Читать книгу Die Enkel des 20. Juli 1944 - Felicitas von Aretin - Страница 5

Vorwort

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Das hier veröffentlichte Buch gibt den Stand seines Erscheinens aus dem Jahr 2004 wieder, damals jährte sich das Attentat auf Adolf Hitler zum 60. Mal.

Zehn Jahre zuvor, also 1994, hatte ich während eines Volontariats beim Berliner Tagesspiegel einen Artikel über den 20. Juli 1944 schreiben müssen. Ich erinnere mich an einen schwülen Sonntag, an dem ich eine Kolumne über meine Rolle als Enkelin zweier Widerstandskämpfer, Generaloberst Henning von Tresckow und des Journalisten Erwein von Aretin schreiben sollte. Meine Leichtigkeit verflüchtigte sich mit der ersten Zeile. Eine Schreibhemmung hatte mich über Tage im Griff. Danach schrieb ich verklausuliert über die schwierige Situation, Enkelin eines Familienhelden zu sein, der damals bei einigen jungen Historikern für angebliche Untaten in der Sowjetunion scharf in die Kritik geraten war. Schließlich gab ich den Artikel mit der Überschrift: »Der fremde Großvater« ab. Später machte ich mich auf die Suche nach »anderen« Enkelinnen und Enkel. Damals verfügte die Stiftung 20. Juli 1944 noch über keine Adressdatei, weshalb ich die Adressen der Enkelgeneration aus dem militärischen bis hin zum sozialdemokratischen Widerstand nach dem Schneeballsystem fand. Die Gespräche mit »anderen« Enkeln waren sehr berührend und zeigten mir, dass es in allen Familien eine geheime Spur des Schweigens gab, der ich auf die Spur kommen wollte. Manches erinnerte mich an die psychologische Lektüre von Nachkommen von Opfern und Nachkommen von Tätern. Auch, war ich mir beim Schreiben meiner Doppelrolle als Enkelin und Historikerin bewusst.

Ich danke Andreas von Stedman für die Wiederauflage des Buchs.

Die Enkel des 20. Juli 1944

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