Читать книгу Banditen greifen an! Sammelband 4 Western - Glenn Stirling - Страница 38

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Die Kutsche ratterte fünfzig Schritte an den Sträuchern vorbei, zwischen denen Felipe lag. Die Morgenkühle verflüchtigte sich. Blauer Himmel strahlte über dem San Pedro Valley. Nur über den Gipfeln der Dragoons hielt sich ein durchsichtiger Wolkenschleier. Es war der 26. Oktober 1881.

Felipe hatte es aufgegeben, am Lasso zu zerren. Mühsam kroch er um einen Busch. Seine einzige Hoffnung war, dass er einen Felsbrocken fand, dessen Kanten scharf genug waren, das Seil durchzusäbeln. Nur – bis dahin würden die Outlaws einen Vorsprung besitzen, den er nicht mehr aufholen konnte.

Da hörte er Hufschlag. Ein Reiter kam auf der Spur der Kutsche zurück.

Ringo? Oder hatte Curly ’nen Mann beauftragt, ihn zu suchen?

Felipe rollte sich in eine Sandkuhle. Die Hufe klopften langsam. Etwas Helles schimmerte zwischen den Zweigen: ein Kleid, das an staubbedeckten Pferdeflanken hinabhing.

Felipe dachte sofort an die Mexikanerin, die von den McLowrys als Köder bezahlt worden war. Dann sah er einen geblümten Sonnenschirm und blonde Haare.

»Jill!«, rief er.

Gleich darauf zügelte sie das Pferd vor ihm. Es war ein sehenswerter Anblick: Sie trug ein tief ausgeschnittenes Saloonkleid, Netzstrümpfe und Stiefeletten, dazu die Kette mit den falschen Perlen und den Sonnenschirm. Das Pferd war ein stämmiger Brauner mit Cowboysattel. Lässig hielt Jill die Zügel.

»Was sag ich immer? Ich hab nichts als Verdruss mit dir.«

Sie stieg ab und nestelte am Lasso. Ihre zitternden Finger verrieten, dass sie keineswegs so unbekümmert war, wie sie sich gab.

»Hast du ’ne Waffe?«, fragte Felipe.

»Einen Revolver. Ich hab noch nie damit geschossen. Ich weiß nur, dass man hinten abdrücken muss, damit’s vorn knallt.« Sie bekam endlich die Knoten auf. »Du verfügst über ein bemerkenswertes Talent, dich immer wieder schnappen zu lassen.«

»Hast du mich gesucht?«

»Himmel, nein! Ich bin hier bloß spazieren geritten.«

»Du bist ein Schatz.« Felipe küsste sie.

»Nicht so stürmisch! So kenn’ ich dich ja gar nicht!«

Prompt wurde Felipe rot. Er nahm die Zügel und schwang sich auf den Braunen.

»Wir holen uns auf der McLowry-Ranch ein zweites Pferd. Du musst die Earps warnen. Ich reite inzwischen zur Floyd-Mine. Vielleicht hol ich die Kutsche noch ein.«

»Welche Kutsche?«

»Ich erklär dir alles unterwegs.« Felipe hielt ihr die Hand hin. »Steig auf!«

Banditen greifen an! Sammelband 4 Western

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