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2. Kapitel

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Da mir die Angelegenheit mehr als merkwürdig vorkam, rief ich noch am gleichen Abend einen Kollegen von Hans an: Erich Zabel.

Erich war an der Bertolt-Brecht-Schule in Recklinghausen Ausbildungskoordinator und somit für die Betreuung von Lehramtsanwärtern zuständig.

Da ich neben meiner Tätigkeit als Lehrer in Dülmen auch Fachleiter am Studienseminar Gelsenkirchen war, hatte ich schon zahlreiche Gespräche mit ihm geführt. Er war ein freundlicher, seinen Lehramtsanwärtern sehr zugewandter Mensch.

Er kam wie ich aus dem westlichen Münsterland, was schon sein Äußeres verriet. Er hatte eine etwas gedrungene Figur und ein rundliches Gesicht, das immer leicht gerötet war. Auffällig waren vor seine tiefblauen Augen, mit denen er hellwach in die Welt schaute.

Zudem war ein Gemütsmensch, der gutes Essen liebte und auch gerne ein Glas Bier oder ein guten Rotwein trank.

Im Laufe der Jahre waren wir Freunde geworden und hatten so manches Glas Bier miteinander getrunken.

Sofort kamen wir auf den Tod von Hans Martens zu sprechen. Erich war noch hörbar schockiert.

Nur mit Mühe und sehr stockend erzählte er mir, dass Hans in der vorletzten Nacht von einer Eisenbahnbrücke in Recklinghausen gesprungen und von einem Güterzug erfasst worden sei. Seine Leiche wäre so entstellt gewesen, dass die Polizei zunächst einmal nicht seine Identität hätte feststellen können.

Da er in der Nacht nicht nach Hause gekommen sei, habe sich seine Frau große Sorgen gemacht. Als dann auch noch die Sekretärin der Schule angerufen und nachgefragt habe, ob Hans krank sei, ahnte sie, dass etwas Schreckliches passiert sein müsse. Daher habe sie sich gegen 10.00 Uhr an die Polizei gewandt.

Aufgrund der Beschreibung der Kleidung und mit Hilfe des Eherings, in dem das Hochzeitsdatum und Monikas Namen eingraviert war, konnte Hans dann identifiziert werden.

Zudem war sein Wagen ganz in der Nähe der Brücke geparkt.“

Mit zitternder Stimme sagte er dann noch: „Vorgestern Abend habe ich noch mit Hans gesprochen.

Wir hatten an diesem Abend noch Schulkonferenz und Hans machte auf mich keinesfalls einen depressiven Eindruck.

Er war aber, was ich sonst von ihm überhaupt nicht kenne, sehr schweigsam und hielt sich aus allen Diskussionen heraus. Das ist für ihn völlig untypisch.

Ich habe auch noch mitbekommen, dass unser Chef ihn nach der Konferenz in sein Zimmer gebeten hat, da er noch etwas Wichtiges mit ihm zu besprechen habe.“

Als ich von der Schule nach Hause führ, war er wohl noch im Gespräch mit Hartmann, da nur noch sein Wagen und der unseres Chefs auf dem Parkplatz standen.


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