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Erste Erfahrungen mit Alkohol

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Nach Abschluss der Realschule, wurde Thomas nicht nach seinem Berufswunsch gefragt, es stand für den Vater fest, das der Sohn die Firma übernehmen soll. Hierzu besorgte der Vater dem Sohn einen Ausbildungsplatz.


Die Zeit der Ausbildung war für Thomas ein Stück Freiheit. Er bekam Anerkennung und war ein geschätzter Auszubildender.


Schon am Ende der Ausbildung ging er zurück in den elterlichen Betrieb. Thomas fühlte sich verpflichtet und war zu eingeschüchtert den Mut aufzubringen sich von dem dominanten Vater zu lösen und ein selbstständiges Leben zu führen.


Je länger Thomas in diesem Beruf tätig war, merkte er, das seine Berufswahl, die ihm aufgedrängt wurde, nicht seinen Interessen entsprach. Trotzdem ging er unzufrieden und unausgefüllt seiner Arbeit nach. Seine erste Freundin hatte er, wohnte aber mit dieser nie zusammen. Während dieser Zeit begann er den Alkohol zu entdecken, den er für sich als Geselligkeitstrinken* einsetzte.


Der Vater war der Boss, der bestimmte und Thomas keinen Freiraum gab, eigene Ideen zu verwirklichen. Zudem wurde die Arbeit, die der Sohn verrichtete, niedergemacht. Es gab kaum Lob und Wertschätzung.


Thomas begann diesen Beruf zu hassen und setzte sich damit unter Druck. Was zur Folge hatte, das er immer unzufriedener wurde und den Alkohol auch als Erleichterung hin und wieder einsetzte.


Nach sechs Jahren, als Geselle, belegte er einen Vorbereitungs - Kurs zum Meister, den er auch bestand.


In dieser Zeit ging die Beziehung zu seiner ersten Freundin zu Ende. Er begann regelmäßig zu trinken Konflikttrinken*), und es wurde ihm schon bewusst, das irgend etwas nicht in Ordnung war.


Geselligkeitstrinken* :

Beim geselligen Beisammensein wird das Trinken von Alkohol ganz allgemein erwartet. Beispielsweise sind 85 Prozent der Bevölkerung der Meinung, das es zum guten Ton gehört, das man für Gäste immer alkoholische Getränke bereithält. Noch mehr als gemeinsame Mahlzeiten stärkt gemeinsames Trinken die sozialen Bindungen von Menschen, weswegen man Alkohol auch als „soziales Schmiermittel“ bezeichnet. Bei einer Reihe von Festlichkeiten ist Alkohol ein wesentlicher Teil oder zumindest ein unverzichtbares Anhängsel Beispiele hierfür sind das gemeinsame Erheben des Glases, das sich Zuprosten, Trinksprüche und Anstoßen.


(Quelle Lindenmeyer „Lieber schlau als blau“)


*Konflikttrinken:

Die Abhängigkeit besteht darin, das der Betroffene in ganz bestimmten Situationen zu einem Suchtmittel greift, da er über keine anderen Lösungs- oder Bewältigungsmöglichkeiten verfügt. Es kann sich sowohl m Probleme handeln, die der Betroffene mit sich selbst hat, als auch um Konflikte, die er mit seiner Umwelt hat. Ohne die Wirkung eines Suchtmittels fühlt sich der Betroffener hilflos und ohnmächtig. Er beschreibt seinen Suchtmittelkonsum nach dem Motto „Immer wenn..“


(Quelle Lindenmeyer „Lieber schlau als blau“)

Ich, Elke B. und der Alkoholiker Thomas

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