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Die Angehörigen setzen sich gegen den Vorwurf des Landesverrates zu Wehr

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»Beinah die Hälfte aller Leute, die über den 20. Juli mitreden können, sagten über die Verschwörer nur Nachteiliges, vor allem, dass es sich um Verrat handele, um Hochverräter, Landesverräter, Volksverräter oder Staatsverräter. Weiter wird ihnen Feigheit vorgeworfen, gelegentlich auch Egoismus.« Derart nüchtern resümierte das Institut für Demoskopie in Allensbach 1954 nach einer repräsentativen Umfrage die Meinung der deutschen Bevölkerung. Auch die Juristenschaft teilte im Nachkriegsdeutschland häufig diese Ansicht, was daran lag, dass es eine fatale Kontinuität in den Beamtenkarrieren gab und zahlreiche höhere Beamte, die vor 1945 Recht sprachen, dies auch nach 1945 taten. So verloren die Angehörigen des 20. Juli in der Nachkriegszeit eine Reihe von Prozessen, in denen sie oder die Ermordeten von rechtsradikalen Kreisen beleidigt worden waren. Das Hilfswerk hat die Prozesse mit großem Aufwand begleitet und die Angehörigen unterstützt.

Wolfgang Hedler, Angestellter eines christlichen Hilfswerks und Bundestagsabgeordneter der Sozialistischen Reichspartei, bezeichnete im November 1949127 im Bundestag in einer Rede die Widerstandskämpfer kollektiv als Landesverräter. Seine Rede war mit zahlreichen antisemitisehen Äußerungen durchsetzt. Insbesondere beschimpfte Hedler Theodor Steltzer, ein Mitglied des Kreisauer Kreises, als Vaterlandsverräter. Den Fall Hedler nahm die Frankfurter Rundschau auf. Am 12. Dezember 1949 berichtete sie unter dem Titel »Geteilte Meinung eines Abgeordneten über Vergasung von Juden«128 über die Rede des einstigen Stahlhelm-Mitgliedes. Hedler wurde vor dem Landgericht Kiel der Prozess gemacht, in dem eine Reihe von Widerstandsfamilien als Nebenkläger auftraten. Am 31. Januar 1950 sprach das Gericht Hedler frei, der von einer jubelnden Menge empfangen wurde.

Die Sozialdemokraten warfen daraufhin den beteiligten Richtern Rechtsbeugung vor. Dreißig jüdische Kultusgemeinden protestierten gegen das Urteil. In Kiel und Neumünster gingen 14 000 Gewerkschaftler mit Transparenten auf die Straße, auf denen zu lesen war: »Nie wieder Hitler. Nie wieder Hedler«. In dem Revisionsverfahren wurde Hedler zu neun Monaten Haft verurteilt. Dennoch tauchte Hedler im Parlament auf, um einen Nebenraum für Interviews zu nutzen. Daraufhin prügelten SPD-Abgeordnete, unter ihnen auch Herbert Wehner, Hedler mit dem Satz aus dem Bundestag: »Wir lassen uns nicht noch einmal im KZ die Knochen polieren.«129 Gleichzeitig scheiterten die Sozialdemokraten mit dem Versuch, ein Gesetz gegen die Feinde der Demokratie und ein Gesetz zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in der Strafrechtspflege durchzusetzen.

Ein Jahr später mussten die Angehörigen des 20. Juli erleben, dass das Münchner Landgericht die beiden Vorsitzenden des SS-Standgerichts, den SS-Standartenführer Walter Huppenkothen, sowie SS-Sturmbannführer und Richter Otto Thorbeck vom Vorwurf der Folter und des Mordes freisprach. Beide hätten sich – so das Gericht – nach der damaligen Rechtslage völlig korrekt verhalten, als kurz vor Kriegsende im KZ die Widerstandskämpfer Hans v. Dohnanyi, Wilhelm Canaris und Dietrich Bonhoeffer zum Tode verurteilt und erhenkt wurden. Erst nach jahrelangen juristischen Querelen wurde Huppenkothen wegen Beihilfe zum Mord zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, während Thorbeck aus Mangel an Beweisen freigelassen wurde. Am Ende dieser Prozessreihe verurteilte der Bundesgerichtshof die Widerständler gewissermaßen neu,130 schrieb der Sohn von Justus Perels, Joachim Perels.

Wie Hedler war Generalmajor Otto-Ernst Remer Mitglied der Sozialistischen Reichspartei (SRP). Die SRP hatte sich in den Nachkriegsjahren als Auffangbecken für enttäuschte Nationalsozialisten etabliert. Auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit und des Flüchtlingselends hatte die SRP vor allem in Niedersachsen und Schleswig-Holstein Erfolg. Als ungekrönter Star der Partei begeisterte der ehemalige Generalmajor Otto Ernst Remer auf zahlreichen Wahlkundgebungen in Niedersachsen die Menge.131 Die Historikerin Ute Frevert zitierte einen Schweizer Journalisten, der 1952 geschrieben hatte: »außerhalb Deutschlands« sei Remer »der bekannteste deutsche Politiker neben Adenauer«.132

Der Kommandeur des in Berlin stationierten Wachbataillons Großdeutschland war dafür verantwortlich, dass der Staatsstreich am 20. Juli in Berlin niedergeschlagen wurde. So hatte sich Remer am 20. Juli 1944 dem Befehl des Generals Paul v. Hase widersetzt und den Propagandaminister Joseph Goebbels persönlich in seinem Palais aufgesucht. Goebbels hatte Remer daraufhin telefonisch mit dem angeblich getöteten Hitler verbunden. Remer hob daraufhin die von den Widerstandskämpfern in der Bendlerstraße verhängte Absperrung des Regierungsviertels auf und unterstellte sich den eintreffenden Einheiten und Stoßtruppen.133

Bei seinen Wahlkampfreden gefiel sich Remer in der Rolle des Rächers, der den Aufstand der »Eidbrecher« vereitelt hatte. Trotz zahlreicher Klagen und Strafanträge betonte Remer weiterhin: »Wenn man schon bereit ist, Hochverrat zu begehen. dann bleibt die Frage offen, ob nicht in sehr vielen Fällen dieser Hochverrat gleich Landesverrat ist. Diese Verschwörer sind zum Teil in starkem Maße Landesverräter gewesen, die vom Ausland bezahlt wurden. Sie können Gift darauf nehmen, diese Landesverräter werden eines Tages vor einem deutschen Gericht sich zu verantworten haben.«134

Die Bundesregierung verhielt sich gegenüber den kämpferischen Reden Remers zunächst passiv. Vor allem die beiden liberalen Parteien DP und FDP und der liberale Justizminister Thomas Dehler blieben abwartend, um das rechte Wählerpotential nicht abzuschrecken. Erst als sich der amerikanische Hochkommissar John McCloy beunruhigt über Remer zeigte und Adenauer unter Druck setzte, war der Bundeskanzler zum Eingreifen bereit. Dabei spielte es vermutlich eine Rolle, dass Adenauer fürchtete, bei einer Verschleppung des SRP-Verbotes könne der Besatzungsstatus von den Alliierten wegen politischer Unreife der Deutschen nicht aufgehoben werden. Das Wahldebakel am 6. Mai 1951 schien Adenauers Ängsten Recht zu geben: Die SRP errang, trotz eines in letzter Minute von der Bundesregierung verhängten Verbotes ihrer aktivistischen Gliederung, elf Prozent ihrer Stimmen in Niedersachsen und wurde damit viertstärkste Fraktion im Landtag. Erst Mitte November 1951, nachdem die SRP bei den Bremer Bürgerschaftswahlen am 7. Oktober 7,7 Prozent der Stimmen errang, beantragte die Bundesregierung ein Verbot der SRP, dem 1956 das der KPD folgte.

Das zögerliche Verhalten der Regierung erboste den damaligen konservativen Bundesinnenminister, ein Mitglied des Kreisauer Kreises, Robert Lehr (CDU) derart, dass er mit den beiden Witwen Annedore Leber und Marion Yorck v. Wartenburg und anderen einen Strafantrag gegen Remer wegen übler Nachrede und Beschimpfung des Andenkens Verstorbener stellte. Lehr, der sich nach einer Reise durch Niedersachsen von der Gefährlichkeit der neonationalistischen Partei überzeugt hatte,135 handelte bewusst als Privatperson. Erst am 23. Oktober 1952 erklärte das neu gegründete Bundesverfassungsgericht die Partei für verfassungswidrig.

Zuvor aber war es im März 1952 in Braunschweig zu einem denkwürdigen Prozess gegen Remer gekommen, bei dem es letztlich um die Frage ging, ob die Männer des Widerstandes Landes- und Hochverrat begangen hätten. Leiter der Generalanwaltschaft von Frankfurt a. M. war Fritz Bauer, der von den Nationalsozialisten bereits 1933 in Schutzhaft genommen worden war und dem später die Flucht nach Dänemark gelang. Bauer gehörte zu den wenigen rassisch und politischen Verfolgten, die nach 1949 mit dem Ziel nach Deutschland zurückkehrten, die deutsche Gesellschaft mit juristischen Mitteln zu einer Selbstaufklärung nationalsozialistischer Verbrechen zu bewegen. Bauer ging es in dem Remer-Prozess um eine Rehabilitierung der Männer des 20. Juli und damit um eine »Wiederaufnähme« der Verfahren vor dem Volksgerichtshof Roland Freislers. Außerdem wollte er die Schmach der auf dem rechten Auge blinden Justiz im Hedler-Prozess wieder gutmachen.136

Bauer hatte in dem Prozess prominente Überlebende des Widerstandes, wie den Präsidenten des Verfassungsschutzamts, Dr. Hans Lukaschek, oder Dr. Fabian v. Schlabrendorff, den späteren Richter am Bundesverfassungsgericht, in den Zeugenstand gebeten. Zu einem »Forum historisch-politischer Aufklärung« wurde das Gericht vollends, als hochrangige Gutachter wie der Völkerrechtler Hans-Günther Seraphim, der Jurist Ernst Wolf und die Theologen Rupert Angermeier und Hans-Joachim Iwand das Recht auf Widerstand im Unrechtsstaat aus ihrer jeweiligen Fachrichtung begründeten. In einem Plädoyer sprach Fritz Bauer den denkwürdigen Satz: »Am 20. Juli war das deutsche Volk total verraten, verraten von seiner Regierung, und ein total verratenes Volk kann nicht Gegenstand eines Landesverrates sein.« Bauer widersprach damit der Auffassung, im NS-System habe es keine Möglichkeit gegeben, sich der Willkür, dem Tenor zu widersetzen. Dies zeige die Arbeiterbewegung genauso wie Einzelne aus der Wehrmacht. Gleichzeitig argumentierte Bauer, dass der Widerstand schon deshalb nicht als Hochverrat bestraft werden könne, da nur ein erfolgloser Hochverrat strafbar sei, der 20. Juli aber bereits den Kern des künftigen demokratischen Staats gebildet habe. Besonders den Widerstand gegen Hitler wollte Bauer als einen Widerstand der Deutschen begriffen haben. »Ich glaube, im Namen des deutschen Volkes sollten wir dagegen protestieren und uns klar und deutlich und mit Stolz zu unseren Widerstandskämpfern bekennen, die seit dem Jahre 1933 durch die Konzentrationslager gingen und mit eisernem Willen und heißem Herzen für die Wiederherstellung der Freiheitsrechte, für die Grundrechte und Menschenrechte in Deutschland gekämpft haben.«137 Der Prozess fand ein großes Medienecho und wurde damit zu einem Lehrstück in Demokratie. Nach einer Woche Prozess mit hochkarätigen und gewichtigen Gutachtern kam das Oberlandesgericht zu dem Schluss, die Widerstandskämpfer hätten aus «heißer Vaterlandsliebe und selbstlosem, bis hin zur bedenkenlosen Selbstopferung gehendem Verantwortungsbewusstsein gegenüber ihrem Volk« gehandelt. »Es gereicht der Justiz jedoch zur Ehre, dass sie sich 1952 trotz ihrer Erziehung im juristischen Positivismus zur ethischen und rechtlichen Anerkennung der Widerstandstaten vom 20. Juli 1944 durchrang«,138 urteilte Rudolf Wassermann.

Damit hatte erstmals ein Gericht in der Bundesrepublik die Widerstandskämpfer rehabilitiert, auch wenn die Mehrheit der Bevölkerung über den Widerstand bis in die sechziger Jahre hinein anders dachte. Dieses Urteil beeinflusste zehn Jahre später die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts, wonach »politischer Widerstand« ein, »der politischen Überzeugung des Täters entspringendes Verhalten (war), welches dazu bestimmt ist und, wenigstens in der Vorstellung des Täters, auch dazu geeignet war, das abgelehnte Regime als solches über den Rahmen des Einzelfalls zu beeinträchtigen«. Auf der anderen Seite bemaß der Bundesgerichtshof den »Erfolg« des Widerstands als maßgebliche Doktrin. Mit seinem Einsatz erzwang Bauer in zahlreichen Gerichtsverfahren eine deutliche und unmissverständliche Position gegenüber dem Widerstand.

Die Mehrzahl ehemaliger Soldaten warf den Widerstandskämpfern in der Nachkriegszeit »Feigheit« und »Landesverrat« vor, was nicht zuletzt daran lag, dass die Alliierten zunächst kein Interesse hatten, die Bevölkerung über die Opposition gegen Hitler aufzuklären. Gestützt wurde diese Einstellung auch durch das Auftreten von Alfred Jodl und Gerd v. Rundstedt während des Nürnberger Prozesses und durch die abwertende Beurteilung Heinz Guderians und Erich v. Mansteins in ihren Autobiographien.139 Dabei verlief die Diskussion oft plakativ zwischen »Eidhaltern« und »Eidbrechern«, was die Traditionsfindung der neuen Armee in ihrer Planungsphase extrem erschwerte. »Wer sollte Vorbild sein? Der Offizier, der tapfer gekämpft hatte, weil er ein glühender Nationalist und vielleicht aus Kurzsichtigkeit sogar Nationalsozialist war, oder der, der tapfer kämpfte, obwohl er kein Nationalsozialist war, oder derjenige, der sich am Widerstand beteiligte?«, fragte Wilfried v. Biedow.140 1951 sprachen sich noch 59 Prozent der ehemaligen Berufssoldaten gegen die Widerstandskämpfer aus.

Bei seiner Berufungspolitik achtete Konrad Adenauer darauf, nur Männer für den Aufbau der neuen Armee zu berufen, die sich »nicht im Sinne des NS-Regimes exponiert hatten«. Als »Beauftragter des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen« amtierte seit 1955 Theodor Blank, der einen »radikalen Bruch mit (dem) Militarismus der Vergangenheit« zu vollziehen versprach, gleichzeitig aber die These vertrat, »die Beteiligung oder Nichtbeteiligung am Attentat sei eine Gewissensentscheidung gewesen, die in jedem Falle zu respektieren« sei. Mit dieser betont vorsichtigen Haltung versuchte die Bundesregierung vor allem die konservativen Soldatenverbände zu beschwichtigen, auf die die Regierung bei der Rekrutierung von Soldaten angewiesen war. In der Dienststelle Blank arbeiteten mit Axel v. dem Bussche, Johann Adolf Graf v. Kielmansegg, Joachim Oster und Ernst Wirmer eine Reihe von Mitarbeitern, die von dem Widerstand tief beeinflusst und geprägt waren. Entscheidend für den Wiederaufbau der Streitkräfte wurde auch Wolf Graf v. Baudissin, der für eine Armee eintrat, die den »Bürger in Uniform« förderte und das Prinzip der »inneren Führung« befürwortete.

Auch bei der Suche nach neuen militärischen Führern spielte die Einstellung zum 20. Juli eine Rolle. Der Bundestag hatte am 23. Juli 1955 das Gesetz über den Personalgutachterausschuß für die Streitkräfte beschlossen, nach dem künftige Soldaten auf ihre persönliche Eignung hin überprüft wurden. In dem Ausschuss saßen auch ehemalige Widerstandskämpfer, wie Fabian v. Schlabrendorff oder die Witwe Julius Lebers, Annedore. »Insgesamt kann gesagt werden, dass von den Bewerbern um eine Position als militärischer Führer in der neuen Armee grundsätzlich eine Auseinandersetzung mit der Vergangenheit verlangt wurde«,141 resümiert Robert Buck.

Einen ersten Abschluss der lange Jahre geführten Kontroverse, ob sich die Bundeswehr auf Männer des 20. Juli berufen könne, die ihren Eid gebrochen hatten, bildete der Tagesbefehl zum 20. Juli 1959, mit dem der Generalinspekteur der Bundeswehr, Adolf Heusinger,142 erstmals den Vorbildcharakter der Männer des Widerstands betonte. So heißt es in dem Tagesbefehl: »Wir Soldaten der Bundeswehr stehen in Ehrfurcht vor dem Opfer dieser Männer, deren Gewissen durch ihr Wissen aufgerufen war. Sie sind die vornehmsten Zeugen gegen die Kollektivschuld des deutschen Volkes. Ihr Geist und ihre Haltung ist uns Vorbild.«143

Während die neugegründeten Zeitungen wie Der Ruf oder Die Frankfurter Hefte dem Widerstand sehr aufgeschlossen gegenüberstanden, überwog in einigen Tageszeitungen die kritische Haltung in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Den Familienmitgliedern und Witwen wuchs die Aufgabe zu, der Verunglimpfung ihrer Angehörigen entgegenzuwirken. Gleichzeitig bestätigten die Auseinandersetzungen in der Presse so manchen Nachkommen in seinem Eindruck, der Mann, Vater, Verlobte, Bruder oder Freund wäre umsonst in den Tod gegangen. Zu einer ersten Auseinandersetzung in den Medien um die Bedeutung des 20. Juli kam es bereits im Dezember 1946. Damals warf der Mitbegründer und Herausgeber des Berliner Tagesspiegels, Erik Reger, Stauffenberg und dem ehemaligen Leipziger Bürgermeister Carl Goerdeler vor, zu spät gehandelt zu haben. In dem Artikel »Der improvisierte Widerstand. Der 20. Juli und das andere Deutschland« stellte Reger die Situation des Attentats so dar, als hätten Stauffenberg und Goerdeler aus persönlichem Ehrgeiz und erst in der aussichtslosen Lage Deutschlands gehandelt. »Es fehlten überall Härte des Willens, unbestechliches Urteil und Mut zur letzten Konsequenz des Denkens, und dies ist in Wirklichkeit der tiefere Grund, weshalb man nicht handeln konnte«, hieß es in Regers Artikel. Weiter kritisierte Reger die Ziele der Attentäter. Denn die nach dem Sturz Hitlers ins Auge gefasste Regierung wäre nur eine Neuauflage der Regierung Schleicher vor der Wende der Jahre 1932/33 gewesen. »Die gleiche verschwommene Ideologie, der gleiche illusionistische Standpunkt, der gleiche Grad von Inkonsequenz, die gleiche Beziehungslosigkeit zur Masse des Volkes.«144 Gegen Regers Kritik wandten sich sowohl die Witwe des Widerstandskämpfers Julius Leber, die Publizistin Annedore Leber, als auch Marion Gräfin Dönhoff Anfang 1947 in der ZEIT. Doch Reger blieb bei seiner Meinung und warf der Witwe Leber einen Mangel an historischem Sinn vor, der dadurch zu entschuldigen sei, dass »sie keine Politikerin, sondern nur die Witwe eines Politikers ist«.145 Der Tagesspiegel stand mit dieser Meinung im Nachkriegsdeutschland nicht allein da. Auch ein Artikel unter der Überschrift »Ein Kilo Dynamit zu wenig. 20. Juli 1944. Die Tragödie der deutschen Widerstandsbewegung« in der Süddeutschen Zeitung von 1949 vertrat die Auffassung, Stauffenberg habe die zweite Bombe im Führerhauptquartier absichtlich nicht gezündet, da er wusste: »Du sollst nicht töten.«146

Eine andere Sprache fand sich in Wochenzeitungen und Zeitschriften. In der ZEIT brach Marion Gräfin Dönhoff, die mit einigen Widerstandskämpfern befreundet war, eine Lanze für die Verstorbenen. So erschien bereits 1946 ein ganzseitiger Artikel in der ZEIT, in der Marion Gräfin Dönhoff nicht nur die Breite der Widerstandsbewegung von den Sozialdemokraten bis hin zu den hohen Militärs beschrieb, sondern auch auf vorangegangene Attentatsversuche einging. Noch ganz von der feindlichen Stimmung gegen die Widerstandskämpfer geprägt, schrieb Gräfin Dönhoff, nachdem sie zuvor Hitlers erfolgreichen Versuch beschrieben hatte, den Widerstand in Misskredit zu bringen: »So hat das deutsche Volk nie erfahren, dass sich in jener Bewegung noch einmal die besten Männer aller Bevölkerungsschichten, die letzten positiven Kräfte eines völlig ausgebluteten Landes zusammengefunden hatten. Die Not der Stunde, die Verzweiflung über das Ausmaß an Verbrechen, Schuld und Unheil, die der Nationalsozialismus über Deutschland gebracht und weit hinaus in die Welt getragen hatte, führte diese Männer zu einer letzten großen Kraftanstrengung zusammen. Die führenden Persönlichkeiten der Gewerkschaften und der Sozialisten, Vertreter der beiden christlichen Kirchen und jene Offiziere der Wehrmacht, die das eigene Urteil und die Stimme des eigenen Gewissens über den blinden Gehorsam stellten, zahlreiche Vertreter des Adels und des Bürgertums, verantwortungsbewusste Beamte bis hinauf zu Ministern und Botschaftern, sie alle waren bereit, ihr Leben einzusetzen, um Deutschland von der Verbrecherbande zu befreien.«147 In der ersten Ausgabe der Gegenwart berichtete der Freiburger Professor Gerhard Ritter über die Rolle der Universitäten im Dritten Reich.148

Auch die Frankfurter Rundschau mahnte 1949: »Wir ehren heute die Toten des 20. Juli und mit ihnen die Überlebenden und die Hinterbliebenen und wir stellen fünf Jahre nach dem Putsch fest, dass man wohl die Pensionen für die Hinterbliebenen der Nationalsozialisten festgesetzt hat, aber die rechtliche Grundlage der Hilfe für die Hinterbliebenen der politisch und rassisch Verfolgten ist praktisch noch nicht geschaffen.«149 Vielfach spiegelten die Presseberichte der vierziger Jahre das mangelnde Wissen der Deutschen über den Widerstand wider.

Vor allem Freunde, Verwandte und Mitverschwörer sahen es in der Nachkriegszeit als ihre Aufgabe an, die Erinnerung und das Erbe der Ermordeten wach zu halten.150 Damit wollten sie nicht zuletzt die Stammtischreden von den Landesverrätern zum Schweigen bringen und über das andere Deutschland und die weite Verzweigung des Widerstandes aufklären, auch wenn die Autoren Widersprüche im Widerstand bewusst herunterspielten. Auf einer Tagung in Hindelang im Juli 1947 fasste auch das Hilfswerk folgenden Beschluss: »Angesichts der schweren Verkennung der deutschen Widerstandsbewegung in der deutschen und ausländischen Presse und angesichts der vielen irrigen oder halbwahren Nachrichten, die über die Widerstandsbewegung im Umlauf sind, ist es notwendig, rechtzeitig alle authentischen Materialien zu sammeln und zu sichten, die über die deutsche Widerstandsbewegung, soweit sie zum 20. Juli 1944 führt, heute noch erkennbar sind.« Die beiden Historiker Alexander v. Stauffenberg und Gerhard Ritter, der mit vielen Regimegegnern befreundet war, wurden beauftragt, eine ›vollständige‹ Geschichte des Widerstands zu schreiben, die 1954 in der Biographie Ritters über Carl Goerdeler mündete. Dieser Auftrag bewies seine Tücken. ›Aufzuzeigen, wie es eigentlich gewesen‹ – diesem Anspruch standen nicht nur die unschwer zu erklärende Kargheit der Quellen im Wege, sondern auch die durch dieses Thema provozierten Emotionen«,151 schreibt Christiane Toyka-Seid, die bislang als Einzige sich mit der Geschichte des Hilfswerks auf Quellenbasis auseinandergesetzt hat.

Bereits 1946 gab die Witwe des ehemaligen deutschen Botschafters in Rom, Ilse v. Hassell, die gekürzten Tagebücher ihres Mannes Ulrich v. Hassell heraus, der von den Nationalsozialisten am 8. September 1944 hingerichtet worden war. Der Titel Vom anderen Deutschland wurde synonym für ein Deutschland verwendet, das auf dem Boden der Rechtsstaatlichkeit stehen wollte. Ebenso wie Erinnerungen des späteren Bundesverfassungsrichters Fabian v. Schlabrendorff und die Arbeit des Journalisten Rudolf Pechel ließen auch die Aufzeichnungen Hassells keinen Zweifel daran, dass der 20. Juli in einer langen Kette gescheiterter Attentatsversuche stand.152 Auf Grund der zunächst ablehnenden Haltung der Alliierten gegenüber dem 20. Juli konnten diese Bücher nur in der Schweiz erscheinen und erreichten das deutsche Lesepublikum damit auf Umwegen. Vielfach wurden die kaum zugänglichen Bücher aber in deutschen Zeitungen abgedruckt.153 In der unmittelbaren Nachkriegszeit interessierten sich die Menschen vor allem für religiöse und schöngeistige Literatur, die sie nicht an die Schreckensjahre der NS-Zeit und ihre eigene Rolle erinnerte. Auch die Westalliierten waren nach 1945 noch von der Propagandathese durchdrungen, wonach es sich bei den Widerstandskämpfern um eine kleine Gruppe ehrgeiziger Offiziere gehandelt habe, die, um die eigene Kaste zu retten, einen Separatfrieden mit dem Westen anstrebten. Das Anerkenntnis einer in der deutschen Bevölkerung breit angelegten Widerstandsbewegung hätte bedeutet, dass Amerikaner und Engländer ihre eigene zwiespältige Rolle gegenüber Männern wie Adam v. Trott oder Dietrich Bonhoeffer hätten überdenken müssen. Gleichzeitig erschienen ebenfalls Bücher, die sich kritisch mit dem Widerstand auseinander setzten.154

Ein Umdenken in den Medien zeichnete sich zum zehnten und fünfzehnten Jahrestag des Attentats ab. So erschien das zunächst 1948 in Amerika verlegte Buch des Historikers Hans Rothfels 1949 in einem größeren deutschen Verlag. Rothfels versuchte, den Widerstand aus einer objektiveren Sicht zu bewerten. Sein Buch Die deutsche Opposition gegen Hitler155 stellte das Attentat vom 20. Juli als die »entscheidende Aktion« heraus und würdigte vor allem die ethischen und religiösen Motive der Attentäter Von entscheidender Bedeutung für die öffentliche Wahrnehmung des Widerstands wurde der zweiteilige Sammelband Das Gewissen entscheidet und Das Gewissen steht auf. Annedore Leber hatte für die beiden Sammelbände zahlreiche Porträts von zum Teil schon vergessenen Widerstandskämpfern zusammengetragen und die Porträts mit zahlreichen Originalzitaten angereichert. Herausgegeben wurden die beiden 1954 und 1959 erschienenen Publikationen von Annedore Leber, Willy Brandt und dem Historiker Karl-Dietrich Bracher.

Auch in der Presse156 ließ der Argwohn gegenüber den Widerstandskämpfern zum zehnten Jahrestag vorsichtig nach. Dies lag nicht zuletzt an der Anerkennung des 20. Juli durch Bundespräsident Theodor Heuss 1954. So würdigten alle überregionalen Zeitungen zum zehnten Jahrestag mit großen Artikeln und Sonderseiten die Opposition gegen Hitler. Die noch fünf Jahre zuvor deutlich spürbare Häme wich dabei allmählich der Anerkennung des Mutes und der Opferbereitschaft der Männer des 20. Juli. So publizierte beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Zeitung 1954157 in ihrer Tiefdruckbeilage an zwei aufeinander folgenden Wochenenden Auszüge aus dem Buch Annedore Lebers Das Gewissen steht auf. Das Parlament158 druckte eine Sonderausgabe zum zehnten Jahrestag des Attentats. Die Beilage Aus Politik und Zeitgeschichte griff in verschiedenen Ausgaben unterschiedliche Aspekte des 20. Juli heraus.159 Die Frankfurter Rundschau veröffentlichte eine Seite über Männer aus dem Widerstand aus unterschiedlichen sozialen Schichten.160 Der Berliner Tagesspiegel dokumentierte den zehnten Jahrestag ausführlich: Auf der ersten Seite fand sich ein Artikel: »Bekenntnis zu den Opfern des 20. Juli«, auf der dritten Seite wurde aus der Rede von Bundespräsident Theodor Heuss zitiert.161 Auch der Leitartikel der Süddeutschen Zeitung bewertete das Verhalten der Männer des 20. Juli positiv: »Kein Offizier, Soldat oder Beamter, der selbst zu wenig Zivilcourage hatte, um eine außergewöhnliche Entscheidung zu treffen, hat heute das Recht, aus seiner damaligen Schwäche heraus die wenigen Menschen, die den Mut zur stolzen Tat hatten, als Hochverräter oder gar Landesverräter zu bezeichnen.«162 Eine breitere Öffentlichkeit sah ferner 1955 die beiden gleichzeitig als Konkurrenz produzierten Kinofilme Der 20. Juli und Es geschah am 20. Juli des bekannten Filmregisseurs Georg Wilhelm Pabst. Der Regisseur des Filmes Der 20. Juli, Falk Hamack, gehörte zum Kreis der Geschwister Scholl und wurde 1943 mit angeklagt. Hamacks Film zum 20. Juli erhielt 1956 den deutschen Filmpreis für seine Förderung des demokratischen Gedankenguts.163

Im Wesentlichen stellten die Journalisten am fünfzehnten, zwanzigsten und fünfundzwanzigsten Jahrestag des Attentats die positiven Auswirkungen der Opposition für Deutschland heraus und ließen die Opposition gegen Hitler oft wie eine direkte Vorgeschichte der Bundesrepublik erscheinen. Auf Grund des hohen Unwissens der Bevölkerung brachten die meisten Zeitungen erneut ausführliche Sonderseiten über das Attentat.164 Vor allem zum zwanzigsten Jahrestag des Widerstands war »der Höhepunkt dieser Identifizierung mit dem Widerstand erreicht«.165 In den späten sechziger Jahren reflektiert die Publizistik die Bemühungen der Forschung, sich anderen Widerstandsgruppen als dem 20. Juli zuzuwenden, was unter dem Stichwort: »Es gab nicht nur den 20. Juli« zunehmend populärer wurde.

Mit zeitlicher Nähe zu 1968 betonen die überregionalen Blätter, vor allem liberale Zeitungen wie die Süddeutsche Zeitung und die Frankfurter Rundschau, dass es in allen Volksschichten Widerstand gegen Hitler gegeben habe, und bedauern die einseitige Berichterstattung über den militärischen Widerstand. In der Frankfurter Rundschau berichtete Karl Hermann Flach 1964, dass »der deutsche Widerstand wesentlich breiter war als der 20. Juli«.166 Fünf Jahre später kommentierte Wolfgang Bartsch in der gleichen Zeitung unter dem Titel: »Unser aller Scheitern«: »… wir getrauen uns ja bis heute nicht einmal einzugestehen, dass der agilste, energischste und opferbereiteste Widerstand insgesamt der von Kommunisten und Sozialisten war – und nicht der der Offiziere, die am 20. Juli 1944 in dem Berliner Bendlerblock ermordet worden sind.«167 Mit größerer Akzeptanz des Widerstands in der Fachöffentlichkeit und der Politik wuchs in den Zeitungen systematisch der Raum, der dem 20. Juli eingeräumt wurde. In den meisten Zeitungen dauerte es allerdings bis zum zwanzigsten Jahrestag, bis auf der Frontseite der Zeitung über die Feierlichkeiten zum 20. Juli geschrieben wurde.168 Sogar der SPIEGEL, der den 20. Juli jahrelang nicht erwähnte, ließ 1964 Fabian v. Schlabrendorff auf den hinteren Seiten eine Buchbesprechung verfassen, in dem sich der Jurist darüber beklagte, dass die Jugend nichts mehr über den 20. Juli wisse.169

Trotz der großen Medienberichterstattung versäumte es kein Journalist, darauf hinzuweisen, dass die Bevölkerung über den 20. Juli kaum etwas wüsste und das Datum damit noch lange nicht »Teil des nationalen Bewusstseins« sei, wie es beispielsweise in der Süddeutschen Zeitung vom 20. Juli 1960 zu lesen war.170 In der breiten Öffentlichkeit fand der Widerstand – mit Ausnahme der Geschwister Scholl – nach wie vor nur sehr wenig Widerhall. Bis in die sechziger Jahre hinein hielt die Mehrheit der deutschen Bevölkerung die Widerstandskämpfer für Landesverräter. Und so galt auch am zwanzigsten Jahrestag, was der Journalist Karl Gerald in der Frankfurter Rundschau 1959 betont hatte: »Nichts gegen die Worte und Kränze. Aber alles gegen die Lauheit, gegen die Herzensträgheit, gegen manche Krieger mit tönenden Worten im Mund, die wir heute wiedersehen.«171

1Dieses Kapitel ist ein einleitender Essay, um die Befindlichkeit der Enkelgeneration zu verstehen, und erhebt keinesfalls den Anspruch einer umfassenden Rezeptionsgeschichte des Widerstands, oder gar, die Geschichte von Hilfswerk 20. Juli 1944 oder der Forschungsgemeinschaft schreiben zu wollen.

2Zitiert nach: Joachim Fest, Staatsstreich. Der lange Weg zum 20. Juli. Berlin 1997, S. 278.

3Maßgeblich: Ulrike Hett, Johannes Tuchel, Die Reaktionen des NS-Staates auf den Umsturzversuch vom 20. Juli 1944. In: Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hg.) Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Schriftenreihe Band 323, Bundeszentrale für politische Bildung. S. 377 ff; Ute Ueberschär-v. Livonius, Gerd R. Ueberschär, Polizeiliche Verfolgungsmaßnahmen »Sonderkommission« und die Ankläger gegen die Verschwörer beim »Volksgerichtshof«. In: Bengt v. zur Mühlen, Die Angeklagten des 20. Juli vor dem Volksgerichtshof, Berlin 2001, S. 27–34.

4Klaus J. Bade, »Widerstand ohne Volk«. Die Verschwörung der Eliten und die Kommunisten im Krieg. In: Universitas. Zeitschrift für interdisziplinäre Geschichtswissenschaft 48, 7/1993, Nr. 565, S.629.

5Peter Hoffmann, Widerstand. Staatsstreich. Attentat. Der Kampf der Opposition gegen Hitler. 4. neue überarbeitete und ergänzte Auflage. München, Zürich 1985, S. 623 ff; Huberta v. Voss-Wittig, Erbe und Rezeption des 20. Juli. 1944. Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestags, Infobrief, Februar 2004.

6Gerd R. Ueberschär, Der »Ehrenhof« nach dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944. In: Bengt v. zur Mühlen, Die Angeklagten des 20. Juli vor dem Volksgerichtshof, Berlin 2001, S. 22–26.

7Ute Ueberschär-v. Livonius, Gerd R. Ueberschär, Polizeiliche Verfolgungsmaßnahmen. In: Bengt v. zur Mühlen, Die Angeklagten, S. 27.

8Fest, Staatsstreich, S. 294.

9Hett, Tuchel, Reaktionen, in: Steinbach, Tuchel, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, S. 378.

10v. zur Mühlen, Angeklagte, S. 215.

11Detlef Graf v. Schwerin, »Dann sind’s die besten Köpfe, die man hängt«. Die junge Generation im Widerstand. München 1991, S. 426.

12Hans-Gunter Voigt, »Verräter vor dem Volksgericht«. Zur Geschichte eines Films. In: v. zur Mühlen, Angeklagte, S. 398–401.

13Über Carl Goerdeler informiert die Biographie von Gerhard Ritter, Carl Goerdeler und die deutsche Widerstandsbewegung, 3. Aufl., Stuttgart, 1956; Ines Reich, Carl Friedrich Goerdeler. Ein Oberbürgermeister gegen den NS-Staat. Köln, Weimar, Wien 1997.

14Heinz Höhne, Canaris. Patriot im Zwielicht, München 1976, S. 563 ff.

15Vgl. hierzu vor allem: Dorothee v. Meding, Mit dem Mut des Herzens. Die Frauen des 20. Juli. Berlin 1992; Martha Schade, Frauen gegen Hitler. Schicksale im Nationalsozialismus. München 2002; Jana Leichsenring (Hg.), Frauen und Widerstand. Münster 2003.

16Clarita v. Trott zu Solz, Adam v. Trott zu Solz. Eine Lebensbeschreibung. Schriften der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Berlin 1994, S. 151.

17So äußert sich die Tochter von Carl Goerdeler, Marianne Meyer-Krahmer, in dem Film: »Die Frauen des 20. Juli«, Regie: Irmgard v. zur Mühlen. Die Interviews sind abgedruckt in: Leichsenring, Frauen, S. 111 ff.

18Erika v. Tresckow, Erinnerungen an Henning v. Tresckow. In: Sigrid Grabner, Hendrik Röder: Henning v. Tresckow. Ich bin der ich war. 2. Aufl. Berlin 2003; v. Meding, Mut des Herzens. S. 103 ff.

19Irmgard v. zur Mühlen, Ekkehard Kühn, Die Kinder des 20. Juli. Erbe und Vermächtnis. ZDF 1987.

20Leichsenring, Frauen, S. 118.

21Meding, Mut des Herzens, S. 92.

22Über die Aktion Gewitter gibt es bislang keine eigenständige Arbeit. Vgl. deshalb; Heit, Tuchel, Reaktionen. In: Steinbach, Tuchel, Widerstand gegen den Nationalsozialimus, S. 382.

23Ulrike Hett, Johannes Tuchel, Reaktionen des NS-Staats, S. 389.

24Ebd., S. 383 f.

25Zitiert nach Eberhard Birk, Die Kinder des 20. Juli. In: Armee im Einsatz 4 (2002), S. S2ff.

26Detlef Graf v. Schwerin, »Dann sind’s die besten Köpfe die man hängt«, S. 430.

27Meyer-Krahmer, in: Die Frauen des 20. Juli, S. 122.

28Meding, Mut des Herzens, S. 81.

29Ebd, S. 115.

30Marion Gräfin Yorck v. Wartenburg, Die Stärke der Stille. Erzählungen eines Lebens aus dem deutschen Widerstand. Köln 1985.

31Ulrike Hett, Johannes Tuchel, Reaktionen des NS-Staats, S. 383.

32Ober General Hoepner fehlt bislang eine gute Biographie, deshalb: Heinrich Bücheler, Generaloberst Erich Hoepner und die Militäropposition gegen Hitler. Gedenkstätte Deutscher Widerstand. 5. Auflage 1985; Klaus Achmann, Hartmut Bühl, 20. Juli 1944. Lebensbilder aus dem militärischen Widerstand, Hamburg, Berlin, Bonn, 3. erw. Aufl. 1990, S. 111 ff; Peter Steinkamp, Die Haltung der Hitlergegner Generalfeldmarschall Wilhelm Ritter von Leeb und Generaloberst Erich Hoepner zur verbrecherischen Kriegsführung bei der Heeresgruppe Nord in der Sowjetunion 1941. In: NS-Verbrechen und der militärische Widerstand gegen Hitler, Gerd R. Ueberschär. Darmstadt 2000,S. 47–61.

33Mit Rudolf Georgl führte die Autorin ein längeres Gespräch in Berlin im Mai 2004. Alle weiteren Zitate stammen aus diesem Interview.

34Meding, Mut des Herzens, S. 282 ff.

35Über das Kinderheim in Bad Sachsa gibt es – bis auf eine Diplomarbeit von Ulrike Hett an der Freien Universität Berlin – keine eigenständige Publikation. Vgl.: Eberhard Birk, Die Kinder des 20. Juli. In: Armee im Einsatz 4 (2002), S. 72 ff; Berthold Schenk Graf v. Stauffenberg, Eine Kindheit im Dritten Reich – Vom Systemkonformen zum Volksfeind, in: Thomas Vogel (Hg.), Aufstand des Gewissens. Militärischer Widerstand gegen Hitler und das NS-Regime 1933–1945. Hamburg, Berlin, Bonn, S. 293. Die Autorin dankt Herrn König für die wertvollen Hinweise zu Bad Sachsa.

36Christa v. Hofacker, Die Rache am ganzen Geschlecht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Juli 1961.

37Alfred v. Hofacker. In: Die Kinder des 20. Juli, ZDF 1987.

38Christa v. Hofacker, Die Rache am ganzen Geschlecht. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Juli 1961.

39Berthold Schenk Graf v. Stauffenberg, Kindheit im Dritten. In: Vogel (Hg.), Aufstand des Gewissens, S. 293.

40Uta v. Aretin. In: Die Kinder des 20. Juli, ZDF 1987.

41Christoph Graf v. Schwerin, Als sei nichts gewesen. Erinnerungen. Berlin 1997, S. 57.

42Alfred v. Hofacker. In: Die Kinder des 20. Juli, ZDF 1987.

43Rainer Goerdeler an Felicitas v. Aretin, 8. Mai 2004.

44Christian Schneider, Cordelia Stillke, Bernd Leineweber, Das Erbe der Napolas. Versuch einer Generationengeschichte, Hamburg 1996.

45Hofacker, Die Rache am ganzen Geschlecht, FAZ, 19. Juli 1961.

46Elsa Müller, unveröffentlichtes Manuskript.

47Hoffmann, Widerstand, S. 657.

48Alfred v. Hofacker, Die Kinder des 20. Juli. In: Bild am Sonntag, 13. Juli 2003.

49Hoffmann, Widerstand, S. 657.

50Eberhard v. Hofacker. In: Die Kinder des 20. Juli, ZDF 1987.

51Auch über die Sonderhäftlinge Hitlers gibt es keine eigenständige Publikation. Fey v. Hassell, Niemals sich beugen. Erinnerungen einer Sondergefangenen der SS. München 1990; Isa Vermehren, Reise durch den letzten Akt, Zürich 1946; Sigismund Best, The venlo incident, London 1949; Ulrike Hett, Johannes Tuchel, Die Reaktionen des NS-Staats, S. 387.

52Hassell, Erinnerungen, S. 148.

53Ebd., S. 172

54Isa Vermehren, in: Die Kinder des 20. Juli, ZDF 1987.

55Ebd.

56Karl Jaspers, Die Schuldfrage. In: Jaspers, Hoffnung und Sorge. Schriften zur deutschen Politik 1945–1965. München 1965, S. 75.

57Vgl. u. a. Lothar Kettenacker, Die Haltung der Westalliierten gegenüber dem Hitlerattentat und Widerstand nach dem 20. Juli 1944. In: Der 20. Juli. Das andere Deutschland in der Vergangenheitspolitik nach 1945, Gerd R. Ueberschär (Hg.), S. 27 ff.; Edgar Wolfrum, Frankreich und der deutsche Widerstand gegen Hitler 1944–1964. Von der Aberkennung zur Anerkennung. In: Ueberschär, Andere Deutschland, S. 68 ff.; Gerd R. Ueberschär (Hg.). Der deutsche Widerstand gegen Hitler. Wahrnehmung und Wertung In Europa und den USA. Darmstadt 2002.

58Über die Rezeptionsgeschichte des 20. Juli gibt es eine anwachsende Flut von Publikationen. Vgl. u. a. Peter Steinbach, »Stachel im Fleisch der deutschen Nachkriegsgesellschaft«. Die Deutschen und der Widerstand. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament 28 (1994), S. 3 ff.; Gerd R. Ueberschär, Der 20.Juli. Das andere Deutschland in der Vergangenheitspolitik nach 1945; Peter Steinbach, Widerstand im Widerstreit. Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in der Erinnerung der Deutschen, 2. erw. Aufl., Paderborn 2001.

59Aleida Assmann, Ute Frevert, Geschichtsvergessenheit. Geschichtsversessenheit. Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten nach 1945. Stuttgart 1999, S. 151 ff.

60Fest, Staatsstreich, S. 326.

61Assmann, Frevert, Geschichtsvergessenheit, S. 202.

62Günter Weisenborn, Rede über die deutsche Widerstandsbewegung. In: Aufbau 6 (1946), S. 578.

63Werner Bramke, Das Bild vom deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Lichte unterschiedlicher Erfahrungen von Teilung und Umbruch. In: ZfG 7 (1994), S. 600. Peter Steinbach/Johannes Tuchel (Hg.), Widerstand in Deutschland 1933 bis 1945. München 1994.

64Zur Widerstandsrezeption in der DDR vgl. u. a. Ines Reich, Erinnern und verweigern. Der 20. Juli 1944 in der öffentlichen und wissenschaftlichen Wahrnehmung der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. In: Aufstand des Gewissens, S. 355 ff. Ines Reich. Kurt Finker, Reaktionäre oder Patrioten? Zur Historiographie und Widerstandsforschung in der DDR bis 1990. In: Ueberschär, Andere Deutschland, S. 159 ff.; Ines Reich. Geteilter Widerstand. Die Tradierung des deutschen Widerstands in der Bundesrepublik und der DDR. In: ZfG 7 (1994), S. 635 ff.

65Über den Einfluss der überlebenden Widerstandskämpfer gibt es keine eigenständige Publikation, vgl. deshalb: Wilhelm Ernst Winterhagen, Enttäuschte Hoffnungen: Zum Anteil der Überlebenden des 20. Juli am politischen Wiederaufbau in Westdeutschland nach 1945. In: Ueberschär, Andere Deutschland, S. 313 ff. Jüngst fand deshalb eine Tagung der Forschungsgemeinschaft 20. Juli zu diesem Thema statt. Vgl Andreas Rosenfelder, Das richtige Erbe, Frankfurter Allgemeine Zeitung 3. März 2004, S. 39. Die Tagung wird in der Schriftenreihe der Forschungsgemeinschaft publiziert werden.

66Vgl. die Memoiren: Theodor Steltzer, Sechzig Jahre Zeitgenosse. München 1966; Anna Hermes, Und setzet ihr nicht das Leben ein. Andreas Hermes – Leben und Wirken. Stuttgart 1971; Fritz Reichhardt, Andreas Hermes. Neuwied 1953.

67Jürgen Danyel, Bilder vom »anderen Deutschland«. Frühe Widerstandsrezeption nach 1945. In: ZfG 7 (1994), S. 611 ff.

68Anton Ackermann: »Legende und Wahrheit über den 20. Juli 1944«. In: Einheit 2 (1947), S. 1172.

69Zu den verschiedenen Verbänden vgl.: Olaf Groehler: »Verfolgten- und Opfergruppen im Spannungsfeld der politischen Auseinandersetzungen in der Sowjetischen Besatzungszone und in der Deutschen Demokratischen Republik« In: Jürgen Danyel (Hg.). Die geteilte Vergangenheit. Zum Umgang mit dem Nationalsozialismus und Widerstand in beiden deutschen Staaten. Berlin 1995, S. 25.

70Bernd Faulenbach, Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Erinnerung? Das Bild vom deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus nach den Erfahrungen von Teilung und Umbruch. In: ZfG 7, 1994, S. 589 ff.

71Jürgen Danyel, Die Opfer- und Verfolgtenperspektive als Gründungskonsens? Zum Umgang mit der Widerstandstradition und der deutschen Schuldfrage in der DDR. In: Danyel, Vergangenheit, S. 31–47.

72Bramke, Bild, S. 602.

73Vgl. u. a. Elfriede Nebgen, Jakob Kaiser: Der Widerstandskämpfer. Stuttgart u. a. 1967; Werner Conze, Jakob Kaiser. Politiker zwischen Ost und West 1945–1949. Stuttgart 1969; Tilman Mayer (Hg.), Jakob Kaiser: Gewerkschafter und Patriot. Eine Werkauswähl. Köln 1988.

74Eugen Gerstenmaler, Streit und Friede hat seine Zeit. Ein Lebensbericht. Frankfurt a. M.1981.

75Assmann, Frevert, Geschichtsvergessenheit, S. 158 ff.

76Eugen Kogon. Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Neuaufläge München 1974, Erstauflage 1946.

77Ausführlich mit großem Literaturverzeichnis: Wolfgang M. Schwiedrzik. Träume der ersten Stunde. Die Gesellschaft Imshausen. Berlin 1991

78Dagmar Albrecht, Mit meinem Schicksal kann ich nicht hadern … Sippenhaft in der Familie von Albrecht von Hagen. Berlin 2001, S. 173.

79Detlef Graf v. Schwerin, Köpfe, S. 438.

80Ein Gespräch mit Uta v. Aretin, Dazu gehörte viel christliche Glaubenskraft und Disziplin. In: Sigrid Grabner, Hendrik Röder, Henning v. Tresckow. Ich bin der ich war. Berlin 2001, S. 77 f.

81Helmuth James von Moltke. Bericht aus Deutschland im Jahre 1943. Letzte Briefe aus dem Gefängnis Tegel 1945. 13. Aufl. Berlin 1981; Helmut Gollwitzer u. a. (Hg.) Du hast mich heimgesucht bei Nacht. Neuauflage Gütersloh 2004.

82Uta v. Aretin. In: Die Kinder des 20. Juli, ZDF 1987.

83Über die Situation der Angehörigen nach 1945 gibt es ebenfalls keine eigene Publikation. Vgl. deshalb Ursula v. Kardorff, Ihre Männer starben von Henkershand. Süddeutsche Zeitung 6./7. April 1950.

84Vgl. u. a. die neue Biographie über den ehemaligen Gefängnispfarrer, der viele Regimegegner vor ihrer Hinrichtung seelsorgerisch betreute. Klaus Harpprecht. Harald Poelchau. Ein Leben im Widerstand. Berlin 2004.

85Marianne Gräfin Schwerin v. Schwanenfeld. In: Leichsenring, Frauen, S. 125.

86Michael Maass. In: Die Kinder des 20. Juli, ZDF 1987.

87Elisabeth Rüge, Charlotte Gräfin v. der Schulenburg zur Erinnerung 20. Juli 1909 bis 18. Oktober 1991. Hamburg 1992, S. 71.

88Dagmar Albrecht, Mit meinem Schicksal, S. 184.

89Rosemarie Reichwein, Die Jahre mit Adolf Reichwein prägten mein Leben. Ein Buch der Erinnerungen. München 1999, S. 86.

90Rosemarle Reichwein. In: Leichsening, Frauen, S. 124.

91Sabine Reichwein. In: Die Kinder des 20. Juli, ZDF 1987

92Vgl. auch die Briefe ihrer Schwiegermutter: Dorothy v. Moltke. Ein Leben in Deutschland. Briefe aus Kreisau und Berlin. München 2003.

93Sabine Reichwein, Meine Mutter. In: Die Jahre mit Adolf Reichwein prägten mein Leben, S. 110f.

94Bislang gibt es keine ausführliche Geschichte des Hilfswerk 20. Juli. Vgl. deshalb einleitend: Christiane Toyka-Seid, Gralshüter, Notgemeinschaft oder gesellschaftliche ›pressure group‹. Die Stiftung Hilfswerk 20. Juli 1944 im ersten Nachkriegsjahrzehnt. In: Ueberschär, Andere Deutschland, S. 196 ff.

95Näheres u. a. bei Arnd Bauernkämpfer, Der verlorene Antifaschismus. Die Enteignung der Großgrundbesitzer und der Umgang mit dem 20. Juli bei der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone. In: ZfG 7 (1994), S. 623 ff.

96Klaus Gerbet, Carl-Hans Graf v. Hardenberg. 1891–1958. Ein preußischer Konservativer in Deutschland. Berlin 1993. Günter Agde, Carl-Hans Graf v. Hardenberg. Ein deutsches Schicksal im Widerstand. Berln 1994.

97Christiane Toyka-Seid, Der Widerstand gegen Hitler und die westdeutsche Gesellschaft: Anmerkungen zur Rezeptionsgeschichte des »anderen Deutschland« in den frühen Nachkriegsjahren. In: Peter Steinbach, Johannes Tuchel (Hg.), Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Bundeszentrale für politische Bildung. Schriftenreihe Bd. 323, Bonn 1994, S. 572–581.

98Christabel Bielenberg, Es war ein weiter Weg nach Munny House. München 1993.

99Gina Thomas, Die unerschütterlichen Mauern der Integrität, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. November 2003.

100 Toyka-Seid, Gralshüter, S. 203.

101 Hier kann nicht näher auf den langwierigen Prozess eingegangen werden. Constantin Goschler, Wiedergutmachung. Westdeutschland und die Verfolgten des Nationalsozialismus (1945–1954). München 1992; Christian Pross, Wiedergutmachung. Der Kleinkrieg gegen die Opfer. Herausgegeben vom Hamburger Institut für Sozialforschung. Frankfurt a. M. 1988.

102 Toyka-Seid, Gralshüter, S. 203 f.

103 Ebd. Anm. 40, S. 210.

104 Steinbach, Widerstand im Widerspruch, S.106.

105 Eduard Wagner, Der Generalquartiermeister: Briefe und Tagebuchaufzeichnungen. München, Wien 1963.

106 Süddeutsche Zeitung, 18./19.JulI 1953.

107 Rüge, Erinnerung, S. 92.

108 Clarita Müller-Plantenberg. In: Die Kinder des 20. Juli. ZDF 1987.

109 Die Zitate gehen auf ausführliche Gespräche mit Dr. Christine Blumenberg-Lampe im Frühjahr 2004 zurück, wofür die Autorin nachdrücklich dankt.

110 Dagmar Albrecht, Mit meinem Schicksal, S. 184.

111 Clarita v. Trott. In: Mit dem Mut des Herzens, S. 186.

112 Dagmar Albrecht, Mit meinem Schicksal, S. 154.

113 Elisabeth Freytag v. Loringhoven. In: Mit dem Mut des Herzens, S. 83.

114 Christa v. Hofacker, Die Rache am ganzen Geschlecht, FAZ, 19. Juli 1961.

115 Dr. Ulrich am 31.10.1953 an Renate Gräfin Hardenberg. Archiv für ChristIich-Demokratische Politik (ACDP) der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Forschungsgemeinschaft 20. Juli, 06-056-022/1.

116 Buck, Rezeption. In: Ueberschär, Das anders Deutschland, S. 272.

117 Friederike Richter, Bericht über das Treffen auf Burg Liebenzell, 29. September bis 1. Oktober 1956; ACDP, Forschungsgemeinschaft 20. Juli, 06-056-022/1.

118 Eberhard Zeller, Der Geist der Freiheit: Der zwanzigste Juli, München 1952.

119 Renate Gräfin Hardenberg an Friederike Richter, 26. Oktober 1956, ACDP, Forschungsgemeinschaft 20. Juli, 06-056-022/1.

120 Renate Gräfin Hardenberg, Rundschreiben vom 6. Mai 1957, ACDP, Forschungsgemeinschaft 20. Juli, 06-0a6-022/1.

121 Zur SRP vgl. u. a. Richard Stöss, Rechtsextremismus im vereinten Deutschland. 3. aktualisierte Auflage. Berlin 2000.

122 Bericht Friederike Richter über das Jugendtreffen in Burg Liebenzell vom 14. Juni bis 18. Juni, ACDP, Forschungsgemeinschaft 20. Juli, 06-056-022/1.

123 Eberhard Zeller an Renate Gräfin Hardenberg, 6. Juli 1958, ACDP, Forschungsgemeinschaft 20. Juli, 06-056-C30/2.

124 Renate Gräfin Hardenberg an Eberhard Zeller, 26. Juli 1958, ACDP, Forschungsgemeinschaft 20. Juli, 06-056-C30/2.

125 ACDP, Forschungsgemeinschaft 20. Juli, 06-056-012/2, - 013/2.

126 Deutsche Tagespost, 23. Juli 1987. ACDP, Forschungsgemeinschaft 20. Juli, 06-056035/14.

127 Norbert Frei. Vergangenheitspolitik. Die Anfänge der Bundesrepublik und die NS-Vergangenheit. München 1996, S. 308 ff. oder Norbert Frei: »Erinnerungskampf. Zur Legitimation des 20. Juli im Nachkriegsdeutschland«. In: Von der Aufgabe der Freiheit. Politische Verantwortung und bürgerliche Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Festschrift für Hans Mommsen. Berlin 1995, S. 493–504.

128 Frankfurter Rundschau, 12. Dezember 1949, S. 2.

129 Peter Reichel, Vergangenheitsbewältigung in Deutschland. Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur von 1945 bis heute. München 2001, S. 149.

130 Joachim Perels, Die schrittweise Rechtfertigung der NS-Justiz. Der Huppenkothen-Prozess. In: Peter Nahamowitz, Stefan Breuer (Hg.) Politik – Verfassung – Gesellschaft. Traditionslinien und Entwicklungsperspektiven. Otwin Massing zum 60. Geburtstag. Baden- Baden 1995, S. 60; Reichel, Vergangenheitsbewältigung, S. 140.

131 Zum Fall Remer vgl. u. a. Dirk Geile. Der Remer-Mythos in der frühen Bundesrepublik. Ein Beitrag zum organisierten Rechtsextremismus in Niedersachsen. M.A. Göttingen 1993. Rudolf Wassermann, Zur juristischen Bewertung des 20. Juli 1944. Der Braunschweiger Remer-Prozess als Meilenstein der Nachkriegsgeschichte. In: Recht und Politik 2 (1984), S. 68–80; Reichel, Vergangenheitsbewältigung, S. 97 ff.

132 Assmann, Frevert, Geschichtsvergessenheit, S. 199.

133 Fest. Staatsstreich, S. 272f.

134 Zitiert nach Frei, Erinnerungskampf, S. 500.

135 Frei, Erinnerungskampf, S. 499 ff; Reichel, Vergangenheitsbewältigung, S. 102 ff.

136 Frei, Erinnerungskampf, S. 500.

137 Zitiert nach: Steinbach, Stachel im Fleisch, S. 8

138 Rudolf Wassermann, Widerstand als Rechtsproblem. Zur rechtlichen Rezeption des Widerstands gegen das NS-Regime. In: Ueberschär, Das andere Deutschland, S. 261.

139 Hierzu vor allem: Stefan Geilen, das Widerstandsbild in der Bundeswehr. In: Aufstand des Gewissens, S. 331; Robert Buck, Die Rezeption des 20. Juli 1944 in der Bundeswehr. Anmerkungen zu deren Traditionsverständnis. In Ueberschär, Das andere Deutschland, S. 268 ff.; Wilfried v. Bredow, Die Last der Tradition. In: Deutsche Studien. Tradition in der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee. Sonderheft Januar 1981, S. 41 ff.

140 Bredow, Last, S. 41.

141 Buck, Die Rezeption des 20. Juli in der Bundeswehr. In: Ueberschär, Das andere Deutschland, S. 280.

142 Adolf Heusinger (1897–1982) billigte die Attentatspläne auf Hitler; trat später als Zeuge im Nürnberger Prozess auf, war als Berater Adenauers führend beim Aufbau der Bundeswehr; Leiter der militärischen Abteilung in der so genannten Dienststelle Blank, später Chef Abt. Gesamtstreitkräfte der Bundeswehr.

143 Geilen, Widerstandsbild, S. 337.

144 Erik Reger, Der andere 20. Juli. In: Der 20. Juli 1944. Reden zu einem Tag der deutschen Geschichte. Bd. 1. Hg.: Gedenkstätte Deutscher Widerstand 1984, S. 32 ff.

145 Über diesen Streit berichtet Nana Brink unter: Der erste Streit. Bereits 1946 erhitzte der 20. Juli die Gemüter. In: Der Tagesspiegel. 19. Juli 1994.

146 Süddeutsche Zeitung, 19. Juli 1949, S. 3.

147 Marion Gräfin Dönhoff, Das »heimliche Deutschland« der Männer des 20. Juli. In: DIE ZEIT, 18. Juli 1946, S. 3.

148 Gerhard Ritter, Der deutsche Professor im »Dritten Reich«, Die Gegenwart, 24. Dezember 1945, S. 23 ff.

149 Frankfurter Rundschau, 20. Juli 1949, S. 2.

150 Ulrich v. Hassell. Vom anderen Deutschland. Aus den nachgelassenen Tagebüchern 1938–1944. Zürich/Freiburg 1946; Fabian v. Schlabrendorff. Offiziere gegen Hitler. Zürich 1946; Rudolf Pechel. Deutscher Widerstand. Erlenbach/Zürich 1947; Allen Welsh Dulles, Germany’s Underground. New York 1947.

151 Nähere Angaben sind nachzulesen bei Toyka-Seid, Widerstand gegen Hitler. In: Steinbach, Tuchel, Widerstand, S. 578.

152 Gleichzeitig gab es andere Überlebende wie Botho v. Wussow und Albrecht v. Kessel, die ihre kurz nach 1945 geschriebenen Memoiren nicht veröffentlichten. Schwerin, Köpfe, S. 436 ff.

153 Toyka-Seid, Widerstand gegen Hitler. In: Steinbach, Tuchel, Widerstand, S. 580.

154 Vgl. u. a. Margret Boveri, Der Verrat im 20. Jahrhundert. Für und gegen die Nation. Reinbek bei Hamburg 1956; Hans Bernd Gisevius, Bis zum bitteren Ende: Vom Reichstagsbrand bis zum 20. Juli 1944. Hamburg o. J.

155 Hans Rothfels, Die deutsche Opposition gegen Hitler. Eine Würdigung. Krefeld 1949; Annedore Leber, Willy Brandt, Karl-Dietrich Bracher, Das Gewissen steht auf. Lebensbilder aus dem deutschen Widerstand. Berlin, Frankfurt a. M. 1954; Dies. (Hg.), Das Gewissen entscheidet. Berlin, Frankfurt a. M. 1947.

156 Bislang gibt es keine Analyse von überregionalen Tageszeitungen, die den Widerstand in den Zeitläuften beschreibt. Deshalb nach wie vor: Regina Holler, 20. Juli 1944 – Vermächtnis oder Alibi? Wie Historiker, Politiker und Journalisten mit dem deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus umgehen. Eine Untersuchung der wissenschaftlichen Literatur, der offiziellen Reden und der Zeitungsberichterstattung in Nordrhein-Westfalen von 1945–1986, München, New Providence, London, Paris 1994.

157 Das Gewissen steht auf, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. und 24. April 1954.

158 Das Parlament. Sonderausgabe zum 20. Juli 1954.

159 Aus Politik und Zeitgeschichte, Aus den Akten des 20. Juli. Der Bericht des Major Remer, 17. November 1954; Aus Politik und Zeitgeschichte, Die Vollmacht des Gewissens. Deutsche Gespräche über das Recht zum Widerstand, 9. Juni 1954; Aus Politik und Zeitgeschichte, Theodor Heuss. Zur 10. Wiederkehr des 20. Juli, 22. Juli 1954.

160 Aufstand des Gewissens, Frankfurter Rundschau, 20. Juli 1954.

161 Bekenntnis zu den Opfern des 20. Juli; Grenzsituation sittlicher Entscheidung. In: Der Tagesspiegel, 20. Juli 1954, S. 1 und 3.

162 Süddeutsche Zeitung, 19. Juli 1954, S. 3.

163 Bislang ist die Geschichte des 20. Juli im Film, die hier nur ganz oberflächlich angerissen werden kann, nicht geschrieben. Eine Aufzählung der bekannten Filme enthält der Band von Bengt v. zur Mühlen, Die Angeklagten des 20. Juli vor dem Volksgerichtshof, S. 402–408; Assmann, Frevert, Geschichtsvergessenheit, S. 201 mit Angaben der einzelnen Filmrezensionen.

164 Hans Rothfels, Der deutsche Widerstand gegen Hitler, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. Juli 1969.

165 Peter Steinbach, Der Widerstand als Thema der politischen Zeitgeschichte. Ordnungsversuche vergangener Wirklichkeit und politischer Reflexion. In: Steinbach, Widerstand im Widerstreit, S. 40.

166 Karl-Hermann Flach, Fragen über Fragen, Frankfurter Rundschau, 20. Juli 1964.

167 Wolfgang Bartsch, Unser aller Scheitern, Frankfurter Rundschau, 19. Juli 1969.

168 Lübke spricht am 19.7. in der FU, Der Tagesspiegel, 20. Juli 1964; Regierung würdigt Widerstandskämpfer, Süddeutsche Zeitung, 21. Juli 1964.

169 Fabian v. Schlabrendorff, Der 20. Juli, DER SPIEGEL, 22. Juli 1964, S. 66.

170 Das Attentat in der Wolfsschanze, Süddeutsche Zeitung, 20. Juli 1960.

171 Karl Gerald, Die Besten des Volkes haben sich erhoben, Frankfurter Rundschau, 20. Juli 1959, S. 3.

Die Enkel des 20. Juli 1944

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