Читать книгу Kuss einer Schlange - Henning Jason - Страница 7

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Es regnet.

Es ist dunkel.

Im Schimmer der Straßenlaternen spiegeln sich die Regentropfen in den Pfützen.

Die einzelnen Tropfen bilden Kreise die ineinander übergehen. Zu einer Einheit werden.

Stille.

Nur das Trommeln der Regentropfen auf dem Wellblechdach stört die Ruhe.

Und das Platschen des Regens in den Pfützen und auf dem Betonboden.

Trotz des Regens bildet vereinzelter Ölfilm regenbogenfarbene Streifen in den Pfützen.

Der ganze Hof ist übersät mit Pfützen.

Autowracks stehen am Rande und sehen gespenstisch aus. Mit ihren leeren Scheinwerfern erinnern sie an Kadaver denen Aasgeier die Augen ausgepickt haben.

Am Rande des Geländes steht ein Flachbau. Das heißt es war wohl mal einer in seinen besseren Tagen. Heute ist er halb verfallen. Es regnet es durchs Dach. Der Putz blättert von den Außenwänden. Das Mauerwerk ist fast überall zu sehen. Folgen einer schlampigen Arbeit, die aber schon lange zurück liegen muss. Jetzt scheinen die Tage gezählt. Aber dennoch, das Haus ist bewohnt. Licht schimmert durch die morschen Rollläden.

Es ist ruhig. Zu ruhig.

Was verbirgt sich dahinter?

Wer wohnt in so einem Haus? Freiwillig? Oder aus Zwang? Wird vielleicht jemand darin festgehalten.

Oder hat jemand etwas zu verbergen?

Würde man durch die fast geschlossenen Rollläden ins Innere schauen man bekäme wohl die Antwort darauf.

Aber es ist niemand da, der in das Haus schauen wollte.

Oder doch?

Etwas ist ungewöhnlich. Etwas passt nicht in diese Stille. In das friedliche Bild.

Obwohl friedliche Bilder oft täuschen.

Da!

Wieder und immer wieder hört man ein Geräusch.

Es ist nicht genau auszumachen.

Dann sieht man Schatten.

Etwas liegt auf dem Boden. Aber was?

Der Mond schiebt sich hinter einer Regenwolke hervor.

Kurz. Ganz kurz.

Aber lang genug um etwas zu erkennen.

Ein Schatten hat etwas in der Hand. In den Armen.

Er scheint über etwas zu knien.

Rittlings.

Jetzt kann man es deutlicher ausmachen. Der Schatten schwingt etwas und lässt es dann mit voller Wucht herunter sausen.

Krach! Ein schreckliches Geräusch ist zu hören. So als ob man eine Kokosnuss mit einer Axt spaltet.

Wäre es Tag würde man sehen was geschieht, aber so, in der Nacht, in der Dunkelheit, kann man es nur erahnen.

Eine schreckliche Ahnung!

Kuss einer Schlange

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