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Das ängstliche kleine Frauchen

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Wer mit seinen Ängsten öffentlich kokettiert, will damit oft nur Hilfsbereitschaft bei seinen Mitmenschen wecken.

Wie es eingebildete Kranke gibt, denen die Weltliteratur sogar Theaterstücke gewidmet hat, so gibt es auch nicht wenige eingebildete Angstkandidaten, die mit ihrem furchtsamen Wesen regelrecht kokettieren. Da ist das hilflose Frauchen, das schamlos jeden Möchtegern-Macho um den kleinen Finger wickelt, weil es doch so ängstlich ist und ohne männlichen Schutz den Grausamkeiten des Lebens hilflos ausgeliefert wäre. „Ach, könnten sie mich nicht nach Hause fahren? Ich fürchte mich im Dunkeln allein immer so.“

Da ist das kleine Kind, das seiner Mutter noch die zehnte Gutenachtgeschichte entlockt, weil es doch sonst vor dem Einschlafen Angst hat. Es geht kaum etwas leichter, als gutmütige Menschen mit Angst und vorgeblicher Schwäche zu nötigen und zu erpressen. Und was käme in einem Spielfilm besser beim Kinopublikum an als eine schreckhafte Blondine, die bei jeder Gelegenheit einen ebenso angsterfüllten wie markerschütternd gellenden Schrei ausstößt?

Menschen dieses Schlages haben sich mit ihrer Angst und Hilflosigkeit derart intim liiert, dass sie ohne diese Schwäche 80 Prozent ihrer Persönlichkeit einbüßen würden. Lassen wir ihnen ihren eigenwilligen Lebensstil, der alles in allem sogar recht erfolgreich ist.

Leben statt Angst

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