Читать книгу Kuss einer Schlange - Henning Jason - Страница 13

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Christian

Christian war erfahren. Aber was zählt schon Erfahrung.

Erfahrung in was? Lebenserfahrung?

Schon, aber eigentlich ist man doch nur älter. Alter gleich Erfahrung?

Kann sein, muss aber nicht sein.

Er hatte Erfahrung im Beruf, im täglichen Leben, war schon einmal verheiratet.

Hatte sogar ein Kind, einen Sohn. Unehelich. Ergebnis einer Affäre.

Er hatte Erfahrung mit Frauen, vielen Frauen. Jungen Frauen, älteren, weißen, farbigen, schwarzen. Schönen Frauen, auch nicht so schönen. Verheirateten, Singles.

Was hat er im Leben gelernt?

Viel, sehr viel. Es hat ihm nichts genützt. Und es hat ihn nicht geschützt.

„Jeder muss seine Erfahrungen selbst machen“, hat er immer gesagt.

„Man kann Erfahrungen nicht weitergeben.“

Anderen nicht helfen, ja nicht einmal sich selbst.

Jede Erfahrung ist neu, jedes mal.

Alte Erfahrungen sind eben alt, nicht anwendbar auf Neues.

Neue Erfahrungen sind eben neu, nicht dagewesen, zumindest nicht so.

Also bedeutet erfahren sein nichts. Zumindest meistens - nichts.

Christian schaute durch Schlüsselloch.

Er sah nur einen Hintern, der sich immer hoch und runter bewegte.

Sah zwei Beine, gespreizt. Eigentlich vier Beine.

Zwei davon lagen zwischen den gespreizten Beinen. Zu denen gehörte der Hintern.

Zu Holger seinem Cousin.

Mehr konnte er nicht sehen.

Sein Bruder Finn, zog ihn an der Schulter vom Schlüsselloch weg, wollte selbst durchgucken. Hatte danach aber kein sehr großes Interesse mehr.

Warum? Dauerte es zu lange, bis er „dran“ war? Ja!

Seine Lust war verflogen.

Die ganze Sache war ihm peinlich.

Das Mädchen, Jule, groß und schlank mit braun gelocktem Haar, ging noch zur Schule.

Sie war für damals schon reif, jedoch noch nicht so reif, wie es die Mädchen heute sind.

Aber sie war geil. Richtig geil, geil im „alten“ Sinne. Sie wollte vögeln.

Beide Elternpaare der „Kinder“ waren ausgegangen.

Gemeinsam. Ins Kino.

Daher wussten die Vier auch wie lange die Erwachsenen abwesend sein würden.

Die drei Jungen waren eingeschlossen worden. Zur Sicherheit? Warum?

Man stelle sich nur einmal vor es brennt und die Jungen könnten nicht raus.

Aber sie konnten. Sie wohnten Parterre.

Also kletterte der Kleinste, Christian aus dem Fenster, ging rüber zum Nachbarhaus und holte das Mädchen, so wie sie es vorher verabredet hatten.

Sie wollten Sex. Damals sagte man auch schon ficken oder vögeln.

Keiner von den Vieren sprach darüber, aber auch schweigend wussten sie es.

Wie vereinbart sollte es zuerst der Ältere, Holger der Cousin, mit ihr machen.

Danach Finn, der Bruder von Christian und dann Christian, als Jüngster.

Christian und Jule waren durch das Fenster zurück in die Wohnung geklettert.

Holger blieb mit dem Mädchen im Wohnzimmer, die beiden Jüngeren warteten auf dem Flur. Holger schloss die Tür.

Sie lauschten zuerst, konnten aber nichts hören.

In dem Alter macht man noch keine wollüstigen Geräusche, auch wenn man so fühlt.

Man ist still, verlegen.

Es ist ihnen peinlich. Obwohl sie es wollen, ist es ihnen peinlich. Sehr peinlich.

Holger führte Jule zum Sofa welches an der Wand direkt gegenüber der Zimmertür stand.

Das Wohnzimmer war recht spärlich eingerichtet.

Man hatte damals noch nicht viel.

Die Vorhänge vor den Fenstern waren ein Geschenk einer einheimischen Nachbarin und per Hand passend genäht.

Der übrige Stoff wurde als Vorhang vor einem aus Obstkisten gebautem Regal benutzt.

Seit dieser Zeit hasst Christian Vorhänge.

Ein ebenfalls geschenkter Sessel und eine weitere Obstkiste die als Tisch diente, komplettierten die Einrichtung,

Auf das Sofa hatten sie ein Handtuch gelegt um ja keine Flecken zu hinterlassen.

Holgers Idee.

Jule legte sich auf den Rücken und Holger zog dem Mädchen den Slip herunter, zog seine Hose aus und legte sich auf sie.

Ohne Vorspiel. So etwas kennt man noch nicht in diesem Alter.

Er wollte in sie eindringen. Vergeblich.

Sie war zwar keine Jungfrau mehr, aber es klappte trotzdem nicht.

Sie konnte die Beine nicht spreizen. Wegen ihres Slips. Er zog ihn ganz aus.

Jetzt, ja, jetzt konnte er in sie eindringen. Sie verzog das Gesicht. Hatte leichte Schmerzen.

Beim „ersten Mal“ hatte es ihr auch etwas weh getan.

Es passierte auf dem Schulklo.

In der Schule wurden Mädchen und Jungen getrennt unterrichtet.

Das machte neugierig.

Sah man doch, dass das andere Geschlecht sich entwickelte.

Jule fand Interesse an einen Jungen aus der Parallelklasse. Sie trafen sich vor dem Toilettenbereich.

Er war vorausgegangen um zu sehen ob „die Luft rein war“.

Die Jungen bleiben im allgemeinen nicht so lange „im stillen Örtchen“.

Er zog sie in eine Kabine.

Sie mussten schnell machen in der kurzen Pause und leise sein.

Im Stehen.

Der Junge hatte ihr den Rock hochgeschoben, den Slip heruntergezogen, seine Hose geöffnet und steckte seinen Schwanz einfach zwischen ihre Beine.

Kaum eingedrungen spritzte er auch schon sein Sperma zwischen ihre Schamlippen.

Er machte es hart, ohne Gefühl für sie, einfach nur rein und dann fertig.

Sie blutete etwas, dann der Schreck, - wenn ich jetzt ein Kind bekomme?

Aber sie bekam keins. Sie hatte Glück. Sie wurde nicht schwanger.

Aber glücklich war sie auch nicht.

Jetzt wurde sie mutig, dachte, wenn es beim ersten Mal gut ging, warum sollte ich kein Glück haben beim nächsten Mal?

Es dauerte länger als beim ersten Mal. Holger schwitzte. Mühte sich.

Es dauerte und dauerte.

Es war wohl die Situation,- und die Cousins die draußen warteten.

Dann endlich, es kam ihm. Ihr natürlich nicht.

Sie empfand nichts, fast nichts, nur Schmerz und Ernüchterung.

Holger kletterte ´runter. Rief nach dem Nächsten. Der „Nächste“ wollte aber nicht.

Nur der „Übernächste“. Der Jüngste.

Sie ermutigten ihn es zu tun, versprachen sich davon sein Stillschweigen, weil er auch „durfte“.

Er krabbelte auf sie und stecke sein Glied einfach rein.

Es viel ihm leicht, weil Jule noch ganz feucht war von Holgers Sperma.

Erstaunlich das ein „Kind“ schon eine Erektion bekommt. Christian wollte das Mädchen küssen, war aber zu klein, kam nicht an ihren Mund heran.

Er bewegte sein kleines Glied einige Male rein und raus, so wie Holger ihm das erklärt hatte, ohne das etwas passiert wäre.

Das war sein erstes Erlebnis.

Das zweite Mal war für ihn bereits schöner.

Verwandtschaft kam zu Besuch.

Der Platz zum Übernachten war begrenzt.

Er wurde zum Schlafen zusammen mit seiner Cousine Heidrun in ein Bett gesteckt.

Kaum dem Kindesalter entwachsen war sie schon etwas erfahren.

Weiß der Himmel woher sie die Erfahrung hatte.

Sie schlug ihm vor etwas miteinander zu „spielen“.

Fasste unter die Bettdecke zwischen seine Beine.

Ergriff sein Glied, es wuchs. Wurde steif.

Sie nahm seine Hand, führte sie zu ihren kleinen Brüsten, half ihm ihre Brustwarzen zu streicheln. Diese wurden hart. Sie wurde feucht zwischen den Beinen. Sie drang mit einem Finger in sich ein. Streichelte sich. Nahm seine Hand und zeigte ihm wo es schön für sie ist. Das gefiel ihm.

Sie streichelte seinen Penis. Legte sich auf ihn und führte ihn. Sie ließ ihn eindringen.

Es machte Beiden Spaß. Obwohl keiner zum Höhepunkt kam, natürlich nicht.

Danach spielten sie täglich an sich herum, konnten es abends kaum erwarten, dass endlich Schlafenszeit war.

Bis die Verwandtschaft aus dem Osten wieder abreiste.

Christian war als sechsjähriger mit Bruder und Eltern aus dem Osten geflohen.

Damals in den Jahren nach dem Krieg war es noch möglich, ohne Mauer und Schießbefehl. Trotzdem verboten und gefährlich wenn es irgend jemand mitbekommen hätte.

Christian wusste von den Plänen seiner Eltern natürlich nichts.

Es wurde Alles bis ins kleinste Detail vorbereitet.

Zunächst wurden über einen längeren Zeitraum die Möbel unter Verwandten und Freunden aufgeteilt, da man diese nicht dem ungeliebten Staat überlassen wollte.

Zum Schluss dann Geschirr, Wäsche und persönliche Gegenstände wie Fotoalben und Urkunden. Diese wollte man holen, wenn sich die Situation gebessert haben würde.

Es dauerte 46 Jahre bis es sich änderte.

Die zurückgelassenen Dinge gab es da längst nicht mehr.

Christian erzählte man sie würden Verwandte in Potsdam besuchen die ihre Silberhochzeit feiern. Das war auch die offizielle Version falls sie kontrolliert würden, was nicht geschah.

Sie waren in Besitz von Fahrkarten nach Potsdam. Natürlich hin und zurück.

Die Bahnstrecke ging über den Ostberliner Bahnhof Friedrichstraße.

Ein Knotenpunkt für Fernzüge, S-Bahn und U-Bahn.

Es war die letzte Station im Osten.

Die nächsten zwei Stationen der Strecke gingen durch Westberlin, bis sie dann wieder durch Ostberlin führte.

Im Zug und auf dem Bahnhofsgelände beobachteten Uniformierte und Grenzkontrolleure in Zivil die Reisenden. Die Ostberliner hatten nur noch hier auf dem Bahnhofsgelände Befugnisse und im Zug.

Die übernächste Station sollte das Tor zur Freiheit sein. Es war äußerste Vorsicht geboten.

Hatte man doch davon gehört, dass auffällige Reisende wieder zurück in den Zug gezerrt wurden.

Innerhalb des Zuges war man wieder auf dem Hoheitsgebiet von Ostberlin.

Eine verwirrende Zeit.

Die Nerven waren angespannt.

Die Familie stieg beim zweiten Halt aus, der Zug setzte sich wieder in Bewegung und verließ das Bahnhofsgelände.

Erleichterung.

Christians Mutter schaute ihren Mann an und der nickte leicht mit dem Kopf.

Durch eine Unterführung gelangten sie endgültig auf die Straßen von Westberlin, dem freien Teil der Stadt.

Vor dem Eingang zum Bahnhof gab es einen Stand, dort wurden gebogene gelbe Früchte angeboten. Bananen!

In den späteren Jahren machten Witze die Runde: „Warum sind Bananen krumm?

Weil sie einen Bogen um die DDR machen.“

Christian hatte diese Früchte noch nie in seinem Leben gesehen.

Der erste Schritt war gemacht.

Dann wartete natürlich die nächste Hürde auf die Familie.

Der Landweg in die Bundesrepublik war für Ostdeutsche nicht möglich, da Westberlin sich wie eine Insel mitten in der Sowjet Zone befand.

Sie mussten sich bei der amerikanischen Militärverwaltung als Flüchtlinge melden.

Bei der Anmeldung wurden sie auf einer langen Liste eingetragen.

Es standen Befragungen der Eltern an. Noch war ein politischer Grund unerlässlich.

Der „vorgeschobene“ Grund für die Flucht, überzeugte die Prüfer nicht und sie wurden offiziell auch nicht als politische Flüchtlinge anerkannt, trotzdem aber als Flüchtlinge registriert.

Was die Nichtanerkennung bedeutet, erfuhren sie zwei, drei Jahre später.

Da wurde ihnen das „kostenfreie“ Wohnen von der Bundesrepublik in Rechnung gestellt.

Ein Widerspruch brachte kein positives Ergebnis.

Die geforderte Summe stotterte die Familie in Raten ab. Nach der Registrierung wurde ihnen im

Notaufnahmelager Marienfelde Schlafplätze zugewiesen. Ein Hochbett mit unten und oben jeweils zwei Betten in einem riesigen Schlafsaal.

Die Gemeinschaftswaschräume und Toiletten befanden sich auf der gleichen Etage im hinteren Bereich des Schlafsaals.

Verpflegt wurden sie durch das Lager. Das Essen war ausreichend, wenn auch nicht besonders gut. Bei den Essensausgaben entstanden immer lange Schlangen.

Hier war Geduld erforderlich.

Natürlich auch, wenn es um Informationen zur Ausreise ging.

Die Zeit des Wartens nutzte die Familie um Spaziergänge durch Berlin zu machen.

Das wenige Ostgeld war getauscht worden und es ermöglichte immerhin einen Besuch des Zoo´s.

Beeindruckt aber waren die Kinder viel mehr von den breiten, teils vierspurigen Straßen.

Das Überqueren erschien ihnen fast unmöglich durch den regen Verkehr.

Oftmals standen in Abständen am Straßenrand Pumpen mit denen man Trinkwasser nach oben befördern konnte. Ein großer Spaß für die beiden, die gebogenen, gusseisernen Schwengel zu betätigen. Nach einigem Quietschen sprudelte das Wasser aus den Hähnen.

An einer Straßenecke bot ein „fliegender Händler“, von einem kleinen Lkw herunter, laut schreiend Bananen an. „20 Bananen, nicht für 5 Mark, nicht für 2 Mark, - Nein! Für eine Mark.

Und obendrauf gibt es noch 5 Bananen extra“.

Die Tüten wurden ihm förmlich aus den Händen gerissen.

Christians Vater kämpfte sich durch die Menge und erstand ebenfalls eine prall gefüllte Tüte sehr reifer Früchte.

Die Kinder haben wohl nie mehr in ihrem Leben so viele Bananen in so kurzer Zeit verspeist.

Es vergingen etwas über zwei Wochen, bis ihnen mitgeteilt wurde, dass am nächsten Tag ihre Ausreise vorgesehen ist.

Sie packten ihr spärliches Hab und Gut zusammen.

Mit einem Bus wurde die Familie und weitere Personen zum Flughafen Tempelhof gebracht. Diesen Ablauf bekam Christian nicht so richtig mit und er hätte ihn wohl auch nicht verstanden.

Er wollte nur nach Haus in sein Bett, welches aber längst nicht mehr seins war.

Mit einer viermotorigen Maschine der US Air Force wurden sie nach Hannover geflogen.

In der Kabine der Militärmaschine war ein Druckausgleich so gut wie nicht vorhanden, sie flogen ja auch nur etwa 3.000 Meter hoch. Das war der vorgegebene Korridor für die Alliierten.

Christian bekam fürchterliche Ohrenschmerzen, die aber nach der Landung fast wieder weg waren. Es blieb nur ein taubes Gefühl.

Zur Begrüßung wurde den Kindern eine Orange gereicht.

Noch eine Frucht die Christian noch nie gesehen hatte und er wusste auch nicht was es ist.

Vom Flughafen ging es erneut mit einem Bus zum Bahnhof und mit dem Zug nach Baden-Württemberg.

Die Verteilung der Flüchtlinge erfolgte über einen „Schlüssel“ der unter den westlichen Bundesländern abgesprochen war.

Damals war man noch solidarisch.

Nordrhein-Westfalen und Bayern waren voll, nahmen keine Flüchtlinge mehr auf.

In den nächsten sechs Monaten wurde die Familie unterschiedlichsten Notaufnahmelagern zugeteilt.

Teilweise wohnten sie zu siebt, mit einer weiteren Familie, in einem kleinen Raum mit drei Stockbetten einem Tisch und zwei Stühlen.

Die sanitären Einrichtungen waren außerhalb in einem separaten Gebäude und ihr Zustand erschreckend.

Die Waschplätze befanden sich teils im Freien an gemeinsamen Trögen.

Hier konnte Christian erleben, was es heißt Flüchtling zu sein.

Es wurde auch in diesen Zeiten zu einem Schimpfwort.

Noch im Flüchtlingslager wohnend wurde Christian eingeschult.

In einigen Bundesländern begannen zu der Zeit die Schuljahre an Ostern und in anderen im August. Durch die Umstände der Flucht erfolgte die Einschulung ein halbes Jahr zu spät.

In der Kleinstadt gab es nicht sehr viele Schüler und dazu noch Lehrermangel, also hatte man die 1. und die 2. Klasse zusammengelegt in ein gemeinsames Klassenzimmer.

Der Lehrer hatte natürlich keine Zeit, speziell auf Christian einzugehen.

Nach Absprache mit seinen Eltern wurde er neben einen Jungen der 2. Klasse gesetzt, welcher mit ihm Lesen und Schreiben übte, was mehr oder weniger gut gelang.

Wenn Christian etwas falsch machte, zwickte der ältere Schüler ihn in den nackten Oberschenkel.. Er hatte schon damals begriffen trotzdem nicht zu klagen um nicht aufzufallen.

Nachdem der Vater einen festen Arbeitsplatz hatte, bezogen sie eine eigene Wohnung in einem kleinen Dorf in der Nähe.

Ein Arbeitskollege seines Vaters hatte diese noch schnell fertiggestellt, kurz vor Weihnachten.

Die Wohnung hatte eine Küche mit Ofen und ein Schlafzimmer in dem die ganze Familie schlief. Es war zwar ein Kinderzimmer vorgesehen mit einer Außenwand direkt an der Jauchengrube. Durch die Feuchtigkeit war diese Wand völlig verschimmelt und das Zimmer nicht bewohnbar.

Zum Kochen diente der Küchenherd. Das Wasser dazu, nahmen sie aus dem einzig verfügbaren Wasserhahn in der Küche, der natürlich auch zum Waschen benützt wurde.

Winter. Es war kalt. Natürlich!

Von dem Vermieter hatten sie etwas Kohle bekommen, welche sie äußerst sparsam verbrauchten.

Auch die Nachbarn waren sehr hilfsbereit und schenkten ihnen ebenfalls manchmal einen Beutel voller Kohle.

Weihnachten!

Noch fast ohne Möbel saß die Familie in der Küche zusammen. Es war der einzige beheizte Raum.

Es klopfte.

Ein Nachbar brachte einen kleinen Weihnachtsbaum und seine Frau etwas Christbaumschmuck, damit der Baum etwas festlich aussehen konnte.

Den beiden Jungen hatte sie selbstgebackene Kekse mitgebracht. Christian und sein Bruder Finn nahmen diese erfreut an.

Christians Eltern waren zu Tränen gerührt und ihr Vater drehte sich weg, damit niemand seine Tränen sah.

Es war damals so: „Ein Mann weint nicht!“

Die Familie hatte von dem Vermieter einen Handwagen geliehen bekommen. Eigentlich war es kein richtiger Wagen, sondern eine flache Ladefläche, ohne Begrenzung, mit 4 Stahlrädern und einer Deichsel. Christian, noch immer erst sieben Jahre alt, ging damit manchmal mit seinem Bruder und oft auch allein, in den nahegelegenen Wald um Holz zu suchen.

In dieser Zeit waren die Wälder wie gefegt, weil viele Leute Holz zum Heizen ihrer Wohnungen und Häuser holten.

In einen Beutel sammelte er Tannenzapfen, die getrocknet, ideal zum Anzünden des Feuers im Ofen waren.

Die Äste durfte nur maximal acht Zentimeter dick sein und am Boden liegen.

Christian benötigte immer einige Zeit bis er genügend aufgeladen hatte.

Die losen Äste befestigte er mit einem mitgebrachten Seil, damit er ja nichts von der wertvollen Ladung während des Rückwegs verlor.

Zufrieden kehrte er nach einiger Zeit mit dem vollbeladenen Handwagen zurück.

Damit konnte die Familie heizen und die spärlichen Kohlevorräte strecken.

Es wurde langsam Frühling und die Familie wuchs um eine kleine Tochter.

Trotz der widrigen Umstände schaffte Christian nach Beendigung des regulären Schuljahres die Versetzung in die 2. Klasse.

Bereits nach wenigen Monaten stand jedoch mit einem erneuten Wohnortwechsel, auch wieder ein Schulwechsel an. Der dritte in einem Jahr.

In dem kleinen schwäbischen Dorf fand Christians Vater einen guten Arbeitsplatz.

Die örtlichen Industriebetriebe suchten händeringend nach Arbeitskräften.

Um den Standort attraktiv zu machen, hatte die Gemeinde extra Häuser für Flüchtlinge gebaut.

Zwei Wohnblocks mit jeweils vier Wohnungen an einem Hang am Ortsrand gelegen.

Die Familie konnte ihr Glück kaum fassen.

Eine Neubauwohnung!

Sie waren die ersten Mieter.

Zu der Parterrewohnung gehörte sogar ein eigener Keller. Nicht, dass sie etwas gehabt hätten, was sie hineinstellen konnten.

Später aber wurden hier Kohlebriketts gestapelt und Kartoffeln aufbewahrt.

Zur Wohnung führten ein paar Stufen hoch zur Eingangstür. Vom Flur aus ging es in die Küche, gegenüber ins Schlafzimmer, weiter ins Wohnzimmer und auf der anderen Seite in ein Kinderzimmer.

Am Ende des Flurs gab es eine Toilette. Ohne Wasserspülung. Ein Plumsklo.

Es gab kein Bad.

Gewaschen wurde sich wieder in der Küche.

Nicht dass die Jungen besonderen Wert darauf gelegt hätten.

Samstag war Badetag.

In der Küche wurde eine Zinkwanne mit warmen Wasser gefüllt, die Kinder kletterten hinein und wurden von oben bis unten gewaschen.

Beide Jungen hatten nun „ihr“ Zimmer und jeder ein eigenes Bett.

Die kleine Schwester schlief bei den Eltern.

Ein Teil der wenigen Möbel waren auf Raten gekauft worden, die sie monatlich entrichteten.

Damals ein gängiges Modell bei Anschaffungen, da kaum eine Familie Rücklagen hatte.

Es ging ihnen gut.

Verhältnismäßig!

Christian fand in der Schule schnell Freunde unter den Einheimischen.

Überhaupt waren die Ortsansässigen sehr aufgeschlossen den Flüchtlingen gegenüber.

Die Familie kam sich angenommen vor.

Manchmal übernachtete er bei einem Freund, dessen Eltern eine kleine Landwirtschaft hatten.

Er half bei der Heuernte und ab und zu trieben sie auch die Kühe in den Stall.

Das war nichts für Christian. Den Gestank mochte er nicht, hielt aber durch.

Abends wurde er mit dem gemeinsamen Essen belohnt.

Er bekam einmal ein Käsedreieck nur für sich allein. Fassungslos schmierte er den Schmelzkäse auf sein Brot.

Zu Haus teilte die Familie sich immer eine Käseecke.

Nach einiger Zeit zog noch ein Cousin, Holger zu ihnen. Er war ebenfalls geflüchtet. Nun mussten sich Finn und Christian wieder ein Bett teilen.

Es gab kein Murren oder Aufbegehren, es wurde so hingenommen. Es waren halt andere Zeiten.

Holger fing eine Lehre an und bekam auch dafür etwas Geld.

Zur Unterstützung der Familie musste er davon einen Teil abgeben, was er auch tat.

Allerdings beklagte er sich bei seiner Mutter darüber, die im Osten geblieben war.

Es gab Streit. Klar!

Überhaupt brachte die Anwesenheit von Holger Unruhe in die Familie.

Er rauchte heimlich. Überredete Finn und Christian es auch einmal zu versuchen.

Christian fand es aufregend, aber nur weil es ja verboten war.

Holger kaufte sich einige Sachen, obwohl sein verbliebenes Geld dazu kaum ausreichte.

Dann hatte er eine Idee wie er an Zigaretten kommen konnte, ohne zu bezahlen.

In der Straße etwas unterhalb ihrer Wohnung gab es einen kleinen Laden.

Sie nannten ihn „Opa Linse“, weil der alte Mann, der den Laden betrieb, wohl so hieß.

Holger hatte bemerkt, wenn er eine Flasche Sinalko kaufte, musste „Opa Linse“ in eine hintere Kammer gehen.

So konnte er unbemerkt Zigaretten einstecken.

Nach einigen erfolgreichen Diebstählen wurde es ihm zu riskant.

Er überredete Finn und Christian mitzukommen.

Christian trug immer eine weite Schlabberhose, seine einzige, mit Gummizug um die Knöchel.

Sie verlangten wieder eine Sinalko und ließen dann die Zigarettenpäckchen in die weite Hose rutschen. Damit auch Finn und Christian etwas davon hatten, klauten sie auch noch Schokolade. Wenn „Opa Linse“ wieder aus dem Kämmerchen kam, alberten sie herum, damit ihr Diebstahl nicht auffiel.

Nach einiger Zeit musste das Fehlen der Artikel wohl doch bemerkt worden sein, denn nun bewahrte „Opa Linse“ Cola und Sinalko im Verkaufsraum auf.

Das war des Ende der Diebestouren.

Finn und Christian bekamen Gelegenheit bei einer kleinen Landwirtschaft mit angeschlossenem Gasthof „Zur Sonne“ mitten im Ort zu helfen.

Sie räumten Getränkekästen in den Lagerraum, sortierten leere Kästen aus und füllten die Kühlschränke für den Gastraum auf.

Machten Besorgungsgänge zum Bäcker, dessen Geschäft etwas die Straße hoch lag, und holten vorbestelltes Brot ab.

Sie durften sich eine Scheibe von dem duftenden frischen Brot abschneiden und mit echter Butter bestreichen. Zusätzlich wurde ihnen erlaubt, eine kleine Flasche Cola oder Sinalko zu trinken.

Das war ihr Lohn.

Manchmal bekamen sie auch eine große Portion Butter überreicht, die sie mit nach Hause nehmen durften.

Die Tätigkeit war ihren Eltern recht, waren sie doch so den ganzen Nachmittag nach der Schule versorgt und „aus den Füssen“. Ihre Mutter brauchte sich dann nur um ihren Haushalt und die kleine Schwester kümmern. Kartoffelernte.

Der Landwirt und Gasthof Betreiber fuhr mit seinem Traktor die Ackerfurchen entlang und beförderte mit einem angehängten Gerät die Kartoffeln nach oben.

Finn und Christian gingen dann, jeder einen Sack in den Händen haltend, die Furchen entlang und sammelten die Kartoffeln ein.

Die beschädigten und zerschnittenen Knollen wurden aussortiert.

Zum Abschluss des Erntetages wurde ihnen erlaubt diese Kartoffelteile einzusammeln und mit nach Hause zu nehmen.

Manchmal verbrachten sie den Nachmittag nach der Schule, bis in den Abend hinein auf den Feldern.

Die Freude ihrer Eltern über die mitgebrachten „Schätze“ ließen sie die Rückenschmerzen vergessen.

Nach drei Jahren einigermaßen geregelten Lebens wechselte der Vater erneut den Arbeitsplatz und die Familie zog in den Großraum von München aufs Land. Erneuter Schulwechsel.

Christian musste seine Freunde hinter sich lassen und fand in der neuen Umgebung schwer Anschluss. Die Bayern waren „Preissen“ gegenüber nicht sehr aufgeschlossen.

Sein Bruder Finn wechselte auf eine höhere Schule um den Abschluss der „Mittleren Reife“ zu erlangen.

Die Kontakte wurden erst etwas besser, als Christian in den örtlichen Fußballverein eingetreten war.

Das Interesse am Fußball bescherte ihm allerdings auch eine große menschliche Enttäuschung.

Manchester United mit dem damals wohl weltbesten Torhüter, Harry Gregg, weilte zu einem Freundschaftsspiel in München und spielte gegen eine Auswahl von Bayern und 1860 München.

Im Fußballverein hatte man rumerzählt, dass Kinder und Jugendliche zu einem günstigen Preis zuschauen dürfen. Christian war begeistert und wollte natürlich mit dabei sein.

Einige seiner Mitspieler, sein Cousin Holger, der ja noch immer bei ihnen wohnte und sein Bruder Finn trafen sich, um mit dem Bus zum Stadion zu fahren.

Sein Bruder erklärte ihm, dass er nicht mitkönne, da er erst zwölf Jahre alt sei und nicht ins Stadion reingelassen würde.

Tief enttäuscht ließen sie ihn zurück.

Seine Eltern waren, warum auch immer, nicht zu Hause, also konnte er von denen keine Hilfe erwarten.

Dann hatte Christian einen Einfall. „Wenn ich zur übernächsten Haltestelle renne und in den Bus einsteige, dann müssen sie mich in jedem Fall mitnehmen.“

Er zog schnell noch eine Jacke über und rannte zu der Haltestelle.

Pech für ihn, dass die Gruppe mit seinem Bruder ebenfalls zu dieser Haltestelle gegangen war.

Wütend erklärte sein Bruder ihm, dass sie ihn auf keinen Fall mitnehmen würden.

Als der Bus kam stiegen alle Anderen ein.

Christian blieb zurück und setzte sich heulend an den Straßenrand auf einen Randstein.

Enttäuscht schlurfte er zurück nach Haus.

Am nächsten Tag erfuhr er beim Fussballtraining, dass ganz viele Kinder im Stadion waren, auch jüngere als er und sogar freien Eintritt hatten.

Der Andrang war so groß, dass die Kinder sich in den Innenraum, unmittelbar an den Spielfeldrand setzen durften.

Er hat es seinem Bruder nie verziehen.

Die Familie fühle sich in dem kleinen Vorort von München nicht so richtig wohl und nach gut zwei Jahren wurde erneut umgezogen in eine dreißig Kilometer entfernte Kleinstadt.

Schon wieder eine andere Schule. Schon wieder neue Mitschüler.

Gleich am ersten Tag kam ein Junge im Klassenraum auf ihn zu und sagte: „Hallo, ich bin der Peter.“ Christian war erfreut.

Peter wurde für viele Jahre sein bester Freund bis sie sich nach fast 40 Jahren aus den Augen verloren. Mit ihm bildeten sie dann etwas später die „Vierer Clique“ und verbrachten viel Freizeit miteinander. Dazu gehörten auch Ben und Bernd, der viel zu früh verstarb.

Ben war Halbwaise. Er erzähle: „Mein Vater ist im Krieg gefallen, daher lebe ich allein mit meiner Mutter.“ Die Jungen nahmen es so hin.

Viel später überlegte Christian: „Wie kann es sein, dass sein Vater im Krieg gefallen ist? Bei seiner Geburt war der Krieg schon 1 ½ Jahre vorbei.“ Es wurde allerdings nie darüber gesprochen, aus Rücksicht. Sie wollten niemanden aus ihrer Clique verletzen.

Christian gehörte zu den besseren Schülern in der Klasse, so wurde er von den Lehrkräften und den meisten Mitschülern anerkannt.

Nur Einer stänkerte ständig und machte sich über ihn lustig. Über seine abgetragene Kleidung und dass er immer Pausenbrot von seiner Mutter mitbekam.

Die Anderen kauften sich oft Brezeln oder Kuchenstücke. Das konnte sich Christian natürlich nicht leisten.

Einmal auf dem Flur, kurz vor Beginn einer neuen Stunde, verspotte der besagte Schüler Christian wieder. Zog an seiner Hose: „Seht mal, das ist eine Mädchenhose.“ „Stimmt gar nicht“, erwiderte Christian, „hör auf an meiner Hose rumzuziehen.“

Der Andere, über einen Kopf größer, lachte nur und zog noch stärker daran und schubste Christian an die Wand. Mit einem mächtigen Schwinger holte Christian aus und traf ihn mit der Faust direkt auf die Nase. Diese blutete sofort stark und Christian erschreckte sich etwas.

Umherstehende Mitschüler unterstützten Christian und wiesen den Anderen zurecht: „Das geschieht dir ganz recht und ist dir hoffentlich für die Zukunft eine Lehre.“

Nach diesem Vorfall gab es nie mehr Probleme und Christian fühlte sich wohl in der Klasse.

Er machte nach dem Abschluss der Schule eine erfolgreiche Ausbildung im Maschinenbau und war weiterhin mit seiner „Clique“ zusammen.

In dem 4-stöckigen Block in dem sie mit weiteren Parteien zusammen wohnten, war auch eine junge Familie eingezogen. Sie hatten kurz vorher Zwillinge bekommen. Christians Mutter tat die junge Frau leid, weil sie hinten und vorne mit Haushalt und Kleinkinder überfordert schien, da ihr Mann sich die meiste Zeit im Ausland bei irgendwelchen Bauprojekten befand.

Ein ordentlicher Haushalt war für Christians Mutter der ganze Stolz ihres Lebens.

Sie bat Christian der jungen Mutter zu helfen, in dem er ein - zwei Mal die Woche, mit den Zwillingen im Kinderwagen spazieren gehen sollte.

Christian mit seinen 14 Jahren hatte dazu zwar keine Lust, wollte lieber mit seinen Kumpels zusammen sein, willigte aber knurrend ein.

Es waren halt andere Zeiten. Da erfüllte man noch die Wünsche der Eltern.

Zum Einen machte es Christian nicht so sehr viel aus nach der Schule mit den Zwillingen spazieren zu gehen und zum Anderen gefiel ihm die junge Frau.

Die beginnende Sexualität löste Träumereien bei ihm aus.

Er überlegte wie er die Träume umsetzen könne.

Eines Nachmittags, nach dem er mit den Zwillingen zurückgekehrt war, bot sie ihm etwas zu trinken an. Sonst hatte er immer abgelehnt, heute willigte er ein und betrat hinter ihr die Wohnung. Den Kinderwagen hatten sie in den Wohnungsflur gestellt. Die Babys schliefen noch immer tief und fest.

Sie ging in der Küche zum Kühlschrank: „Möchtest du eine Limonade?“

„Ja, gerne.“ Christian war es egal. Er sah nur eine Gelegenheit ihr näher zu kommen.

Sie stand vor dem Kühlschrank mit dem Rücken zu ihm. Er trat von hinten an sie heran und wollte mit beiden Händen ihre Brüste umfassen.

Irgendwie schien sie etwas geahnt zu haben. Gar nicht überrascht wehrte sie seine Hände ab. „Nein, das lassen wir lieber!“ Christian war jetzt ganz verlegen und hatte einen roten Kopf.

Sie reichte ihm das Glas Limonade und überging den Vorfall völlig.

„Hast du am nächsten Donnerstag wieder Zeit die Kinder auszufahren? Das wäre schön.“

Erleichtert willigte Christian ein, froh das sie nicht sauer auf ihn war und sich auch nicht an seine Eltern wandte.

Seine Träume blieben allerdings.

Nachts im Bett stellte er sich vor, dass sie neben ihm liege und sie sich innigst küssten.

Mit den Bilder in seinem Kopf spielte er an sich herum und er hatte die ersten Samenergüsse. Befriedigt schlief er ein.

Eines Tages sah er, wie sie auf den Trockenboden im Haus ging, um ihre Wäsche aufzuhängen.

Er wartete einige Zeit und ging ebenfalls auf den Trockenboden, nachdem sie wieder in ihre Wohnung gegangen war.

Leise schlich er die Treppenstufen nach oben.

Auf der Wäscheleine hingen BHs und Slips von ihr. Er nahm den frischen Duft in sich auf und küsste die Innenseiten der BH-Schalen. Nahm einen Slip von der Leine und rieb seine Eichel mit den Lusttropfen daran.

Auf diese Weise war er ihren Intimbereichen ganz nah, ohne dass sie es wusste.

Christian und Finn hatten Schule und Ausbildung abgeschlossen.

Ihre Schwester war in der Zwischenzeit eingeschult worden und nach fünf zufriedenen und erlebnisreichen Jahren wurde erneut umgezogen.

In eine Kurstadt in Hessen.

Sein Vater hatte verschiedene Fortbildungslehrgänge gemacht, sich abermals durch Abendschule und Seminare weitergebildet. Er bekam dadurch einen verantwortungsvollen Arbeitsplatz und schaffte den Sprung vom Arbeiter zum Angestellten.

Dies bedeutete einen besseren sozialen Status und höheres Entgelt.

Trotz des verbesserten Arbeitsplatzes des Vaters und entsprechend höherem Einkommen, sollten noch einige Jahre vergehen, bis man auf den Weg des „Wirtschaftswunders“ einbiegen konnte.

Finn und Christian hatten ebenfalls feste Anstellungen und verdienten jetzt für ihr Alter gutes Geld.

Die ganze Familie wohnte in einer recht kleinen Werkswohnung, was sie nicht weiter störte.

Die beiden Jungen hatten ein gemeinsames Zimmer. Ihre Schwester nicht.

Sie musste zum Einschlafen in die Ehebetten der Eltern und wurde später dann ins Wohnzimmer auf die Couch getragen.

Die Familie war es ja gewohnt mit wenig auszukommen. Die Ansprüche waren noch immer bescheiden.

Da später alle drei Männer der Familie einen Führerschein besaßen, kauften sie gemeinsam ein Auto. Die Nutzung wurde unter ihnen nach einem Plan aufgeteilt.

Oftmals erbat Christian auch die Nutzungszeit seines Vaters, da dieser das Auto selten bis gar nicht fuhr. Meistens, an den Wochenenden, fuhr Christian durch das nahegelegene Mittelgebirge. Genoss das Auto fahren und hörte die aktuelle Schlagerparade im Autoradio.

Die vermehrte Nutzung führte zu Zerwürfnissen mit seinem Bruder, der nicht einsah, dass Christian das Fahrzeug am meisten benutzte.

Finn hatte seit einiger Zeit eine feste Freundin, die ihn sicher darin bestärkte auf jeden Fall auf seinen Nutzungsanteil zu bestehen.

Überhaupt entwickelten die Brüder sich nun auseinander.

Jahrelang hatten sie vieles gemeinsam unternommen, auch mit ihrer Schwester, diese Zeit war nun vorüber.

In der unmittelbaren Nachbarschaft wohnte ein Mädchen, welches Finn anstrahlte wann immer sie sich begegneten. Sie hatte wellige blonde Haare, eine gute Figur und trug meistens eng anliegende Pullis, die ihre Brüste betonten.

Christian war es ja gewohnt, dass er immer übersehen wurde, wenn er mit seinem Bruder unterwegs war.

Das Lächeln des Mädchens und ihre vollen Lippen reizten ihn.

Wie sehr er sich auch anstrengte, sie reagierte nicht auf ihn.

Finn wurde zum Wehrdienst eingezogen, aber auch das brachte Christian keine Vorteile bei ihr ein.

Christian vermutete, dass sie sowieso etwas älter sei als er, somit die Chancen für ihn gleich null waren.

Etwas später wurde auch er zum Wehrdienst eingezogen.

Christian dachte sich: „18 Monate muss ich sowieso, also werde ich mich für zwei Jahre verpflichten und bekomme dann wenigstens ein Gehalt.“

Da er noch unter 21 Jahren war (die damalige Volljährigkeit) benötigte er die Unterschrift seines Vaters. Diese wurde ihm verweigert mit der Begründung: „Geh da erst einmal hin und schaue es dir an. Wenn du dann noch immer willst unterschreibe ich.“

Christian wusste bereits am 2. Tag der Grundausbildung:

„Nee, das ist nix für mich“ und gab seinem Vater recht. Nach Beendigung der Wehrzeit kehrte er zurück und begegnete gleich in den ersten Tagen dem Mädchen aus der Nachbarschaft.

Offensichtlich hatte er sich verändert, denn nun strahlte sie ihn an. Er lächelte etwas unsicher, aber erfreut zurück. Einige Tage später traf er sie beim Einkaufen und sprach sie an.

Sie verabredeten sich zum Spazierengehen und machten sich miteinander bekannt.

Mit Uschi, wie sie sich vorgestellt hatte, machte er Tage später einem Ausflug mit dem Auto. Christian fuhr auf der Rückfahrt auf einen Parkplatz in einem Waldstück.

Sie lachte: „Darauf falle ich nicht herein, das hättest du dir sparen können.“

Enttäuscht fuhr Christian weiter und brachte sie später nach Hause.

An einem darauffolgenden Sommerwochenende fragte Uschi ihn, ob er mit ihr ins Freibad gehen würde. Voller Vorfreude sagte er zu.

Angekommen legte sie sich neben ihn auf ihre Decke.

Sie trug einen aufregenden Bikini der Christian fast den Atem raubte.

Stolz schaute er sich um, ob auch andere Badegäste bemerkten, was für ein tolles Mädchen ihn begleitete. „Komm lass uns ins Wasser gehen“, schlug Uschi vor und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Christian starrte auf ihre vollen Brüste und bekam keinen Ton heraus.

Er konnte nicht gleich aufstehen, weil er eine Erektion bekommen hatte.

Uschi hatte es bemerkt und rannte lachend zum Schwimmbecken.

Etwas verlegen, die Hände vor sich haltend, folgte er ihr.

Es blieb bei diesem einen Kuss, egal was er versuchte.

Uschi lachte dann immer. Er kam sich langsam etwas dumm vor.

Eines Abend bat sie ihn ihr zu helfen.

Sie sollte Autoreifen, die ihre Familie nicht mehr benötigte, zu Freunden bringen.

Da war Christian natürlich nützlich, er hatte ja ein Auto.

Sie gaben die Reifen ab.

Uschi sagte: „Komm lass uns noch etwas im Stadtwald spazieren gehen.“ Christian freute sich, weil er ja gerne mit ihr zusammen war.

Er parkte das Auto auf einem Parkplatz in dem Waldstück.

Uschi nahm seine Hand als sie ausgestiegen waren und hängte sich bei ihm ein.

Sie gingen eine Weile, Uschi legte ihren Kopf an seine Schulter und gab ihm einen Kuss.

Zunächst vorsichtig, dann spielte sie mit ihrer Zunge an seinen Lippen und schob sie dann spielerisch in seinen Mund.

Christian war erregt, was Uschi bemerkte, weil sie wie zufällig ihre Hand über seinen Schritt gleiten ließ.

„Komm wir gehen zurück zum Auto“, schlug sie vor. „Es wird gleich dunkel, da fühle ich mich im Wald nicht mehr so richtig wohl.“

Am Auto angekommen zog sie ihn auf den Rücksitz. „Hier haben wir mehr Platz.“

Christian verriegelte die Autotüren, hatte er doch mitbekommen, dass manchmal Spanner in der Nähe des Waldparkplatzes lauerten.

Er wusste zwar nicht was Uschi vorhatte, hoffte aber auf heiße Küsse.

Er wurde nicht enttäuscht.

Sofort küsste sie ihn intensiv. Spielte mit seiner Zunge, strich mit ihrer Hand über die Wölbung in seiner Hose.

Christian wurde es richtig schwindelig.

Er verstand nicht was den Sinneswandel bei Uschi ausgelöst hatte.

Schob ihren Pulli hoch und umfasste ihre Brüste. Wollte den BH öffnen aber sie schüttelte den Kopf.

Öffnete aber ihrerseits seine Hose und streichelte seine Erektion.

Christian schob nun ihren Rock nach oben und fasste zwischen ihre Beine um sie zu streicheln.

Sie hob ihre Hüften etwas an und Christian zog ihr den Slip aus.

Sie legte sich auf dem Sitz zurück und zog ihn auf sich. Etwas unbeholfen, er hatte seine Hose und Hemd noch an, legte er sich zwischen ihre Beine.

Sie rutsche etwas höher damit sie mehr Platz bekamen. Christian drang in sie ein. Er bemerkte, dass nicht nur er, sondern auch sie ganz feucht war.

Er dachte: „Nicht gleich, nicht so schnell. Du musst dich beherrschen, denk an etwas anderes, denk an Fußball.“

Dadurch gelang es ihm den Höhepunkt hinaus zu zögern, obwohl er hoch erregt war.

Dann doch.

Plötzlich schoss der Samen in ihm hoch. Er wollte seinen Penis herausziehen. „Oh je, dann mache ich Flecken auf den Sitz. Es wird schon nicht gleich etwas passieren, außerdem hat Uschi auch nicht gesagt, das er vorsichtig sein sollte.“

Er blieb in ihr und sein Sperma ergoss sich in sie.

Etwas verlegen zog er sich an und brachte Uschi wieder nach Hause.

Danach wehrte sie sämtliche seiner Versuche sich mit ihr zu treffen ab.

Christian verstand Uschi nicht. Hatte auch ihr Verhalten an dem Abend nicht verstanden.

Freute sich nur, das sie mit ihm Sex gehabt hatte.

Nach der Rückkehr vom Wehrdienst fühlte er sich an seinem alten Arbeitsplatz nicht mehr wohl.

Er war in eine andere Abteilung versetzt worden.

Die Arbeit war zwar interessant aber mit den neuen Kollegen wurde er nicht so richtig warm.

Vielleicht störte ihn auch, das es in dem Büro nur männliche Kollegen gab.

Vorher hatte er auch mit Frauen zusammen gearbeitet.

Unzufrieden beantragte er auf Anraten seines Freundes Ben, der bereits vor einem Jahr Deutschland verlassen hatte, die Einwanderung nach Südafrika.

Nachdem er eine Unzahl Formulare ausgefüllt und eingereicht hatte, kam nach einiger Zeit die Zusage.

Die Unterlagen mussten von ihm unterschrieben und wieder zurückgesandt werden.

Er verlor keine Zeit, machte den Brief fertig und brachte ihn zur Post.

Ließ den Brief frankieren, wusste ja nicht wie hoch das Porto sein würde, trat danach vor das Postgebäude und lief Uschi in die Arme.

Er hatte sie seit längerem nicht gesehen.

„Ich bin schwanger.“ Christian dachte er wäre von einer Keule getroffen worden.

Es war ihm plötzlich schwindlig.

„Wieso?“, stammelte er hilflos. „Bist du sicher?“

Die typische dämliche männliche Frage. Natürlich war sie sicher.

„Und was willst du jetzt machen?“

Er fragte zwar, wäre aber am liebsten weg gerannt.

Wollte ihr erzählen: „Gerade habe ich den Brief zur Auswanderung eingeworfen“, schwieg aber.

„Ich weiß es noch nicht, überlege noch.“

Christian hoffte sie würde eine Abtreibung vornehmen, dann wäre er raus. Raus aus den Konsequenzen und der Verantwortung.

Sie tat es nicht!

Christian blickte aus dem Fenster.

Die Boeing 707 der Lufthansa flog etwa 10.000 m hoch.

Es war Nacht. Er konnte kaum etwas erkennen.

Nur vereinzelt blitzten Lichter auf durch die fast geschlossene Wolkendecke.

Christians erster Flug als Erwachsener.

Alles um ihn herum fand er aufregend, wollte es sich aber nicht anmerken lassen.

Er schaute den Stewardessen interessiert zu wie sie in ihren gepflegten Uniformen Speisen und Getränke austeilten. Fast ehrfürchtig nahm er das Tablett entgegen und bedankte sich lächelnd.

Er wollte nicht einschlafen und den Moment verpassen, wenn der Äquator überflogen würde.

„Das ist sicher ein besonderes Erlebnis“, dachte er und wartete auf die Durchsage des Flugkapitäns.

Es gab keine Durchsage.

Es war ja nichts Bemerkenswertes für die Crew und wohl auch nicht für die anderen Fluggäste.

Bei der Zwischenlandung in Accra, Ghana, spürte er die heiße afrikanische Luft die durch die geöffnete Kabinentür ins Innere der Boeing drang. Der Stopp war notwendig weil die Flugzeuge noch nicht die ausreichende Kapazitäten an Treibstoff tanken konnten für einen Non-Stopp Flug.

Er fühlte sich unwohl. Nicht wegen des Fliegens, nein in seinem dunkelblauen Anzug mit roter Weste, weißem Hemd und roter Krawatte. Es war ihm warm.

„Man musste ja ordentlich gekleidet sein wenn man in ein anderes Land reist“, dachte er.

Falsch.

Als er am nächsten Morgen auf dem Johannesburger Flughafen Jan Smuts gelandet war, stieg er die Gangway hinab auf das Flugfeld. Er bestaunte die Boeing und machte ein paar Fotos. Schlenderte zum Terminal zur Einreiseabfertigung. Er musste ein Formular ausfüllen welches in Englisch und Afrikaans abgefasst war. Christian drehte das Formular immer wieder um, da für ihn das Afrikaans leichter zu lesen war. Für das etwas lückenhaft ausgefüllte Formular interessierte sich niemand wirklich. Es wurde abgestempelt und in eine Kiste gelegt. Sein Reisepass wurde mit einem Einreisestempel versehen und es wurde ihm der Weg zum Gepäckband gezeigt. Mit seinem Koffer passierte er ohne Kontrolle den Zollbereich.

Draußen erwartete ihn sein Freund Ben und dessen Freundin Tanja.

Ben war ja der Auslöser, der Christian ermutigt hatte, nach Südafrika auszuwandern.

Er hatte damals Ben geschrieben und ihm seine Unzufriedenheit mitgeteilt. Dieser meinte: “Komm doch einfach hier her. Es ist super hier.“

Christian erkundigte sich und es war recht simpel. Der Flug wurde von der Einwanderungsbehörde übernommen und Unterkunft und Verpflegung waren garantiert und kostenfrei bis er einen Arbeitsplatz finden würde. Was in seinem Beruf im Maschinenbau einfach war, auch ohne Englischkenntnisse.

„Mann, wie siehst du denn aus? Den Anzug kannst du gleich wegwerfen, so etwas brauchst du hier nicht“, meinte Ben.

Es stimmte fast, nur fast. Denn manchmal brauchte man doch einen Anzug.

In diesen Tagen war man in Südafrika doch sehr auf Etikette bedacht.

Hatte zwar Rassentrennung, verstieß gegen jedes Menschenrecht, aber der weiße Herrenrasse waren Umgangsformen wichtig. In Hotelrestaurants galt generell Krawattenzwang.

Beim Besuch eines Kinos war ein Anzug angesagt und die Frauen erschienen in Cocktailkleidern. Es gab immer eine längere Pause vor dem Hauptfilm, wie im Theater.

Man stand im Foyer und plauderte.

Nahm einen Drink zu sich und wartete auf das Klingelzeichen für den Hauptfilm.

Sie gingen zum Parkplatz und stiegen ins Auto ein.

“Du kannst dich hier zu uns nach vorne setzen“, meinte Ben.

Das Auto war ein alter Chevrolet mit einer Sitzbank vorne, wo auch drei Personen Platz hatten. Für ihn ungewohnt.

In Deutschland darf man nicht zu dritt vorne sitzen. Behindert den Fahrer beim Fahren und beim Schalten.

Bens Auto hatte Lenkradschaltung, also genügend Platz für drei auf den Vordersitzen.

Zumindest für drei junge Leute. Sie waren jung, gerade zweiundzwanzig Jahre alt.

Das Mädchen Tanja war siebzehn. Sie war hübsch. Hatte schulterlange strohblonde Haare. Strahlend weiße Zähne und ein gewinnendes Lächeln.

Tanja war in Holland geboren worden, lebte aber seit dem sie zwei Jahre alt war, mit ihren Eltern in Johannesburg.

Ben legte während der Fahrt seine Hand auf ihre nackten Schenkel. Es war warm, sehr warm. Christian schwitzte. Wegen seines Anzugs, der Wärme und wegen der Nähe zu dem Mädchen.

Der Anblick ihrer Beine. Sie trug einen kurzen Rock. Sehr kurz, der beim Sitzen auch noch höher gerutscht war. Hätte er sich etwas nach vorne gebeugt, er hätte das Dreieck des Slips zwischen ihren gebräunten Beinen sehen können.

„Halt! Welche Gedanken.“ Es ist die Freundin deines Freundes, also tabu.

Er schaute aus dem Fenster. Die Scheiben waren herunter gekurbelt, der Fahrtwind brachte aber keine Abkühlung. Aber Ablenkung.

Linksverkehr. Ungewohnt.

Die anderen Autos kamen auf der „falschen“ Seite entgegen.

Papier, Plastiktüten, Zigarettenschachteln lagen zu hauf neben der Fahrbahn.

„Oh Gott“, dachte er, „wo bist du denn hier hin geraten?“

Nichts von „deutscher Ordnung“ zu sehen.

Später erkannte er, dass es ein Segen ist, teilweise auf diese Ordnung verzichten zu können.

Die Erde neben der Straße war verbrannt. Er dachte es zumindest.

Es war Oktober.

Frühling auf der südlichen Halbkugel.

Vier bis fünf Monate ohne Niederschläge, daher diese Trockenheit.

Sein Freund schaute zu ihm herüber, schmunzelte. Er konnte sich noch genau an seine Eindrücke erinnern, als er selbst vor einem Jahr ins Land kommen war.

Er schmunzelte auch, weil er wusste dass Tanjas nackten Beine, die während der Fahrt aneinander rieben, aufregend waren. Ben genoss es seinen „Besitz“ vorzuführen.

Ben bewohnte ein „Flat“, der südafrikanische Ausdruck für Mietwohnung. Das heißt, sie war doch etwas anders als die Wohnungen die Christian kannte. Badezimmer, Küche, kombiniertes Wohn-Schlafzimmer.

„Du kannst erst einmal bei mir wohnen.“

„Brauchst dich auch nicht mehr bei den Einwanderungsbehörden melden, ist denen „Wurst“ was du jetzt machst. Hier tut jeder was er will.“

„Leg dich erst einmal schlafen, ich bringe Tanja nach Hause.“

Später war Ben wieder da. Am Abend arbeitete Ben in einer Druckerei. Nachtschicht.

Das war besser bezahlt und außerdem konnte er so den Tag mit seiner Freundin verbringen, die noch zur Schule ging.

„Im Bett“, lachte er, „ist sie einfach toll. Unersättlich. Wenn ich nicht mehr kann, bringt sie mich schnell wieder auf Touren.“

Christian war etwas verlegen, wegen der Offenheit seines Freundes.

Aber es traf wohl zu, sie schien wirklich ein tolles Mädchen zu sein.

„Wenn du schläfst, lass dich nicht durch das Girl stören das hier saubermacht, der Service ist im Mietpreis eingeschlossen.“

„Girl?“, dachte er. Wusste ja nicht, dass in Südafrika alle schwarzen Bediensteten entweder Girl, die weiblichen, oder die männlichen, Boy, genannt wurden.

Das Girl entpuppte sich als ältere schwarze Frau. Enttäuschung.

Sie störte ihn nicht weiter, die Schwarzen hatten so eine Art, die Weißen einfach nicht zu sehen und nicht gesehen zu werden.

Ja Baas (Boss)! Nein Baas!

Das war ihre Philosophie, und damit waren sie jahrzehntelang gut gefahren.

„Morgen fahren wir übers Wochenende in ein Pleasure Resort“, sagte sein Freund, „wir nehmen noch Tanjas Schwester mit und Armin einen Freund von mir.“

Will heißen, sie fuhren an einen großen Stausee mit Campingplatz und einem großen Swimmingpool. Sie tobten ausgelassen im Pool herum. Tanja war eine hervorragende Schwimmerin. Er hatte noch nie ein Mädchen gesehen, welches mit so eleganten, schnellen Schwimmzügen das Becken durchqueren konnte.

Die Tage waren toll, mitten in der Wildnis.

Drei Männer und zwei Frauen, er hatte natürlich keine Frau, war ja erst zwei Tage im Lande. Störte ihn nicht.

Er saß abends noch lange am Lagerfeuer während die Anderen bereits in ihren Zelten lagen und er rauchte mehrere Zigaretten, obwohl er gar nicht rauchte.

Ersatzbefriedigung!

Die Zigaretten gehörten Armin dem Freund von Ben. Diese lagen auf einem kleinen Campingtisch. Also probierte er es einfach mal aus. Scheußlich.

Er hat danach nie wieder eine Zigarette angefasst.

Spät krabbelte er in sein Zelt.

Nach ein paar Tagen, an Ostern, beschlossen die Freunde mit ihm ans etwa 600 km entfernte Meer zu fahren. Nach Durban, der drittgrößten Stadt in Südafrika.

Kurz vor Durban viel die Straße steil ab, wie von einer Klippe stürzte sie sich in Richtung des Indischen Ozeans.

Strahlend blauer Himmel erwartete sie und das Meer leuchtete türkisblau.

Auch von weitem konnte er die weißen Schaumkronen der Brandung erkennen.

Christian hatte noch nie ein Meer gesehen. Er war fasziniert.

Am Strand angekommen, suchten sie sich zuerst ein Platz für ihre Zelte und parkten Bens Auto daneben. Tanja und ihre Schwester räumten die mitgebrachten Sachen in die Zelte und stellten den Campingtisch und die Hocker auf. Ben und Armin zogen sich in aller Eile ihre Badeshorts an, stürmten zum Wasser und warfen sich in die hohen Wellen. Christian rannte hinterher und wurde sofort von der Brandung hochgehoben und herumgewirbelt.

Mit verzweifelten Kraulschlägen versuchte er sich zu retten. Er dachte er kämpfe um sein Leben.

Immer noch wild um sich schlagend bemerkte er, dass er bereits im flachen Wasser lag.

Neben ihm standen zwei Beinpaare.

Ben konnte sich vor Lachen nicht mehr einkriegen.

Armin entschuldigte sich, dass sie nicht dran gedacht hätten, ihm zu sagen wie man sich richtig in der heftigen Brandung verhält.

Armin erklärte ihm: „Du muss die Wellen genau beobachten. Wenn dann die bis zu vier Meter hohen Wellen auf dich zukommen, drunter durch tauchen, oder aber abspringen, so das du fast bis zur Hüfte über dem Wellenkamm bist.“

Christian beherzigte die Tipps und bereits nach wenigen Versuchen hatte er großen Spaß in dem warmen Wasser.

Gegen Nachmittag sagte Ben: „Komm wir holen uns jetzt das Abendessen, nimm du mal den Eimer.“ Sie gingen am Strand entlang bis zu einer Felsengruppe, die vom Meer umspült wurde.

Ben sagte: „Die schwarzen Dinger da, das sind Muscheln. Sie kleben an den Steinen. Wir brechen sie ab und legen sie in den Eimer.

Aber Vorsicht, sie sind teilweise scharfkantig.“

Mit vollem Eimer gingen sie zurück.

In einem großen Topf kochten sie am Abend die Muscheln in Meerwasser.

Durch das Kochen hatten sich die Muscheln geöffnet und Ben zeigte ihm, wie man eine geöffnete leere Schale als Zange benutzen konnte, um das Muschelfleisch aus den anderen herauszupicken.

Dazu gab es Weißbrot und Rotwein.

Nach den Wochenenden dachte er über seine Situation nach.

„Ich kann Ben nicht zu lange zur Last fallen“, wusste Christian.

„Ich muss unbedingt einen Job finden.“

Leichter gedacht, als getan. Er sprach ja kein Wort englisch.

Er hatte Glück und konnte bei einer deutschen Firma anfangen.

Verdiente doppelt so viel wie in Deutschland.

Für Südafrika zu wenig, dennoch war er zufrieden. Sehr zufrieden.

Er suchte und fand für sich eine eigene Wohnung.

Jetzt fehlte ihm eigentlich nur eine Freundin.

Er sollte eine vermittelt bekommen, durch seine Freunde.

„Blind Date“.

Wenige Tage später gingen sie im Johannesburger Vergnügungsviertel Hillbrow in eine Bar mit live Musik Seine Freunde hatten ein blondes Mädchen mitgebracht. Sie war etwas größer als er.

Schlank, mit einer guten Figur und tollen Beinen die durch den kurzen Rock richtig zur Geltung kamen.

Christian war bereits aufgefallen, dass die Frauen und Mädchen in Johannesburg meistens gut gebaut waren und aufregende Beine hatten. Hier trug man die kürzesten Röcke die er jemals gesehen hatte.

Bei dem Treffen kam er sich irgendwie blöd vor. Er konnte kein Englisch, sie kein Deutsch.

Sie saßen nur nebeneinander, lächelten.

Das Mädchen musste anschließend noch heimgefahren werden.

Christian wollte aus Höflichkeit mitfahren. Sie rutschten auf den Rücksitz und er legte den Arm um ihre Hüfte. Küsste sie, schob seine Hand unter ihre Bluse, sie hatte wunderbare Brüste.

Warme Brüste. Nicht zu groß, eigentlich genau richtig. Er konnte es ihr nur nicht sagen.

Es kam zu keinen weiteren Treffen.

„So geht das nicht“, dachte Christian. „Ich suche allein.“

Er fand eine Frau.

Sie war farbig, eine Mischlingsfrau, eine „Colored“.

Eine Mischung zwischen Inder und Europäer. Etwas was eigentlich gar nicht existieren durfte. Aber es gab sie. Insgesamt etwa eine Million Mischlinge.

Die größte Anzahl davon lebte in der Kapprovinz. Dort hatten sich in den vorherigen Jahrhunderten die ersten niederländischen Siedler niedergelassen. Die Farmer hatten oftmals ihre Frauen mitgebracht und diese waren häufig schwanger da es zur Tradition gehörte kinderreiche Familien zu haben.

Es erschien den Farmern als willkommene Abwechslung sich mit den schwarzen Sklavinnen einzulassen. Entsprang aus den Zusammenkünften ungewollter Nachwuchs, so nahmen die weißen Ehefrauen es kommentarlos zur Kenntnis oder aber die schwarzen Frauen wurden weggeschickt und ihrem Schicksal überlassen.

Ebenso verhielt es sich im Großraum von Durban..

Die dort lebenden Zulu schienen für die Feldarbeit auf den Farmen nicht geeignet.

Die Männer sahen sich als Jäger und Krieger.

Um die notwendigen Arbeitskräfte zu bekommen wurden Inder und Malaien aus anderen Kolonien angesiedelt die sich allerdings selten mit den Weißen abgaben. Trotzdem entsprangen aus den zufälligen Kontakten Mischlinge.

Es war fast unmöglich sich mit diesen Farbigen einzulassen. Verboten!

Das gesellschaftliche Leben in Südafrika war den „Weißen“ vorbehalten.

Paradoxer Weise nannten sie sich offiziell „Europäer“. Auch die guten Wohngegenden waren für sie reserviert. Berührungspunkte gab es nicht, außer mit den Bediensteten in den Wohnungen und Häusern. Gärtner, Putzfrauen und Kindermädchen.

Ebenso paradox. Man hielt die „Schwarzen“, wenn überhaupt für Untermenschen.

Dritte Kategorie. Vertraute ihnen jedoch ihre Kinder an.

Ein Witz, der unter den weißen Einwanderern die Runde machte, zeigte deutlich die Engstirnigkeit des Systems auf. „Ein Pfarrer kommt in seine Kirche und sieht dort einen Schwarzen auf dem Boden knien. Fragt ihn, was machst du hier? Ich wische den Boden auf, Baas!

Das ist ok, …aber lass dich ja nicht beim Beten erwischen.“

Christian wurde später einmal in Deutschland gefragt: „Was wäre gewesen, wenn du versehentlich in einen falschen Bus eingestiegen wärst, der nur für „Schwarze“ vorgesehen war?“

Dieses Problem stellte sich nicht, weil die Busse an ganz anderen Plätzen abfuhren und deutlich anders aussahen. Die Fahrstrecken und Ziele waren ja ebenfalls andere.

Die „Schwarzen“ wohnten ausschließlich in den „Townships“ weit außerhalb der Städte.

Kaum befestigte Straßen.

Kleine Häuser oft ohne fließendes Wasser und Blechhütten ohne sanitäre Einrichtungen.

Diese beherbergten oft bis zu zehn Personen. Slams! „Soweto“, der größte Township hatte etwa 1,5 Millionen Einwohner.

Die Hälfte davon war nicht registriert. Soweto war in keiner Landkarte eingezeichnet.

Diente nur als Schlafstadt außerhalb von Johannesburg. Hier durfte man nur so lange wohnen, wie man einen Arbeitsplatz in der Stadt nachweisen konnte. Ohne diesen Nachweis musste man zurück in sein „Homeland“. Daher gab es so viele Illegale ohne gültige Ausweispapiere.

Die „Nicht Weißen“ mussten immer ihre Ausweise bei sich tragen. Wurden sie ohne diese angetroffen sperrte man sie ein.

Obwohl das Mädchen als Farbige zur zweiten Kategorie Mensch gehörte, wohnte sie ebenfalls in einem dieser Townships. Wohl aus fehlender Alternative oder zu geringem Einkommen der Familie.

„Ihr Status ist mir egal“, dachte er, „ich will, ich muss sie haben.“

Er hatte sich mit ihr im Büro des Autohauses verabredet und holte sie nach Büroschluss ab. Riskant. Er wagte es trotzdem.

Sie war schön, sehr schön.

Hatte eine perfekte Figur, ein schmales Gesicht, schmale, leicht geschwungene Augenbrauen, lange Wimpern und tiefschwarze Augen.

Ihr gewinnendes Lächeln und die Lippen luden geradezu zum Küssen ein.

Sie arbeitete als Sekretärin in dem Autohaus, wo er seinen Wagen gekauft hatte.

Sein erstes eigenes Auto. Gebraucht.

Ein „Wolseley“. Englisch. Viertürig. Blau, hellblau abgesetzt. Ledersitze, Holzinnenverkleidung. Luxus. Zumindest kam ihm das so vor.

Es war verboten, dass die junge Frau dort als Sekretärin arbeitete. “Job Reservation“, hieß das Gesetz.

Qualifizierte Arbeitsplätze waren ausschließlich den „Weißen“ vorbehalten.

Christian wusste es, der Autohändler wusste es, also sagte dieser nichts, wegen der Verabredung mit der farbigen Frau.

Während der Fahrt durch die immer leerer werdenden Straßen, ließ er sie vorne neben sich sitzen, was ebenfalls nicht erlaubt war. Die „Nicht Weißen“ mussten, wenn sie überhaupt mitfahren durften, hinten sitzen.

Weil es schon fast dunkel war, riskierte er es.

Sie nahm ihn mit zu ihrer Familie. Er wurde freundlich begrüßt.

Sie saßen gemeinsam in einem Zimmer mit der Mutter und Schwestern und Brüdern. Tranken Tee.

Sie war stolz. Ein „Weißer“, der etwas von mir will. Ein Freund. Alle wussten was er wollte und was sie wollte.

Die Unterhaltung war holprig, er sprach noch immer wenig englisch.

Letztlich war er ja auch nicht zum Plaudern mitgekommen.

Später nach der Verabschiedung von der Familie, begleitete sie ihn noch Richtung Ausfallstraße. In dem Häusergewirr des „Townships“ war die Orientierung im Dunkeln äußerst schwierig, da es keine Straßenbeleuchtung gab.

Auf einem kleinen Platz unweit der Hauptstraße, etwas unter Bäumen versteckt, hielten sie an.

Sie küssten sich leidenschaftlich. Er knöpfte etwas nervös ihre Bluse auf.

Nervös, weil der Aufenthalt von „Weißen“ in den Wohnorten der „Nicht Weißen“ ja verboten war. Außerdem auch gefährlich, wegen oftmals herumlungernder Krimineller.

„Tsotsis“ waren Banden von Jugendlichen die ohne Rücksicht zuschlugen, raubten, vergewaltigten und mordeten.

Er öffnete ihren Büstenhalter. Sie hatte tolle Brüste.

Groß und stramm. Er lutschte an ihren Nippeln, biss leicht hinein. Sie stöhnte. Griff nach ihm.

Streichelte ihn durch seine Hose.

Er wollte nicht, nicht gleich, nicht so schnell.

Er schob ihren Rock hoch. Streichelte sie durch ihren Slip.

Hoch erregt und nach wenigen Sekunden ergoss er sich in seine Hose.

Ernüchterung!

Oh je, jetzt, jetzt bekam er Angst.

Typisch, dachte er: „Vögeln wollen und erst dann den Verstand einschalten. Wenn jetzt jemand kommt, jemand uns beobachtet hat. Die Polizei holt. Dann muss ich ins Gefängnis, oder werde bestenfalls ausgewiesen. Von der gesellschaftlichen Ächtung ganz zu schweigen.“

Alle machten es. Alle vögelten irgendwelche Schwarze oder Farbige.

Angestellte, Bedienstete oder nur jemand den sie gerade auf der Straße aufgelesen hatten.

Aber man durfte sich eben nicht erwischen lassen.

Christian wurde nicht erwischt.

Einmal beinahe, aber da war es etwas ganz Anderes.

Da war es auch keine Schwarze oder Farbige, sondern eine „Weiße“. Eine Nachbarin.

Sie wohnte in einem kleinen Stadtbungalow schräg neben und unterhalb seiner Wohnung.

Er beobachtete sie vom Balkon aus.

Sie sonnte sich auf der angrenzenden Dachterrasse. Trug nur einen kleinen Bikini.

War rassig. Schlank, mit langen schwarzen Haaren. Er schätzte sie auf etwa doppelt so alt wie er.

Sie reizte ihn. Sehr.

Er sah sie immer allein.

An einem Tag legte sie ihr Bikini-Oberteil ab und lächelte ihm zu.

Mutig geworden warf er kleine Liebeszettel auf ihre Terrasse. Sie war erfreut.

Machte ihm ein Zeichen und sie trafen sich im Eingangsbereich seines Wohnblocks.

Sie erklärte ihm, soweit er sie verstand, er möge keine Zettel mehr auf ihre Terrasse werfen, in Sorge ihr Mann könnte diese zufällig entdecken.

Christian hielt sich dran.

Aber je öfter er sie sah, umso größer wurde sein Verlangen.

Er stellte sich vor, wie er sie in die Arme nimmt, küsst, sie liebt.

Sie hatte ihm gesagt, sie würde zu ihm kommen wenn ihr Mann für längere Zeit abwesend sei.

Er wurde immer ungeduldiger.

Eines Tages war er unvorsichtig und ging in ihre Wohnung.

Vom Eingangsbereich aus führte eine Treppe direkt über die Terrasse in den Wohnbereich.

Da er sie immer nur allein gesehen hatte, wähnte er ihren Mann bei der Arbeit.

Irgendwo außerhalb.

Sie bügelte. Stand mit dem Rücken zu ihm. Er umarmte sie von hinten.

Streichelte ihre Brüste, sie erschrak, fast zu Tode. „Geh, geh, schnell.“

Es war zu spät.

Ihr Mann kam ins Zimmer und wunderte sich über den anwesenden jungen Mann.

Christian stammelte etwas von Radiolieferanten und verschwand, den Schrecken noch in den Gliedern. Er verschwand für immer aus ihrem Blickfeld.

Christian war nicht immer egoistisch und nur auf sein Vergnügen aus.

Zwei Tage bevor seine Freundin Diana aus Deutschland anreiste, war er auf dem Balkon seines kleinen Apartments und schaute runter auf den vorbeifließenden Verkehr.

Zwei Balkone weiter sah er eine hübsche, schwarzhaarige junge Frau.

Sie schaute zu ihm rüber, lächelte und machte eine Handbewegung als Gruß. Christian winkte zurück.

Dachte, „warum habe ich sie noch nicht gesehen? Ist wohl erst eingezogen?“

Er verließ seine Wohnung um noch ein paar Einkäufe für die nächsten Tage zu machen.

Mit einer vollen Einkaufstüte kehrte er zurück und ging in dem mehrstöckigen Wohnblock den Gang entlang zu seiner Wohnungstür.

Eine Tür öffnete sich und es erschien die junge Frau vom Balkon.

Beide waren überrascht und sie tauschten ein paar Sätze aus.

Christian fragte: „Bist du neu hier in dem Apartment Haus?“

Sie verneinte und sagte: „Ich wohne bereits seit vier Monaten hier.“

Er war ganz verwundert: „Ich auch, warum habe ich dich noch nicht gesehen?“

Sie schüttelte leicht amüsiert den Kopf, wusste es auch nicht.

Sie schlug vor gemeinsam später am Abend etwas trinken zu gehen. Erfreut willigte Christian ein.

Zur verabredeten Zeit holte er sie ab und sie gingen ganz in der Nähe in eine Hotelbar mit dezenter live Musik. Tauschten aus woher sie kommen, sie war Engländerin, und sprachen angeregt über weitere belanglose Themen, soweit sein begrenzter englischer Wortschatz dies zuließ. Sie fühlten sich Beide wohl und waren sich sympathisch. Später gingen sie nebeneinander zurück zu ihren Wohnungen.

Vor ihrer Wohnungstür fragte sie ihn ob er noch auf einen Drink mit reinkommen wollte, sie hätte auch fast alle „Beatles“ LPs.

Christian zögerte eine Moment ging dann aber mit rein.

Sie bot ihm Whisky Cola an: „Das Einzige was ich im Haus habe“, lachte sie.

Sie sagte: „Ich zeige dir mal meine neueste Musik-Errungenschaft.“

Holte eine kleine Trittleiter und stieg die drei Stufen hinauf um die ganz oben im Regal befindliche LP herunter zu holen.

Er wunderte sich etwas, warum sie ausgerechnet die LPs ganz oben aufbewahrte.

Bewunderte aber ihre tadellos gebräunten Beine.

Als sie sich reckte, war ihr Minikleid halb über den Po nach oben gerutscht und gab den Blick auf ihr weißes Höschen frei.

Unruhig und um sich abzulenken schaute Christian auf ein Bild an der Wand.

Sie stieg die Tritte herunter und zeigte ihm ihre „Beatles“- LP. „Sgt. Peppers lonley hearts club band“.

Sie setzte sich neben ihn und sie lauschten gemeinsam der Musik.

Weder sie noch er machten irgendwelche Anstalten sich zu berühren.

Christian war sich nicht sicher, ob er widerstanden hätte, wenn sie etwas versucht hätte.

So war er froh, das er sich nach dem Ende der LP und dem geleerten Glas, als „anständiger Kerl“ von ihr verabschieden konnte.

Kuss einer Schlange

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