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2.3.2 Minjung

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Südkorea erlebte in den 1980ern einen politischen Wandel von einer Militärdiktatur zu einer Demokratie. Teil dieser Transformation war das Entstehen der Minjung-Kultur, einer Dissidentenbewegung mit einem »breiten Bündnis von Arbeiter*innen, Studierenden, Intellektuellen, religiösen Aktivitäten und oppositionellen Politiker*innen«.34 Daraus entstand die Minjung-Theologie, eine Theologie der Unterdrückten.

Hierauf aufbauend entwickelte Andrew Sung Park das theologische Konzept des Han. Dieser koreanische Begriff drückt das universelle Leiden aller Unterdrückten aus. Park beschreibt es als die »die kritische Wunde des Herzens, die durch ungerechte psychosomatische Unterwerfung sowie durch soziale, politische, wirtschaftliche und kulturelle Unterdrückung entsteht«.35

Wonhee Anne Joh verbindet Han mit einem weiteren koreanischen Konzept, Jeong, einer Form der Liebe, die Heilung und Ganzheit bewirkt. Daraus konstruiert sie eine Christologie und eine Sühnetheorie, die darauf ausgerichtet ist, patriarchale Theologien, die das Leiden verherrlichen und die Sünde individualisieren, während die Realität des Kreuzes auf eine abstrakte Interaktion innerhalb der Dreifaltigkeit reduziert wird, zu destabilisieren. In der Realität des Leidens hat Jeong die Kraft, sich von Han zu lösen. Wonhee argumentiert, dass »dieses Lösen einen Eintritt in den Dritten Raum der Hybridität erfordert«.36

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