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2.2 Womanism

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Anfang der 1980er Jahren wurden zwei bahnbrechende Texte veröffentlicht: Gloria T. Hull, Patricia Bell Scott und Barbara Smith gaben einen Sammelband heraus mit dem Titel All the Women are White, All the Blacks are Men, but Some of us are Brave.17 Damit plädieren sie für die Black Women’s Studies, deren Wurzeln sie vom Schwarzen Feminismus (black feminism) bis zum Widerstand der Sklavinnen sowie der Rassentrennung und der Bürgerrechtsbewegung zurückverfolgen.

Im selben Jahr veröffentlichte die black feminism-Aktivistin Alice Walker das Buch In Search of Our Mothers’ Gardens: Womanist Prose.18 Walker gibt darin eine Definition des neuen Begriffs womanism in vier Teilen: Diese beginnt mit einer Ableitung von womanish im Gegensatz zu girlish im Ausdruck »You acting womanish«19 und endet poetisch mit »Womanist is to feminist as purple to lavender«.20

Der Womanismus entwickelte sich als ein multidisziplinäres Studienfeld, das die Lebenserfahrung Schwarzer Frauen insbesondere in den USA in den Mittelpunkt stellt. Die Stimmen Schwarzer Frauen aus einer Geschichte, in der sie gnadenlos und systematisch ausgegrenzt wurden, wiederherzustellen, ist mit mühseliger Arbeit verbunden. Gloria T. Hull und Barbara Smith bieten in der Einführung ihres Buches eine aufschlussreiche Analyse der Situation: »Ein wesentliches Ergebnis der historischen Realitäten, die uns versklavt auf diesen Kontinent gebracht haben, ist, dass wir auf jede erdenkliche Weise von anerkannter intellektueller Arbeit ferngehalten wurden.«21 Daraus hat sich vorhersehbarerweise ergeben, dass sich die Black Women’s Studies erst in den 1970er Jahre als Disziplin herausbildeten. Doch »was unsere vielschichtige Unterdrückung nicht erklärt, ist die Art und Weise, in der wir unsere eigenen intellektuellen Traditionen als Schwarze Frauen geschaffen und aufrechterhalten haben, ohne die Anerkennung oder die Unterstützung der Weißen, männlichen Gesellschaft«.22

Die Schwierigkeit dieser Etablierung wird in Melanie Harris’ Buch über Alice Walker beschrieben: »Es bedarf harter Arbeit, um womanistische Geschichten zu rekonstruieren […] Sich durch die Tiefen der Überlebensberichte und Sklavinnenerzählungen […] zu bewegen, die die Einsichten der Frauen der Vergangenheit zum Wohle der Frauen der Gegenwart freisetzen; das ist harte Arbeit.«23

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