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KONZEPTUELLE WEGWEISER FÜR EINE KOMPLEXE WELT

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Jede Gesellschaft, die mit der Komplexität ihrer Welt umgehen und sie ordnen will, muss eine Grenze ihres eigenen Verantwortungsbereichs ziehen. Dafür wird ein Gegenüber definiert, vor dem das Eigene Kontur gewinnt, dieses »Außen« ist die in der Menschheitsgeschichte lange Zeit als unbegreiflich empfundene und mythologisierte, danach zunehmend erforschte Natur. Diese wird, ob durch Mythos oder durch Forschung abgebildet, der für selbst gestaltet gehaltenen Sphäre der Kultur und Gesellschaft gegenübergestellt, wie die britische Anthropologin Mary Douglas (1921–2007) beschrieben hat. Sie sah bei allen Kulturen ein Ordnungsbedürfnis für die Welt, das ein Außen schafft. Dieses Außen hält sie für notwendig, um der kulturellen Konstruktion eine Grenze zu geben. Erst über diese Differenz wird geklärt, was das »Innen«, die Kultur, ausmacht. Es geht darum, wie Douglas sagt, eine grundlegende Ordnung in das Chaos der Wahrnehmungen einzuziehen (DOUGLAS et al., 1985). Wir brauchen also das Konstrukt eines Außen, der Natur, um uns von ihr unterscheiden und damit auf uns konzentrieren zu können.

Geschichte unserer Umwelt

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