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Thomas übernimmt die Firma

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Drei Jahre nach dem Tod von Emelie, im Sommer 1998, zog der Vater sich teilweise aus dem Betrieb zurück.


Ein notarieller Vertrag wurde geschlossen:


Der Sohn Thomas war ab dann der Eigentümer des Betriebs, sein Vater Inhaber eines Wohnrechtes der Wohnung über der Firma, zudem bezog er ein Gehalt.


Erich schätzte den Wert der Firma auf 950 000 DM. Dies war seine eigene Einschätzung des Firmenwertes.


Die Grundschuld auf dem Firmengelände betrug 110 000 DM. Nur diese Summe stand in dem Vertrag.


Die realen Schulden, die Thomas übernahm, jedoch waren mehr als doppelt so hoch. Sie lagen bei ca. 250 000 DM (Fast einhundert achtundzwanzig Tausend Euro)


Thomas trank nun schon seit zehn Jahren regelmäßig (Spiegeltrinker*) und war überhaupt nicht in der Lage zu realisieren, was er sich auf bürdete, da die Schulden auf mehrere Verträge und Konten, auch Grundschuld mäßig auf beide Häuser, verteilt waren.


Die Höhe des monatlichen Abtrages an die Bank lag bei ca. 2000 DM. Hinzu kamen noch die Nebenkosten des Betriebes.


Das Wohnhaus, in dem Thomas mit seiner Familie wohnte, blieb Eigentum des Vaters, so das Thomas monatlich eine Warmmiete von 800 DM erbringen musste.


Spiegeltrinken:

Die Abhängigkeit besteht darin, das der Betroffene über den Tag verteilt regelmäßig Alkohol trinkt, um die Alkoholkonzentration im Blut nie unter einen bestimmten „Spiegel“ sinken zu lassen, da sonst unangenehme Entzugserscheinungen auftreten. Entzugserscheinungen können sowohl körperlich (z.B. Schwitzen, Zittern oder Erbrechen) als auch seelisch sein (z.B. Unruhe, Nervosität, Angst) Besonders deutlich erlebt sie der Betroffene morgens, wenn sein Alkoholspiegel während des nächtlichen Schlafs stark gesunken ist. Abhängige dieses Typs können lange Zeit vollkommen unauffällig bleiben. Bei entsprechend raffinierten Maximierungsstrategien merkt ihre Umwelt meist gar nicht, dass sie überhaupt „unter Stoff“ stehen, Ihr Alkoholkonsum ist insofern kontrolliert, als sie auf einmal meist nur die Menge zu sich nehmen, die sie zu Aufrechterhaltung ihres Spiegels benötigen. Darüber hinaus haben sie meist kein Verlangen danach. Räusche oder andere Auffälligkeiten durch Alkohol sind bei ihnen eher selten.


(Quelle Lindenmeyer „Lieber schlau als blau“)

Ich, Elke B. und der Alkoholiker Thomas

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