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Bergtraining für Cross-Skater – Teil 4

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Artikel 192 von Frank Röder am 26. Juli 2013, Fortsetzung von Artikel 186.


Abbilung: Auch Berge sollte man nicht zu sehr nach vorn oder zur Seite "verbogen" hinauffahren und auch nicht den hier gezeigten Stockeinsatz vor den Füßen, wie beim Stabhochsprung, anwenden. Auch den "angestrengten Kämpfer" zu mimen, was leider viele tun, verursacht ein negatives Feedback auf die Ausdauer und das Tempo am Berg, da die Haltung darunter leidet.

Stockeinsatz und Stöcke Zur Symmetrie des Stockeinsatztes wurde ja schon an früherer Stelle etwas geschrieben. Hier soll noch etwas zur Zug- und Schubweite gesagt werden. Oft werden bergauf generell kürzere Stöcke empfohlen. Wer aber (normal)lange Stöcke gut einsetzt, den stören sie viel weniger als oft behauptet wird, aber kürzere Stöcke sind trotzdem etwas leichter, schneller zu handhaben und werden von den meisten Cross-Skatern als etwas vorteilhafter am Berg empfunden. Touren-Fahrer und Allroundsportler, sollten beim Stockkauf darauf aber keine große Rücksicht nehmen. Und unterwegs auf Tour haben sie ja ohnehin nur das eine Paar Stöcke dabei. Nur wer die Wahl unter mehreren Stöcken hat, sollte für den schwerpunktmäßigen Bergeinsatz einen 5 bis 12 cm kürzeren Stock als für den Flachlandeinsatz zu nutzen.

Wer aber nur ein einziges Paar recht lange Stöcke besitzt, wird auch damit klar kommen. Der verbreitete Fehler des weiten Vorschwingens der Stöcke muss, mit kurzen wie langen Stöcken, bergauf erst recht vermieden werden. Auch bergauf stehen die Stöcke niemals nach vorn (siehe Fehler-Schema links). Man verliert (wie beim Stabhochsprung) deutlich Tempo bis man über den Stock „gekippt“ ist und braucht für den dabei notwendigen „Klimmzug“ auch noch unnötig viel Kraft. Oft wird bei diesem Stilfehler das feste „in den Boden rammen“ der Stöcke dabei als sehr sicher für den Halt des Stockes auf dem Boden empfunden, weil jedes Abrutschen der Stöcke bergauf vielfach schlimmer empfunden wird als auf Flachstrecken (Energieverlust und der Rhythmus ist futsch). Allerdings kostet dieser Aufprall wertvolles Tempo.

Hier können gefederte Stockspitzen oder Stockspitzendämpfer eine erhebliche Hilfe sein. Das Mehrgewicht wird mehr als ausgeglichen, wenn sich nur jeder dritte Abrutscher mit den Stöcken verhindert wird. Gute gefederte Stockspitzen verhindern sogar mehr als 60 % aller Abrutscher. Obwohl bergauf jedes Gramm zählt, lohnt sich dieser „Zusatzballast“ für die gefederten/gedämpften Stockspitzen für die meisten Cross-Skater. Ein Kompromiss können sogar recht günstige und etwas leichtere Halb-Pads sein.

Und der allerbeste Trick am Berg und absolut essenziell für wichtig für einen dauerhaft kräftigen Armeinsatz. Es ist ein bewusst „kurzer Armeinsatz“. Man darf den Arm bergauf auf keinen Fall zu lang nach vorn ausstrecken und sollte ihn so weit anwinkeln, dass die Hände maximal 40 cm vor den Schultergelenken arbeiten, im Extremfall sogar nur 20 cm. Kurz bedeutet aber nicht, dass man nicht weit durchziehen soll, wenn es der Rhythmus oder die eigenen Kräfte zulassen. Wer eine ruhige Bewegungsfrequenz auch bergauf bevorzugt und entsprechend „Schmackes“ in den Armen hat, kann mit der oberen Körperhälfte bergauf erheblichen Vortrieb erzeugen.

Wie soll man den Arm- und Beineinsatz gewichten? In älteren Lehrbüchern gibt es oft feste Angaben über die Kraftverteilung zwischen Bein- und Armeinsatz, die aus mehreren Gründen für unseren Sport nicht zutreffen können. Diese älteren Quellen beziehen sich nicht auf den Cross-Skating Sport und wir wissen, dass wir uns anders bewegen, als beispielsweise Skilangläufer, besonders am Berg. Auch neuere Erkenntnisse im Skilanglauf gehen in Richtung höheren Leistungseinsatzes durch den Oberkörper. Angaben wie 80:20 % oder 60:40 %, was die Kraftverteilung von Beinen zu Oberkörper betrifft, sind völlig sinnlos. Man vergleicht dabei nicht nur Äpfel mit Birnen, man vergleicht fünf Äpfel mit einer Birne. Beine und Arme fühlen sich unter hohen Belastung völlig unterschiedlich an, die Unterschiede sind in der Art der Bewegung und der Belastung besonders groß und man hat auch kein Messinstrument, das einem irgendwelche Prozentwerte anzeigt. Subjektiv fühlen sich die Beine durch die Haltearbeit eigentlich immer schon recht angestrengt, ob gleichzeitig viel Antrieb erzeugt wird oder nicht.

Sehr anschaulich zeigt die Wettkampfvariante „Berg-Dreikampf“, dass auch am Berg erstaunliches mit den Armen geleistet werden kann und auch das Tempo nicht langsam sein muss. Vorausgesetzt es mangelt, anders als auf dem Fehlerschema am Anfang zu ahnen, nicht an der nötigen Körperspannung, die eingesetzte Kraft auch in Vortrieb umzusetzen.

Link zum Video: http://youtu.be/SPWx1PtZEcA

Das Finale dieser Artikelserie ist im Artikel 196 zu lesen, in dem noch mehr auf die Trainingsmethodik eingegangen wird.

Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2013 - 2. Halbjahr

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