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2.3.1 Dalit

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Prasanna Kumari Samuel beschreibt Indien als eine »civilizational conception«,30 eine der wenigen antiken Zivilisationen mit einer kontinuierlichen Geschichte bis in die Gegenwart. Das Land umfasst eine große ethnische, religiöse und kulturelle Vielfalt, einschließlich der Dalits (Unberührbaren) und indigenen Völker. Die Mehrheit der Christ*innen in Indien besteht aus Dalits, jedoch tendiert der indische Feminismus dazu, wie Samuel hervorgehoben hat, »die Interessen und Anliegen von Frauen der oberen Kasten zu vertreten«.31 Dabei wird das Leiden der Dalit- und indigenen Frauen generalisiert, »da es ihnen nicht gelingt, Räume zu schaffen, in denen ihre klaren Stimmen gehört werden können«.32

Die überwältigende Erfahrung der Dalit-Frauen besteht aus Pathos – Leid und Schmerz resultierend aus mehrfacher Unterdrückung. Mary Grey bezeichnet diese als »Erniedrigung […] durch die brahmanische Kultur, patriarchalische Normen, ihre eigenen Männer und drückende Armut«.33 Daraus haben feministische Dalit-Theologinnen eine Theologie abgeleitet, in der einerseits die Begegnung mit Gott im Schmerz und Leiden des Kreuzes im Zentrum steht, andererseits wird auch eine Theologie des Lebens und eine Solidarität mit unterdrückten Gemeinschaften dargestellt, die am Aufbau einer gemeinsamen Zukunft orientiert ist.

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