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Husten (Tussis)

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Eine Hinführung ins Thema

Husten:

Ein „Allerwelts-Symptom“, bei dem sich die/der Betroffene nicht ängstigen sollte/muss oder aber …

Ein „Warn- & Alarm-Signal“ für eine evtl. bestehende bzw. drohende schwerere/schwere Krankheit?

Im Prinzip und auf den allerersten Blick:

Seien Sie unbesorgt, keine Gefahr in Sicht.

Auf den zweiten und dritten Blick:

Bleibt der Husten über längstens 4 Wochen unverändert bestehen oder die Beschwerden nehmen an Intensität zu, dann ist es dringend an der Zeit, dass Sie einen Arzt aufsuchen!

Bevor wir gemeinsam in die Tiefe der Materie einsteigen, ein Gedicht:

Es war einmal ein schlimmer Husten

Es war einmal ein schlimmer Husten,

Der hörte gar nicht auf zu pusten.

Zwar kroch er hinter eine Hand,

Was jedermann manierlich fand.

Und doch hat ihn der Doktor Lieben

Mit Liebens Malzbonbon vertrieben.

Joachim Ringelnatz

(1883-1934 – deutscher Schriftsteller, Satiriker, Kabarettist & Maler; er schuf insbesondere humoristische Gedichte)

Definition

Als Husten – Fachname „Tussis“ – bezeichnet man eine stoßartige Ausatem-Bewegung, die durch die Atemmuskulatur erzeugt wird und eine Reaktion auf Reizung der Atemwege darstellt.

Husten ist im Allgemeinen „keine eigenständige Erkrankung“, sondern ein Symptom und dann auch Hinweis auf das Vorliegen einer evtl. gesundheitlichen Befindungsstörung.

Vorkommen und Auftreten

Husten kann durch verschiedene Krankheitserreger, Fremdkörper oder Umwelt-Schadstoffe (Toxine wie giftige Dämpfe, Schwermetall-Exposition u.a.) oder aber auch durch ein länger bestehendes Sodbrennen (z.B. infolge einer Reflux-Krankheit mit dem Ansteigen von Salzsäure aus dem Magen in die Speiseröhre) verursacht werden:

Die „physische/organische“ Seite.

Andererseits kommt es vermehrt zum Husten – auch zu regelrechten Husten-Attacken – durch Stress/Distress und psychosomatische Beschwerden.

Die psychische/seelische Seite.

Ziel der körperlichen Reaktion „Husten“ ist die Reinigung des Atmungs-Systems bzw. der Luftwege.

Wird im Rahmen des Hustens gleichzeitig noch Schleim (Sekret) mit ausgeworfen, wird in Medizin vom „Abhusten“ oder der „Expektoration“ gesprochen. Den produzierten Schleim-Auswurf nennt man „Sputum“.

Husten kann einerseits „willkürlich“, d.h. bewusst gesteuert werden und andererseits „unwillkürlich“ über den Husten-Reflex (d.i. ein poly-synaptischer Fremd-Reflex) ausgelöst werden.

Der dem Reflex zugrunde liegende Hustenreiz wird über Rezeptoren vermittelt, die unter anderem auf der Schleimhaut der Atemwege lokalisiert sind, vor allem im Larynx (Kehlkopf), Pharynx (Schlund/Rachen) und im Bereich der Bronchien.

Die Rezeptor-()vermittelten Impulse werden an den Nervus vagus (d.i. der Hirnnerv Nr. X, der größte Nerv des Parasympathicus) geleitet, der die Information seinerseits an die entsprechenden Regionen im Hirnstamm sendet, in dem das sogen. „Husten-Zentrum“ lokalisiert ist. Von dort wird der Befehl zum Husten an die entsprechenden Strukturen (Zwerchfell, Stimmritze und Kehlkopfmuskeln) vermittelt.

Das eigentliche Husten entsteht durch eine Ausatmung, wobei die herausströmende Luft zunächst durch die verschlossene Stimmritze aufgehalten wird. Als Folge baut sich ein Überdruck auf, so dass die Luft inklusive Fremdkörper oder Schleim bei plötzlicher Öffnung der Stimmritze explosionsartig entweicht.

Husten erfüllt mehrere wichtige Funktionen, so insbesondere:

1. Beseitigung von Fremdkörpern aus den Atemwegen

2. Abtransport von Bronchialschleim

Ursachen

Hierbei muss unterschieden werden, ob es sich handelt um einen „akuten Husten“ oder um einen „chronischen Husten“.

Weiter ist zu unterscheiden, ob der Husten ein Symptom einer „gesundheitlichen Befindungsstörung“ ist oder, ob er „Hinweis & Ausdruck für eine Krankheit“ ist.

I. Akuter Husten

Kommt vor aufgrund/bei:

a. akuter Atemwegsinfekt (viraler bzw. bakterieller Ursache)

b. Einatmen/Verschlucken (Aspiration) von Fremdkörpern (u.a. Speichel,

feste und flüssige Nahrung)

c. Einatmen von Rauchgasen

d. Husten als Reaktion auf Allergene

e. akute Lungen-Embolie

f. Pneumo-Thorax (Luft im Pleura-Spalt)

g. sogen. „Reflex-Husten“ (z.B. „Ohr-Husten“)

II. Chronischer Husten

Kommt vor aufgrund/bei:

a. Erkrankung der unteren Atemwege

[Luftröhren-Entzündung/Tracheitis / chronische Bronchitis / Raucher-Bronchitis / Asthma bronchiale / COPD (chronic obstructive pulmonary disease – chroinisch obstruktive Lungen-Krankheit) / Lungenemphysem / Bronchial-Krebs / Lungen-Tuberkulose / Lungen-Fibrose / Lungen-Abszess / Exposition (lange Zeit über) gegenüber Schadstoffen (Stäuben, Feinstaub, Chemikalien, Dämpfen) / RADS (Reactive Airway Dysfunction Syndrome = Reaktive Atemwegs-Erkrankung]

b. Erkrankung der oberen Atemwege

[Rachenmandel-Entzündung/Tonsillitis / Upper airway cough syndrome (UACS = frühere Bezeichnung: Sinubronchiales Syndrom) / Rhino-Sinusitis / Allergien / Kehlkopf-Entzündung/Laryngitis / Obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS) / andauernde Atmung durch den Mund / Vocal cord dysfunction (VCD = Funktions-Störung der/der Stimmbandes/Stimmbänder) / Diphtherie ]

c. Erkrankungen der Speiseröhre (Oesophagus)

[GERD = Gastro-Oesophageale Reflux-Krankheit) / Reflus-Ösophagitis / Verschlucken bei Dysphagie und Schluckstörungen) / Zenker-Divertikel]

d. Generalisierte Infekte

[Keuchusten (Pertussis) / Immun-Schwäche (u.a. HIV/AIDS)]

e. Sonstige Ursachen

[Herzinsuffizienz (das sogen. „Herz-Husten“ oder „Asthma cardiale“) / aufgrund von Medikamenten-Einnahme (Nebenwirkungen von Arzneimitteln wie u.a. Amiodaron, ACE-Hemmer]

e. Psychische Be- und Überlastungen

[Stress/Distress, Mobbing, Depressive Verstimmungen u.a.]

Einteilung

Die Einteilung erfolgt …

1. nach der Dauer des Bestehens

[akuter Husten bis maximal 8 Wochen // chron. Husten länger als 8 Wochen]

2. nach der Ursache

[organisch bedingter Husten / psychisch/psychogen bedingter Husten]

3. nach der Sekret-Bildung

[produktiver Husten = Husten mit Sekret-Bildung / unproduktiver Husten = sogen. trockener Husten = Husten ohne Sekret-Bildung]

4. nach dem „Husten-Geräusch“

[aphoner Husten = klangloses, heiser-raues Husten /bi-tonales Husten = metallisch klingender, pfeifender Husten / bellender Husten = Krupp-Husten]

5. nach dem „Husten-Takt“

[Stakkado-artiger Husten = rasch aufeinander folgende Husten-Stöße / kupierter Husten = Husten, der wegen Schmerzen abgebrochen/unterdrückt wird]

Symptome / Klinik

Husten kommt bei pulmonalen und extra-pulmonalen Störungen (z.B. Atemwegsinfektionen) vor. Husten kann sowohl akut, als auch chronisch auftreten.

Hält die Symptomatik länger als acht Wochen an, spricht man von chronischem Husten.

Da hier meistens eine Erkrankung dahintersteckt, sollte sich der Betroffene umgehend in ärztliche Behandlung begeben.

Einer eingehenden Untersuchung bedarf es insbesondere, wenn:

1.a der Husten sehr stark ist

2.a der Husten Schmerzen auslöst

3.a der Husten trocken ist, aber dennoch nach zwei bis vier Wochen nicht nachlässt

4. sich im Auswurf Blut befindet (Hämoptyse)

5. der Husten bellend klingt (V.a. Diphterie oder Keuchhusten)

Diagnostik

Im Rahmen der diagnostischen Aufklärung des Hustens sollen schwerwiegende Erkrankungen (z.B. ein Bronchial-Karzinom, eine COPD usw.) ausgeschlossen werden.

Es empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

1. ausführliche Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)

[u.a. Berufsanamnese mit Belastung/Exposition gegenüber Schadstoffe, Dämpfen usw., Tabakwaren-Konsum: was, wieviel, wie lange schon]

2. Körperliche Untersuchung

[akribische Untersuchung des gesamten Thorax mit Inspektion, Palpation, Auskultation (tiefe Ein- & Aus-Atmung), Perkussion, Atemstoß gegen die vorgehaltene Hand; dazu Körpergröße, Gewicht, BMI, Gewichtsverhalten in den letzten 6 Monaten]

3. Bild-gebende Verfahren

[Lungenfunktionstest in Ruhe und unter reproduzierbarer Belastung mit Messung des Sauerstoff-Partialdrucks (pO2) vor und nach dem Test, Röntgen Thorax mindestens in 2 Ebenen, Thorax-CT mit/ohne Kontrastmittel (KM), Thorax-MRT mit/ohne KM, Bronchoskopie]

4. Labor-Diagnostik

[Basis: Großes Differential-Blutbild, BSG/BKS, CRP // dann step-by-step entsprechend der Klinik zur „Ein-Ausschluss-Diagnostik“:

Therapie

Die Therapie richtet sich/sollte sich richten nach der auslösenden

Ursache.

Was nun die Therapiemaßnahmen angeht, so muss unterschieden werden zwischen …

a) Maßnahmen zur Beherrschung eines unspezifischen, eines

„blanden“, Hustens,

b) Maßnahmen zur Beherrschung eines spezifischen Hustens

aufgrund einer manifesten Erkrankung.

Nachgehend werden einzig Maßnahmen zur Kurierung eines blanden Hustens besprochen.

Unbenommen ist natürlich, dass ‚Teile‘ dieser Therapie auch zur komplementären & additiven Therapie bei einer mit Husten einhergehenden Krankheit angewendet werden können.

Was die Therapie angeht, so stelle ich getrennt die Optionen der wissenschaftlichen und dann der biologisch-naturheilkundlichen Therapie vor und ergänzend noch einige „Hausmittel“.

Beginnen werde ich aber und das aus „gutem Grund“ mit allgemeinen Verhaltens-Empfehlungen:

1. NoGo’s sind:

überheizte Schlaf- & Wohnzimmer (im Schlafzimmer sollte die Raum-Temperstur zwischen 14 und maximal 16°C liegen und in den Wohnräumen zwischen 21-22°C) – Blühende Pflanzen im Schlafzimmer – unzureichende Frischluft-Zufuhr in Wohn- und Schlafzimmern mit (zu) trockener Raumluft (Empfehlung: zumindest in der Husten-Zeit für Luft-Anfeuchtung sorgen) – synthetische Bett- und Leibwäsche – und ganz besonders: Tabak-Konsum jedweder Art, auch das sogen. „Passiv-Rauchen“!

2. Hygiene und Abhärtung

[dazu braucht’s an dieser Stelle keine weiteren Erklärungen]

3. Regelmäßig körperliche Aktivitäten und dabei reichlich Aufenthalt

an der frischen Luft – und während der Spaziergänge z.B. durch Feld-Wald-Flur „Atemübungen“ durchführen –.

4. Alkohol nur gelegentlich und in kleinen Dosen „genießen“.

Wie sehen die Optionen in der Schulmedizin aus?

1. Zur Stillung des Hustens werden gerne und oft sogen.

„Hustenstiller“ (Antitussiva) empfohlen & verordnet, wie z.B.

a. Codein

b. Dihydrocodein

c. Ethylmorphin

d. Hydrocodon

e. Opium

f. Pholcodin

Dabei handelt es sich stets um „Opioide Antitussiva“.

2. Zur Erleichterung des Abhustens von Schleim kommen

„Schleimlöser“ (Mucolytika) zur Anwendung, wie z.B.

a. Acetylcystein (ACC)

b. Bromhexin

c. S-Carboxymethlylcystein

d. Ambroxol

e. Sobrerol

Welche Möglichkeiten finden sich in der seriösen biologischen

Medizin?

Wie auch schon in der Therapie bei Erkältungen stehen homöopathische Präparate und Phytotherapeutika (Mittel aus Heilpflanzen) zur Behandlung bei Husten zur Verfügung.

Aus dem großen „Angebot“ stelle ich einige wenige vor:

Drossera rotundifolia (DHU)

Glob in D2-D6 / Tr in D1-D3

[Sonnentau]

Ds: individuell, Beschwerden-angepasst

Ds: individuell, Beschwerden-angepasst

Grindelia camporum (DHU)

Glob in D2-D3 / Tr in D2

[Gummikraut]

Ds: individuell, Beschwerden-angepasst

Hedera helix (DHU)

Tr in Urtinktur / Glob in D12

Ds: individuell, Beschwerden-angepasst

Tussiflorin® HOM (Pascoe)

Tr

= homöopathisches Komplexmittel

[Brechwurzel, Sonnentau, Bilsenkraut]

Ds: individuell, Beschwerden-angepasst

Bronchipret® (Bionorica)

Filmtbl, Saft, Tr

= Phytotherapeutikum

[u.a. Chlorophyllin a, Crospovidon, Dimeticon]

Ds: individuell, Beschwerden-angepasst

Bronchicum® (MCM Klosterfrau)

Hustensaft

= Phytotherapeutikum

[Primel-Wurzel, Thymian]

Ds: individuell, Beschwerden-angepasst

Aspecton® (Krewel Meuselbach)

Tr, Hustensaft

= Phytotherapeutikum

[Eucalyptus-Öl, Levomenthol]

Ds: individuell, Beschwerden-angepasst

Prospan® (Engelhardt)

Hustensaft, Tr., Liquid

= Phytotherapeutikum

[Efeu-Blätter]

Das sollte zum Thema Therapie bei blandem Husten genügen.

Bleibt mir nur, Ihnen die sogen. „Husten-Hausmittel“ vorzustellen.

Bein „nächtlichem Husten“ sind bewährt:

1. Tee – optimaler Weise eine „Husten-Tee-Mischung unter

Beigabe von naturreinem Honig, z.B. Akazien-Honig – schluckweise 1 Tasse unmittelbar nach dem Zubettgehen schluckweise, so warm wie verträglich, trinken.

(M)eine Empfehlung:

„Husten-Tee-Mischung“

nach Rosemarie Hemgesberg©

zu gleichen Teilen – z.B. 50 oder 100 g in der Apotheke, dem Reformahaus oder der Drogerie – mischen lassen; mit:

- Thymian-Blätter mit Blüten

- Spitzwegerich

- Huflattich-Blätter mit Blüten

- Wollblume-Blüten (Königskerzen-Blüten)

- Efeu-Blätter

- Echtes Süßholz(-Wurzel)

Hinweis: kann bis zu 3 Tassen auch tagsüber (stets frisch aufbrühen!)

getrunken werden.

2. anstelle des Tee’s 1 Esslöffel Fenchel-Honig im Mund zergehen lassen.

Hinweis: kann auch tagsüber bis zu 3x eingenommen werden.

3. Ein sehr altes Rezept aus der Volks-Heilkunde ist der selbst hergestelle

„Hustensaft“ aus schwarzem Rettich + Kandiszucker oder aus Küchen-Zwiebel + Kandiszucker.

4. Anwendung des sehr alten und vielfach bewährten „warmen Brust-

Wickels“ (z.B. nach Pfarrer Seb. Kneipp / auch Fertigprodukte im Handel)

5. zur Erleichterung der Atmung und Minderung des Husten-Reizes das Bett im Kopfteil höher stellen oder das Kissen höher legen.

6. zur verbesserten Luftanfeuchtung in das geöffnete Fenster des

Schlafzimmers ein feuchtes Tuch – evtl. in das Anfeuchtwasser 1-2-3 Tr ätherisches Minz-Öl zugeben – hängen.

7. zur „Freimachung der Atemwege“ und gleichzeitig zur Erleichterung des

Abhustens von Schleim ist „das Einatmen von heißen Dämpfen“ bestens geeignet.

Es muss nicht eine moderne Lösung sein mit einem Inhalier-Gerät; den Zweck erfüllt eine Schüssel, zu 2/3 gefüllt mit siedendem Wasser, in das man nach Vorliebe entweder Minz-Öl, Kamillen-Blüten oder Efeu-Blätter zugeben sollte. Dann den Kopf über die Schüssel und Kopf + Nacken + Schulterpartie mit einem Duschtuch oder einer Decke bedecken und tief ein- und ausatmen; mindestens 2-3x am Tag und für jeweils 3-5 min.

Das soll’s dann aber auch zu dieser Befindungsstörung gewesen sein.

Bleibt mir nur noch festzuhalten, dass Husten aufgrund einer manifesten Erkrankung nicht mit Hausmitteln behandelt werden soll; jetzt ist der Fachmann gefragt und gefordert.

Rund um die beste Gesundheit

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