, leider haben wir in den nächsten Monaten keine Zimmer mehr frei.“

„Das ist aber schade, Herr Gruber. Oder ist Ihr Hotel dann immer noch geschlossen?“

Der Anruf kommt Michael immer komischer vor, er schaut fragend seine Frau an. „Ja, genau, woher wissen Sie das, auf unserer Internetseite ist es noch gar nicht vermerkt. Aber Sie haben Recht, wir müssen kleine Renovierungsarbeiten ausführen lassen.“

„Oha, und das in der Skisaison. Da gehen Ihnen ja bestimmt viele Einnahmen flöten.“ Plötzlich verändert sich die Stimme: „Aber vielleicht kann ich dir helfen, Gruber?“

Jetzt fällt es ihm wie Schuppen aus den Haaren. „Das kann doch nur wieder dieser Vasiljevs sein, dieses alte lettische Schwein aus der Fiskina in Fischen.“, flüstert er sich selber zu. „Kennen Sie mich? Wie war noch Ihr Name?“

„Tu nicht so blöd. Mein letztes Angebot für die Konzession am Schattenberg: Damit du wenigstens deinen Schaden von deiner Versicherung wieder bekommst, biete ich dir einen Beweis, wer der Brandstifter war. Dafür bekomme ich die Konzession. Überlege es dir noch mal gut. Schreib deine Abtretung auf ein Schreibmaschinenblatt und unterschreibe. Dann komm´ um 22:00 Uhr zum Illersprung. Da findest du ein kleines Päckchen in einer Plastiktüte. Das gehört dir, wenn du deinen Brief in der Tüte zurücklässt.“

Michael Gruber hat atemlos zugehört. Jetzt legt er das Handy auf den Tisch.

„Wer war´s denn“, fragt Rosemarie eher beiläufig, da sie in Gedanken wieder bei der Lösung ihrer Probleme angekommen ist.

„Weiß ich nicht. Irgend so ein Blödmann, der mich aufziehen wollte.“

Michael steht auf. „Ich bin müde, Rosi. Ich verschwinde nach oben.“ Rosemarie antwortet nicht, nickt nur. Michael steigt die Treppe zu ihrer Privatwohnung hinauf, die nicht vom Brand in Mitleidenschaft gezogen ist.

Auf dem Flur klopft er an der Tür zum Zimmer seines 24-jährigen Sohnes.

„Bist du noch wach, Max?“

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