Читать книгу Banditen greifen an! Sammelband 4 Western - Glenn Stirling - Страница 22

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Mondlicht glänzte auf den Ranchgebäuden. Die Fenster zum Hof waren gelbe Vierecke. Kojotengeheul schallte aus den Hügeln. Von der Ranch antwortete Hundegebell. Trotzdem hörten die Reiter das leise Klirren, dann ein Prusten.

Sie glitten sofort aus den Sätteln und hielten den Pferden die Nüstern zu. Die schwarzen Silhouetten von Yuccastauden hoben sich ringsum vor dem sternenübersäten Firmament ab. In den Senken nistete pechschwarze Finsternis. Die Luft war kühl.

»Wartet!«, raunte Johnny. Lautlos verschwand er in der Nacht.

Felipes Colt steckte zwar in dem Holster, war aber nicht geladen. Der Scabbard am Sattel des Braunen war leer. Das Pferd trug das Brandzeichen der McLowrys.

»Du bekommst die Knarre, wenn Frank damit einverstanden ist, dass du dich uns anschließt«, hatte Ringo erklärt. »Nachdem du Rhett befreitest, bleibt dir kaum was anderes übrig. Die Earps bringen dich sonst zur Strecke. Frank wird schon dafür sorgen, dass du deine Schwester wiedersiehst. Mit Menschenraub haben wir nichts zu tun.«

Emmery hatte den Kopf zur Seite gedreht und ausgespuckt, jedoch geschwiegen. Der hämische Zug um seine Mundwinkel entging Felipe nicht. Curly verbarg seine Gedanken hinter einem Grinsen. Auch ihm traute Felipe nicht.

Es dauerte eine Weile, bis Ringo zurückkam. Plötzlich stand er wieder vor ihnen.

»Die Earps sind da.«

»Schicken wir sie endlich zum Teufel!«

»Sie sind nicht allein, Rhett. Ein Dutzend Männer vom Sicherheitskomitee begleiten sie. Sie warten schräg gegenüber bei dem Hügel mit der alten Steineiche.«

Emmery fluchte. Curly-Bill lockerte den Colt.

»Bestimmt Wyatts Idee. Ich schlag vor …«

Drüben ging die Ranchhaustür auf. Ein großer, sehniger Mann stand im Lichtkegel. Er hielt ein Gewehr.

»Frank«, flüsterte Ringo. Der Hund bellte. Der Outlaw-Rancher blickte zum Schuppen. »Larry, zum Teufel, was hat Chato heute bloß?«

»Die Kojoten regen ihn wieder mal auf. Ist alles in Ordnung, Frank. Erinnere Pete dran, dass er mich in ’ner Stunde ablöst.«

»Wenn Chato keine Ruhe gibt, lass ihn von der Kette.« Frank McLowry trat ins Haus zurück. Dabei stieß er gegen eine junge, schwarzhaarige Frau, die an ihm vorbei wollte. Er hielt sie fest. Die zuklappende Tür löschte die Lichtbahn.

Felipe hätte seine Schwester auch auf eine noch größere Entfernung erkannt. Seine Handflächen wurden feucht. Er spürte seinen Herzschlag bis in die Kehle.

»Verdammt, wie kommt Sheldon Floyds Frau hierher?«, stieß Bill hervor.

»Das war nicht Floyds Frau, sondern die Schwester von dem Greaser-Boy«, krächzte Emmery.

»Du machst Witze!«

»Fragt ihn.« Emmery blickte Felipe an. Der Gesichtsausdruck des Jungen verriet, dass er die Waffe gezogen hätte, wenn sie geladen gewesen wäre. »Frank hat mir die Muchacha abgekauft. Ich wollte, dass Montoya es erst auf der Ranch erfährt.«

»Versteh ich nicht. Frank hat sich bisher nie viel aus Weibern gemacht, und außerdem gibt’s in Tompstone genug Mexikanerinnen …«

»Keine, die wie Sheldon Floyds Frau aussieht.« Die besondere Bedeutung, die Emmery in die Worte legte, war nicht zu überhören.

Felipe legte die Hand an den Sattelknauf.

»Versuch’ nicht, dich aus dem Staub zu machen!«, warnte Curly sofort. »Ein Glück, dass Wyatt Earp die Muchacha nicht sah. Bis jetzt hat er’s nur auf Rhett und dich abgesehen. Er würde die Ranch stürmen lassen, wenn er Frank ’ne Anklage wegen Freiheitsberaubung anhängen könnte. lass die verdammten Sternträger nicht umsonst warten, Johnny! Lenk sie ab! Inzwischen verschwinden Rhett und ich mit dem Jungen zur Clanton-Ranch.«

»All right. Aber ich leg Wert drauf, dass Felipe lebend dort ankommt.«

Bill lachte leise. »Du kennst mich doch.«

»Eben.« Ringo schwang sich aufs Pferd.

Es war der Braune, den Felipe den Bandoleros abgenommen hatte. Gleich darauf ritt er auf den mondhellen Ranchhof. Der Wächter rief ihn an, Ringo antwortete. Grinsend drehte Curly-Bill sein Pferd.

»Ich bin immer wieder froh, dass ich mit Johnny befreundet bin. Ich halt ihn für den einzigen, der Wyatt Earp mit dem Colt schlagen kann.«

Banditen greifen an! Sammelband 4 Western

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