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Fragen und Antworten zur Fahrtechnik – 1. Folge

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Artiklel 188 von Frank Röder am 5. Juli 2013


Es tauchen ja recht viele unterschiedliche Fragen zur Cross-Skating Technik auf Cross-Skates auf. Ganz wichtig ist es, hier zu unterscheiden, und dass leider pauschale Tipps von Inline-Skating oder Ski-Skating auf das Cross-Skating angewendet oft falsch oder nur teilweise zutreffend sind. Manchmal geben „erfahrene“ Cross-Skater (gerade einmal 1000 bis 2000 km auf Cross-Skates) Tipps, Vermutungen oder ungeprüfte Textkopien aus anderen Quellen an „unerfahrene“ Cross-Skater (10 bis 200 km auf Cross-Skates) weiter. Solche gutgemeinten Äußerungen auf einigen Portalen sollten aber immer mit Vorsicht genossen werden, auch wenn sie ebenso beliebt wie verbreitet sind. Hier beginnt deswegen unsere endlose Serie mit Fragen und Antworten zur Cross-Skating Fahrtechnik. Heute haben wir für unsere Leser Fragen herausgegriffen, welche mit dem Skilanglauf zu tun haben.

Frage: Ich möchte gern den klassischen Skilanglauf-Stil auf Cross-Skates laufen? Genügt es eine Rücklaufsperre in einen Cross-Skate einzubauen oder was muss ich noch beachten?

Antwort: Die Enttäuschung vorweg, man kann auf Rollsportgeräten nicht wirklich den so genannten klassischen Langlaufstil laufen. Eine Rücklaufsperre blockiert mechanisch eine Rolle oder ein Rad, ein Klassik-Ski haftet am Schnee über ein speziellen Abstoß-Technik per Haftreibung. Dazu geht beim Ski der Druck für den Abstoß direkt unter dem Vorderfuß nach unten-hinten (eben in den Schnee). Das ist mit Rädern nicht wirklich simulierbar, zumal diese die Bodenhaftung auch nur weit vor dem Fuß verursachen, was mit dem „Haftreibungstritt“ beim klassischen Skilanglauf-Stil fast gar nichts gemeinsam hat. Mit Rücklaufsperren kommt man nämlich auch voran, wenn man damit quasi „Roller fährt“ und nur nach hinten schiebt.

In gewissen Grenzen kann man mit Cross-Skates (Ferse ist am Gerät fixiert, Radstand länger als Inliner, aber kürzer als Ski) Rücklaufsperren als Steighilfe im „Wanderschritt“ benutzen, aber den besonderen Abstoß, wie beim Skilanglaufen übt man damit überhaupt nicht ein. Wegen der großen Raddurchmessers von gut 15 cm gibt es leider auch kaum Rücklaufsperren die in der Lage sind die hohen mechanischen Sperrkräfte auf Dauer zu verkraften. Auch werden Cross-Skates beim sportlichen Klassik-Stil, bei dem der Hinterski/das Hinterrad kurzzeitig abhebt sehr labil und das Fahren fühlt sich alles andere als nach Skilanglaufen an. Es geht nur eine Art langsamer Wanderstil oder Steigschritt. Auch Klapp-Mechanismen helfen da bei luftbereiften Cross-Skates nur wenig, da Cross-Skates zu kurz gebaut sind um die entfernt ski-ähnlichen Eigenschaften zu entwickeln, die ein spezieller Klassik-Skiroller aufweisen kann. Mit solchen speziellen Klassik-Skirollern ist man dann aber auf recht makellose Asphaltpisten angewiesen um den klassischen Stil in etwas zu simulieren. Fachleute sprechen davon, dass ein stilistischer Simulationseffekt von 60 bis 80 % erreicht werden kann. Aber nur mit diesen Rollern. Davon sind Cross-Skates aber weit entfernt. Wer den klassischen Skilanglauf Stil nicht aus sportlichen Gründen intensiv trainieren muss, beispielsweise weil er am Wasalauf teilnehmen möchte, und auch keine orthopädischen Diagnosen dagegen sprechen, sollte aber nicht allein aus Tradistionsbewusstsein an diesen Stil festhalten, sondern sollte sich überwinden und den Skating-Stil erlernen. Es lohnt sich.

Frage: Für den nächsten Winter möchte ich meine Form für das Ski-Skating effektiv aufbauen. Soll ich einen Cross-Skate mit Klapp-Schiene verwenden, um den Vorderfußabstoß zu trainieren?

Antwort: Eigentlich wird der Vorderfußabstoß vor allem beim klassischen Skilanglauf Stil sinnvoll angewendet. Der Vorderfußabstoß wird beim Ski-Skating von manchen Trainern als weniger erstrebenswert betrachtet, wenn er oft übertrieben wird und weil die Kontrolle dabei verloren gehen sein kann. Doch möglich ist er, auch wenn er von Laien oft etwas falsch verstanden wird. Das zusätzliche Gelenk unter dem Skischuh vergrößert außerdem die Bewegungsmöglichkeiten beim Stürzen und verringert damit das Verletzungsrisiko auf den langen Skiern. Auf Cross-Skates wurden verschiedene Klappmechanismen von Anfang an ziemlich skeptisch betrachtet, weil der Kontrollverlust, bei dem üblichen „kurzen“ Radstand (im Verhältnis zur Skilänge) und auch auf weichem oder rauem Boden noch erheblich stärker ausfällt als das auf Skiern passieren kann. Deswegen ist auch die Klappbindung das Unterscheidungskriterium zwischen Skiroller (mit Klapp-Bindung) und Cross-Skate (ohne Klapp-Bindung, mit fixierter Ferse). Die Versuche solche Klappsysteme bei Cross-Skates einzuführen wurden eigentlich recht schnell wieder aufgegeben und es werden solche Modelle fast nur noch als Restposten gehandelt. Solchen Mechaniken klappen ja nur auf, wenn die Ferse völlig entlastet wird – das Vorderrad wird dabei viel mehr belastet, als die die Spitze eines Skilanglauf-Skis. Doch ein Cross-Skate-Vorderrad, das beim einem solchen Vorderfußabstoß belastet wird, bleibt oft stecken und hat immer (sogar auf auf Asphalt) einen höheren Rollwiderstand und erhöht außerdem das Sturzrisiko. Deswegen gilt dieser Vorderfußabstoß sogar als einer der größten und gefährlichsten Stilfehler im Cross-Skating. Auch reine Asphaltfahrer erhöhen damit den Rollwiderstand und erhöhen ihr Risiko auf längeren Fahrten immer mehr Fehler zu machen (das gefürchtete „Versacken“ auf das Vorderrad mit Stolperneigung). Freizeit-Skiskater sind trotzdem gut beraten, Cross-Skating als Sportart das ganze Jahr über (außer, wenn Schnee liegt) auszuüben, weil man eben keine Idealbedingungen oder eine Skirollerbahn braucht um den Sport auszuüben. Somit kommt man auf erheblich größere Trainingsumfänge und steigt mit einer bombastischen Form auf die Skating-Ski, auch wenn man den Vorderfußabdruck nicht speziell geübt hat. Viele Skilangläufen die Skiroller (mit Klappbindung) und Cross-Skates besitzen, fahren in einem Jahr die meisten Kilometer auf den Cross-Skates.

Frage: Als recht gut trainierter Cross-Skater war ich im letzten Winter Ski-Skaten und fand es sehr anstrengend. Ist das normal?

Antwort: Eigentlich ja, denn ganz ohne Skierfahrung muss man sich das Schneegefühl erst erarbeiten und fährt anfangs einen unökonomischen Stil. Besser und schneller kommt man mit Hilfe eines guten Skilehrers in den Ski-Skating-Sport hinein. Es handelt sich um eine verwandte Sportart, aber sie ist eben nicht identisch mit dem Cross-Skating. Natürlich hilft das Cross-Skating Training enorm, um die Belastungen beim Ski-Skating besser wegzustecken. In der nächsten Saison kommt man dann schon erheblich schneller wieder in den Skilanglauf-Sport hinein.

Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2013 - 2. Halbjahr

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